Mir geht es schlechter als vor stationärer Behandlung

Leiden Sie unter Depressionen, wiederkehrenden depressiven Phasen oder anderen Stimmungsschwankungen, ermöglicht dieser Forumsbereich den Austausch Ihrer Fragen, Tips und Erfahrungen.
Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag So., 04.01.2015, 09:55

Deswegen habe ich mir nach 2,5 Jahren schmerzhafter Verwirrung und Th.Stillstand erlaubt selbstwirksam zu handeln und mit der Gefahr als Widerstandskämpfer zu gelten, die Therapie abzubrechen und mir einen neuen Weg gesucht. Weiter eine traurige Erfahrung in meinem Leben, aber ich übernehme jetzt mal Verantwortung für mich, obwohl dazu oft eine andere Meinung herrscht, jedoch schlussendlich muss ja ich mit mir leben.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag So., 04.01.2015, 10:12

Das tut mir leid für dich, dass du so lange einen Weg gegangen bist, der nicht der richtige war! Zum Glück hast du die Kurve bekommen und bist jetzt scheinbar am richtigen Weg!!

Alles Gute dir!
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein


Feenya
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 49
Beiträge: 772

Beitrag Mo., 05.01.2015, 12:05

wind of change hat geschrieben:
Ich hab mir schon fast gedacht, dass eine Reaktion in dieser Art kommt.
Ich will keinen angreifen !!
Es ging mir eigentlich auch nicht in erster Linie um die "Hormon-Sache" an sich, sondern darum, dass ich, ja vielleicht auch ein bisschen empfindlich, es durch eigene Erfahrungen mittlerweile kritisch sehe, wenn ich höre oder merke oder, ja vielleicht auch meine, dass Menschen ihr vollstes Vertrauen in andere Menschen setzen, obwohl die Wahrheit doch oft in einem selber liegt.
Ich habe es schon geahnt, dass du das mit den "Spezialisten" anders gemeint hast. Übrigens liegen wir beide mit unserer Meinung darüber gar nicht so weit auseinander.

Ich glaube da muss man etwas trennen.
Im Bezug auf Medikamente - wo der Patient in der Regel überhaupt keine Ahnung von der chem. Zusammensetzung und den Wirkungen hat - da muss man diese Arbeit einfach den Spezialisten machen lassen, und darauf vertrauen, dass sie wissen, was sie einem da zum Schlucken geben.
Und darum musste ich da etwas dazu schreiben. Weil die Infragestellung des Hormonspezialisten wieder Zweifel bei Blume1973 auslösen hätte können, und ich der Meinung bin, dass sie dieser Pille jetzt einmal die Chance geben sollte.

Ich bin auch kein Fan von Tabletten, und du hättest mich 2013 und 2014 schimpfen hören sollen , als man meinen Mann 16 Monate lang mit den falschen Medikamenten behandelt hat.
Die ihn von Monat zu Monat immer tiefer in die Depression brachten, bis hin zum "Ich halte es nicht mehr aus, ich will nicht mehr leben."
Und trotzdem verteufele ich diese medikamentöse Hilfen nicht per se.
Ich habe nur das dazu gelernt, dass ich mich ab jetzt sofort mit einem Arzt anlegen würde, wenn ich noch einmal so eine Entwicklung mit ansehen müsste.
Und da könnte er mir HUNDERTmal sagen, dass die Medikamente nicht an diesem Zustand schuld sind (Wie mein Mann immer wieder zu hören bekam. Nur komisch, dass seit der Umstellung sämtlicher Medikamente plötzlich alles anders ist. ).
Dazu habe ich mich inzwischen schon viel zu sehr informiert und mir Fachwissen angeeignet. Mir kann man kein X mehr für ein U vormachen.

Und die andere Sache ist das mit dem Vertrauen, das man in (einzelne) Ärzte und Therapeuten setzt. Da sollte man sich schon aufs Bauchgefühl verlassen. Nein! Man MUSS sich sogar darauf verlassen. Weil niemand versteht einen so gut, wie man sich selber. Niemand ist ein besserer Spezialist für die eigene Krankheit, als der Patient selber.
Nur weil jemand etwas studiert hat, er sich jede Menge theoretisches Wissen (stark eingefärbt durch die Pharmaindustrie) reingezogen hat, heißt das noch lange nicht, dass er etwas von den Sorgen, Nöten, inneren Zerrissenheit und Bedürfnissen psychisch kranker Menschen versteht.
Oder so wie ich es einmal ausgedrückt habe: Bei dieser "Fachfrau", die meinen Mann in eine schwere psychische Krise getrieben hat, fragt man sich wer den größeren Klopfer hat. Der Patient, oder doch die "Göttin in weiß"!?

