Was soll ich von dieser Therapeutin halten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 05.12.2015, 22:43

Phönixe hat geschrieben:Münchner Kindl und Stern: Ihr macht Euch ja wirklich Gedanken über die Motivation der Therapeutin. Danke dafür! Das hilft mir wirklich. Darüber habe ich mir ja auch den Kopf zerbrochen. Ich denke, Eifersucht als alleinige Motivation kann ich ausschließen. Das habe ich getestet, es war eben unklar, warum sie dennoch so aversiv auf den Chef (und auch abwertend ihm gegenüber) reagierte. Als Person ist sie eigentlich ein herzenswarmer Mensch und eigentlich auch ziemlich uneitel.

Wie gesagt, vieleicht, weil dieser Chef in deinem Leben eine Rolle einnimmt, nämlich die des väterlichen (oder mütterlichen) Mentors, die sie in ihrer Rolle als Therapeutin für sich beansprucht.

Es gibt ganz einfach die zwei Möglichkeiten, was an einem Menschen starke negative Emotionen hervorruft: Und zwar, die Person auf die ich reagiere hat etwas, das ich gerne hätte aber nicht bekomme, oder aber sie verkörpert etwas, das ich verabscheue. Eine von beiden Möglichkeiten muss sie hier so zur emotionalen Explosion bringen. Eine andere Möglichkeit ist hier in der Tat auch, dass sie hier die Anbahnung eines erotischen Verhältnisses vermutet, das sie aufgrund gesellschaftlicher Konventionen oder eigener schlechter Erfahrungen verabscheut.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 05.12.2015, 22:49

Möbius hat geschrieben:und nutze diese "Liste der ignorierten Mitglieder" recht intensiv, was mich u.a. auch von den Zankereien über mich und das was ich hier geschrieben habe, recht weitgehend verschont hat.

Ich habe nicht einen einzigen User hier auf Ignore. Warum? Ganz einfach, weil ich, obwohl ich auch hin und wieder mal was provokatives schreibe noch nie erlebt habe, dass mich irgendwer deswegen angepöbelt hätte. Aber auf die Idee, dass die unangenehmen Posts, die du als Antwort auf dein Geschreibe bekommst an der Art und Weise liegen, wie du selbst schreibst, das kommt so jemandem wie dir anscheinend nciht in den Sinn......
Zuletzt geändert von Elfchen am So., 06.12.2015, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Ich bitte darum, nicht beleidigend zu werden! lg, Elfchen

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candle.
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Beitrag Sa., 05.12.2015, 22:56

Phönixe hat geschrieben: es war eben unklar, warum sie dennoch so aversiv auf den Chef (und auch abwertend ihm gegenüber) reagierte.
Dir ist es unklar, mir sowieso, aber was sind denn für abwertende Worte gefallen? Vielleicht hast du das auch falsch interpretiert? Wenn Eifersucht keine Rolle spielt, was denn dann?
Vielleicht war es nur eine Intervention? Hast du dich denn in Rechtfertigungen verstrickt? Wobei ich mir ja immer noch unsicher bin, dass ein Thema, das gut läuft zu einem großen Therapiethema wird. Ich hatte nämlich auch tolle Chefs, habe mir aber derlei Gedanken nie gemacht und eben auch nicht zum Therapiethema gemacht.

Ein netter Vorgesetzter, der in seinem Fach mir angenehm etwas beibringen kann, ist mir dann längst noch kein väterlicher Freund- das würde sich meiner Meinung nach dann auch auf eine private Ebene ziehen. Und das tut es doch bei dir nicht?
Vielleicht viel Wind um nichts?

