Ich stecke immer noch in Bulimie & Depression

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Verocasa
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 12:11

Liebe Sonnenschein,

fast war eine mutlose Reaktion von Dir schon zu befürchten. Es tut mir Leid, dass meine Worte diese Wirkung auf Dich hatten. Aber: Deine Interpretation entspricht nicht dem, was ich sagen wollte. Das ist vielmehr: DU BIST AUF KEINEN FALL SCHULD.
ein Mensch,der in seiner ES bleiben will...das darf nicht sein und ist abgrundtief verachtenswert.
Nein, das ist es nicht! Nichts ist verachtenswert, denn Du entscheidest Dich nicht freiwillig, es "zu wollen". Es gibt überhaupt keinen Grund, etwas peinlich zu finden oder Dich zu schämen. Im Gegenteil, Du hast den Wunsch, auszusteigen, und das ist SEHR GUT! Aber es ist eben alles andere als einfach.

Bulimie ist eine Krankheit und eine Sucht. Das Wesen einer Sucht ist es, dass man nicht durch bloßes Wollen aufhören kann, solange die "Vorteile" noch überwiegen. Es muss in aller Regel ein Tiefpunkt da sein - so schmerzlich dieser auch ist - und außerdem die Einsicht, dass es nicht mehr weiter geht, ohne dass der Weg steil abwärts führt. Vielleicht führt Dich die Erkenntnis ja jetzt zu Deinem persönlichen Tiefpunkt ...

Das GUTE bei einer Sucht ist, dass man in der Regel zwar nicht durch bloßes Erkennen aufhören kann, aber den Verlauf doch selbst mit beeinflussen kann. Man braucht dazu Hilfe, und die wirst Du Dir holen. Vertraue Dir und der kommenden Therapie! Natürlich ist bei Dir noch nicht alles verloren, überhaupt nicht!!!
Zuletzt geändert von Verocasa am Mo., 05.01.2015, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.

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walduft
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 12:22

@ Sonnenschein1511:

Darf ich dir - wenn ich demnächst Zeit finde - eine PM schreiben?

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Verocasa
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 12:30

Noch mal, warum ich das im Beitrag weiter vorn so deutlich angeführt habe:

Du hast das Kriterium des Abwägens von Vor- und Nachteilen der Bulimie zur Bewältigung der Sucht herangezogen, und dass das nicht funktioniert hat, musstest Du in den vergangenen Jahren selbst feststellen. Darauf wollte ich Dich aufmerksam machen, dass da aller Wahrscheinlichkeit nach der Haken sitzt; mir schien, dass Du das selbst noch nicht so sehen konntest. Und das Gute ist: Eine zunächst schlimm erscheinende Erkenntnis kann den Tiefpunkt bilden, von wo an es dann aufwärts geht!

Es gibt Wege des Aussteigens aus der Sucht. Viele sind sie vor Dir gegangen, und auch Du kannst dahin finden.

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Else
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 12:50

Sonnenschein, das, was Vero und ich schrieben, hat nichts mit SCHULD oder verachtenswertem Verhalten zu tun. Ich fürchtete auch, dass Du es so interpretieren würdest. Einfach auch, weil ich glaube, dass Du Dich selbst immer schuldig fühlst.

Ich wollte es trotzdem geschrieben haben und zwar aus dem Grund, DAMIT Du Dich ggf. nicht mehr schuldig fühlst, sondern vllt. für Dich wohlwollend erkennen kannst, dass Du vermutlich einfach noch nicht an dem Punkt des Aussteigens bist und somit alle Versuche scheitern MÜSSEN. Vllt. kannst Du das ja auch für Dich (erstmal!) so akzeptieren und somit weniger Druck entstehen lassen.

Ich kenne von mir durchaus auch die Phase (bzw. war das von Anfang an so), dass ich das alles EIGENTLICH gar nicht mehr "wollte". Eigentlich.... dennoch überwogen die vermeintlichen Vorteile dieser ES und der wirklich unumgängliche Wille, mein Ziel zu erreichen, trotz und wegen aller Schwierigkeiten, die da kommen mögen, war noch weit entfernt.
Ja, ich hatte auch den Willen, das alles hinter mir zu lassen, aber die Bereitschaft, diesen Weg mit allen Höhen und Tiefen zu gehen, war (noch) nicht vorhanden.

