Beitrag
Mo., 28.09.2015, 15:51
meine lieblingsfingerübung: der unterschied zwischn herstellen und handeln. brötchen backen folgt der logik des herstellens. rezept, ingredenzien, alles nach plan. therapieren funktioniert nur dann, wenn es der logik des handelns folgt. doppelte kontingenz, die immer da auftritt, wo nicht äpfel nach den gesetze der schwerkraft von bäumen fallen, sondern menschen aufeinandertreffen, die deuten müssen, z.B. eine situation, ein wort, bevor sie handeln können.
es gibt bestimmt therapeutInnen, die so dusselig sind zu glauben, sie backen brötchen. aber das sind dann ganz bestimmt ganz kleine, ganz harte oder glitschige, sprich ungenießbare brötchen.
berühren und berührt werden: hochgradig kontingente sache. weiß niemand, ob es passiert oder nicht. gibt es kein rezept, keine ingredenzien, kein nix. ist es aber genau das, was muster zum tanzen bringt. bei mir zumindest ging das mit dem verändern immer nur dann.
meine therapeutin, die eine analytikerin war, hat mal gesagt, das schwierige für sie sei, dass sie einerseits wisse, man, sie, ich könnten das nicht herbeiführen, andererseits aber auch glaube, ohne das wär das alles nix. da nicht ungeduldig werden und verzweifeln, wenn es nicht klappt, so sprach die ziege, sei für sie das riskante an ihrem job. in einer stunde, in der das nicht klappe, fühle sie sich leer und traurig. hat sie mir erst ganz am ende gesagt. ich hätte den druck sicher nicht halten können vorher.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.