Ich stimme dir absolut zu Pfefferauge. Jedoch, meine persönliche Erkenntnis (und hier in diesem Faden geht es ja um persönliche Erkenntnisse): Mein Leben ist viel mehr als meine Kindheit! Es war für mich schmerzhaft, anstrengend, kräfteraubend, not-wendend noch mal auf meine Kindheit und deren Erfahrungen zurückzuschauen, um weiter gehen zu können. Das ist mir passiert! Das hat es mit mir gemacht! Endlich mit meinem Finger gefahrlos auf den/die anderen "zeigen" zu können und meinen Gefühlen gefahrlos Raum geben zu dürfen, in der Therapie, ermöglichte mir den Blick darauf, was ich heute/jetzt möchte.Pfefferraupe hat geschrieben: Eine schief gelaufene Kindheit hingegen ist in Stein gemeiselt.
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Das ist im Leben eines Menschen wohl der größte Betrug, der einem passieren kann.
Keine stabile, gute und unbeschwerte Kindheit zu haben.
Lasten mitzutragen, die eigentlich die Eltern imstande sein müssten zu tragen.
Missbraucht, belogen und betrogen und verwirrt zurück gelassen zu werden.
Das sind die großen Verbrechen der Menscheit, die unaufgeklärt und unbestraft bleiben.
Der Weg führte mich zu meinen Gedanken. Ein Gedanke ist harmlos, solange ich ihn nicht glaube. Halte ich an dem Gedanken fest, meine Eltern hätten sich anders verhalten sollen, mich mehr schützen sollen ect., obwohl sie es nicht getan haben oder nicht konnten, produziere ich Leid in mir. Es ist hoffnungslos, sich zu wünschen, dass die Realität anders sein sollte, als sie ist. Ich kann den Rest meines Lebens mit dem Versuch verbringen, einer Katze das Bellen zu lehren, oder erkennen, wie William Butler Yeats es ausdrückt:
Bedenke dass, wenn überwunden aller Hass,
der Geist erneut voll Unschuld strahlt
und endlich weiß, dass er sich selbst entzückt,
sich selber Frieden, selber Furcht beschert
und dass sein eigner süßer Wille des Himmels Wille ist.