Bei einigen ist der Weg kürzer, bei einigen länger. Der ein oder andere wird ihn auch niemals gehen (können). Verachtenswert ist da überhaupt nichts.
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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sonnenschein1511
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 13:59

danke ihr beiden!
wenn ich ehrlich bin,habe ich extra so reagiert,damit vllt solch nettes zurückkommt u ich mich nicht so schlecht fühle.aber auch da liegt die Krux:es haben mir Menschen gesagt,dass ich mich nicht schuldig fühlen muss,aber ich selbst verachte u hasse mich,seitdem ich d Therapie begonnen habe,dafür,dass es nicht weg ist.woher es kommt? meine Mutter...was sie alles gesagt hat,getobt hat,geschrieben hat,seitdem ich das erste mal 2005 in d Klinik war u nicht gesund (für sie symptomfrei) war...es ist in meinem kopf.allen voran solche Sätze wie "du willst doch gar nicht gesund werden!" oder "Sucht ist das schlimmste - mach doch endlich was!" oder Sucht"du weißt,dass du dich damit kaputt machst!"

mittlerweile glaubt sie,ich sei gesund.ich rede nicht mehr mit ihr darüber.ich hätte nie so ehrlich zu ihr sein sollen.sie selbst hat Ängste,Traumata ...und das hab ich erst spät erkannt,dass so,wie meine Mutter reagiert(e),nicht normal war. auch jetzt,wo sie merkt,es geht mir nicht gut,höre ich mindestens 2mal pro Woche "werde ja nicht wieder krank!"

Fortsetzung folgt

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Verocasa
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 14:04

Sie hat Dich lieb und ist besorgt! Nur zu verständlich, damit hilft sie Dir bloß leider nicht. (Diese Art von erhoffter Magie, wenn sie sich nur ausreichend sorgt - dass ihr Kind dann gesund bleiben muss, läuft natürlich unbewusst bei ihr ab.)

Ich verstehe sehr gut, dass Du ihr diesen Kummer nicht mehr bereiten willst, aber: Das ist Sache Deiner Mutter. Du machst all das nicht extra, und wenn sie es nicht verstehen kann, ist auch das nicht Deine Schuld. Dass sie das erkennen kann, dafür musst DU nicht sorgen - es ist einfach nicht Deine Sache.

Du hast mit Dir schon genug zu tun, und Du bist nicht dafür da, Deine Mutter zu bemuttern, indem Du ihr Sorgen nimmst, mit denen Du Dich selbst wahrhaftig selbst genug herumschlägst. Du kannst es auch gar nicht: Allein anderen zuliebe ist die Krankheit nicht zu besiegen, und sei es der liebste Mensch ...
Deine Therapie wird Dir helfen, damit umzugehen.
Zuletzt geändert von Verocasa am Mo., 05.01.2015, 14:16, insgesamt 2-mal geändert.

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walduft
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 14:14

sonnenschein1511 hat geschrieben:
mittlerweile glaubt sie,ich sei gesund.ich rede nicht mehr mit ihr darüber.ich hätte nie so ehrlich zu ihr sein sollen.sie selbst hat Ängste,Traumata ...und das hab ich erst spät erkannt,dass so,wie meine Mutter reagiert(e),nicht normal war. auch jetzt,wo sie merkt,es geht mir nicht gut,höre ich mindestens 2mal pro Woche "werde ja nicht wieder krank!"
Ohhhh ja das kenne ich! "Solange du nicht wieder kotzt, ist alles ok! Sonst war alles umsonst! (die Klinikaufenthalte)"

"Andere haben Krebs! Du kannst selbst was dagegen tun!"

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Verocasa
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 15:31

Sonnenschein,

gibt die Verantwortung für ihr eigenes Wohlergehen an Deine Mutter zurück. Solange sie es von Dir abhängig macht, tut sie nichts anderes als der Bulimiker auch: Sie sucht außerhalb von ihr selbst etwas, das dafür verantwortlich ist. Der Schlüssel liegt aber in IHR, und wenn SIE das nicht versteht - wie kann sie es von Dir erwarten?!

Ich glaube, wenn Du das geschafft hast - also zu sehen, dass sie für sich selbst die Verantwortung trägt, und nicht Du - ist das eine Menge. Und vielleicht gibt Dir das sogar eine Basis, um neu durchzustarten.