Dein Mann hat kein Problem, du hast kein Problem, aber die Therapeutin???
Vielleicht wäre es ja ein Ansatz mal zu gucken was du von deiner Therapeutin möchtest WIE sie auf das Thema eingehen soll. Ich habe so ein bißchen den Eindruck, weil du sie ja offenbar testest und provoziert, dass da etwas in dir liegt, was weder mit der Therapeutin noch mit deinem Vorgesetzten zu tun hat. Aufmerksamkeit, Wichtigkeit, aufgehoben fühlen wollen...????
Für mich war natürlich entscheidend, dass ich plötzlich den Verdacht hatte, dass sie eine betrogene Ehefrau sei (mit unverarbeitetem Hass gegen ihren Ex-Mann) und dieser Verdacht prompt durch meine Bekannte bestätigt wurde.
Wo ziehst du denn Vergleiche zu dir? Deine Bekannte hat ja nur eine Tatsache bestätigt, aber ihr Verhalten deutest DU so.
Den Ansichten meines Partners würde ich auch einen eventuellen Einfluss auf das Therapiegeschehen einräumen - nämlich, dass da ein gewisses Interesse an meinem Schutz vorhanden war, da die Therapeutin oftmals sagte (mir fast einhämmerte), ich sei dem Chef gegenüber zu nichts verpflichtet.
Nimm doch deinen Mann mal mit in Therapie! Und dann die Frage: Um was für eine Verpflichtung geht es?
Ach ja: Wie lange kennst du denn deinen Chef?

Mag sein, dass sie dahingehend einen gewissen Erfahrungsschatz hat und dass sie sich möglicherweise dachte, "der" will doch nicht nur ihren Vater spielen. Zu dem Zeitpunkt fand ich die dahingehende Intervention unverständlich, weil in mir das Gefühl einer "Verpflichtung" nicht aufkam, was ich auch mitteilte.
Nach dem Motto, Mann, der die Nähe einer jüngeren Frau sucht, muss zwangsläufig ein erotisches Interesse haben.
Manchmal ist das Leben aber genau so: Total undifferenziert und platt!!!
Machst du es denn völlig anders in der Liebe?
Und die Stunden der Therapie würden in absehbarer Zeit ohnehin auslaufen. Da ich nicht beabsichtige, Langzeitpatient zu werden (was sie weiß), ist es doch mehr als fragwürdig, dass sie einen solch möglicherweise negativ einschneidenden Einfluss auf mein Leben nehmen wollte.
Bringt dir der Thread denn überhaupt was, wenn deine Entscheidung schon gefallen ist?
Und was könnte sich negativ in deinem Leben verändern, wenn du länger Therapie machen würdest? An deiner Beziehung zu deinem Mann kritisiert sie ja offenbar nicht herum. Was sollte da negativ sein, wenn es doch nur ein Arbeitsplatzwechsel wäre?
Belustigend allerdings, mein Partner hat auch hell aufgelacht (er durfte sich hier alles zu Gemüte führen), die Umständlichkeit, mit der an sehr simple menschliche Gefühle herangegangen wird - das hat schon Loriotschen Charakter. Der sich selbst und seinen eigenen Gefühlen entfremdete Mensch...
Schade für dich/ euch, dass ihr euch hier jetzt mit einer Zirkusnummer abplagen müßt! Aber nun verstehe ich dich wohl und meine, dass du deine Therapeutin vielleicht doch nicht ganz gut interpretieren kannst. Statt Spielchen rate ich zu einem ernsthaften nachfragen. Das ist durchaus ertragreich und ein kurzer Weg zur Antwort unter normalen Menschen.

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Widow
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Beitrag So., 06.12.2015, 01:00

@ Münchnerkindl:
Du scheinst stolz darauf zu sein, niemanden auf Deiner ingnore-Liste zu haben.
Sorry, aber ich wünsche mir dringend, dass Du für Dich eine solche Liste anlegst, denn mich nervt Dein Gepampe und Gepöbel gegen die Ausführungen von Möbius' über seine Lesart von Freud, die Du hier ablässt, ohne Dich überhaupt damit auseinanderzusetzen - und ohne dass Deine Faustkeilschläge, die Du da austeilst, auch nur ansatzweise zum Thread-Thema passen.

Du verunglimpfst hier (und nicht nur in diesem Thread) andere User und Du schreibst ständig off topic, um das zu tun.
Find ich nicht lustig ...

