Traumatherapie vs gängige Therapieverfahren

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 14:53

Hallo Stern,

das sehe ich auch so, wie von Dir beschrieben. Und ich seh zusätzlich auch noch eine Gefahr, so der Thera sich da falsch einschätzt/überschätzt. Das kann dann schnell auf Kosten des Patienten gehen, so eben dies nicht geschieht:
stern hat geschrieben: Ein Therapeut muss doch auch abklären, ob etwas mit seinen Begrenzungen vereinbar ist.
Ein weiterer Punkt warum Theras oft wohl vor der Behandlung langwierig zu behandelter Störungen zurückschrecken ist, dass es auch finanzielle Nachteile bedeuten kann. Das hat mir meine Thera ganz klar gesagt. Wenn Du bei so einer Störung nach Ablauf der bewilligten Stunden als Thera sagst: So, das war's jetzt, die Stunden sind aufgebraucht, sehen sie zu wie sie klarkommen. Dann ist das einfach fahrlässig. Ein guter Thera weiss das und kalkuliert das mit ein. Ich bin gerade in exakt einer solchen Situation in der meine Thera seit ca. anderthalb Jahren die "Kriseninterventionsabrechnung" nutzt, um weiter für mich dasein zu können. Soweit ich weiss (das weiss ich nicht von meiner Thera, sondern habe wohl irgendwo mal gelesen) werden diese schlechter vergütet. Es ist also im Zweifel auch eine wirtschaftliche Frage, ob ich einen solchen Patienten dann annehme, die ich auch nachvollziehbar finde.

Lieben Gruss,

mio

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stern
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 15:03

Jeder kann alles und wir haben ausreichend Therapeuten, halte ich eher für Krankenkassensprech. Ansonsten wird eher beklagt, dass es zu wenige Therapeuten mit traumatherapeutischer Qualifikation (die Leitlinien vorsehen) gibt. Und das meint nicht, dass man dazu auch mal etwas in der Ausbildung hörte. Wer z.B. EMDR anwenden will im Rahmen einer Richtlinien-PT (ich hatte es geschrieben) MUSS seine Qualifikation nachweisen (und es werden nur bestimmte anerkannt). Hier ist also ein Mindeststandard festgelegt.
Liebe Grüße
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Candykills
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 15:25

mio hat geschrieben:Hallo Candy,
Candykills hat geschrieben:Wie meinst du meine Thera verraten?
es war nur so ein Gefühl, muss nicht hinkommen. Ich dachte (fühlte) so in die Richtung von wegen:

"Meine Thera ist zwar keine Traumathera aber sie ist ganz toll und hilft mir ganz toll. ICH gehe nicht fremd und zu wem anders..."
Das war am Anfang auf jeden Fall so, dass eigentlich niemand die Chance gehabt hätte neben meiner Thera zu bestehen. Aber wir haben ja inzwischen Frau Dr. Möllering getroffen und es harmonierte. Sie kann neben unserer Thera bestehen ohne, dass ich oder ein anderer bisher die Not empfand die Thera zu schützen.

Übrigens möchte ich dir noch sagen, dass ich sehr gerne mag wie du schreibst, also von deiner freundlichen Art her
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Candykills
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 15:32

leberblümchen hat geschrieben:Mich interessieren an dieser Diskussion drei Aspekte (bzw. sie sind mir auf- bzw. eingefallen):

1) Wieso, candykills, suchst du nach den Begriffen "Traumatherapeut gesucht"? (wobei das jetzt die unwichtigste Frage ist )
Wie kommst du auf die absurde These ich könnte danach suchen?
Du hast doch gefragt inwieweit das wirklich vorkommt...cih sagte dir, wie du es eventuell herausfinden kannst.
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mio
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 15:46

Candykills hat geschrieben: Übrigens möchte ich dir noch sagen, dass ich sehr gerne mag wie du schreibst, also von deiner freundlichen Art her
Danke! Bild Und das Kompliment gebe ich gerne zurück, geht mir mit Dir genauso! Bild


leberblümchen
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 15:52

Wie kommst du auf die absurde These ich könnte danach suchen?
Du hast doch gefragt inwieweit das wirklich vorkommt...cih sagte dir, wie du es eventuell herausfinden kannst.
Du stellst hier eine These auf, von wegen: "Es kommt mir so vor, als müsste ich nun auch unbedingt zum Traumatherapeuten gehen". Wenn ich dich frage, woher du die Annahme hast, antwortest du, die SuFu würde das belegen.