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lemon
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Beitrag Mo., 05.01.2015, 16:58

Ich lese ja auch fleißig hier mit und bin ebenfalls der Meinung, dass der Wille alleine nicht genügt, es muss die innere Bereitschaft da sein um die Essstörung aufzugeben. Bei mir war das zumindest so. Als diese Bereitschaft geschaffen war bin ich zum zweiten Mal in eine Klinik. Dieser Klinikaufenthalt hat mir sehr geholfen und die erste Hürde war geschafft. Rückfälle gibt es, doch davon habe ich mich nicht abhalten lassen, vielleicht klappt das ja bei dir ebenfalls so Sonnenschein, zumindest beschäftigst du dich bereits intensiv damit.

Mit deiner Mutter würde ich über dieses Thema auch nicht mehr sprechen, sie versteht dich hier nicht.

Und was ich nochmals erwähnen möchte, es ist nicht unbedingt förderlich, dass du einen Partner an deiner Seite hast, der ebenfalls unempathisch ist und dich nicht versteht.

Oder hast du dir unbewusst so einen ausgesucht, damit er dich nicht durchschaut?

lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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sonnenschein1511
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Beitrag Di., 06.01.2015, 12:14

Hallo Else,Vero,lemon und Walduft !

ich fühle mich schon fast schuldig,dass ihr so viel eurer Zeit für mich opfert u mir so viel schreibt.aber ich freue mich auch darüber.

Walduft :du kannst mir natürlich auch eine private Nachricht schreiben...scheinst ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben...

Else: ja,eigentlich will ich ja,aber es ist eben so unmittelbar mit dem Druck und dem Wunsch meiner Mutter verbunden,dass sie doch endlich ihr Kind gesund haben will und ich mich doch endlich anstrengen soll,gesund zu werden,dass ich merke,dass sich da innerlich fast schon kindlicher Trotz bildet,dass sie mich doch endlich in ruhe lassen soll.dabei weiß ich,dass ICH mich.lösen muss,so wie es auch schon Vero schrieb.ich weiß es ja alles,aber ich hänge immer noch gefühlsmäßig wie eine Klette an ihr.

Vero:das was du schreibst,weiß ich doch alles.dennoch ist es gut,das nochmal zu lesen...ich verzweifle aber daran,dass ich oft alles so herrlich gut analysieren kann,und mein verstand wohl wahrhaftig super ist,aber ich mich dennoch nicht lösen kann.gerade auch jetzt,wo es etwas enger wird und sie mir auch noch direkt sagt "werde bloß nicht wieder krank, versprich es mir.davor habe ich so viel Angst"jeden Tag fast kommt "wie gehts dir?" oder noch schlimmer "gehts dir gut?"...ich versteh sie und ihre Sorgen und hab natürlich e total schlechtes Gewissen...die Erkenntnis,dass es bei mir nicht viel bringt,wenn ich Vor- und nachteile aufliste,weiß ich.aber diese Verachtung u schuld,dass ich anscheinend nicht will...die sitzt tief...

lemon: zum Thema Partner...könnte ich jetzt seitenweise schreiben...ich hab ihn mir nicht bewusst ausgesucht.und ob er passt,kann ich doch immer erst sagen,wenn ich selbst gut drauf bin und gut für mich sorge,oder?!diese Verantwortung darf ich ja nicht an meinen Partner abgeben...wie oft habe ich auch schon gehört"du bist doch selbst so unzufrieden mit dir,vllt liegt es daran,dass du mit deinem Partner ab und zu haderst"...naja,er hat tolle Seiten u vllt erwarte ich wirklich zu viel...bin ich nur etwad besser drauf,reicht er mir auch!also muss ich dahin kommen,mich doch alleine bzw mit Freundinnen u einem Therapeuten gut zu fühlen,odr?


ich bewunder euch, dass ihr da steht,wo ihr seid u danke euch,dass ihr euch überhaupt mit mir rumschlagt.

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Verocasa
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Beitrag Di., 06.01.2015, 13:12

Sonnenschein,

ja, mir ist schon längst klargeworden, dass Du einerseits alles weiß - man lernt viel in so langer Zeit - Deine Gefühle aber nicht nachziehen und all das Wissen theoretisch bleibt, weil Du andererseits noch viel zu viele positive Gedanken zur Bulimie im Kopf hast; da herrscht die pure Ambivalenz. Und was Deine Mutter betrifft, bist Du ebenso ambivalent.

