Schizoide Persönlichkeitsstörung

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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frozen rabbit
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Beitrag Fr., 22.01.2010, 19:52

Hallo Teekanne,

Glückwünsch zu deiner langen Partnerschaft!

Kinder habt ihr also keine? Ist er diagnostiziert? Wenn ja, seit wann weiß er es? Hat er eine Therapie in Betracht gezogen? In welchem Beruf arbeitet er (wäre nett, es grob zu erwähnen, weil es doch interessant wäre)?

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Hotaru
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Beitrag Di., 26.01.2010, 18:16

Hallo ihr Lieben,

ich muss sagen, dass ich schon länger um den Begriff der Schizoiden Persönlichkeitsstörung herum schwirre.

Darauf gekommen bin ich eigentlich "nur" weil ich in einem anderen Forum einen Thread eröffnet hatte und so in Kontakt mit einem netten jungen Mann kam, der in mir viele Anteile von sich selbst sah und mir von seiner Diagnose (Schizoide Persönlichkeitsstörung) erzählte. Ich habe mich darüber informiert, da er glaubte es würde auch auf mich zutreffen und ja, es ist das erste Mal das ich bei solchen Artikeln sagen konnte "Stimmt, kommt mir bekannt vor". Ich erkannte mich in so vielen Dingen wieder (aber ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht, ob das nun gut oder schlecht ist, denn ich empfinde meine selbstgewählte "Isolation" eigentlich als nicht schlimm... ach... mir fällt es schwer das richtig auszudrücken). Ich glaube, mir ist durch den Kontakt zu dieser Person bewusst geworden, WAS an mir anders ist. Denn das ich anders bin, war mir schon länger klar. Der Drang, zu wissen, WAS es nun ist, ist naja... groß. An manchen Tagen zumindestens. Nicht immer. Aber heute zum Beispiel.

Aber mein "Problem" ist, ach, Problem ist es ja gar nicht, aber ich kann Selbstdiagnosen nicht leiden und ich möchte mir nichts anlesen. Aber ich will verdammt noch mal wissen, was mit mir los ist oder ob ich von Geburt an einfach nur scheiße bin. Ich habe das Thema auch einige Monate ruhen lassen - nun habe ich nächste Woche nach einigen Jahren meine erste Therapiestunde und ich habe natürlich viel darüber nachgedacht, was ich gerne so ansprechen möchte, bin da auch immer wieder auf mein Sozialleben gekommen. Egal.

Was ich gerne wissen möchte von euch: sollte ich die Schizoide Persönlichkeitsstörung mal ansprechen? Überhaupt meine Gedanken dazu? Oder soll ich einfach erstmal abwarten, was die Therapeutin allgemein so zu sagen hat? (Die Therapie ist übrigen eine tiefenpsychologischfundierte Therapie)

Würd mich über 'ne Antwort oder Meinung freuen...

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Affenzahn
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Beitrag Mi., 27.01.2010, 19:41

Hotaru hat geschrieben:sollte ich die Schizoide Persönlichkeitsstörung mal ansprechen? Überhaupt meine Gedanken dazu? Oder soll ich einfach erstmal abwarten, was die Therapeutin allgemein so zu sagen hat? (Die Therapie ist übrigen eine tiefenpsychologischfundierte Therapie)
Ich glaube nicht, dass es schädlich wäre, es könnte sogar nützlich sein, es anzusprechen. Vor allem wenn du ja wohl sowieso den Drang dazu spürst. Ich wünsche dir den Mut - obschon ich da ja keine besondere Gefahr sehe. Siehst du eine?

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Hotaru
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Beitrag Do., 28.01.2010, 08:58

Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht, ob es gut ist, sich privat damit zu beschäftigen, um nicht die Therapie zu gefährden.


.................


Ich habe mir grade doch noch mal einige Texte durchgelesen - wahrscheinlich, wegen dem "nicht-glauben-wollen" und denke mir: Das ist mir einfach zu unheimlich, dass fremde Menschen irgendwelche Bücher über mich schreiben. Das was ich dort lese, dass bin ich. Haargenau ich.