Widow

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mondlicht
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Beitrag So., 06.12.2015, 02:26

Phönixe hat geschrieben: Ich vermute mal, es wird sich keiner mehr trauen, hier zu schreiben, der was zum eigentlichen Thema sagen will...
Doch, ich traue mich. Die Therapie hat Dich, was Dein Anliegen betrifft, weitergebracht, so schreibst Du das oben. Dann war die Kurzzeittherapie also erfolgreich. Das spricht für eine gute Therapeutin (soweit zu Deiner Frage: was soll ich von dieser Therapeutin halten?). Viel, würde ich sagen.

Da Deine Therapie zuende ist, verstehe ich - wie manche vor mir Schreibenden - nicht, warum Du Dich nun in Spekulationen über die Motive Deiner Therapeutin ergehst, Dein Verhältnis zu Deinem Chef zu problematisieren. Du wirst dieses Verständigungs- oder Übertragungsproblem (von welcher Seite aus immer) mit ihr ja nicht mehr lösen (wollen). Du könntest es nur MIT der Therapeutin klären.
Phönixe hat geschrieben:Der Umgang hier wundert mich doch etwas, aber es ist ja klar, dass nicht gerade die gesündesten Menschen sich mit dem Thema Psychotherapie beschäftigen.


Es ist sehr großzügig von Dir, dass Du zu diesen Zugeständnissen bereit bist ...

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Mia Wallace
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Beitrag So., 06.12.2015, 09:17

Liebe Phönixe,

zunächst einmal wundert es mich, dass Deine Therapeutin so direktiv ist (sein soll)
Vielleicht läuft es in der VT nochmal etwas anders, als in den psychodynamischen Therapieschulen?
Soweit ich weiß, ist es aber in allen Therapieschulen Auftrag des professionellen Therapeuten, den Patienten dabei zu begleiten, eigene Anliegen und Ziele zu formulieren und dabei zu begleiten, seinen ganz eigenen Weg zu finden (der erheblich von dem, was der Therapeut für das Richtige hält, abweichen kann).
Wenn der Patient einfach nur das macht, was der Therapeut für richtig hält, ohne zu verstehen, weshalb und ohne dass es sein eigener Weg ist, so ist ihm nicht nur nicht geholfen. Ich glaube, dass es einen Menschen auch um Jahre zurückwerfen kann, wenn er einen Schritt geht, der vielleicht sogar objektiv und inhaltlich richtig und gut , aber verfrüht ist, weil der Patient selbst vielleicht noch gar nicht so weit ist.
Da kann fast nur ein Misserfolgserlebnis herauskommen.


Wenn es also stimmt, dass Deine Therapeutin da so sehr direktiv ist, ohne dass Du verstehst, weshalb sie Dich so drängt, so würde ich sagen, dass sie dann an der Stelle einen sehr unprofessionellen Fehler macht.
(Immer mit der Einschränkung, dass wir nur Deine Sicht der Dinge kennen und Du vielleicht auch etwas missverstanden hast)


Was mir auffällt ist, dass Du andererseits ja immer auch Einfluss auf die besprochenen Themen hast und offenbar ganz viel zeit damit verbracht hast, a)über Dich und Deinen Chef zu sprechen (obwohl doch aus Deiner Sicht alles gut läuft und die Beziehung kein Problem darstellt)und b) Dir viele Gedanken über die Reaktionen Deiner Therapeutin in Bezug auf Dich zu machen.
Es scheint also viel um das Thema Beziehung zu gehen.
Vielleicht ist die Therapieform (also VT) nicht so geeignet für Dich und Du solltest auf ein tiefenpsychologisches Verfahren in dem es ganz viel um Beziehung geht, wechseln?


pandas
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Beitrag Mo., 07.12.2015, 00:35

Phönixe hat geschrieben: Wenn man merkt, aus welchem Grund manch einer seinen Psalm zum besten gibt (und das kann mir niemand sagen, dass das nicht offensichtlich ist), sollte man ihn dann nicht besser einfach ignorieren, statt sein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit beständig zu füttern? Wie macht Ihr das denn im realen Leben? Lasst Ihr Euch da auch von Hinz und Kunz provozieren? Oder diskutiert, wo es dem anderen nicht um Inhalt geht?
Doch, ich diskutiere auch im wahren Leben, wo ich es für wichtig halte. Wichtigkeit hat da verschiedene Grade.

