Vertrauensbruch durch Therapeutin

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Zion
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 15:50

mondlicht hat geschrieben:ich finde diesen therapeutischen Parallelraum, den Du hier aufmachst, sehr fragwürdig.

Ich hab gestern abend eine PN des Forenbetreibers (admin) erhalten, in der er mich u.a. auf die Regeln und die Unmöglichkeit der Kriseninterv. und der PT hier im Forum hinweist.

Keine Ahnung, wie er auf diesen Thread aufmerksam wurde, aber ich werde das natürl. versuchen zu respektieren.

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candle.
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 15:55

Zion hat geschrieben: Ich hab gestern abend eine PN des Forenbetreibers (admin) erhalten, in der er mich u.a. auf die Regeln und die Unmöglichkeit der Kriseninterv. und der PT hier im Forum hinweist.
Naja, diese Spekulationskette und Schimpfereien, die vorangetrieben wurden, sind ja auch nicht besonders hilfreich. Es hilft wirklich nur das offene Gespräch beim nächsten Termin mit deiner Therapeutin.

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stern
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 16:17

Na ja, du hattest ja um einen früheren Termin gebeten (und nicht erhalten)... und Klärung hattest du sowieso vor. Und auf die Frage nach der Komprimittierung ging sie bereits 1x nicht wirklich ein - angeblich mangels Erinnerung.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 14.11.2015, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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Zion
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 16:18

...........
Zuletzt geändert von Zion am Sa., 14.11.2015, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Zion
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 16:24

stern hat geschrieben: Wenn keine Aussicht auf Verlängerung besteht, würde ich das Fass, dass du dich in SIE verliebt hast, nicht aufmachen. Bei jemandem, der so eindringlich warnt, dass Grenzen nicht zu überschreiten sind und der Termine absagt, finde ich es fraglich, wieviel das bringen würde...
Hi stern,
danke für deine Gedanken! . Ja, 16 Std. noch. Ich stimme zu, im Vordergrund der nächsten Std. steht das Ansprechen des Vertrauens. Es war ja ein fliessender Übergang von den Psychiater-Quartals-50-min-Sitzungen zur KZ-PT. Mir war i-wie nicht recht klar, wie denn diese kurze Zeit am besten genutzt werden könnte, leider hab ich´s nicht gleich angesprochen.
stern hat geschrieben:Und die Aussage mit dem Komprimittieren hast du ja schon mal aufgegriffen... darauf ging sie ja schon 1x nicht wirklich ein.
Ich werd sie wohl schon noch mal ansprechen, du hast es doch, glaub ich, so schön als "rätselhaft" benannt.
stern hat geschrieben:Gleichwohl erkennst du ja einige Muster, die sehr wohl wichtig sind... die könntest du ja "unpersonalisierter" z.B. dergestalt: Wenn du jemanden sympathisch findest neigst du dazu [... siehe deine Beiträge... und das führst du dann aus]. Und das Erotik-Thema will ja eh fortgesetzt werden, wenn ich das richtig verstanden habe. Hier können die wichtigen Aspekte evtl. berücksichtigt werden ohne zu persönlich zu werden.

Ja eben! Das wäre vlt. das Hauptthema, das ich bearbeiten möchte: warum bin ich so interessiert am Kontakt zu/mit Frauen und finde den Kontakt mit Männern normalerweise als so langweilig. War übrigens früher im Büro anders, da hatt ich viel Spass am Gequatsche unter Männern/Kumpeln. Aber das war halt auch eher eine Zwangsgemeinschaft.
stern hat geschrieben:
Ich hab da in der letzten Std. ziemlich herumgedruckst, war ein wenig verlegen, konnte/wollte sie nicht so recht anschauen, mir war´s eben sehr wichtig, ihr zu kommunizieren, dass ich diese Kurztherapie nicht als "Flirtzonen-Geplänkel" oder so missbrauchen wolle.
Wie reagierte sie darauf? Hast du das als Appell von ihr explizit oder implizit herausgehört? Vielleicht hat sie deswegen auf die Reststundenzahl hingewiesen, weil es ihr etwas zu viel Geplänkel ist? Im Grunde ist das ja nicht schlimm... nur es ist halt deine Zeit. Und weil du geschrieben hattest, dass du eh Glück hattest, noch 25 Sitzungen zu erhalten.

Oder besteht noch die Möglichkeit der Verlängerung bzw. einer anderen Therapie?
>> Wie reagierte sie darauf? <<
Ich weiss nicht mehr, mir schwirrt der Kopf, ich möchte einfach erneut mit ihr reden, vlt. auch bei passender Gelegenheit über evtl. Verl.-möglichkeiten.
Erstmal möchte ich hören, wie sie sich zur Absage usw. verhält.