Da gehe ich ganz mit dir, @wind of change, d'accord.
Wenn einem der Bauch sagt, dass da etwas nicht ganz stimmig ist, dann sollte man gehen und den wahren Spezialisten suchen. Solange, bis man ihn gefunden hat.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

Benutzeravatar

wind of change
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 3669

Beitrag Mo., 05.01.2015, 16:30

Danke für Deine Antwort, ich stimme Dir da 100% zu, liebe Feenya :

Dass der Arzt der Spezialist ist um das Wissen für die chem. Zusammensetzung, in diesem Fall der Hormon-Pille.

Und auch danke für die Mitteilung, wie es Deinem Mann mit den Tabletten ging. Kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe z.B. einen "Stimmungsstabilisator" verschrieben bekommen, zur "Stabilisierung..."; ....aber mich hat das nur gereizt gemacht und es war eine Qual für mich, ich schätze, das war eine "paradoxe Wirkung", seit ich die Teile nicht mehr nehme ist die Gereiztheit so gut wie weg

Antidepressiva genommen, die verschied. Nebenwirkungen hatten, doch der Arzt meinte, das könnte nicht an den Tabletten liegen....nur hab ich im Internet von anderen Betroffenen und auch in meinem Bekanntenkreis anderes gehört und auch "gesehen" und auch sie haben dasselbe dazu gesagt wie ich (bezügl. der Nebenwirkungen). Es stand glaub ich sogar in der Packungsbeilage.
Eine "Langzeitwirkung" der Antidepressiva ist mir wohl, so wie es jetzt aussieht, erhalten geblieben (obwohl ich sie schon seit einiger Zeit nicht mehr nehme), es mag vielleicht lächerlich klingen (die Nebenwirkung.....nein ist nicht das "nicht mehr lesen können" oder auch "nicht mehr lange z.B. Filme sehen zu können, dranzubleiben", damit kann ich leben), es ist auch nichts "lebensbedrohliches", aber für mich ist es doch sehr belastend.

Und doch, es war gut, dass ich sie genommen hab (die Medikamente im Allgemeinen), ich habe sie gebraucht und brauche sie teilweise noch immer.
Ich persönlich hab da ein etwas "komisches" Verhältnis zu: ich nehme ein bestimmtes noch (und das ist das einzige) und will es auch in gewisser Weise, aber andererseits ....seh ich's kritisch. Ist vielleicht etwas schwer zu erklären.
Vielleicht mit den Medis so: Gut im gewissen Sinne, aber die "chem. Seite" nicht zu unterschätzen, so meine persönliche Erfahrung. Vielleicht ein bisschen wie "zwei Seiten einer Medaille" (die "normale" und die "Kehrseite").

Liebe Blume, bitte lass Dich durch mein Geschreibsel jetzt nicht verunsichern !!!!!!
Nimm die Tabletten ruhig, wenn du meinst, es ist gut !!!!!!!! Ich bin ja auch froh, dass ich sie bekommen hab und genommen hatte, trotz allem.
Ich HABE sie gebraucht und ich könnt mir vorstellen, dass Du sie jetzt auch brauchst !!

Und das andere, was Du gesagt hast, Feenya, mit dem Vertrauen zu Ärzten / Therapeuten, seh ich auch ganz genau so .
Ich bin der beste Spezialist für mich selber. Weil ich ja "in mir drin bin", die anderen (auch Ärzte : Therapeuten) sehen NIE alles von mir, können es ja auch nicht, weil sie nicht "in meiner Seele" sind, sie wissen auch nie die ganze Vergangenheit, die ganzen Lebensumstànde, da könnte ich ja gleich 24 Stunden am Tag erzählen ........
Trotzdem kann ein aussenstehender vielleicht "Dinge" sehen", für die ich selber blind" bin, er steht sozusagen nicht "im Wald", so wie ich, in mir ("den Wald nicht vor lauter Bäumen sehen"), sondern aussen und hat insofern auch wohl mal vielleicht einen "besseren Blick", was einem zum Nachdenken anregen könnte, über mich selbst und anderes (was vielleicht auch manchmal weh tut).
Aber nicht immer muss der Therapeut recht haben.
Ist auch vielleicht etwas kompliziert .