Ich finde es schon auch stimmiger, nicht einfach jemand zu ignorieren, sondern es zu sagen, was ich darüber denke und wie es noch gesehen werden kann, wenn jemand eine Haltung hat, die ich für unproduktiv, unplausibel, gefährlich (-gibt es ebenfalls verschiedene Grade für) o.ä. halte.
Phönixe hat geschrieben:Belustigend allerdings, mein Partner hat auch hell aufgelacht (er durfte sich hier alles zu Gemüte führen), die Umständlichkeit, mit der an sehr simple menschliche Gefühle herangegangen wird - das hat schon Loriotschen Charakter. Der sich selbst und seinen eigenen Gefühlen entfremdete Mensch...
Najjjjaaaaaaaaaaaa, so simpel sind die menschlichen Gefühle da anscheinend ja nicht, den du hast ja auch viel Zeit aufgewendet, um sie zu beschreiben, ebenso wie auf die Erkundung der emotionalen Gefilde zwischen dir und deiner Therapeutin (ob es Eifersucht ist oder ein eigenes Thema o.ä.).

Wobei ich Gefühlskomplexe nicht per se als negativ konnotiere und sie auch nicht als Entfremdung ansehe ... tiefe Seen sind doch die interessanteren ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Phönixe
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Beitrag Di., 08.12.2015, 08:06

Falls sich jemand noch für den eigentlichen Inhalt hier interessiert und wie ich das Problem für mich gelöst habe:

Ich habe mir die Erlaubnis von meiner Bekannten eingeholt und dann, fiese Möpp, die ich bin - meiner Therapeutin den Link zu diesem Thread geschickt. Am Wochenende. Mein Termin wäre ja diese Woche gewesen. Auch geschrieben, dass damit die Therapie nun wohl zu Ende ist, aber damit sie mal sieht, wie es einem Patienten damit geht...
Ob jetzt noch die letzte Stunde zum Abschied oder nicht...obliegt ihr.

Auf jeden Fall danke ich ihr von Herzen, sie hatte die Größe, sich zu entschuldigen! Sprach (wir telefonierten) auch davon, dass sie noch mal in sich gehen würde wegen einer letzten Stunde, hineinhorchen. War doch auch enttäuscht, ob des gewählten Weges. (Ich hätte das NIE so ansprechen können.)

Fühle mich leicht rehabilitiert. Für die guten Sachen habe ich mich sehr bedankt. So eine effektive Arbeit an den Symptomen macht ihr so schnell keiner nach.

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candle.
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Beitrag Di., 08.12.2015, 08:37

Sag mal, was ist denn da bei dir los?

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leberblümchen
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Beitrag Di., 08.12.2015, 08:51

O.K., ist wohl Geschmacksache: Ich glaube, ein Therapeut, der sich von mir in ein Forum leiten lässt, um dort (!) zu lesen, was ich selbst und andere, uns beiden völlig fremde Leute, über unsere Beziehung kommentieren - und der das dann noch als Anlass zur Reflexion nimmt -, wäre die längste Zeit mein Therapeut gewesen.

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stern
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Beitrag Di., 08.12.2015, 09:00

Mir scheint, du bist sehr verletzt... und ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass es nur mit dem (meiner Meinung nach) deplatzierten Ratschlag zu tun hat. Denn das würde man dann nicht machen, wenn es nicht passt. Was trifft dich denn genau? Dass sie deine Euphorie nicht teilt?