Aber ich habe eine ganz andere Frage: wie seit ihr in Therapie gekommen? Ich habe vor einigen Monaten meinen Termin aus ganz anderen Gründen ausgemacht und nicht wegen meinem Sozialleben oder den ganzen Konflikten, die es mir allgemein schwer machen. Aber ich werde wohl jetzt erstmal diese neugewonnenen Informationen besprechen.

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frozen rabbit
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Beitrag So., 31.01.2010, 03:39

Bin nicht therapieerfahren, denke aber auch es kann nützlich sein deine meinung früher oder später zu erwähnen, zumindest sobald du mit der therapie unzufrieden wirst, damit nicht etwas zwischen euch steht. ansonsten würde ich erstmal auf selbstinformation verzichten und ungezwungen in die therapie gehen, sonst erzeugst du eine erwartungshaltung die vielleicht nicht erfüllt wird. andererseits könnte man so überprüfen, ob die therapeutin ahnung hat, aber wie willst du sichergehen, ob du ODER deine therapeutin falsch liegt?

mMn eine verzwickte sache, wo es keine richtige vorangehensweise geben wird.

Da du schon übung darin hast auszusprechen, was dir wichtig ist, hast du ja kein interesse daran, die therapeutin hinters licht zu führen?!

Spielt es für dich eine große rolle, dass du eine therapie wegen anderer dinge anstrebst und nicht wegen deines sozialverhaltens?

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Hotaru
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Beitrag So., 31.01.2010, 10:15

Also es ist nicht so, dass ich mich rund um die Uhr mit dem Thema beschäftige. Im Gegenteil. Nachdem ich mich durch diverse Gespräche darüber informiert habe, habe ich es monatelang ruhen lassen. Hochgeholt habe ich es nur jetzt, da ich bald meinen Termin habe und die ganze Zeit am überlegen bin, was ich dort be- und ansprechen möchte und mich meine Gedankengänge über Umwege dann wieder zum Thema Schizoide Persönlichkeitsstörung geführt haben (eigentlich mehr eine Email), weswegen ich dann auch hier geschrieben habe - aber ich bin mir sicher, dass ich das tun werde, denn es nützt mir doch im Prinzip nichts, wenn ich alles in Wurstscheibenform präsentiere, damit die Therapeutin mir dann sagt "Ach ne, also, da sollten Sie lieber eine andere Therapieform in Anspruch nehmen"... da lege ich lieber alle Karten offen auf einen Tisch und riskiere eine Abfuhr, mmh.

Was ist mit "hinter's Licht führen" gemeint?

Ja, das spielt schon eine große Rolle, da ich viele Gefühle und innere Konflikte aus meiner Kindheit habe, die ich überhaupt nicht ergreifen und einordnen kann und die mich regelmäßig immer wieder so tief runterziehen, dass ich Wochen brauche, um wieder hoch zu kommen. Das war auch der Grund, warum ich mir im Dezember den Termin besorgt habe, weil es mir da aus genannten Gründen mal wieder richtig schlecht ging.

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frozen rabbit
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Beitrag Mo., 01.02.2010, 04:02

Auch wieder wahr. Hatte nicht bedacht, dass die Therapiesuche aus anderen Gründen einen in die falsche Therapieform rutschen lassen oder zum falschen Therapeuten führen kann.

Mit "hinter's Licht führen" meinte ich eine bewusste oder unbewusste Gegenwehr. Umso genauer man weiß, wonach der Therapeut Ausschau hält, desto besser kann man die Therapie blockieren. Fängt man wie du eine Therapie aus ganz anderen Gründen an, ist man womöglich nicht vorbereitet auf Nachfragen nach den eigentlichen Problemen und beginnt das Thema zu wechseln. Wird nur durch Schweigen blockiert, merkt der Therapeut dies ja noch, aber wenn man ihm zu Hören gibt, was er auch Hören will, dann macht man es ihm nur unnötig schwer. Dasselbe könnte auch passieren, wenn man sich mit den gestellten Aufgaben zwischen den Sitzungen überfordert sieht.

Mit "einigen Monaten" meinst du Dezember? Solange ist der aber auch wieder nicht her. Ich hatte an Sommer/Herbst und einer großen Pause des Nichtgrübelns gedacht, die jetzt kurz vor der Therapie vorbei ist.