Ausserdem, die ganzen "Krankheitsbenennungen" (z.B. Depression, Psychose, usw.) sind ja eigentlich "nur" ein Versuch der Menschen, den "Kindern einen Namen" zu geben, aber trotz der Ähnlichkeit im Krankheitsverlauf von Menschen, die z.B. Depressionen haben (bezügl. Symptomen u.a.) ist jede Krankheit doch individuell wie auch der Mensch, der sie hat. So hat "Arzt" vielleicht studiert, aber es ist, wie du ja auch gesagt hast, theoretisches Wissen und aber m.M.n. wichtig, auch die Individualität jedes einzelnen zu berücksichtigen.

Das mit "grösseren Klopfer haben" musst ich erst mal nachgucken die Bedeutung, war mir gar nicht so gelàufig, hier in NRW, haha

Ja eben, das stört mich: "Götter in Weiss", ich glaube, das ist teilweise immer noch verbreitet, leider.

LG
wind of change
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

Werbung

Benutzeravatar

wind of change
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 3669

Beitrag Mo., 05.01.2015, 16:45

Liebe Blume ,

Dein Threadtitel, den Du erst gewählt hast, bevor er mit dem anderen "Mir geht es schlechter als ......" zusammengefasst wurde, straft Dich ja eigentlich Lügen: "Ich tu nix mehr"

Also, Du tust doch immer wieder was, obwohl es Dir so schlecht geht:
Da fällt mir nur ein: Daumen hoch und alle Achtung !!!
Und teilweise scheint es ja schon "gefruchtet" zu haben (wie bei H+M (war doch das Geschäft...... (?) ), als dir dann auf einmal doch was gefiel )
Oder dass Du rausgehst und selber sagst, dass es dir gut tut, weil Du ja "Deinen Popo bewegst" .

Hört sich doch eigentlich positiv an
Ich wünsche es Dir jedenfalls, dass es Dir immer besser geht

Liebe Grüsse
wind of change
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag Mo., 05.01.2015, 17:25

Liebe Wind of change,

Ja, ich bemühe mich . Es ist wohl die Angst die mich antreibt. Angst davor, dass es immer schlimmer wird. Da tu ich doch lieber schnell noch so gut ich kann.

Ich schreibe mir jetzt immer einen Tagesplan und den Hackers ich dann ab. So bin ich dann halbwegs mit mir zufrieden, weil ich eben doch wieder etwas tue.

Keine Sorge, ich kann die Medikamente jetzt eh nich so schnell ändern. Wie wir wissen, geht das nur ganz langsam. Am 7. hab ich wieder Termin bei der Ärztin und ich versuche ihr zu vertrauen? Ich habe mir sie ausgewählt, weil sie nicht nur Neurologin sondern auch noch Psychiaterin ist und weil ich mir denke, dass sie Fälle wie mich kennt.

Ich hab mir ein Zetterl geschrieben, wo ich alles notiert habe, was ich ihr gerne sagen möchte. Mein Mann kommt auch mit und schaltet sich notfalls ein, sollte ich doch etwas vergessen. Ich hoffe sehr, dass sie mir gut zuhört und dass sie mich gut berät.

Alles Liebe Blume - die jetzt noch die Wäsche machen will, steht am Tagesplan, also da muss ich durch
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

Benutzeravatar

Tristezza
ModeratorIn
weiblich/female, 60
Beiträge: 2268

Beitrag Mo., 05.01.2015, 17:30

Hey, das klingt doch richtig gut. Kompliment für die Willenskraft, mit der du gegen die Depression angehst!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag Mo., 05.01.2015, 17:37

Dankeschön liebe Tristezza!
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag Mo., 05.01.2015, 18:47

Ich habe mir auch sämtliche Selbsthilfetipps aus dem Internet durchgelesen und da stand auch einheitlich, dass man aktiv werden muss. Dass es anfangs sehr schwer ist, ist klar. Es ist als hätte man eine Grippe, da macht man auch nur ganz langsam und vorsichtig. Ich schreibe mir z.B. Zetterln wie: Der Weg aus der Depression ist etwas tun. Aktiv werden. Ich tue aktiv etwas gegen meine Depression in dem ich hinausgehe.
Ich habe sämtliche solcher Zetterl als Ansporn und Hilfe erstellt. Irgendwie brauche ich sie. Ich hoffe, ich entwickle da keinen Splen oder so.
Seufz, es soll eben helfen. Man tut was man kann. Jetzt hab ich die Depression schon 1 Jahr, jetzt wird's aber Zeit.

