Therapeutische Beziehung thematisieren?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Fr., 15.04.2016, 22:56

zombie78 hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:Von welchem Thema lenke ich ab?
Die Frage ist ernst gemeint.
Hallo Lockenkopf,

auf welches Thema hat er dich denn immer gelenkt, wenn er dir ausgewichen ist? Und was hat dieses Thema mit dir zu tun? Frag dich das mal ganz ehrlich, vielleicht findest du eine Antwort.
Das habe ich bereits geschrieben. Der Thema war mein Verlustschmerz beim Tod von Pat. welche ich eine lange Zeit begleitet habe. Ich wollte über die Ursachen des Schmerzes sprechen, habe 3 mal anlaufgenommen. Mein Psychotherapeut zeigte demonstratives Desinteresse und stelle stattdessen seine eigenen Thesen auf.

Eine Psychotherapie in welcher der Therapeut Thesen über das Problem des Pat. aufstellt, hat für mich jeden Sinn verloren.
Das geht garnicht.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Werbung


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Fr., 15.04.2016, 23:04

Lockenkopf hat geschrieben:Das geht garnicht.
Und was ist mit Patienten, die jede Anregung von sich weisen? Gehen die in Deinen Augen, so aus der Position der Therapeutin heraus? Wie würdest Du reagieren im umgekehrten Falle?

Ich denke mal, so wie das gerade läuft zwischen Euch macht das wirklich wenig Sinn. Und ganz ehrlich: Das "Falschfahrergefühl" beschleicht mich langsam auch. Wehe jenen, die nicht sagen was ich hören will...

Sorry Lockenkopf, aber ich glaube da ist mehr "Deins" von dem was er zu thematisieren versucht als Du möchtest.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Fr., 15.04.2016, 23:20

Himmel, ich bin kein Psychotherapeut.

Meine Pat. suchen mich und meine Kollegen auf, damit ich an ihrem Körper arbeite und/oder sie zur Selbsthilfe=Übungen anleite. Kommt ein Pat. und sagt, er macht Übungen, so laß ich sie mir zeigen. Sind sie gut, lobe ich ihn, oder ich korrigiere ihn und leite an. In jedem Fall bestärke ich Selbsthilfe und Eigenverantwortung.

Psychotherapie ist für mich aber etwas völlig anderes. Der Psychotherapeut ist für mich nur Begleiter. Ich als Pat. habe bisher über sehr viele Jahre selbständig an meinen Problemen gearbeitet, mit sehr gutem Erfolg. Meine Depression ist weg, ich bin zu 100% in allen Lebenslagen funktionstüchtig, ohne jede Einschränkung.
Und jetzt fängt meine Psychotherapeut an und sagt wie was zusammenhängt? Damit hätte er mich 2005 erfreuen können. Denn das waren damals tatsächlich meine Erwartungen.
Aber heute brauche ich diese Hilfe nicht mehr, ganz im Gegenteil. Mein Psychotherapeut setzte am Montag auch noch aufs falsche Pferd.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Fr., 15.04.2016, 23:22

Dann geh doch einfach. Und Punkt.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Fr., 15.04.2016, 23:24

Es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 16.04.2016, 19:08

Ich habe heute Morgen einen Bericht von der Beerdigung von Roger Cicero gelesen. Ich musste weinen. Es waren wieder alle Gefühle an, wie beim Tod meines Pat. Dabei kannte ich Roger Cicero und seine Musik garnicht.

Somit kann ich wohl zu recht sagen, die letzte Sitzung bei meinem Psychotherapeuten war komplett wirkungslos.
Ich habe diese Erkenntnis jetzt meinem Psychotherapeuten in einer E-Mail mitgeteilt und um eine weitere Sitzung zum Thema gebeten. Aber unter der Vorrausetzung, das er sich klassische Psychotherapeuten zum Vorbild nimmt und mich selbständig am Thema arbeiten lässt und mich lediglich begleitet, so wie er es jahrelang gemacht hat.

Ich bin gespannt, ob er antwortet.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 17.04.2016, 20:59

Bisher habe ich keine Antwort erhalten.

Aber, ich habe mir die HP eines Psychotherapeuten mit Privatpraxis angeschaut. Der Mann ist Arzt, Analytiker und Hypnotherapeut. Eine interessante Mischung. Ich werde ihn mir mal anschauen, werde mit einem körperlichen Problem vorstellig werden.
Mal schauen ob die Chemie stimmt.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Adventskranz
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 85

Beitrag So., 17.04.2016, 21:35

Lockenkopf hat geschrieben: Meine Depression ist weg, ich bin zu 100% in allen Lebenslagen funktionstüchtig, ohne jede Einschränkung.
....
Aber heute brauche ich diese Hilfe nicht mehr, ganz im Gegenteil.
Ist doch super. Aber wozu willst Du dann noch Therapie machen? Die Frage ist ernst gemeint.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 17.04.2016, 22:40

Ich will den Verlustschmerz beim Tod von Pat. bearbeiten, da dieser unangemessen stark auftritt und sehr leicht wieder getriggert werden kann, wie z.B. durch den Bericht von einer Beerdigung eines mir fremden Menschen.