Ich finde das dürftig als Antwort und gehe daher weiterhin davon aus, dass es dir eigentlich um etwas Anderes geht. Aber ich mag nicht so gerne verdeckte Diskussionen. Daher mache ich nun das, was candle auch schon getan hat...

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Candykills
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 15:54

leberblümchen hat geschrieben:
Wie kommst du auf die absurde These ich könnte danach suchen?
Du hast doch gefragt inwieweit das wirklich vorkommt...cih sagte dir, wie du es eventuell herausfinden kannst.
Du stellst hier eine These auf, von wegen: "Es kommt mir so vor, als müsste ich nun auch unbedingt zum Traumatherapeuten gehen". Wenn ich dich frage, woher du die Annahme hast, antwortest du, die SuFu würde das belegen.

Ich finde das dürftig als Antwort und gehe daher weiterhin davon aus, dass es dir eigentlich um etwas Anderes geht. Aber ich mag nicht so gerne verdeckte Diskussionen. Daher mache ich nun das, was candle auch schon getan hat...
Ehrlich? ich hab nicht mal den blassesten Schimmer was für nen Film du dir mal wieder fährst. Aber, du, ich hoffe er ist gut und lohnt sich!
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stern
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 16:13

leberblümchen hat geschrieben:Je nachdem, wo der Schwerpunkt der Störung liegt, sollte auch der Fokus der Behandlung liegen. Ich bin zum Beispiel in einer Beziehung "krankgemacht" worden; also geht es darum, diese Störung in einer Beziehung auch zu behandeln und den Schwerpunkt auf die Interaktion zw. Th. und Pat. zu legen. Für andere Patienten mögen zum Beispiel die Ereignisse selbst im Vordergrund stehen, und denen ist vielleicht besser geholfen mit jemandem, der sich auf die Auswirkungen des Ereignisses spezialisiert hat.
Ja, das halte ich auch für eine Frage der Symptome. Wenn nach einem schwerwiegenden Unfall Traumasymptome weiterhin fortbestehen, so besteht nicht unbedingt Notwendigkeit, die Beziehungsfähigkeit "aufzupeppen". Sondern derjenige hat dann evtl. eher die Vorstellung, wieder ohne Alpträume zu schlafen und will das gezielt angehen.

Wenn der VTler oder TFPler um die Ecke, das leisten kann, umso besser.

Bei anderen wirkt evtl. eine Persönlichkeitsveränderung bzw. eine Beziehungsbeeinträchtigung stärker. Und auch hier gilt: Wenn der VTler oder TFPler um die Ecke, das leisten kann, umso besser.

Auch Kliniken teilen sozusagen Kompetenzen auf, d.h. es gibt Stationen für die verschiedene Störungen. Und ein Therapeut arbeitet nicht mal hier und mal dort, sondern ist fest einer Station zugeordnet. So kenne ich das zumindest.
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stern
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 16:34

ENA hat geschrieben:Darin gibt es auch einzelne Fortbildungen, die länger als ein Wochenende gehen. Ich find das immer so haarsträubend, wenn gleich von Wochenendveranstaltungen gesprochen wird, so als würde es keinen Menschen geben, der in dem Bereih wirklich ernsthaft eine längerfristige Ausbildungen machen...
Sehe ich auch so... ist auch eigentlich bei jeder Fortbildung so: Der eine macht zu etwas evtl. nur ein paar WE-Seminare, der andere erarbeite sich parallel über Jahre hinweg eine zusätzliche Qalifikation.
Candy hat geschrieben:So habe ich es bisher noch nicht verstanden, eher so "Ich trage das Label "Traumatherapeut" - zu mir kommen die ganz krassen Fälle, die ganz krassen Fälle gehen dorthin.
Das halte ich ja eher für eine Projektion auf den Therapeuten. Den Therapeuten, der so etwas tatsächlich sagen würde, den würde ich eher meiden... denn wie gesagt: Ein Persönlichkeitszertifikat gibt es nicht. Und solche Aussagen können evtl. auch bedeuten, dass ein Therapeut etwas größenwahnsinnig ist à la: ich werde selbst mit den härtesten Knochen fertig. Oder so eine Art Retterfantasie: Ich muss die ärmsten Seelen retten... oder ich muss hoffen, dass er die Therapie nicht wegen eines Burn-Out abbrechen muss.