Die Therapeutin hatte ich so verstanden, dass sie in sich nochmals hineinhorcht... was wir schreiben, ist ja ziemlich unmaßgeblich. Das kann ja auch nur sie sagen, ob sie von privaten Faktoren etwas zu sehr beeinflusst war. Und das ist ja eine Reflexion. Finde ich in Ordnung. Mehr kann sie kaum tun... entschuldigt hat sie sich auch.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Carpincha
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Beitrag Di., 08.12.2015, 10:18

Interessant... Da macht sich jemand umständliche Gedanken über simple Gefühle seiner Therapeutin, erstellt dazu einen thread in einem PT-Forum, macht sich dann darüber lustig, dass sich Leute in diesem Forum so umständlich Gedanken über simple menschliche Gefühle machen und wählt dann den umständlichen Weg, über dieses Forum sein Anliegen mit der Therapeutin zu klären.

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mondlicht
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Beiträge: 657

Beitrag Di., 08.12.2015, 11:39

Phönixe hat geschrieben:(Ich hätte das NIE so ansprechen können.)
Hallo Phönixe,

falls DU die Antworten auf Deine Geschichte noch LIEST - warum konntest Du das alles nicht ansprechen? Das ist schade, dass Ihr da nicht weiter gekommen seid. Dazu ist eine Therapie im Sinne einer Beziehung doch da. Unabhängig von dem Verfahren. Das muss ein übles Gefühl sein, wenn die Therapeutin über den eigenen Kopf hinweg sich auf Ratschläge und Deutungen einschießt, die gar nicht zu passen scheinen. Ganz schlimm vor allem dann, wenn man sich nicht wehren kann, wenn da keine Korrektur und Entgegnung möglich ist. Das muss ein schreckliches Ohnmachtsgefühl sein. Kennst Du eine solche Ohnmacht aus anderen Beziehungen auch?


mio
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Beitrag Di., 08.12.2015, 17:12

Hallo Phönixe,
Phönixe hat geschrieben:War doch auch enttäuscht, ob des gewählten Weges. (Ich hätte das NIE so ansprechen können.)

Fühle mich leicht rehabilitiert.
wie handhabst Du das denn sonst so in Deinem Leben wenn jemand etwas für Dich unzutreffendes sagt oder tut? Also Deine Grenzen überschreitet? Mir erscheint Dein Vorgehen recht unreif und auch, dass Du Dich nun "leicht rehabilitiert" fühlst empfinde ich als irritierend. Hat sie Dich für Dein Gefühl "vernichtet" indem sie das Verhältnis zwischen Dir und Deinem Chef als kritisch und ungut für Dich beurteilt? Klingt fast, als hätte sie Dir "das Herz aus dem Leibe gerissen" mit einer für Dich unzutreffenden Annahme und Aussage. Warum trifft Dich das denn überhaupt so sehr? Ihr habt gut miteinander an Deinen Problemen gearbeitet, in dem Punkt "Chefbeziehung" ward ihr Euch uneinig. So was kommt vor und kann - wie Du ja jetzt siehst - problemlos im Gespräch geklärt werden. Weshalb hast Du da solche Ängste Deine Meinung zu sagen und zu vertreten? Hast Du das nur bei ihr? Und wenn ja, warum? Oder hast Du das Problem generell?

Auch dass Du Dich als "fies" empfindest, weil Du ihr den Link zu diesem Faden hier hast zukommen lassen finde ich etwas "schräg". Ich kann da nichts fieses dran erkennen. Eher was indirektes, wenn nicht gar - sorry - feiges. Für mich entsteht der Eindruck Du bewertest "Konflikte" über, weshalb Du sie zu vermeiden scheinst.

Lieben Gruss,

mio

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Phönixe
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Beiträge: 40

Beitrag Sa., 12.12.2015, 02:26

Danke für Eure Beiträge!

Ja, Ihr habt natürlich total recht, es geht nicht nur um diese eine Aussage von ihr. Ich hoffe, es wird nicht als unfair gewertet, dass ich hier nicht zu tief ins Detail gehen kann.

Ob es reicht, wenn ich es umschreibe? Vielleicht sollte ich vorweg nehmen, dass ich die Therapeutin ehrlichen Herzens mag, es war auch theoretisch immer eine Kommunikation möglich, selbst wenn ich wütend war, selbst wenn sie wütend war. Das "Basis-Gefühl" hat sich nie verändert.

