Termin-Vorlieben

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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connexa
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 06:24

ich mag am liebsten abendtermine ab 18:00. klappt auch meistens. ich mag es nicht, wenn ich danach noch arbeiten muss. ich arbeite im schichtdienst mit nacht und wochenenddiensten, da wäre es für mich unmöglich einen termin immer am selben tag zur selben zeit zu haben. meistens hab ich einen termin irgendwann zwischen 18:00 und 20:00. hin und wieder haben wir auch einen termin um die mittagszeit oder vormittagszeit wenn es sich gar nicht anders ausgeht. sind aber nicht meine vorlieben.

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isabe
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 07:28

Wichtig wäre mir übrigens auch noch - wenn ich es mir aussuchen dürfte -, einen Termin zu haben, der mir garantiert, dass ich unten vor der Haustür nicht irgendwelchen aufgeregten, angespannten, überpünktlichen Hühnern begegne, die meinen, dass, wenn der Therapeut darum bittet, nicht vor der vollen Stunde zu klingeln, es angebracht ist, sich ab Viertel vor dort unten auszubreiten, um auch ja nicht eine Hundertstelsekunde zu verpassen.

Früher dachte ich immer, es sei meine Eifersucht, wenn mich das stört. Jetzt merke ich, dass ich das einfach übergriffig finde, dort unten erwartet und gemustert zu werden von Leuten, die es einfach nicht gelernt zu haben, abzuwarten.

Also schon alleine deshalb bitte am liebsten den letzten Termin des Tages!


Darksheep
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 10:23

Als ich bis vor kurzem noch vollzeit gemacht habe, hatte ich immer abends meine 2 Termine. Aber die habe ich echt nur gerade so bekommen. Denn eigentlich macht mein Thera nur bis spät nachmittags.
Jetzt hab ich da mehr Glück...

Aber abgesehen davon würde ich es mögen, mittags bis frühen Nachmittag meine 2 Termine zu haben
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge


mio
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 10:39

Ich hatte meinen "regelmässigen" Termin immer am frühen Nachmittag, fand ich für freie Tage auch voll in Ordnung. Abends hat sie mir auch immer eher angeboten, wenn sie wusste, dass ich arbeite bzw. nicht absehbar war, ob ich arbeiten muss an dem Tag. Ich denke also schon, dass das ein Kriterium ist.

Mittlerweile schauen wir, wie es für beide passt. Sie mag Termine "hintendran" natürlich weniger gern als "Lücken füllen", kann ich gut nachvollziehen. Und solange es für mich egal ist bin ich dazu auch gerne bereit. Meist ist es ein gegenseitiger "Abgleich" und das fühlt sich für mich gut so an. Geklingelt hat bei mir in 5 Jahren nur zweimal jemand vor Ablauf/gegen Ende meiner Stunde. Einmal war es wohl ihr Sohn mit Freundin, das andere Mal ein anderer Patient. Wenn das häufiger vorkommt und es als störend empfunden wird dann wäre das für mich Sache des Theras. Entweder andere "Taktung" oder es den Patienten klarer machen oder "Klingel abstellen". Ihre Telefone schaltet sie ja auch aus während der Stunde, ich meins auch. Wenn sie es mal vergisst: Kein Thema. Aber würde das regelmässig vorkommen, dann fände ich es schon störend.

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isabe
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 10:49

Es geht mir selbst nicht ums Klingeln: Dass das ggf. unterbunden wird, ist eine Selbstverständlichkeit. Aber ich kann keine Leute leiden, die immer so überpünktlich sind und dabei eben auch Raum einnehmen, der ihnen nicht zusteht. Das kenne ich von meiner Mutter, die aus Prinzip immer überall deutlich zu früh erscheint. Es spielt im Falle der Therapie keine Rolle, ob da jemand um .49 klingelt oder ob er um .51 unten vor der Tür steht (und mich so offensichtlich fixiert, dass klar ist, dass es ein ungeduldiger Patient ist). Mit ein bisschen Taktgefühl würde man ein Gespür dafür entwickeln, dass der "alte" Patient erst mal den Weg aus der Praxis finden muss und dass es nicht nötig ist, einander zu begegnen - das hat so was von "Auflauern" und "Kontrollzwang", von wegen: "Ich möchte wissen, wer da vor mir ist". Der, der geht hat ja gar keine Möglichkeit, sich dem zu entziehen. So schwer kann das eigentlich nicht sein, zumindest bis um .55 zu warten, bis man vor der Tür steht. Wenn es sich dann mal überschneidet, ist es halt Pech, aber darauf anlegen muss man es ja nun auch nicht.