Ich habe übrigends Angst vor dem Termin am 7. Ich schaffe es vor 11.00 Uhr nicht in die Gänge und der Termin ist schon um 9.30 Uhr. Uff Ich werde 3 Stunden vorher aufstehen um halbwegs ansprechbar zu sein. Das macht mich heute schon unruhig.

Ja, ich habe ja leider auch diese generelle Angststörung, nicht "nur" die Depression.

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

Benutzeravatar

wind of change
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 3669

Beitrag Mo., 05.01.2015, 20:22

Blume1973 hat geschrieben: Alles Liebe Blume - die jetzt noch die Wäsche machen will, steht am Tagesplan, also da muss ich durch
Oh oh .....als ich dies gelesen hab, durchfuhr es mich doch ein bisschen wie einen....äh...."Stromschlag"
Da sich bei mir ziemlich viel Wäsche angehäuft hat....regelrechte Berge also, ich hab mich jetzt doch tatsächlich aufgerafft, die Waschmaschine zu bedienen. Hast mich doch glatt jetzt "mitgerissen", danke für Deinen (wenn auch unbewussten) "Anstupser", Blume

Früher hätte ich diese ganzen Berge vor "Bedienung der Waschmaschine" wahrscheinlich sorgfältigst sortiert, fast eine "regelrechte Doktorarbeit" daraus gemacht ...jetzt hab ich einfach was "zusammengepackt" (passend von der Gradzahl u.a.) und es in die Waschmaschine getan. Das ist jetzt zwar nicht "perfekt", aber davon will ich ja auch eigentlich weg, von diesen Extremen (entweder nix tun oder "Doktorarbeiten machen" ) und dem "Perfektionismus" .

Mir geht's zwar Gott sei Dank! seelisch besser, aber die ganz normalen, "profanen" Alltagsdinge, da bin ich immer noch teilweise / oft wie "eingerostet" oder auch teilweise etwas ängstlich, dass die "Hyperaktivität" / "Manie" wieder losgeht, sobald ich "intensiver" was mache und insofern dann etwas "gelähmt" (durch die Àngstlichkeit).
Vielleicht können wir da mal ein kleines "Tauschgeschäft" machen, du gibst mir ein bisschen von deiner Aktivität und ich geb dir ein bisschen davon ab, dass es mir gefühlsmässig besser geht .
Blume1973 hat geschrieben:Es ist wohl die Angst die mich antreibt. Angst davor, dass es immer schlimmer wird. Da tu ich doch lieber schnell noch so gut ich kann.
Da bewältigst du ja deine Angst in positiver Weise .

Mit dem, dass du jetzt am 7. Jan. den Termin bei der Psychiaterin hast....ich denke, da solltest du wirklich auch auf dein Gefühl hören. Wenn "die Chemie stimmt" (komische Redewendung eigentlich), ist es ja gut, ich denke es sollte auch schon "von Mensch zu Mensch" stimmen. Wenn du den totalen Widerwillen hast, danach oder auch während des Gesprächs...na ja, wäre es vielleicht nochmal zu überlegen.

Dass du gesagt hast, dass du ja auch eine Angststörung hast und nicht "nur" Depressionen....ich denke immer noch irgendwie, dass das beides miteinander zusammenhängt. Das wäre doch eine "Chance", es in der Behandlung dann mit der Psychiaterin zu besprechen (ich gehe mal davon aus, dass sie auch Psychotherapie macht, also nicht "nur" Psychiaterin ist......?).
Mit der Aktivitätssache bist du docb eigentlich schon auf einem guten Weg, bleibt noch die Angstsache, das "tieferliegende"....und da hast du dann die Ärztin für...hört sich doch irgendwie gut an .

Alles Gute !
wind of change
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag Di., 06.01.2015, 11:53

Liebe Wind of change,

Ja, das wäre schön, wenn wir ein bisschen tauschen könnten.

Bei uns ist es leider so, dass Psychiater nur für die Medikamente zuständig sind. Die kümmern sich nicht um die Seele. Dafür haben wir Psychologen. Hab ich aber auch eine, da geh ich 1 Mal die Woche hin. Ich fange dann nächste Woche wieder an.