Ich bin ja wegen einem ganz bestimmten Problem zu ihr gegangen. Wir haben lange darüber geredet. Bevor die Therapie richtig begann. Sie schien es verstanden zu haben, meinte, es auskurieren zu können. Und auf dem Höhepunkt der Geschichte macht sie plötzlich (wie ich es erlebt habe) ihr eigenes Ding. Bringt im unpassendsten Augenblick ihre eigene Geschichte (das war offensichtlich für mich) mit hinein. Ihre Interventionen waren im eigentlichen Sinne nicht schwerwiegend für mich, da ich für mich ganz klar hatte, wohin die Reise gehen sollte. Das Problem war, DASS sie es machte. Ich verstehe, wenn man das, was ich jetzt sage, vielleicht als überdramatisiert bewertet. Ist es aber tatsächlich nicht. Es ging für mich schlicht um Leben oder Tod. Nicht mit ihr, aber hätte ich ihren Ratschlag befolgt.. Wovon ich natürlich weit entfernt war. Aber die Konsequenz habe ich ihr erklärt, sie machte sich auch starke Sorgen um mich (was so nun auch wieder nicht nötig war, was ich auch vermittelte), so dass ich mich ständig bei ihr melden sollte.

Um so unverständlicher war es, dass sie an dieser speziellen Intervention festhielt. Da hat man im Augenblick des Geschehens natürlich keinen Nerv für, das wird einfach ausgeblendet, aber es belastet doch, dass zusätzlich noch irgendwas Fremdes, was offensichtlich nur mit ihr zu tun hatte, mit hinein kam.

Wenn man dann wieder aufatmen kann und die Gefahr vorbei ist, fragt man sich, warum ist sie so ein Risiko eingegangen? Ich empfinde es weniger als verletzend (belüge ich mich da etwa selbst?) als tief enttäuschend. Dass das nicht meins war, war klar. Nur musste ich für mich unbedingt diesen Punkt verstehen. Weil ich fand's wirklich total unverständlich, es löste ein Chaos in meinem Kopf aus. Es war fast wie ein Zwang, hinter das Warum zu kommen. Sicher, um der Ohnmacht die Klarheit entgegenzusetzen.

Dazu musste ich in ihrer Psyche "wühlen", was Therapeuten vermutlich nicht gerne haben, noch damit gut umgehen können (nur meine Einschätzung). Ich selbst empfinde es auch irgendwo als grenzverletzend. Konfrontiert habe ich sie damit schon, aber nur so weit, wie es für mich selbst psychisch ging. Und stieß auf Blockaden. Dabei hätte ihr (anders kann es fast gar nicht sein) klar sein müssen, WIE wichtig für mich diese Erklärung war. Hätte sie sich zur Transparenz durchringen können - das wäre DIE ultimative Therapie für mich gewesen. Denn nach den Ursachen für u.U. ähnliches Verhalten bei anderen Menschen suchten wir beide bis dato vergebens. Hier seht Ihr - natürlich, es hat eine Geschichte bei mir. Sie wäre diejenige gewesen, die mir die Erklärung hätte liefern können, damit ich nicht ewig in alten Mustern gefangen bin. Allein ihr Ego sprach dagegen.

Und das finde ich mega enttäuschend. Und irgendwie (irre ich?) auch brachial meinen Versuch, die Erklärung durch dieses Forum zu erzwingen.

Die Erklärung habe ich jetzt. Die Warmherzigkeit in unserem Kontakt hat nach wie vor Bestand. ...meine Enttäuschung/Desillusionierung, was auch immer, auch.

Mag sein, es war unreif, feige, was auch immer. Gut möglich, dass für sie alles viel weniger prägnant erschien und für mich eine fast unüberwindliche Schwelle. Wir "können" sehr gut miteinander, sind aber extrem verschieden. Komplett andere Welten. Der Sympathie tut es keinen Abbruch, aber vielleicht erschwert es eine Therapie?

Ich hoffe, dass man vielleicht ein bisschen besser verstehen kann durch mein Schreiben.

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