Mutter gegen Auswanderung und Heirat mit Amerikaner

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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luftikus
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Beitrag Do., 12.05.2016, 17:02

leuchtturm hat geschrieben: Wenn du hier so schwer Freunde findest, warum sollte das in den USA anders sein? Nur so als Gedankenanregung.
Da kann ich mir allerdings schon vorstellen, dass das Finden von neuen sozialen Kontakten bis hin zum Entstehen echter Freundschaften je nach Region, Land und Mentalität unterschiedlich gut funktionieren kann. Es gibt Länder, in denen die Menschen sich reservierter verhalten als in anderen.

Grundsätzlich würde ich meiner Erfahrung nach sagen, dass man in den USA leichter Kontakte zu Fremden knüpfen kann, weil die meisten Amerikaner gern auch mit Unbekannten sprechen. Ich erinnere mich noch an eine ICE-Fahrt nach Berlin: das im selben Abteil sitzende amerikanische Ehepaar begann schon nach wenigen Minuten ein munteres Gespräch mit mir, und wir haben uns bis Berlin prächtig unterhalten. Sitzt man jedoch mit deutschen Mitfahrern im Abteil, dann ist die Wahrscheinlichkeit für eine nette Unterhaltung deutlich geringer.

Ob daraus dann allerdings engere Kontakte entstehen können, oder ob es bei der oberflächlichen Begegnung bleibt, ist wieder eine andere Frage.

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Nico
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Beitrag Do., 12.05.2016, 17:09

Wobei ja auch die Frage ist warum sie in USA plötzlich unbedingt einen Haufen Freunde brauchen sollte, wenn sie jetzt daheim auch keine hat ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Tante Käthe
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Beitrag Fr., 13.05.2016, 08:11

Nicht der Nettiquette entsprechende Beiträge entfernt.

Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)


Eremit
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Beitrag Fr., 13.05.2016, 09:21

AmericanGirl hat geschrieben:[…] Ich habe mich auch nie wohl in D gefühlt, komme mit der Mentalität überhaupt nicht klar. […]
Womit genau kommst Du hier nicht klar?
AmericanGirl hat geschrieben:[…] Ich habe bereits viele Länder auf der ganzen Welt bereist […]
Ich finde das irgendwie seltsam. Einerseits beschreibst Du Dich als wenig selbstständigen Menschen, der nicht einmal Zugriff auf die eigenen Dokumente hat, andererseits hast Du viele Länder bereist, dafür muss man ja über eine gewisse Selbstständigkeit verfügen. Wie passt das zusammen?
simonius hat geschrieben:Im übrigen frage ich mich sowieso, warum er sich nicht eine reife Frau in seinem Alter sucht.
Was meinst Du mit "reif"? Physisch? Psychisch?
AmericanGirl hat geschrieben:Tatsache ist, Menschen neigen dazu sich immer besser darzustellen als sie eigentlich sind, insbesondere wenn sie einen anderen Menschen für sich gewinnen wollen.
Richtig, das ist (in gewissen Grenzen) ganz normal und gehört sogar zum guten Ton. Man denke nur an Höflichkeit.
AmericanGirl hat geschrieben:Leider ist mir bislang kein Mensch begegnet, der vom ersten Moment 100% die Wahrheit sagt und alle Karten auf den Tisch legt.
Solche Menschen sind sozial auch nicht kompatibel, sie werden prinzipiell als unhöflich, rüpelhaft, kurzum asozial wahrgenommen.

AmericanGirl, ich bin davon überzeugt, dass Dein größtes Problem nicht die Frage ist, ob Du nun auswanderst oder nicht. Dein größtes Problem sind Deine kontrollsüchtigen Eltern.

Wärst Du meine Tochter, würde ich Dir den Rat geben, Dir erstmal hier eine eigene kleine Wohnung und einen kleinen Job zu suchen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie es ist, selbstständig in Deinem eigenen kleinen Reich zu leben. Das würde Dir ermöglichen, Selbstvertrauen aufzubauen. Ich würde Dich sanft, aber bestimmt "anschieben". Allerdings hätte ich das schon gemacht, als Du das achtzehnte Lebensjähr erreicht hast. Spätestens dann muss jeder Mensch auf eigenen Beinen stehen (können).