Heute hab ich meinen Haushaltsplan schon erledigt. Bleibt mir nur noch meine Zeit zu vertreiben. Aber ehrgeizig wie ich bin, werde ich mir sicher noch eine Arbeit finden .

Einen schönen Tag Wünsche ich dir!

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein


Feenya
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 49
Beiträge: 772

Beitrag Di., 06.01.2015, 14:04

Blume1973 hat geschrieben:So bin ich dann halbwegs mit mir zufrieden, weil ich eben doch wieder etwas tue.
Du darfst SEHR mit dir zufrieden sein, dass du schon so einiges schaffst! Du kämpfst dich aus der Depression heraus, und das ist ein großer Kraftakt!

Blume1973 hat geschrieben: Jetzt hab ich die Depression schon 1 Jahr, jetzt wird's aber Zeit.
Naja, eine Depression dauert so lange, wie sie eben dauert. Bei dem einen 1 Jahr, bei dem anderen 2 Jahre, bei dem nächsten drei Jahre, ....
Der Körper spricht zu dem Kranken. Und solange der Körper nicht bereit ist wieder zu "funktionieren"(weil er "weiß", dass die Ursache der Depression noch nicht beseitigt ist) , solange kann die Umwelt, wohlmeinende Familienmitglieder und Freunde, der Arzt, der Chef, die Krankenkasse, ...... sagen, dass es endlich Zeit für Gesundung wäre.
Druck herausnehmen, und sich nicht von außen in irgend eine Schablone ( Jetzt sollte es dir/Ihnen aber endlich besser gehen) drücken lassen, ....
Die Krankheit gelassen annehmen, und selbstbewusst damit umgehen, dass es eben "heute" noch nicht geht, 50%, 60%, ...., 90%, 100% zu geben.
Man tut ja eh was man kann .... mehr geht halt "heute" nicht.
Blume1973 hat geschrieben:Ich habe mir auch sämtliche Selbsthilfetipps aus dem Internet durchgelesen und da stand auch einheitlich, dass man aktiv werden muss. Dass es anfangs sehr schwer ist, ist klar. Es ist als hätte man eine Grippe, da macht man auch nur ganz langsam und vorsichtig.
Wie du selber schon erkannt hast. Bei einer Grippe, mit hohem Fieber, würde doch auch niemand verlangen, dass man aus dem Bett aufsteht und den Haushalt schmeißt. Im Gegenteil, da würde man so einen fiebrigen Menschen sofort wieder ins Bett packen und ihm verbieten das Bett zu verlassen.
Und wenn dieser Mensch dann fieberfrei ist, dann lässt man ihn auch nur wenige Stunden aufstehen und würde dafür sorgen, dass er sich nicht überanstrengt.
Und genau dieses schrittweise "Aufstehen", ohne Überanstrengung, darfst du dir selber zugestehen.

Und die Tipps aus dem Internet:
Ja, das Ziel sollte sein, dass man wieder aktiv wird. Das ist - langfristig - die beste Therapie.
ABER:
Bitte unterscheiden, ob dich die Depression, oder nur der innere Schweinehund, von der Aktivität abhält.
Wenn du dich aus dem Bett kämpfst, nur weil dich alle zu Aktivität drängen, dich aber die Depression eigentlich noch schützt, und dir zeigt, dass es für dich besser wäre, im Bett liegen zu bleiben/am Tisch sitzen zu bleiben/ ... dann ist Aktivität kontraproduktiv.

Wenn man aber sagen kann, dass man kräftemäßig eigentlich für Aktivität fähig wäre, aber man nur nicht will, weil der innerer Schweinehund rebelliert und man die Komfortzone nicht verlassen möchte, dann sollte man schon ein wenig Überwindung zeigen.


Blume1973 hat geschrieben:
Ich habe übrigends Angst vor dem Termin am 7. Ich schaffe es vor 11.00 Uhr nicht in die Gänge und der Termin ist schon um 9.30 Uhr. Uff Ich werde 3 Stunden vorher aufstehen um halbwegs ansprechbar zu sein. Das macht mich heute schon unruhig.

Ja, ich habe ja leider auch diese generelle Angststörung, nicht "nur" die Depression.