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Hotaru
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Beitrag Mo., 01.02.2010, 09:18

Nein, nein. Das meine ich nicht. Ich hatte letztes Jahr im... März oder April in einem anderen Forum einen Thread gepostet, da ich mal wieder eine Email von einer enttäuschten Bekannten bekam, dass ich mich ja nie melden würde, was mich wieder ins Grübeln gebracht hat. Dadurch kam ich mit jemanden in Kontakt, dem es sehr ähnlich geht und der diese Diagnose trägt und ich dadurch zum ersten Mal darauf aufmerksam wurde. Ich hatte mich dann darüber informiert und es dann quasi bis jetzt wieder ruhen lassen. Je näher es auf den Termin zu ging, desto mehr dachte ich darüber nach, auch was ich erreichen und ändern will...

Heute Abend bin ich schlauer, ob sie mit mir und ich mit ihr arbeiten kann und ob es das richtige sein wird.

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Hotaru
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Beitrag Mo., 01.02.2010, 20:47

So, ich habe Glück. Die Therapeutin nimmt eigentlich keine neuen Patienten auf, sie möchte aber sehr gerne mit mir arbeiten und sieht auch, dass etwas geschehen muss und zwar jetzt und nicht erst in 6 Monaten, die ich als Wartezeit in Kauf nehmen müsste, wenn ich mir erst wieder etwas anderes suchen muss...

Ich fühle mich als Großbaustelle und so sah es auch heute aus... ich konnte nicht alles ansprechen, da die Stunde zu kurz war. Das Wort "Schizoide Persönlichkeitsstörung" habe ich nicht in den Mund genommen, aber ich konnte in den letzten 10 Minuten noch so grade einen Ansatz darüber geben, wie mein Sozialleben aussieht und wie sehr mich Kontakte überfordern und eineengen - mehr dazu gibt es dann das nächste Mal.

Ich werde mich aus diesem Thread hier erstmal zurück ziehen, damit ich nicht Gefahr laufe mich unbewusst auf etwas zu versteifen.

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Helferlein
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Beitrag So., 04.07.2010, 11:52

Guten Tag,

mein Interesse trieb mich in die Therapie. Die Diagnose war schnell gestellt und meinerseits auch schon vermutet: Schizoide Persönlichkeitsstörung. Bravo.

Nach diversen Ausführung über meinen Lebensstil wurde mir zunächst ein absolutes Alkoholverbot erteilt. Nun bin ich seit ca. zwei Monaten trocken. Nach ca. zehn Jahren ununterbrochenen Trinkens verspüre ich keine Entzugserscheinungen. So weit so gut.

Es scheint keinen Unterschied zu machen, ob ich nun trinke oder nicht. Allerdings macht es auch keinen Unterschied in Therapie zu sein oder nicht.

In der Therapie wurde mir mitgeteil, dass ich ein schwieriger Kunde sei, da ich intelligent bin und es keinerlei Möglichkeit gibt an mich heranzukommen, weil ich mein Selbst von meinem Ich absolut abspaltete. Aha.

Nun wird versucht diverse Körpergefühle zu etablieren, damit ich diese eventuellen Gefühlen zuordnen kann.

Ich bin dem Ganzen gegenüber sehr kritisch. Ich bin wissenschaftlich nicht ganz unbedarft und obwohl ich bei einem etablierten Profi bin sind bestimmte Ambivalenzen in den verschiedensten Aussagen nicht zu übersehen.

Was die wissenschaftliche Fundiertheit anbelangt hat die Psychotherapie für mich den Stellenwert einer esoterischen Bewegung. Ich bin ja an und für sich ein Pragmatiker. Sprich; wenn es hilft, soll es gut sein.

Allerdings verspüre ich keinerlei Leidensdruck und weiß auch nicht inwiefern sich irgendetwas positiv für mich entwickeln soll, wenn es mir eigentlich gut geht.

Dazu kommt, dass mir die Methoden der Therapie vertraut sind. Ich weiß ganz genau was mit dieser oder jener Frage oder Aussage bezweckt werden soll. Ich lass diverse dementsprechende Protokolle etc. Wie soll ich es am besten formulieren; ich langweile mich in der Therapie.

Es ist zu durchschaubar und folglich für mich berechenbar. Dazu kommt noch, dass es, falls die genannte Diagnose korrekt ist - ich werde diesbezüglich noch zwei weitere Therapeuten konsultieren -, nahezu sinnlos ist einen Menschen wie mich zu behandeln. Von Heilung kann man ja kaum sprechen, es heißt ja auch Therapie.

Folglich spiele ich mit den Gedanken das gesammte Unterfangen wieder einzustellen, bevor ich weiteres Geld und vorallem Zeit sinnlos investiere.

Ich würde mich gerne mit Menschen austauschen die dieselbe Diagnose haben. Ich hätte gerne einige persönliche Eindrücke, welche meinen Eindruck bereichern und eine Entscheidungsfindung erleichtern.

Mit freundlichen Grüßen

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metropolis
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Beitrag So., 04.07.2010, 12:18

Hallo |||

wenn du keinen Leidensdruck hast, warum bist du in Therapie?


So, und du siehst Psychotherapie als Esoterik an, womit du bis zu einem gewissen Punkt auch recht haben magst. Aber solange die Therapie nicht auf Suggestion hinausläuft, könntest du dich zur Abwechselung mal auf etwas Unpragmatisches einlassen.

Wenn du eine starke Tendenz hast, den therapeutischen Prozess und das Vorgehen des Therapeuten zu durchschauen, kann man dir eigentlich nur eine Psychoanalyse empfehlen, wo der Analytiker sich ungern in die Karten schauen lässt. Er wird beständig daran arbeiten, sich nicht durchschauen zu lassen, wenn er dein Problem erkannt hat. Analytiker sind i.d.R. rationalisierungs- und intellektualisierungsresistent. Dort würdest du weniger mit deiner Vernunft und Intelligenz bestechen können, was ich durchaus sinnvoll finde. Schließlich schützt du dich mit einer solchen Haltung lediglich davor, andere Menschen an dich ranzulassen.
Allerdings befürchte ich, dass du als Pragmatiker und Esoterik-Feind, nicht mit einer Analyse warm werden würdest.

Du spaltest also dein Ich von deinem Selbst ab? Schon mal etwas zur Ichspaltung gelesen? Stichwort: Lacan. Könnte vielleicht etwas für dich sein.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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TimpeTe
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Beitrag So., 04.07.2010, 12:48

Hallo "drei Senkrechtstriche"
und es keinerlei Möglichkeit gibt an mich heranzukommen, weil ich mein Selbst von meinem Ich absolut abspaltete. Aha.
Also damit bist du hier in diesem Forum sicher kein Einzelfall...
aber wenn du keinerlei Leidensdruck spürst, und wenn es dir ja ganz gut geht mit dir selber- warum sollst du dir für etwas Zeit nehmen, an das du eh nicht glaubst?
Ich verstehe deine Frage nicht ganz...sollen wir dich hier davon überzeugen, dass deine Meinung vielleicht Lücken hat?
Das dürfte ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen sein- denn deine Meinung scheint gemacht.....

lg. medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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Helferlein
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Beitrag So., 04.07.2010, 13:07

Guten Tag,

"wenn du keinen Leidensdruck hast, warum bist du in Therapie?" (metropolis)
[...] aber wenn du keinerlei Leidensdruck spürst, und wenn es dir ja ganz gut geht mit dir selber- warum sollst du dir für etwas Zeit nehmen, an das du eh nicht glaubst?" (medusa52)

Ich wollte Sicherheit betreffend meiner psychologisch-laienhaften Selbstdiagnose.

"Wenn du eine starke Tendenz hast, den therapeutischen Prozess und das Vorgehen des Therapeuten zu durchschauen, kann man dir eigentlich nur eine Psychoanalyse empfehlen, wo der Analytiker sich ungern in die Karten schauen lässt." (metropolis)

Es handelt sich um eine Psychoanalyse. Es wird auch versucht sich nicht in die Karten schauen zu lassen, allerdings sind dennoch ohne Probleme Schemata erkennbar. Ich wollte den therapeutischen Prozess eigentlich nicht bewusst durchschauen. Das ergab sich einfach.