Gibt's nicht: Doch... unerfahrene Therapeuten stolpern dann vielleicht über solche Fallstricke... (erfahrene sind davon nicht ausgenommen... haben vielleicht aber bereits Erfahrung diesbzgl. gesammelt).
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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 16:56

@ Mio
Einen weiteren wichtigen Punkt, der wohl bei "Traumatherapeuten" eher gewährleitstet ist als bei "normalen" Therapeuten, sehe ich darin, dass es wohl eine höhere Bereitschaft zur Erreichbarkeit gibt. Meine Thera hat mir von Anfang an ihre Handnummer gegeben mit der Ansage, dass, so was sein sollte, ich ihr jederzeit eine SMS schreiben kann und sie sich dann so bald wie möglich meldet.
Es gibt keine "normalen Therapeuten". Alle kassenzugelassenen Therapeuten sind in der Behandlung von Traumata ausgebildet.

Ich verstehe nicht, warum in diesem Thread unterschieden wird zwischen
- "echte Traumatherapeuten", nur weil sie ein Schild vor sich hertragen, auf dem "Traumatherapeut" steht und
- "normale" Therapeuten, die genauso wie die Schild-Therapeuten in Traumatherapie ausgebildet wurden, das aber nicht an ihre Hauswand schreiben.
Beide Therapeutengruppen können Traumata behandeln, der Unterschied besteht nur darin, dass die einen das an ihre Hauswand schreiben, die anderen hingegen nicht.

Auch meine VT, ohne Trauma-Schild, die ich zur PTBS-Behandlung aufgesucht habe, gab mir gleich zu Beginn der Therapie ihre Handynummer und ihre E-Mail und ich konnte und durfte sie jederzeit erreichen.

Ich denke, dass der Unterschied zwischen den beiden Therapeutengruppen nur in den Köpfen der Klienten besteht, die denken, ein Traumatherapeut, der sich selbst so bezeichnet, ist besser, qualifizierter, kompetenter, besser erreichbar, ... als ein Traumatherapeut, der sich nicht öffentlich als Traumatherapeut bezeichnet.
Mir zeigt dieser Thread irgendwie, wie erfolgreich die Technik der Therapeuten ist, die sich Traumatherapeuten nennen, Sie werden von Klienten als "besser" eingstuft, und das, obwohl ihre Kollegen, ohne Traumatherapeut-Schild vorm Bauch genauso arbeiten wie die Schild-Therapeuten. Auch die "heimlichen" Traumatherapeuten arbeiten mit Methoden wie z.B. EMDR usw., geben ihre Klienten ihre Handynummer, ....
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Beitrag Sa., 25.07.2015, 17:03

Jenny Doe hat geschrieben:Beide Therapeutengruppen können Traumata behandeln, der Unterschied besteht nur darin, dass die einen das an ihre Hauswand schreiben, die anderen hingegen nicht.
Manche Therapeuten haben ihre Therapieausbildung in ihrem Hauptverfahren und anderen haben im Bereich der Psychotraumatologie ZUSÄTZLICH Zertifikate oder Fortbildungen oder Behandlungserfahrungen gesammelt - manche in Wochendverstaltungen und manche über Jahre hinweg. Und die Therapeuten der zweiten Gruppe (MIT ZUSATZqualifikation schreiben das teilweise auch auf das Schild oder sie tun das nicht und schreiben auf ihr Schild meinetwegen nur die Facharztbezeichnung).
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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 17:09

Und die Therapeuten der zweiten Gruppe (mit ZUSATZqualifikation schreiben das teilweise auch auf das Schild oder sie tun das nicht).
Meine VT hatte auch Zusatzqualifikationen, wie z.B. EMDR, schrieb sie aber nicht auf ein Schild. Ich denke, dass das ein Irrglaube ist, dass man besonders Qualifizierte an einem Schild erkennt.
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stern
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 17:21

Meine VT hatte auch Zusatzqualifikationen, wie z.B. EMDR, schrieb sie aber nicht auf ein Schild.
Der Fall ist ja oben mit eingeschlossen.

Und ich schrieb ja schon mehrmals, dass man die Qualifikation ja erfragen kann (was impliziert, dass ich nicht davon ausgehe, dass alles auf dem Schild steht).

Aber wenn etwas auf dem Schild steht, weiß ich schon mal, DASS eine Zusatzqualifikation vorhanden ist. Wie diese aussieht, kann ich nachfragen.

Ansonsten suche ich unspezifisch... und dann sagt vielleicht jemand: die Behandlung kann ich nicht übernehmen (aus persönlichen oder fachlichen Gründen... so einige meiner Erfahrungen). Oder jemand sagt: spezielle Behandlungs-Erfahrung damit habe ich keine, aber ich informiere ich... ran an den Speck. Oder jemand hat Zusatzqualifikationen erworben, macht diese aber nicht publik.