Gruss
Zion

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stern
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 16:31

Zion hat geschrieben:Mir war i-wie nicht recht klar, wie denn diese kurze Zeit am besten genutzt werden könnte, leider hab ich´s nicht gleich angesprochen.
Das ist auch Job des Therapeuten, etwas steuernd einzugreifen. Nun, das hat sie ja nun auch gemacht. Schade, dass sich nun dieser Vertrauensverlust zugetragen hat.
Ich werd sie wohl schon noch mal ansprechen, du hast es doch, glaub ich, so schön als "rätselhaft" benannt.
Vielleicht kommt die Erinnerung dann ja wieder. Grundlos sagt man das ja nicht. Und ich glaube auch, ehrlich gesagt, nicht so ganz, dass man es vergisst, wenn man eine Kompromittierung befürchtet.
stern hat geschrieben:Ja eben! Das wäre vlt. das Hauptthema, das ich bearbeiten möchte: warum bin ich so interessiert am Kontakt zu/mit Frauen und finde den Kontakt mit Männern normalerweise als so langweilig. War übrigens früher im Büro anders, da hatt ich viel Spass am Gequatsche unter Männern/Kumpeln. Aber das war halt auch eher eine Zwangsgemeinschaft.
Vielleicht haben die Gefühle zur ihr insofern etwas Gutes, dass sie darüber vielleicht auch etwas Aufschluss geben können.
Ich weiss nicht mehr, mir schwirrt der Kopf, ich möchte einfach erneut mit ihr reden, vlt. auch bei passender Gelegenheit über evtl. Verl.-möglichkeiten.
Erstmal möchte ich hören, wie sie sich zur Absage usw. verhält.
Klar, das macht auch Sinn. Hat ja leider Vertrauen gekostet. Aber das muss ja nicht das Ende der Therapie bedeuten, sondern da ihr bisher ein Vertrauensverhältnis hattest, lässt sich das hoffentlich wieder herstellen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Zion
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 16:48

leberblümchen hat geschrieben:Ist es nicht eher üblich, eine KZT umzuwandeln? Habt ihr darüber nicht gesprochen?
Interessante Frage, behalt ich mal im Hinterkopf.
leberblümchen hat geschrieben:Ehrlich gesagt, finde ich es irgendwie rührend, dass das Sich-Verlieben in den Therapeuten auch älteren Herren passiert

Aaargh! *schmunzel* Soo alt fühl ich mich aber gar nicht. Mal im Ernst: hin und wieder seh ich in der Stadt mal ein richtig altes Paar, das sich ungeniert verliebt gibt und herumturtelt; ist das nicht wunderschön?
leberblümchen hat geschrieben:Es gibt ja mehrere Arten von In-den-Therapeuten-verliebt-Sein: Bei dir hört es sich aus der Ferne (für mich jedenfalls) eher so an, als weckten diese Gefühle positive Energien in dir; fast ein bisschen so, als hättest du darauf gewartet, von diesen Gefühlen, befreit zu werden - Frühling im Herbst, sozusagen. Wenn es dir jetzt noch gelingt zu verinnerlichen, dass es "nur" eine Therapeutin ist und dass ihr nie miteinander privat verkehren werdet, könntest du diese Gefühle nutzen, um die Lebendigkeit in dir weiter wirbeln zu lassen.

Ich bin verblüfft: woraus innerhalb meiner Stats entnimmst du diesen Eindruck nur? Du kannst nicht wirklich direkt durch´s Web in meine Seele schauen, kannst du?
Es ist, wie du sagst. Ein eigenartiger, vitaler Zustand - parallel zu den beschr. Gefühlen zur PT und allem aktuellen Schmerz bin ich auch meiner Frau relativ intensiv zugewandt . Merkwürdig!
leberblümchen hat geschrieben:Ihre Worte finde ich auch irgendwie interessant; ich frage mich, wie ein 50jähriger Therapeut etwas Ähnliches zu einer 20jährigen Patientin gesagt hätte... Ich finde das Wort so altmodisch-schön. Wüsste gar nicht, ob ich die Bedeutung richtig erfasse (gehört nicht zu meinem aktiven Wortschatz), aber ich würde sagen es klingt wie: "Sie sind mir ja ein Schlingel".
Du meinst das "Bitte kompromittieren Sie mich nicht"?
Ich musste auch erst mal sicherheitshalber googlen, war für mich ein Begriff aus der Kaiserzeit, Offiziersdeutsch.

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Zion
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 16:53

Schneerose hat geschrieben:Vielleicht kann man es aber auch so deuten "treiben Sie mich bitte nicht in die Enge - da ich sonst deutlicher werden muss und Sie bitter enttäuscht sind"
Ja, zu dieser Deutung neige ich auch.