mio
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 10:58

isabe hat geschrieben:Mit ein bisschen Taktgefühl würde man ein Gespür dafür entwickeln, dass der "alte" Patient erst mal den Weg aus der Praxis finden muss und dass es nicht nötig ist, einander zu begegnen - das hat so was von "Auflauern" und "Kontrollzwang", von wegen: "Ich möchte wissen, wer da vor mir ist".
Aha. War der Grund nicht gerade noch dieser:
isabe hat geschrieben:irgendwelchen aufgeregten, angespannten, überpünktlichen Hühnern begegne, die meinen, dass, wenn der Therapeut darum bittet, nicht vor der vollen Stunde zu klingeln, es angebracht ist, sich ab Viertel vor dort unten auszubreiten, um auch ja nicht eine Hundertstelsekunde zu verpassen.
Ich würde es an Deiner Stelle ansprechen und um den letzten Termin am Tage bitten, so Dich das so sehr stört. Dann lässt sich das klären und eventuell kommt er Deinem Wunsch nach. Wobei ich denke, dass das mit dem "auflauern" mehr Deine Projektionen sind als die Realität. Die erste Variante erscheint mir da wahrscheinlicher. Überpünktliche/-genau Menschen haben oft sehr viel Angst Fehler zu machen und zu spät zu kommen könnte als "Fehler" interpretiert werden. Oder aber es ist vielleicht gerade "dringend"... Mir ist es wie gesagt erst zwei mal passiert, aber vielleicht hat meine Thera auch weniger "lauernde" Patienten? (Der, dem ich begegnet bin, sah eher ziemlich verzweifelt aus...und ihr Sohn? Na ja, der wird sich sicher nicht für mich interessieren.)


isabe
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 11:25

Das hat sich im Moment eh erledigt, da ich eine Pause mache und wir dann neue Termine ausmachen. Es war bei diesem Therapeuten bisher auch eine Ausnahme, Anderen zu begegnen, und sollte sich das regelmäßig wiederholen, würde ich es natürlich ansprechen, um zu gucken, wie ich damit am besten umgehe. Ein Tausch wäre eher unwahrscheinlich, denn er würde wohl kaum zu der anderen Patientin sagen: "Mir ist berichtet worden, dass Sie zu früh vor der Tür stehen" (obwohl mir das am liebsten wäre ).

Ist halt umgekehrt genauso, als würde ich nach meiner Stunde noch vor der Tür stehen und gucken, wer kommt. Das hat etwas Unheimliches, da der Eine die Begegnung sozusagen kontrollieren kann und der Andere dem ausgeliefert ist. Für mich ist das auch nicht nichtig, denn ich bin sehr anfällig für Menschen, die mir zu nahe kommen - ganz besonders, wenn ich gerade aus der Therapiestunde komme und mit mir selbst alleine sein will. Wenn ich die physische Präsenz eines Dritten fühlen wollte, würde ich eine Gruppentherapie machen...

Natürlich gibt's bei den Überpünktlichen auch Unterschiede: Es gibt die, die einfach warten, ohne einen zu fixieren. Es gibt die, die tatsächlich überpünktlich klingeln. Und die, die zwar pseudobrav unten warten, weil sie Angst haben, ansonsten oben Stress zu bekommen, die dafür aber schon am liebsten die Tür einschlagen würden, bis sie endlich geöffnet wird. Und dann noch die, die die Konkurrenz checken (ich muss mein Rad losschließen und bekomme daher sehr genau mit, wer mich wie anglotzt).