Wenn der Therapeut übernehmen kann und man als Patient vertrauen kann: Gut.

So gibt es auch im somatischen Bereich Patienten, die sagen, wenn ich einen Bänderriss habe, gehe ich gleich zum Orthopäden... da kann man auch streiten, ob jemand erst zum Hausarzt gehen sollte. Ist aber müßig.
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stern
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 17:32

Wichtig ist doch wirklich nur, dass der Therapeut es kann. Sprich: Die Behandlung professionell durchführen kann.

Was er glaubt, dazu zu brauchen, ist sein Ding - außer es ist z.B. wie im Fall von EMDR im Rahmen der Richtlinietherapie vorgeschrieben, dass mindestens x theoretischen Stunden und y praktische Erfahrungen und dies und jenes nachgewiesen sein muss. Dann ist die Mindesterfordernis zu erfüllen... mehr ist aber auch möglich.

Und wenn jemand neben dem Richtlinienverfahren keine praktische Erfahrung mit etwas hat, so muss ich mich als Patient fragen: Ist das o.k. für mich. Das tauchte auch mal auf... hier hieß es, der Therapeut informiert sich. War für mich o.k., war ein wichtiger Aspekt, aber für mich nicht der wichtigste. Das ist die Entscheidung, die ich als Patient treffen "muss".
Zuletzt geändert von stern am Sa., 25.07.2015, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
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ENA
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Beitrag Sa., 25.07.2015, 17:33

Ich weiß nicht, wo das Problem daran sein soll, wenn jemand aufschreibt, worin er weitergebildet ist... .
Steht in meinem Lebenslauf auch drin. Auf meinem Praxisschild steht es nicht, weil ich keine Praxis habe und es auch gar nicht drauf passen würde, was ich alles an Seminaren, Fortbildungen, etc. gemacht habe. Das würde dann ein wenig unübersichtlich werden und letztlich ist die Frage, als was ich denn da stehen will. In der ersten Linie doch mit meinem Beruf und meiner Tätigkeit und nicht mit ner Liste von Fortbildungen. Also, biete ich Therapie an (wenn ich das dann wollen würde), steht auf dem Schild Therapie drauf. In erster Linie also (psycho-)therapeutische Praxis, mein Name, den für den Fall wichtigen Bereich (Dipl.-Psychologin, Dr. med. XY, Heilpraktikerin für Psychotherapie), die Telefonnummer und wenn noch ein bisschen Platz ist, vielleicht noch die Haupttherapierichtung.
Ich finde sowieso, dass das Ganze mehr ne rechtliche Sache ist, wie wann was genannt werden und was auf dem Schild drauf stehen darf. Nehme ich eine Therapie über Kasse wahr, wird da eh eher nicht Traumatherapie auf dem Türschild stehen, sondern maximal als zusätzliches Stichwort. ...und das auch jemand, der das nicht explizit auf seinem Schild stehen hat, aber seit 30 Jahren psychotherapeutisch arbeitet, in dieser Zeit so Einiges an Klienten mit Traumata erlebt hat, dürfte recht klar sein. Die Frage ist, wie er damit umgeht und ob er sich darauf spezialisiert hat...und dann ist wieder die Frage: Was darf rechtlich drauf stehen?....aber...finanziert...über Kasse, wird es in der Regel ja eh nicht als "Traumatherapie".

Eine Bäckereifachverkäuferin kann mir ebenso ein Brötchen verkaufen, wie eine Verkäuferin, eine Erzieherin in der Nachmittagsbetreuung einer Grundschule kann einem Kind ebenso erklären, wieso dreimal drei neun ist und eine Änderungsschneiderin kann mir den Rock genauso weitermachen, wie eine Damenschneiderin.
Ich weiß, jetzt sagen wieder welche:"...aber Therapeuten arbeiten mit (notleidenden) Menschen." Ja, tun sie. Das Prinzip, denke ich, bleibt aber gleich. ...und deswegen kann eine TFP, eine Analytikerin, eine VT-lerin,...grundsätzlich auch Menschen behandeln, die in ihrer Kindheit geschlagen wurden, einen Verlust erlitten haben, etc. . Genauso wie das jemand kann, der eine gesonderter Weiterbildung in einem traumatherapeutischen Verfahren hat. Generelle Fähigkeit, Erfahrung und stimmige Chemie zwischen Patienten und Therapeuten natürlich vorausgesetzt.

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