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Zion
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Beitrag Sa., 14.11.2015, 17:06

stern hat geschrieben:Aber das muss ja nicht das Ende der Therapie bedeuten, sondern da ihr bisher ein Vertrauensverhältnis hattest, lässt sich das hoffentlich wieder herstellen.
Das wäre sehr schön, ja!

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Beitrag Sa., 14.11.2015, 21:07

Hallo Zion,
Zion hat geschrieben:Ich hab gestern abend eine PN des Forenbetreibers (admin) erhalten, in der er mich u.a. auf die Regeln und die Unmöglichkeit der Kriseninterv. und der PT hier im Forum hinweist.
das ist keine persönlich an Sie gerichtete PM, sondern eine automatische Willkommens-PM bei Neuanmeldung. Darin wird im Wesentlichen auf die Netiquette hingewiesen, in der sinngemäß auch das obige erwähnt wird.
(..) ich werde das natürl. versuchen zu respektieren.
das ist erfreulich, danke!

Freundlichen Gruß,
admin

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luftikus
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Beitrag Mo., 16.11.2015, 12:22

Schneerose hat geschrieben:luftikus,

hat sich dein Vertrauen, durch solche Erlebnisse immer mehr vermindert, oder konntet Ihr zusammen daran arbeiten, dass es doch tiefer wurde das Vertrauen? oder konntest du dich so besser aus der Therapie lösen?
In meinem Fall hat sich mein Vertrauen in den Therapeuten nach und nach vermindert. Ich fühlte mich immer weniger gut bei ihm aufgehoben und bin gar nicht mehr so gern in die Sitzung gegangen.

Naja, und als ich aus beruflichen Gründen die bisher vereinbarte Uhrzeit um 16 Uhr nicht mehr einhalten konnte, hat der Therapeut ohne Bedauern einfach die Therapie für beendet erklärt ("Tja, dann können wir uns eben nicht mehr sehen...."). Das hat in mir das Gefühl verstärkt, letztlich ein austauschbarer Kunde zu sein, weswegen ich diesen Therapiesitzungen auch gar nicht hinterher getrauert habe.

Klar ist man natürlich aus Sicht des Therapeuten "nur" ein Kunde unter vielen, aber ich könnte mir vorstellen, dass man dennoch genügend Empathie aufbringen könnte, um dem Therapierten ein gewisses Gefühl der Wertschätzung entgegen zu bringen. Da ist ja schon mancher Kneipenwirt herzlicher...

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Schneerose
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Beitrag Do., 19.11.2015, 09:36

Hallo an alle hier...

der tolle Umgangston im anderen Thread "was macht abhängig vom Therapeuten" macht mir Mut, dass ich mich mit meinem DILEMMA an euch alle wende - ich freu mich wirklich über jede Antwort...

ich nehme diesen Thread her, da er von der Überschrift her passt...

ich habe einen großes Problem!

Nun es ist, und ich denke, dass ich deshalb vor kurzem meinen Thread eröffnet habe "über die Therapie Geschichten" - denn ich glaube dass ich intuitiv fühlte dass sich was anbahnt...
Soweit, ich war die letzten Wochen unendlich dankbar für die neue Therapieerfharung...

aufgrund meiner ersten 2,5 jährigen harten Therapiezeit, wo der Therapeut mit seiner Frau eine Gemeinschaftspraxis führte...SUCHE ICH MIR BEWUSST EINEN SICHEREN ORT...
- keine Gemeinschaftspraxis mehr, kein vermischen mehr von Praxisräume und Privathaus...

ICH SAGTE DAS AUCH GLEICH AM ANFANG DEM NEUEN THERA und er versicherte mir, Vertrauen, sicherheit ect.

nun kamen die ersten Therpaiekrisen - ich sage mal die die sein müssen für Entwicklung...

aber ich spürte auch immer mehr, irgendwas stimmt da wieder nicht...und ich bohrte und bohrte nach...bis er mir wütend offenbarte,
dass er in einigen Wochen umziehen werde und mit seiner Frau eine Gemeinschaftspraxis eröffnet...

PENG - ich mein, dass eine ist mein Thema "abhängig vom Thera - ihn idealisieren - Eifersucht aufgrund mich nicht soviel wert fühlen"...ok - das sehe ich ein, dass man das so gut bearbeiten kann...

aber das andere empfinde ich booh,total als Vertrauensbruch...
ich kam im August zu ihm, er sagte gestern, er weiß auch noch nicht lange, dass er umziehen werde - die bauen aber privat neu...also, man baut ja nicht nur einpaar Wochen, oder...