Und ich will auch keine Psychotherapie machen, sondern nur einzelne Sitzungen, wenn ein Problem auftritt, wie z.B. dieser Verlustschmerz. So hatte ich es in den vergangen Jahren zwischen 2-4 Sitzungen pro Jahr. Und so möchte ich es fortführen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 17.04.2016, 22:54

mio hat geschrieben:
Sorry Lockenkopf, aber ich glaube da ist mehr "Deins" von dem was er zu thematisieren versucht als Du möchtest.
Liebe Mio, das Vaterthema ist sehr wichtig. Ich habe schon mehrmals bearbeitet. Es steht aber nicht in Zusammenhang mit dem Verlustschmerz, dieser Schmerz ist viele Jahre älter.

Mein Psychotherapeut hat mir zu beginn der Sitzung (wiedermal) gesagt, das vieles mit meiner verstobenen Mutter zusammen hängt.
Meine Antwort zum bestimmt 6 mal, mein Mutter lebt (Tatsache).

Nur, habe ich ein frühkindliches schwerstes Verlusttrauma, meine Mutter war nämlich für mich als Kleinkind tatsächlich gestorben, in meiner kindlichen Realität.

Und auf dieses Erlebniss führe ich meinen Verlustschmerz zurück. Aber soweit kam in der Sitzung ja garnicht.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag So., 17.04.2016, 23:04

Lockenkopf hat geschrieben:Und auf dieses Erlebniss führe ich meinen Verlustschmerz zurück. Aber soweit kam in der Sitzung ja garnicht.
Wie willst Du denn mit ein paar Sitzungen im Jahr da ernsthaft konstruktiv hinkommen? Das ist doch eher "Notfallversorgung" was Du da gerade "betreibst". Pflaster drauf, ein bisschen pusten und weiter geht's.

Das ist ok, versteh das also bitte nicht falsch, aber in die "Tiefe" kommst Du damit wohl eher nicht. Und Dein Therapeut scheint keinen Bock auf "Pflaster drauf und Pusten" zu haben, der versucht wohl eher die "Unverstandenheitswunde" aufzubohren ... Ich würde dem neuen Thera von Anfang an klar machen, dass Du nur "Notfallversorgung" brauchst und möchtest, vielleicht läuft es dann besser.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 17.04.2016, 23:13

Liebe Mio,

wenn Du dir Traumabearbeitungen anschaust, so wird das Trauma selber in nur ganz wenigen Sitzungen thematisiert, das reicht.
Meine Sitzungsanzahl geht mit allen drum auf die 200 zu. Ich habe reichlich Psychotherapie und auch Traumatherapeutische Sitzungen hinter mir.

Nur manchmal taucht halt ein Symptom, durch irgendeinen Trigger auf. Es ist für mich ein Zeichen, das ein bestimmter Aspekt einer tiefen Verletzung noch nicht gewürdigt und ausreichend bearbeitet wurde. Da muss also noch mal punktuelle nachgebessert werden. Und das mach ich mit wenigen Sitzungen.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag So., 17.04.2016, 23:18

Lockenkopf hat geschrieben:Und das mach ich mit wenigen Sitzungen.
Nach dem was Du geschrieben hast bearbeitest Du da nix sondern Du versuchst Stabilisierung zu erhalten. Das ist auch ok, packt das Problem aber nicht an der Wurzel. Ne "Traumbearbeitung" wirst Du nicht mit 2-4 Sitzungen im Jahr hinbekommen, das ist utopisch. Da bräuchtest Du wohl schon ein paar Stunden mehr in kürzerer Frequenz, so Du da wirklich ran willst.

Alles andere ist "Pflaster drauf".

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 17.04.2016, 23:22

mio hat geschrieben:
Das ist ok, versteh das also bitte nicht falsch, aber in die "Tiefe" kommst Du damit wohl eher nicht. Und Dein Therapeut scheint keinen Bock auf "Pflaster drauf und Pusten" zu haben, der versucht wohl eher die "Unverstandenheitswunde" aufzubohren .
Nur hatte er leider selber mal wieder nicht die Zusammenhänge parat und somit jede Menge nicht verstanden.


... Ich würde dem neuen Thera von Anfang an klar machen, dass Du nur "Notfallversorgung" brauchst und möchtest, vielleicht läuft es dann besser.
Der Neue wird mit dem Wort Notfallversorgung nicht einverstanden sein.
Er arbeitet vorwiegend als Hypnotherapeut und schreibt auf seiner HP, das oftmals nur ein Sitzung je Problem reicht.

Und nicht das Du meinst, er wäre ein Scharlatan. Er ist u.a. Dozent und Ausbilder in Hypnotherapie.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 17.04.2016, 23:30

mio hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:Und das mach ich mit wenigen Sitzungen.
Nach dem was Du geschrieben hast bearbeitest Du da nix sondern Du versuchst Stabilisierung zu erhalten. Das ist auch ok, packt das Problem aber nicht an der Wurzel. Ne "Traumbearbeitung" wirst Du nicht mit 2-4 Sitzungen im Jahr hinbekommen, das ist utopisch. Da bräuchtest Du wohl schon ein paar Stunden mehr in kürzerer Frequenz, so Du da wirklich ran willst.

Alles andere ist "Pflaster drauf".
Liebe Mio,

ich habe geschrieben nahe der 200sten Sitzung zu sein. Ich bin jetzt 11 Jahre in Psychotherapie. die letzten Jahre habe ich nur wenige Sitzungen im Jahr gehabt. Folglich muss es schon Zeiten gegeben haben in denen ich reichlich engmaschige Psychotherapie gemacht habe. Und in diese Zeiten fällt die Aufarbeitung der Traumata.

Das was ich jetzt noch mache ist Feinschliff, und Aufarbeitung von Aspekten welche übersehen wurden und erhalt des Status quo.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am So., 17.04.2016, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag