Diagnosen
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@ Leberblümchen: Du könntest recht haben. Ich würde mir für manche Schlaftabletten in meiner Umgebung diese Diagnose wünschen, bevor die anderen noch boreout bekommen. Aber nein. Im schlimmsten Fall bekommen sie auch noch Kündigungsschutz.
Früher hätte man diese Leute einfach in Frühpension geschickt und gut war's. Wer nicht arbeiten will, soll nicht müssen.
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Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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@ Leberblümchen: Du könntest recht haben. Ich würde mir für manche Schlaftabletten in meiner Umgebung diese Diagnose wünschen, bevor die anderen noch boreout bekommen. Aber nein. Im schlimmsten Fall bekommen sie auch noch Kündigungsschutz.
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Von wegen Burnout-Betroffenen sind die guten - nicht in meinen Augen. Entweder kommen sie mit der geforderten Leistung nicht zurecht oder schaffen es nicht, ihre Grenzen zu verteidigen. Im Berufsleben geht es halt rau zu.
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Ich bin nicht mehr so erpicht darauf, eine Diagnose zu erfahren, auch wenn meine Thera so Sachen wie "die Angst" oder "die Depression" benutzt. Ich habe in meiner ersten Therapie nach einigen Stunden gefragt, was ich denn so habe. Die Diagnose war: Anpassungsstörung. War völliger Quatsch, ausgepackt habe ich erst später, weshalb sich meine Thera zu dem Zeitpunkt der Beantragung noch nicht wirklich ein Bild machen konnte, aber halt irgendwas reinschreiben musste, damit die Therapie bezahlt wurde. Wir haben danach nie wieder über die Diagnose geredet, aber nach Behandlung und etwas nachlesen wird es wohl eine komplexe PTBS gewesen sein.
Das mit den guten und schlechten Diagnosen ist natürlich schon ein gewisses Stigma, was aber nicht alle Theras so fahren. Ich würde sagen, dass ich ebenso Beziehungsprobleme habe, wie jemand der Borderline hat, nur in die entgegengesetzte Richtung, von daher finde ich es mit meiner PTBS und Depression gar nicht einfacher zu arbeiten. Eine meiner Freundinnen ist Therapeutin, für sie ist die anstrengendste und langweiligste Arbeit die mit Patienten mit Depressionen. Aber auch da gibt es Ausnahmen.
Das mit den guten und schlechten Diagnosen ist natürlich schon ein gewisses Stigma, was aber nicht alle Theras so fahren. Ich würde sagen, dass ich ebenso Beziehungsprobleme habe, wie jemand der Borderline hat, nur in die entgegengesetzte Richtung, von daher finde ich es mit meiner PTBS und Depression gar nicht einfacher zu arbeiten. Eine meiner Freundinnen ist Therapeutin, für sie ist die anstrengendste und langweiligste Arbeit die mit Patienten mit Depressionen. Aber auch da gibt es Ausnahmen.
Die Diagnose sagt auch nur bedingt viel über die Reife/Struktur aus (egal ob PS oder nicht)... ich will und muss nicht alles wissen, was für Therapeuten relevant ist... aber ich glaube soviel zu wissen, dass Diagnose und Reife zwei paar Stiefel sein können. Wenn das ein Therapeut unzutreffend einschätzt, habe ich nichts davon. Ich glaube daher auch nicht, dass eine Depression eher erfolgreicher zu behandeln ist als eine PS. Wichtig finde ich, dass die Schwierigkeiten zutreffend erkannt werden und wieviel man einem Patienten zumuten kann.
http://www.beratung-und-fortbildung.de/ ... spenst.pdfZwischen Faszination und Ablehnung
Aber Borderline wäre nicht Borderline, wenn es nicht auch die umgekehrte Reaktion
von professioneller Seite gäbe. Ein Psychiatrie-Pfleger brachte es einmal auf den
Punkt: „Wann nehmen wir wieder eine Borderlinerin auf. Dann passiert endlich mal
was.“ Es gibt sie, die Borderline-Verlockung bei Fachleuten. Über sie wird leider viel
zu wenig gesprochen, denn sie gilt als unprofessionell: Die Spannung, der Reiz des
Außergewöhnlichen in einem nicht immer so lebendigen Therapeutenalltag, ein guter
Ausgleich zur nicht selten depressiven Grundstruktur professionell Tätiger.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Nee, zu einer guten Diagnose gehört schon auch ein Wort zum strukturniveau.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Dem ist nicht so. Borderline kann Folge einer Traumatsierung sein, muss aber nicht. Das haben zahlreiche Studien gezeigtCandykills hat geschrieben:Nur mal so nebenbei: Borderline gilt auch als Traumafolgestörung.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Eben, Jenny. Darauf wollte ich hinaus. Wobei man natürlich den Trauma-Begriff weit und eng fassen kann. Gelegentlich aber wird - was die Bewertung betrifft - unterschieden zwischen "komplexer PTBS" und "Borderline" - obwohl beides dasselbe sein KANN. Hier aber im Forum könnte man genau schauen, wie häufig "Borderline" mit "hab ich etwa...?" zusammengeht, während "PTBS" eher mit "jetzt bin ich beruhigt" einhergeht.
Stern, das Konzept, das man mit Borderline verbindet, wird nicht dadurch wertfreier, dass man es mit "endlich ist mal was los" gleichsetzt... Dass Borderliner auf Therapeuten oft eine große Faszination ausüben, die z.B. auch mit sexuellen Gegenübertragungsgefühlen einhergehen kann, ist ja nun bekannt. Das macht es aber nicht wirklich zu einer angenehmeren Diagnose, spätestens in dem Moment, in dem zum wiederholten Mal die Fetzen geflogen sind.
Stern, das Konzept, das man mit Borderline verbindet, wird nicht dadurch wertfreier, dass man es mit "endlich ist mal was los" gleichsetzt... Dass Borderliner auf Therapeuten oft eine große Faszination ausüben, die z.B. auch mit sexuellen Gegenübertragungsgefühlen einhergehen kann, ist ja nun bekannt. Das macht es aber nicht wirklich zu einer angenehmeren Diagnose, spätestens in dem Moment, in dem zum wiederholten Mal die Fetzen geflogen sind.
Hehe, eben mal nachgeschaut. Es gibt eine Untersuchung, dass nach 2 Jahren bei ca. 40% der Patienten, die BL-Kriterien nicht mehr nachweisbar sind, nach 4 Jahren Remission bei über 60% der Leute, nach 6 Jahren bei fast 85 % der Patienten und nach 10 Jahren fast 90%. So schlecht wird die Prognose als gar nicht (mehr) gesehen... bzw. es gibt wohl auch Patienten mit affektiven Störungen, deren Störung resistenter ist.Bzw.:
Also auch hier gilt: Schlechte Karten, wenn man falsch behandelt oder eine falsche Störung zugrunde legt.
http://www.neurologen-und-psychiater-im ... e-verlauf/Prognose und Verlauf der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Auch wenn die Borderline-Störung im akuten Zustand mitunter lebensbedrohlich sein kann und sowohl die Betroffenen wie auch das Umfeld in starke Mitleidenschaft gezogen werden, ist die Prognose auf lange Sicht eher günstig. Neuere Studien konnten zeigen, dass nach sechs Jahren etwa 50% und nach 10 Jahren etwa 90% der Betroffenen die notwendigen Kriterien nicht mehr erfüllen. Allerdings blieben Einschränkungen im privaten und beruflichen Kontext auch nach 10 Jahren noch bestehen.
Eine Voraussetzung für eine gute Prognose ist jedoch, dass die Störung frühzeitig erkannt und fachkundig behandelt wird. Des Weiteren ist es wichtig, dass eine Therapie nicht abgebrochen wird.
Also auch hier gilt: Schlechte Karten, wenn man falsch behandelt oder eine falsche Störung zugrunde legt.
Liebe Grüße
stern
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@ leberblümchen
Aber, ... da möchte und muss ich die Borderliner mal in Schutz nehmen. Wenn ständig verallgemeinert behauptet wird, wer Borderline ist, .... der MUSS traumatisiert worden sein, der darf sich dann auch nicht wundern, wenn dann Borderliner fragen: "Ich habe die Borderline-Diagnose, wurde ich sexuell missbraucht?; muss ich, denn man wird ja nur eine Borderline-Persönlichkeit, wenn man traumatisiert wurde. Aber ich erinnere mich doch gar nicht an ein Trauma" Solche Threads gibts im Internet wie Sand am Meer. Im Zirkelschluss bekommen Borderliner dann den Stempel aufgedrückt "die möchten gerne Opfer sein, fragen sich ständig, dass da doch was gewesen sein muss und stellen sich das dann vor und können Fanatasie nicht von Realität trennen, ..."
"Lustig", ich hatte mir auch gerade nochmal solche Borderline-Threads durchgelesen, die ich mir auf den Rechner kopiert hatte.Hier aber im Forum könnte man genau schauen, wie häufig "Borderline" mit "hab ich etwa...?" zusammengeht, während "PTBS" eher mit "jetzt bin ich beruhigt" einhergeht.
Aber, ... da möchte und muss ich die Borderliner mal in Schutz nehmen. Wenn ständig verallgemeinert behauptet wird, wer Borderline ist, .... der MUSS traumatisiert worden sein, der darf sich dann auch nicht wundern, wenn dann Borderliner fragen: "Ich habe die Borderline-Diagnose, wurde ich sexuell missbraucht?; muss ich, denn man wird ja nur eine Borderline-Persönlichkeit, wenn man traumatisiert wurde. Aber ich erinnere mich doch gar nicht an ein Trauma" Solche Threads gibts im Internet wie Sand am Meer. Im Zirkelschluss bekommen Borderliner dann den Stempel aufgedrückt "die möchten gerne Opfer sein, fragen sich ständig, dass da doch was gewesen sein muss und stellen sich das dann vor und können Fanatasie nicht von Realität trennen, ..."
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Stern: Dazu fällt mir Kernberg ein, der ja wohl gute Erfolge erzielt mit seiner wenig charmanten Art. Ich denke mir so - ohne mich damit wirklich fundiert befasst zu haben -, dass er seinen Patienten sicher helfen will. Dass er andererseits aber womöglich im Patienten nur die Diagnose sieht (ist mehr eine intuitive Einschätzung meinerseits). So richtig tiefes Mitgefühl habe ich bei seinen Darstellungen noch nicht rauslesen können. Vielleicht hab ich es aber auch übersehen? Andere Therapeuten sehen in ihren Patienten (die sie vielleicht nicht als Borderliner betrachten) vielleicht eher das traumatisierte Kind, auch wenn dieser Patient dieselben Verhaltensweisen aufweist wie ein "offizieller Borderliner".
Was besser hilft, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber besser anfühlen tut es sich sicher, nicht als manipulierend, lügend, hyper-sexualisiert und erpresserisch beschrieben zu werden...
Was besser hilft, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber besser anfühlen tut es sich sicher, nicht als manipulierend, lügend, hyper-sexualisiert und erpresserisch beschrieben zu werden...
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Jenny, und andererseits wird Partnern von Narzissten und Borderlinern oft geraten, sich von dem Ungeheuer zu trennen und sich nicht weiter fertigmachen zu lassen. Würde man aber sagen: "Mein Partner hat eine Traumafolgestörung", würden die Ratschläge anders ausfallen...
@ leberblümchen,
ich glaub, ich habe jetzt begriffen, worum es dir in diesem Thread thematisch geht. Ja, eine Diagnose kann die Eigenwahrnehmung verändern, wie z.B. bei Borderliner, die beginnen nach einem traumatischen Ereignis zu suchen, weil es ja eins geben MUSS. Aber: Ich sehe das Problem weniger in der Diagnose an sich als vielmehr in den Annahmen und Behauptungen, die an Diagnosen gekoppelt werden. Würde nicht überall behauptet werden, dass Borderliner traumatisiert worden sein müssen, ich bin sicher, dann würde diese Klientengruppe auch nicht anfangen nach einem traumatischen Ereignis zu suchen.
Ich denke, man sollte das trennen und unterscheiden zwischen "ein Klient will unbedingt ein Opfer sein" und "ein Klient fragt sich, ob er ein Opfer ist, weil die Diagnose impliziert, dass er eins sein muss". Wenn ich mir solche Borderline-Threads durchlese, so lese ich in erster Linie Leid und Angst, dass etwas gewesen sein könnte und weniger "ich möchte, ein Opfer sein".
ich glaub, ich habe jetzt begriffen, worum es dir in diesem Thread thematisch geht. Ja, eine Diagnose kann die Eigenwahrnehmung verändern, wie z.B. bei Borderliner, die beginnen nach einem traumatischen Ereignis zu suchen, weil es ja eins geben MUSS. Aber: Ich sehe das Problem weniger in der Diagnose an sich als vielmehr in den Annahmen und Behauptungen, die an Diagnosen gekoppelt werden. Würde nicht überall behauptet werden, dass Borderliner traumatisiert worden sein müssen, ich bin sicher, dann würde diese Klientengruppe auch nicht anfangen nach einem traumatischen Ereignis zu suchen.
Ich denke, man sollte das trennen und unterscheiden zwischen "ein Klient will unbedingt ein Opfer sein" und "ein Klient fragt sich, ob er ein Opfer ist, weil die Diagnose impliziert, dass er eins sein muss". Wenn ich mir solche Borderline-Threads durchlese, so lese ich in erster Linie Leid und Angst, dass etwas gewesen sein könnte und weniger "ich möchte, ein Opfer sein".
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ich habe noch nie gelesen oder gehört, dass jemand beruhigt war, weil er eine ptbs diagnostiziert bekommen hat und i h kenne viele mit der Diagnose.
Ich hab auch noch nicht gelesen oder gehört, dass einem borderliner, der sich und andere fragt, ob er vielleicht smb erlebt haben könne, gesGt worden wäre, er wolle sich als Opfer fühlen.