ich finde, er hätte mir gerade weil ich sofort mit den Themen zu ihm kam, 1.Therapieerfahrung: Gemeinschaftspraxis..ect
hätte er mir sagen müssen, dass das bei ihm bald so sein werde,
denn dann hätte ich mich vorab entscheiden können, ob ich das nochmal will...
ich fühle mich total daneben...also, so in der Art, das ist jetzt so, friß oder stirb...

und ich dachte ich würde mal eine neue Vertrautheit erleben.

wie würdet Ihr das sehen, wenn es euch so ginge?
übertreibe ich, aufgrund meines mangelndes Selbstwertes?

er kennt mein Dilemma schon, ich glaub er braucht erst Zeit darauf zu reagieren...
ich weiß, dass es ihm jetzt auch nicht so gut geht mit der Situation...
aber wenn ich nicht drauf gekommen wäre, hätte er es erst in einpaar Wochen gesagt...

Danke fürs lesen
Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->


leberblümchen
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Beitrag Do., 19.11.2015, 10:03

Ich bin auch Gemeinschaftspraxisgeschädigte und kann mir daher vorstellen, wie sich das für dich anfühlt.

Entschuldige, wenn ich es überlesen habe, aber wie lange bist du denn schon bei dem neuen Therapeuten? Vermutlich weniger als ein Jahr? Dann (ohne jetzt eine Frist setzen zu wollen) finde ich es schon komisch, dass er dir nichts gesagt hat, als du dort angefangen hast und ihn darauf angesprochen hast. Niemand kann für die Ewigkeit planen, aber ein paar Monate Vorlauf sind wohl üblich bei solchen Planungen.

Hast du denn direkt gesagt: "Machen Sie auch wirklich nie mit Ihrer Frau eine Praxis auf?" Wenn man seine Bedürfnisse äußert, gibt es ja viele Nuancen. Vielleicht hast du auch "nur" gesagt: "Ich komme aus einer Gemeinschaftspraxis. Das war schlimm. Nun suche ich einen sicheren Ort" - und vielleicht hat er dann gesagt: "Sie können mir vertrauen"? Vielleicht hast du angenommen, klar und deutlich gesagt zu haben, worum es dir ging, ohne dies direkt ausgesprochen zu haben?

Ein Vertrauensbruch ist es ja nur dann, wenn er dir explizit versichert hat, in den nächsten Jahren keine Praxis mit ihr zu eröffnen. Wenn er dir "nur" versichert hat, dass du ihm vertrauen kannst, dann wäre dies nun die Gelegenheit, dass ihr euch gemeinam durch das Thema "Eifersucht, Bedrohung durch die Ehefrau" (oder was sonst so wichtig ist für dich) zu kämpfen. Wenn er dich quasi angelogen hat, sollte dies im Vordergrund stehen. Ersteres wäre etwas, woran man arbeiten könnte; bei Letzterem würde ich mich als Patient nicht ernst genommen fühlen.

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Schneerose
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Beitrag Do., 19.11.2015, 10:08

Hallo leberblümchen,

also ich bin seit Augsut bei ihm. Ich habe ihm meine ganze erste Therapiestory geschildert und dann fragte er, was der Therapie so schaden könnte, dass ich abbrechen würde...da sagte ich "wenn er Privat und Therapie vermischt"...

daraufhin versicherte er mir, dass sein abolut oberstes Ziel ist, mir Sicherheit zu vermitteln, dass ich mich geschützt fühle...

naja,
wir kamen gestern in der Stunde drauf, dass wir sehr aneinander vorbei reden...

hm,
ich weiß ehrlich gesagt noch nicht wie ich damit umgehen soll.
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leberblümchen
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Beitrag Do., 19.11.2015, 10:27

Gut, dann ist es kein Vertrauensbruch seinerseits, denn die Praxis mit seiner Frau zu teilen, bedeutet ja nicht automatisch "Therapie und Privates vermischen"; es wird bestimmt nicht so selten sein, dass das funktioniert - wobei da vielleicht auch der Therapeut vorher gucken muss, ob der potenzielle Patient geeignet ist für eine solche Konstellation (Stichwort: Unterschied zwischen der viel zitierten Spinnenphobie und Bindungsstörungen); da müsste der Therapeut dann schon für sich sehr klar haben, wie er selbst mit der Frau im Nebenzimmer und dem Problem, das der Patient damit haben könnte, umgeht; es zu leugnen ist jedenfalls ungünstig...

Um die Situation aber verstehen zu können, ist es wichtig, dass du dir klarmachst, dass das Problem hier eher auf deiner Seite liegen dürfte (Übertragung) als auf seiner. Vielleicht könnt ihr die Gelegenheit nutzen, darüber zu sprechen, welche Erwartungen der Eine an den Anderen haben darf, um sich sicher fühlen zu können - und wo der Andere sich von den Wünschen und Erwartungen des Einen abgrenzen kann, ohne dass die Beziehung zerstört wird.

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