Du hast ein wichtiges Wort genannt: TROTZ! Daran kann sich viel mehr festmachen, als Dir bewusst ist. Allein solange der Trotz im Weg ist, lässt sich schwer eine eindeutige, klare und durch nichts zu erschütternde Entscheidung für eine Seite treffen. Zu dieser Entscheidung zu finden, war es, was bei mir den Umschwung brachte, und ich denke, auch den anderen hier Beteiligten ging es so. Ich schreibe Dir übrigens gern; mich freut Deine Intelligenz und Deine Bereitschaft zur Reflektion …

Was das Weiterkommen betrifft: Momentan kannst Du eigentlich nur die Therapie abwarten.

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sonnenschein1511
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 17:11

Hallo Vero!

Verocasa hat geschrieben:Sonnenschein,

ja, mir ist schon längst klargeworden, dass Du einerseits alles weiß - man lernt viel in so langer Zeit - Deine Gefühle aber nicht nachziehen und all das Wissen theoretisch bleibt, weil Du andererseits noch viel zu viele positive Gedanken zur Bulimie im Kopf hast; da herrscht die pure Ambivalenz. Und was Deine Mutter betrifft, bist Du ebenso ambivalent.
Aber es kann doch nicht sein, dass ich nur nichts fühle, weil ich zu sehr an der Bulimie hänge?! Ich frage mich, warum meine Gefühle nicht nachziehen??!!! Das kann doch nicht einzig und allein daran liegen, dass ich anscheinend nicht genug Willen habe, eine Ambivalenz habe?! Dann bin ich ja schon wieder nur Schuld...nur schuldig...auch wenn ihr sagt nein... Ich mache schon seit 10!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Jahren Therapie, wenn auch nicht durchgängig nd hauptsächlich ein Therapeut und Klinik....kann doch nicht sein....argghhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh

Jetzt gerade lebe ich auch nur so von Fa zu Fa...gar keine Kraft mehr irgendwie was anders zu machen. Hab noch nichtmal Lust drauf, aber wenn ich doch nur dann die Gelegenheit habe, dann muss ich auch. Nehm ich so hin, anders gehts gerade nicht...null Motivation zu irgendwas...zwinge mich, nett zu sein und bei Gesellschaftssachen dabei zu sein, zum Sport mal zu gehen...aber Freude empfinden? Allerhöchstens immense Erleichterung, wenn ich einen Fa hatte...danach ists auch net besser, warte nur auf den nächsten...kenne ich ja alles...Warum ist bloß null Kraft, Motivation, Willen etc da???????????????????Warum ist diese Gier so stark????? Noch nicht mal physisch....


Verocasa hat geschrieben:Was das Weiterkommen betrifft: Momentan kannst Du eigentlich nur die Therapie abwarten.
Ich habe dir hier mal einen Link bei Interesse zum Thema Motivation hineingestellt. da ist ein Satz dabei, der mich jetzt an meine Situation erinnert und mir Angst macht: Jeder hat ein Recht auf seine Probleme (wenn er sie denn behalten will), aber dann kein Recht mehr auf Therapie!

Ja, was soll ich denn dann dem Thera sagen? Wenn ich ankomme und ehrlich bin, so wie ich es immer bin, dann schickt der mich doch weg..."Ja, Frau Sonnenschein, sie haben keine Motivation, etwas zu ändern..keine Lust, was wollen Sie dann hier?"

Aber danke Vero, für dein Kompliment...tut ja doch gut!

Lieben Gruß an dich da draußen!!!!

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sonnenschein1511
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 17:12

man sollte dann auch den Link einstellen

http://www.ipp-bochum.de/das_ausbildung ... renzen.htm

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Verocasa
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 17:50

Hallo Sonnenschein!

Dank Dir für den Link, ich schau noch rein …

Aber was die Motivation und das "Recht" auf Therapie angeht - da hab ich so meine eigenen Gedanken, aus "eigener Praxis". Für mich hättest Du zu bestimmten Zeiten keinen Pfifferling gegeben, und ich war so verzweifelt, kurz vor dem Abschied von dieser Welt … - ich habs doch geschafft. Warum nicht auch DU?!

Es gibt in den Suchtgruppen öfter Menschen, die viele Jahre immer und immer wieder Rückfälle bauen in ihre Sucht. Und dann ganz plötzlich "schnackelt" es, und es geht in die andere Richtung. Und das Tolle ist, wenn du sie berichten hörst: Es brauchte letztendlich dazu nur einen einzigen richtigen Gedanken, einen Moment, der den Umschwung brachte ... - Ich behaupte, dass gescheite Therapeuten das richtig einschätzen. Wer wäre sie, Dich so vor den Kopf zu stoßen? Glaube ich nie und nimmer.