Meiner Meinung nach handeln Deine Eltern verantwortungslos.

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Thread-EröffnerIn
AmericanGirl
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Beitrag Fr., 13.05.2016, 14:37

Eremit hat geschrieben:Womit genau kommst Du hier nicht klar?
Das hat schon in der Schulzeit angefangen. Die meisten Kinder wollten nicht viel mit mir zu tun haben. Ich habe aber nie genau gewusst warum, ich habe ja nie irgendjemandem irgendetwas schlechtes getan. Ein Lehrer hatte einmal gemeint ich sei "zu brav". Später im Gymnasium wurde ich auch öfters gemobbt, weil ich angeblich arrogant und eingebildet war. Das liegt vielleicht auch daran, dass wenn ich mich nicht akzeptiert fühle, mich eher zurückziehe, oder wenn ich beleidigt werde, die Person eher ignoriere als die Konfrontation zu suchen. Im Studium hatte ich zunächst eine gute Freundin, sie hat allerdings später schlecht über mich angefangen zu reden, wie ich von anderen Studienkolleginnen erfahren hatte. Also hat sich diese Freundschaft dann auch irgendwie aufgelöst.

Mir fällt es hier auch schwer Männer kennenzulernen. Ich hätte gerne einmal einen deutschen oder österreichischen Freund gehabt, aber deren Interesse scheint nicht sehr groß an mir zu sein. Vielleicht haben deutsche Männer mehr ein Faible für blonde Frauen, ich bin ja doch eher südosteuropäisch. Andererseits habe ich auch schon nebenerwerbsmäßig als Model gearbeitet, also an meinem Aussehen kann es auch nicht liegen. Die einzigen Männer hier, die Interesse an mir zeigen, sind Türken oder Araber. Ich war auch kurz in einer Beziehung mit einem Araber, aber das hat dann auch nicht gut geklappt einerseits wegen der Religion und andererseits, weil wir intellektuell nicht auf der selben Ebene waren.

In den USA ist es zumindest leichter in Kontakt mit Personen zu treten als hier. Wie letztendlich sich diese Beziehungen/Freundschaften entwickeln, kann man natürlich nie wissen. Ich fühle mich in den USA auch "freier", da ich das Gefühl habe mehr ich selbst sein zu können. In D habe ich das Gefühl eine Maske aufsetzen zu müssen, um von den anderen akzeptiert zu werden. Außerdem habe ich das Gefühl, dass in D sehr stark die Neidgesellschaft verankert ist, Erfolg wird einem nicht wirklich gegönnt.
Eremit hat geschrieben:Einerseits beschreibst Du Dich als wenig selbstständigen Menschen, der nicht einmal Zugriff auf die eigenen Dokumente hat, andererseits hast Du viele Länder bereist, dafür muss man ja über eine gewisse Selbstständigkeit verfügen. Wie passt das zusammen?
Also, ich glaube nur weil man ein paar Wochen allein im Ausland gewesen ist, heißt das ja nicht, dass man auch im Alltag völlig selbstständig zurecht kommt. Außerdem bin ich ja auch nicht immer völlig alleine gereist, da verlässt man sich wieder auf andere Personen. Normalerweise war es ja auch immer so, dass wenn ich ohne Eltern unterwegs war, ich jeden Tag meine Mutter anrufen musste und genau erzählen musste was ich so gemacht habe, wie es mir geht etc. Ich kann mich erinnern, einmal als ich in Amerika war, habe ich an einem (!) Tag vergessen meine Mutter anzurufen, mein Akku war auch leer und so habe ich auch keine Anrufe mitbekommen. Am nächsten Tag hatte ich über 50 (!) Anrufe und Sms von meiner Mutter, die kurz vor einem Herzinfarkt gestanden ist, weil ich mich nicht gemeldet habe und schon dachte mein Freund hätte mich ermordet.

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Nico
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Beitrag Fr., 13.05.2016, 14:50

Tante Käthe hat geschrieben:Nicht der Nettiquette entsprechende Beiträge entfernt.