Nur möchte ich in keiner Weise irgendwie in das Patientendasein anderer Leute involviert werden - und ich würde das meinerseits auch nicht tun. Ich will also sozusagen das Recht haben, anonym dort weggehen zu können.

Ich war mal für ein Gespräch bei einem Therapeuten, der Eingang und Ausgang getrennt hatte. Das erschien mir auch irgendwie übertrieben, weil es ja normalerweise gar nicht nötig ist, dass man einander begegnet. Aber wer weiß, vielleicht hatte der lauter Promi-Patienten.


mio
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 11:31

Du kannst niemandem den Aufenthalt im öffentlichen Raum verbieten. Auch wenn Dir das nicht passt. Wer kontrolliert denn da dann wen? Bzw. versucht es? Der wartende Patient Dich? Oder doch Du den wartenden Patienten?

Wie gesagt: Wenn es so wichtig für Dein persönliches Wohlgefühl ist, dann kümmere Dich darum den letzen Termin am Tag zu erhalten, ist die effektivste Lösung. (Fragt sich nur, ob er Deine "Begründungen" ausreichend findet...ich würde mir nicht zuviel erwarten.)

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Elefantenfüßchen
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 11:38

@Begegnung mit anderen Patienten/Klingeln:

Ich würde die Begegnung mit anderen Patienten gerne vermeiden (sowohl beim Kommen als auch beim Gehen, nicht wegen der Anonymität, aber es ist mir einfach unangenehm), aber es lässt sich dort in den Räumlichkeiten einfach nicht vermeiden. Manchmal hab ich sogar "Stress", dass ich schnell genug weg komme, damit ich nicht erlebe, wie meine Thera den nächsten begrüßt. Das finde ich für mich schon total unangenehm. Und da es eine Gruppenpraxis ist, kommt es je nach Tageszeit halt vor, dass andere Patienten für andere Therapeuten warten. Und jedes Mal hab ich Angst, dass ich mich im Termin vertan habe und ich an dem Tag eigentlich nicht Therapie hab, sondern jemand von denen, die da sitzen. Das ist voll der Stress für mich!

Natürlich klingeln die Leute dann auch, wenn noch wer anderer drinnen ist (ich ja auch!). Aber da muss ich sagen, dass meine Thera das so perfektioniert hat mittlerweile, dass sie einfach aufsteht und den Türsummer betätigt und das so nebenbei läuft, dass mir das oft gar nicht auffällt bzw ich mich dann nach der Stunde wundere, wo die Leute im Warteraum herkommen.
Mut ist Angst, die gebetet hat.
(Corrie ten Boom)


mio
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 11:54

Elefantenfüßchen hat geschrieben:Und jedes Mal hab ich Angst, dass ich mich im Termin vertan habe und ich an dem Tag eigentlich nicht Therapie hab
Die Angst habe ich auch, ganz ohne andere Patienten... Meine hat mich zweimal "auflaufen" lassen diesbezüglich, war Horror, vor allem beim ersten Mal...aber im Endeffekt doch heilsam. Hexe ...

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Elefantenfüßchen
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 12:11

mio hat geschrieben:
Elefantenfüßchen hat geschrieben:Und jedes Mal hab ich Angst, dass ich mich im Termin vertan habe und ich an dem Tag eigentlich nicht Therapie hab
Die Angst habe ich auch, ganz ohne andere Patienten... Meine hat mich zweimal "auflaufen" lassen diesbezüglich, war Horror, vor allem beim ersten Mal...aber im Endeffekt doch heilsam. Hexe ...