Ich habe wiederholt genau eine Userin gelesen, die sich das mit der traumadiagnose vornehmlich beruhigend vorstellt. Mir scheint ähnlich wie Candy, das kann nur jemand sagen, der nicht weiß wie das ist mit Diss und Flashbacks. Aber ich kann mich natürlich irren.
Was ich richtig beruhigend fand, ist das verschwinden dieser vier Buchstaben aus meiner Diagnose bei der zweiten bewilligten Therapie. Da hab ich der Ziege in der Stunde einen piccolo eingeschenkt und sie hat immerhin genippt. Das hatte sie mir damals nämlich schon gesagt. Sie atemlos, ich am flennen. Die Aufwertung meines Strukturniveaus war nix dagegen
Ich hab auch noch nicht gelesen oder gehört, dass einem borderliner, der sich und andere fragt, ob er vielleicht smb erlebt haben könne, gesGt worden wäre, er wolle sich als Opfer fühlen.
Ich habe wiederholt genau eine Userin gelesen, die sich das mit der traumadiagnose vornehmlich beruhigend vorstellt. Mir scheint ähnlich wie Candy, das kann nur jemand sagen, der nicht weiß wie das ist mit Diss und Flashbacks. Aber ich kann mich natürlich irren.
Was ich richtig beruhigend fand, ist das verschwinden dieser vier Buchstaben aus meiner Diagnose bei der zweiten bewilligten Therapie. Da hab ich der Ziege in der Stunde einen piccolo eingeschenkt und sie hat immerhin genippt. Das hatte sie mir damals nämlich schon gesagt. Sie atemlos, ich am flennen. Die Aufwertung meines Strukturniveaus war nix dagegen
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Naja, so ungefähr, jenny. Ich bin gar nicht mal von einem Wunsch nach Opfersein ausgegangen. Ich hatte mehr so die Panik mancher Leute im Kopf, die mit schwierigen Diagnosen konfrontiert sind bzw. waren. Und dann die sich anschließende Frage: Warum ist das so, dass einige Diagnosen als Stigma empfunden werden und andere nicht? Das Ganze "funktioniert" ja nur dann, wenn es NEBEN den stigmatisierenden Diagnosen auch welche gibt, die als nicht stigmatisierend empfunden werden. Also, "gut" existiert nur, wenn "schlecht" auch existiert. Ohne "hell" gibt es kein "dunkel" usw. Wenn also der Patient erschrickt, weil er die Diagnose xy bekommen hat, ergibt sich logisch daraus, dass andere Diagnosen ihn nicht erschreckt hätten, also "besser" wären.
Natürlich geht es dabei um das Koppeln an Konzepte, die man mit entsprechenden Diagnosen verbindet. Eine Diagnose an sich ist erst mal nur ein Haufen Buchstaben.
Natürlich geht es dabei um das Koppeln an Konzepte, die man mit entsprechenden Diagnosen verbindet. Eine Diagnose an sich ist erst mal nur ein Haufen Buchstaben.
Das empfinde ich auch so. Während man mit einer Diagnose Mitleid erwarten darf, sollte man eine andere vielleicht lieber nicht erwähnen um seine Mitmenschen nicht zu verschrecken.leberblümchen hat geschrieben:Jenny, und andererseits wird Partnern von Narzissten und Borderlinern oft geraten, sich von dem Ungeheuer zu trennen und sich nicht weiter fertigmachen zu lassen. Würde man aber sagen: "Mein Partner hat eine Traumafolgestörung", würden die Ratschläge anders ausfallen...
Ich bin sicher ich täte mich unheimlich schwer mit einer "offiziellen" Borderline- oder anderweitig geächteten Diagnose. Eine unproblematische Sache wäre für mich die, dass ein Therapeut so etwas sozusagen als Arbeitsgrundlage für meine Behandlung diagnostiziert und ggf. auch immer mal wieder für sich überprüft. Das wäre in Ordnung und im Prinzip bräuchte und wollte ich das nicht mal so genau wissen.
Ganz was anderes wäre aber eine "offizielle" Diagnose die an Dritte weitergegeben wird. Die kann einfach zu weitreichende Folgen haben die ich nicht abschätzen kann. Und wenn es nur wäre dass Bekannte hiervon hören wäre mir schon das zu viel. Manche Diagnosen sind heutzutage ohne Hintergrundwissen in aller Munde und sehr negativ besetzt.
Mir ist das erst jetzt wieder klar geworden als ich meine Patientenunterlagen von einem Therapeuten zur Beurteilung durchsehen lassen habe. Das Erste was er sich angeschaut hat war die Diagnose. Und der erste Kommentar war, dass da zum Glück keine BL-Persönlichkeitsstörung diagnostiziert sei. Mit so einer Diagnose hätte man mir sofort meine Glaubwürdigkeit vor Gericht absprechen können und es wäre dann sehr schwer dagegen anzukommen...
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