Käthe

Jö was hab ich denn da schon wieder versäumt ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Eremit
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Beitrag Fr., 13.05.2016, 15:10

AmericanGirl hat geschrieben:[…] Ein Lehrer hatte einmal gemeint ich sei "zu brav". Später im Gymnasium wurde ich auch öfters gemobbt, weil ich angeblich arrogant und eingebildet war. Das liegt vielleicht auch daran, dass wenn ich mich nicht akzeptiert fühle, mich eher zurückziehe, oder wenn ich beleidigt werde, die Person eher ignoriere als die Konfrontation zu suchen. […]
Du warst in der Schule "zu brav". Und auch gegenüber Deinen Eltern scheinst Du "zu brav" zu sein. Könnte es sein, dass es da ein Muster gibt?
AmericanGirl hat geschrieben:[…] Mir fällt es hier auch schwer Männer kennenzulernen. Ich hätte gerne einmal einen deutschen oder österreichischen Freund gehabt, aber deren Interesse scheint nicht sehr groß an mir zu sein. Vielleicht haben deutsche Männer mehr ein Faible für blonde Frauen, ich bin ja doch eher südosteuropäisch. […]
Ich habe selbst auffallend oft beobachten können, dass weiße (bzw. eigentlich rosa ) Männer eher einen Bogen um Frauen aus dem Süden/Osten/Südosten machen. Dafür gibt es auch einen Grund: Sie haben Angst, dass irgendwann die Familie der Angebeteten auf der Matte steht, um ihnen eine Abreibung zu verpassen oder schlimmeres. Dieses Bild ist sehr weit verbreitet, da solche Geschichten medial immer ganz groß aufgezogen werden. Im Grunde reichen schon Deine kontrollsüchtigen Eltern, mit einem etwas "exotischerem" Aussehen ist das Klischee aber nahezu perfekt, im Grunde brauchst Du nur noch mindestens einen Bruder, dann ist es perfekt. Ganz zu schweigen vom Klischee, dass eine "südlichere" Frau im Grunde nur Hausfrau sein und werfen will wie eine Gebärmaschine. Ja, dieses Klischee ist SEHR weit verbreitet.
AmericanGirl hat geschrieben:[…] In D habe ich das Gefühl eine Maske aufsetzen zu müssen, um von den anderen akzeptiert zu werden. […]
Masken muss man überall tragen. Allerdings gefallen einem manche Masken mehr als andere. Und: An manchen Orten muss man eine Vollmaske tragen, an manchen reicht eine Augenmaske, um es metaphorisch auszudrücken.
AmericanGirl hat geschrieben:[…] Außerdem habe ich das Gefühl, dass in D sehr stark die Neidgesellschaft verankert ist, Erfolg wird einem nicht wirklich gegönnt. […]
Das ist in den USA allerdings genauso. Das ist überall gleich.


Eremit
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Beitrag Fr., 13.05.2016, 15:35

Mir ist zu den weißen bzw. rosa Männern aus dem österreichischen und deutschen Kulturkreis noch etwas eingefallen: Sie haben (im Vergleich zu Männern aus anderen Kulturkreisen) erziehungsbedingt ein eher schlechtes Selbstbild und wenig Selbstvertrauen. Dadurch haben es besonders schöne Frauen eher schwerer als leichter …

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BluePoint
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Beitrag Mi., 01.06.2016, 15:04

Also du hast das Gesamtpaket. Du kommst hier sehr bedacht und intelligent rüber. Schön bist du scheinbar auch. Du solltest nur so schnell wie möglich deine Eltern etwas abschütteln. Jeden Tag anzurufen und in Panik zu verfallen wenn man sich mal nicht meldet - Alarmzeichen!

Es ist wohl wirklich das beste so weit wie möglich wegzuzuziehen und dich ihrer Kontrolle zu entziehen. Hol dir deine Dokumente und ab nach Amerika. Ob das mit deinem Freund funktionieren wird kann man nicht wissen, aber mit oder ohne ihn, es geht dir dort sicher besser wenn du mal die Freiheit hast dich selbst zu entfalten. Am besten erstmal in getrennten Wohnungen. Viel Glück und Erfolg!

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