Boah, da wäre ich so beleidigt.
Und wahrscheinlich so durch den Wind, dass ich den ganzen Tag nimmer zu gebrauchen wäre.
Mut ist Angst, die gebetet hat.
(Corrie ten Boom)


mio
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Beiträge: 9268

Beitrag Mo., 15.08.2016, 12:12

Elefantenfüßchen hat geschrieben:Und wahrscheinlich so durch den Wind, dass ich den ganzen Tag nimmer zu gebrauchen wäre.
OT:

Durch den Wind war ich, , vor allem beim ersten Mal. Ansonsten hat es viel losgetreten, beleidigt war ich allerdings nicht. Eher verletzt, enttäuscht, wütend...hat mir viel "Zugang" verschafft.


isabe
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anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Mo., 15.08.2016, 12:13

mio hat geschrieben:Du kannst niemandem den Aufenthalt im öffentlichen Raum verbieten.
Das ist fein beobachtet


Alyssa
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Beiträge: 871

Beitrag Mo., 15.08.2016, 14:09

Was das zu früh erscheinen/klingeln (klopfen) angeht:
Habe ich so erst zweimal erlebt, dass der nach mir schon draussen vor der Tür wartete bzw. an die Tür klopfte.

Beim klopfenden rief mein Therapeut durch die geschlossene Tür, dass es noch dauert. Als ich und Therapeut raus sind aus dem Zimmer, kam mir mein Nachfolger entgegen. Ich sagte Tschüss zum Therapeuten, der antwortete mir, dann drehte er sich um und begrüsste direkt den nach mir. Der Nachfolger hat mir übrigens auch ein zackiges Tschüss zugeworfen.

Der andere, der damals draussen wartete, war sauer, dass sah und merkte man ihm an, da liefs aber ähnlich ab, Therapeut und ich raus, mich verabschiedet, den anderen direkt begrüsst.

In beiden Situationen hab ich mich gefragt, was mein Therapeut eigtl. zu mir/meinen Themen notiert - er schreibt nämlich in der Stunde nicht mit, und wenn er ohne Pause direkt den nächsten hat, hat er ja nichtmal Zeit, etwas zu notieren bzw. nachträglich zu erinnern.

Und solche Situationen sind immer wieder gut dazu, einem zu zeigen, dass man eben nichts besonderes ist, sondern nur ein Patient von vielen, und es dem Therapeuten letztendlich egal ist, ob man selber da sitzt, oder jemand anderes den Platz einnimmt.


Telefon/Handy:
Hat früher oft geklingelt/gesummt. Und ans Telefon ist er immer rangegangen. Hat sich immer entschuldigt, aber der Gesprächsfluss war damit gestört bzw. unterbrochen.

Jetzt ist es deutlich weniger, es stört mich aber immer noch. Wenn er das Gespräch nach so einem Telefonat dann wieder aufnimmt, reagiere ich ab und an beleidigt a la "Wo waren wir doch gleich?" oder "Jetzt hab ich den Faden verloren" oder "Ich weiss nicht mehr, was ich dir eben sagen wollte".


Falscher Termin:
Gabs zweimal. Einmal hatte ich mich in der Zeit geirrt, das musste ich dann auch zerknirscht zugeben, als ich in meiner Tasche den Zettel mit Terminabsprachen fand. Er wusste die ganze Zeit, dass er recht hatte, und hat nur drauf gewartet, wie ich in der Situation reagiere.

Das andere Mal hatte er sich geirrt, zuerst auch noch energisch drauf bestanden, dass er richtig liegt mit der Zeit. Als ich dann seine SMS mit seiner Zeitangabe zeigte, hat er den Kopf eingezogen und zu seinem Fehler gestanden. Alles andere wäre auchvalbern gewesen.


Leute umgehen vor/nach der Stunde:
Da komm ich nicht drumherum. Er arbeitet in einer Klinik, da sind immer viele Menschen unterwegs. Draussen vor dem Haus, auf der Station, im Flur. Natürlich beäugen mich die Stationsbewohner, wenn ich da rein und rauslaufe, die kriegen ja mit, dass ich nicht dort wohne, trotzdem aber immer mal vorbeikomme. Und an Stationsschwestern/-leiter muss ich auch vorbei. Denen rufe ich aber nur kurz zu, wo ich hinwill, und dass ich einen Termin habe.


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Beiträge: 992

Beitrag Mo., 15.08.2016, 15:48

Wie kann man in einer 50 min Stunde ans Telefon gehen? Das geht ja gar nicht. Türklingeln finde ich schon nervig genug, aber Telefon noch zusätzlich: da würde ich komplett rauskommen.

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