Kann alles sein oder auch nichts.montagne hat geschrieben:@zimtkiffel:
Vielleicht warst du einfach noch nicht krank genug, um auf stark wirksame Medikamente (die dann eben auch starke Nebenwirkungen haben können - nicht müssen) angewiesen zu sein. Lucky you.
Vielleicht ging es dir auch seelisch noch nicht schlecht genug (oder du merkst es nur nicht), dass du angewiesen wirst, auf einen Therapeuten. Da kann ich schon nicht mehr schreiben, lucky you. Denn auch Menschen, die ihr Elend nicht wahrnehmen, leben im Elend und das äußert sich dann vielleicht darin wegen was auch immer einen Betreuer haben zu müssen, wegen irgendwelcher Symptome und völlig verfehlter Verhaltenswiesen. In diesem Betreuersystem sind viel krassere Missbrauchs- und Abhängigkeitspotentiale als in einer Psychotherapie. Und die Menschen, die da landen sind meist viel gestörter (abgesehen von den Alten, Dementen), als es so ein gewöhnlicher, ambulanter Therapieklient jemand sein könnte.
Und beide System sind auch einfach kaum vergleicbar.
Ich habe aber ehrlich den Eindruck du kämpfst hier gegen Windmühlen. Geht es wirklich um Psychotherapiem um wildfremde Menschen, Therapiegeschichten, von denen du nicht wissen kannst, wo sie erkamen und wie sie weitergehen werden?
Geht es nicht vielmehr um dich? Um deine Geschichte, Ängste, Scham um Abhängigkeit und Missbrauch? In der Familie, als jemand der betreut wird/wurde? Wo auch immer.
Nur das eigene in anderen zu bekämpfen wird nie, nie funktionieren. Kampf gegen Windmühlen halt.
Ansonsten könnest du doch erhobenen Hauptes auf deiner Unabhängigkeitswelle reiten und den anderen ihre Abhängigkeit, ihre Psychotherapie und ihre Medikamente lassen. Soll doch jeder seinen Weg gehen, solange er andere eben halbwegs lässt.
Manches wird man einfach auch nie ganz durchleuchten und durchanalysieren können.
Ich bearbeite allerdings Dinge schon dort, wo sie hingehören. Aus der Betreuung bin ich seit drei Jahren raus und hab den Ex-Betreuer mit meiner Meinung bei der Übergabe konfrontiert. Mehr brauche ich nicht.
Aber natürlich werden solche Erfahrungen bei Bedarf abgerufen, wäre ja auch sonst kein Lerneffekt vorhanden.
Es ist aber nicht sehr sinnvoll, das hier pauschal gegen mich zu verwenden, um vermeintliche Schwachstellen aufzuzeigen oder was weiß ich.
Ich habe diese Hilfe als nicht effektive Hilfestellung erkannt und in meiner kranken Phase (ich war noch nicht stabil zu der Zeit) abgewendet, trotz Abhängigkeit. Bei mir wars aber keine emotionale, eher eine faktische per richterlichen Beschluss.
Die hat mich stark eingeschränkt und mir absolut nicht gut getan, wie das bei leberblümchen zB der Fall ist mit ihren Therapeuten. Großer Unterschied.
Was du da jetzt für Schwächen bei mir draus konstruierst.. keine Ahnung. Ich habe mir selbst geholfen, zu der Zeit war niemand auf meiner Seite, sogar meine Eltern hatten zuviel Angst, dass ich wieder abdrifte und nahmen lieber die Betreuuerei in Kauf (was ja für Eltern sicher auch nicht so toll ist).
ich fand nur die Wahrnehmung und Einschätzung von Abhängigkeit interessant. Ich empfinde sie als hindernd, blockierend, andere als beschützend und hilfreich.
So unterschiedlich sind eben die Menschen. Keins von beiden ist für den einzlnen per se falsch.
langfristig oder ganzheitlich betrachtet kann es aber schon fatal werden und dann auch für andere.
Was ich aber nicht mag, jetzt eingeredet zu kriegen, ich will ja im Grunde die Abhängigkeit, ich lasse es nur aus Trotz nicht zu.
Menschen haben tatsächlich, glaube ich jedenfalls, unterschiedliche Bedürfnisse und Unabhängigkeitsbestrebungen.