Noch lebst Du halt in der Bulimine und in deren "Vorteilen". Auf eine gewisse Weise schützt sie Dich vermutlich vor etwas Schmerzhaftem, das Du ohne ihren zweifelhaften Schutz nicht auszuhalten in der Lage wärst. Wer weiß: Vielleicht kann die neue Therapie hier etwas aufdecken und Dir damit den entscheidenden Schritt ermöglichen?

Ich wünsche es Dir so sehr, und ICH gebe Dich noch lange nicht auf! Was heißt: noch lange nicht? NIE!

Auch an Dich "da draußen" liebe Grüße!

Vero

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sonnenschein1511
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Beitrag So., 11.01.2015, 13:39

Ach Vero

danke dir für deine Worte. Sie tun einfach nur gut. Ich weiß nicht so recht, was jetzt mit mir los ist...es ist irgendwie...ja zum heulen alles und ich habe so keine Ahnung, warum jetzt und überhaupt. Rein theoretisch ist es der Umzug, das Neue, eher das Zusammenwohnen...

gestern habe ich das erste Mal wirklich gespürt, was ich brauche bzw. was mir so fehlt. Es sind Menschen, die mir schlicht und einfach gut tun. Was für eine Erkenntnis - da muss ich schon schmunzeln...denn gewusst habe ich es ja, bzw. ich habe mir immer wieder gesagt/eingeredet, dass man ja soziale Kontakte braucht. Diese sehr wichtig sind, und habe mich gleichzeitig auch immer gefragt, warum ich an meinen sozialen Kontakten größtenteils keine Freude habe und sie mir Qual als was anderes sind. Gestern...ja, gestern wurde mir irgendwie mehr als klar, dass ich Menschen brauche, die mich verstehen, die mitfühlend sind, die ...ja, keine Ahnung, wie ich sie beschreiben soll, aber ich kenne welche, 2, die mir sehr gut tun und mit denen ich mich freiwillig und gerne treffen würde. Es tut dann so gut, mit denen zusammen zu sein. Nur geht es bei den beiden nicht immer, eher selten...und da wurde mir bewusst: Auch ich habe doch das Recht auf menschen, die mir gut tun und es gibt tatsächlich welche, und ich bin nicht unbedingt falsch oder schuldig, dass mir Kontakte, die ich so jetzt über meinen Freund habe, missfallen und mich auslaugen! Nur, großes Problem: Wie finden? MAn findet ja nicht mal eben welche, die einem so richtig gut tun...alle sagen immer, geh raus, mach was, aber ich sprech doch keine auf der Straße an...im Fitnessstudio habe ich auch noch keinen gesehen - das dauert halt auch..ist klar. Ich habe einige sehr nette Kontakte in der Klinik kennen gelernt, wohnen aber alle so weit weg und Kontakt ist längst abgebrochen.

Ja, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin und da kommen mir jetzt die Tränen und auch gestern schon (selten, dass ich mal fühle), habe ich nur die 2 und sonst - ja, meinen Freund, der ist aber nicth dafür 'gut' bzw. passt da nicht und muss es vielleicht auch nicht. Meine Eltern, besonders meine Mutter sind eher eine Last. Kollegen habe ich nicht, Freunde sonst auch nicht, nur die Clique über meinen Freund, die ich lange kenne und schon erkannt hätte, wäre da jemand. Da ist auch wer und ich habe mich mit ihr angefreundet, aber so richtig - naja, ich will sie nicht immer vollheulen..das passt nicht...ich habe derzeit auch nicht die Lust sie zu treffen, weil ich doch mal sehr scheiße war an einem Abend und sie sich seitdem zurückzieht, nicht mehr nachfragt, ob ich Zeit habe. Ich habe sie drauf angesprochen. Sie sagt, es sei nichts..ist ok, muss zeit vergehen, dann sieht man weiter...

aber ich steh jetzt da - recht alleine, ja eigentlich alleine...die einzigen mit denen ich mich austausche, sind die hier im Forum. Du, das ist doch erbärmlich...

Naja, ist mir wirklich bewusst geworden ... gefühlt habe ich das..Liege ich denn da richtig?! Gibt es vielleicht wirklich noch Menschen, zu denen ich gut passe und bei denen ich mich wohlfühle oder muss ich nur gesund/weniger depressiv und sozial normal werden, damit ich in die Gesellschaft passe, in der ich jetzt bin? Bin ich scheiße und falsch oder passt es vielleicht nicht?

LG

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