"Du spaltest also dein Ich von deinem Selbst ab? Schon mal etwas zur Ichspaltung gelesen? Stichwort: Lacan." (metropolis)

Zu meiner Schande muss ich zugeben Lacan noch nicht gelesen zu haben. Ich werde dies augenblicklich nachholen. Danke.

"Ich verstehe deine Frage nicht ganz...sollen wir dich hier davon überzeugen, dass deine Meinung vielleicht Lücken hat? Das dürfte ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen sein- denn deine Meinung scheint gemacht....." (medusa52)

Ich kann überzeugt werden. Die Argumente müssen nur schlüssig, d.h. allgemein nachvollziehbar sein. Aber grundsätzlich will ich nicht explicit überzeugt werden, dass meine Meinung Lücken hat. Meine Meinung ist ja auch mehr eine Schlussfolgerung nach einem reduktiven Prinzip. D.h. dass ich gerne weitere Variablen aufnehme. Dass was ich will, sind, wie bereits geschrieben, persönliche Erfahrungen. Aus eventuell geschilderten Erfahrungen etc. kann ich dann weitere Schlüsse ziehen. Meine Meinungsbildung ist also noch nicht abgeschlossen.

Mit freundlichen Grüßen

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metropolis
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Beiträge: 1969

Beitrag So., 04.07.2010, 13:14

||| hat geschrieben:
Ich wollte Sicherheit betreffend meiner psychologisch-laienhaften Selbstdiagnose.
Und was soll dir eine gesicherte Diagnose bringen? In Therapie begibt man sich in der Regel, um Beschwerden zu lindern oder um sich bei angestrebten Veränderungen helfen zu lassen.

Welche Therapieziele hast du? Willst du dich überhaupt ändern? Wenn nicht, dann kann es dir nur um eines gehen: dich und deine Verhaltensweisen besser verstehen zu lernen. Ist es das, was du dir in einer Therapie erhofft hast.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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carö
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Beitrag So., 04.07.2010, 13:32

Dass was ich will, sind, wie bereits geschrieben, persönliche Erfahrungen. Aus eventuell geschilderten Erfahrungen etc. kann ich dann weitere Schlüsse ziehen. Meine Meinungsbildung ist also noch nicht abgeschlossen.
hallo |||,

also ich meinte auch lange, dass ich die prozesse ziemlich gut durchschauen konnte.
das passiert ja auch tatsächlich unwillkürlich, ohne anstrengung... ich hab auch lange nicht gemerkt, dass ich - ohne es bewusst zu wollen - regelrecht alle aussagen abgescannt habe nach infos, wie da die prozesse laufen könnten, auf was das alles hinausläufen könnte etc.. - wenn der a sagt, dann sollte es b bewirken etc - vermeintlich.. fand das auch recht durchschaubar zumindest in meiner lange andauernden anfangsphase.

damit habe ich mir auch sehr gut meine gefühle vom hals gehalten, das spüren und fühlen wie aus weiter ferne betrachtet.. mich damit unantastbar gemacht, hab widerspürche aufgedeckt und damit das gefühl produziert, als könnte der mir nicht das wasser reichen, als könnte, wenn ich wollte, alles steuern... letztlich das gefühl der sinnlosigkeit jeder anstrengung produziert, weil von aussen ja garnichts kommen könnte, was mir auch nur annähernd gerecht werden könnte.


das liegt alles schon sehr lange zurück bei mir und hat sich sehr verändert. ich weiss jetzt nicht, ob du damit etwas anfangen kannst, wollte dir nur schreiben, dass es im grunde gar nicht darum geht in so einer therapie, dass keine widerspüche (auch von seiten des therapeuten) auftreten oder dass der prozess vermeintlich so duchschaubar ist - denn das ist er nur auf einer recht oberflächlichen ebene. solange du nicht tiefer blicken kannst und gefühle kaum eine rolle spiele wird es sicher auch recht überschaubar bleiben.

und die sache mit seinen widersprüchen: sags ihm, was du entdeckst. ich denke, dass du nur so dem prozess eine chance geben kannst, tiefer greifen zu können... mit der zeit.

viele grüße
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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