Lg Blume
Hilft es dir, wenn ich dir sage, dass mein Mann morgens auch immer relativ spät aus dem Bett kommt, und im vorhinein schon immer stöhnt: "Oweh, so ein früher Termin!"?
Und dann schafft er es ohne weiteres, ein, zwei, drei Stunden früher aufzustehen und diesen Termin wahrzunehmen.
Er ist ein wenig weniger ausgeschlafen, und die Müdigkeit hängt ihm ein wenig in den Knochen, aber er hat keine großen Probleme damit. Er ist geistig genauso fit, wie an normalen Tagen.
Am nächsten Tag kann er eh wieder schlafen, solange er es braucht.

Musst keine Angst haben! Lass es einfach auf dich zukommen. Hinterher wirst du merken, dass es halb so schlimm war.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Blume1973
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 43
Beiträge: 1536

Beitrag Di., 06.01.2015, 14:45

Liebe Feenya,

vielen Dank, ich freue mich über jedes Lob.

Ich kann leider nicht zitieren, weil ich über i-Pad schreibe. Aber es wird schon gehen mit dem Antworten.

Das ist so eine Sache - eigentlich hab ich den Grund meiner Depression beseitigt, aber durch die Depression kamen wieder neue Gründe auf, weswegen ich depressiv sein könnte. Es sind eben Existenzängste. Dank meiner Krankheit kann ich nicht mehr arbeiten.

Naja, ich kämpf mich schon ein bissi aus dem Bett, aber dann mache ich freiwillig meinen Haushaltsplan. Vom Ehrgeiz getrieben, den ich habe um wieder gesund zu werden.

Ja, mein Termin morgen liegt ihr sehr im Magen, aber ich muss das schaffen. Ich werde es schaffen. Ich werde rechtzeitig aufstehen. Es wird mir aähnlich gehen wie deinem Mann .

Also stark zwingen muss ich mich nicht etwas zu tun, es ist diese Lustlosigkeit mit der ich kämpfe. Aber im Moment geht es eh recht gut.

Meine Depressivität ist der Interessensverlust, ich frag mich wozu ich dies und das tue. Und Momentan ist es für mich so zu erklären, dass ich es tue um gesund zu werden, dann geht es leichter, denn es sit ein guter Grund. Ich mache also was ich mache nur um wieder gesund zu werden.

Danke für deinen langen Beitrag an mich . Ich freue mich über jeden Rat und Tipp!!!

Lg Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

Benutzeravatar

wind of change
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 3669

Beitrag Di., 06.01.2015, 22:20

Viel Glück für morgen !!! <3
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))


Feenya
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 49
Beiträge: 772

Beitrag Mi., 07.01.2015, 09:50

Blume1973 hat geschrieben:
Das ist so eine Sache - eigentlich hab ich den Grund meiner Depression beseitigt, aber durch die Depression kamen wieder neue Gründe auf, weswegen ich depressiv sein könnte. Es sind eben Existenzängste. Dank meiner Krankheit kann ich nicht mehr arbeiten.
Ja, das mit den Existenzängsten kann ich sehr gut verstehen. Trotzdem hilft es dir nicht weiter, wenn du deswegen bei dir Druck aufbaust. Denn dieser Druck steht deiner Heilung im Weg, und verlängert nur die Phase der Depression.

Du bist krank .... nicht arbeitsfähig ... Und das dauert. Solange, wie es eben dauert. Und nicht umsonst hat dein Körper so reagiert, dass er dich arbeitsunfähig gemacht hat. Du bist vor der Depression weit über deine Grenzen gegangen. Immer und immer wieder. Und jetzt hat dir dein Körper ein "Stopp" gezeigt. Und er wird dich solange an diesem "Stopp" bzw. "Achtung!" (Zeiten wie diesen, wo du schon zu Haushaltsdingen fähig bist, aber einen Arbeitstag in deinem Beruf noch nicht packst. ) festhalten, bis dein Kopf und deine Seele soweit dazugelernt haben, dass du weißt, wie du dich draußen, in der rauen Arbeitswelt, schützen kannst.
"Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht" - Verstehst du, was dieses Zitat meint?

Unser Sozialsystem hat normalerweise für alle Kranken und Schwachen eine Möglichkeit, damit sie versorgt sind. Wenn man sich auch oftmals darum "prügeln" muss.
Hast du jemanden der sich für dich "prügeln" kann? Weiß die Therapeutin Anlaufstellen für dich, damit du finanzielle Unterstützung bekommst? Hast du ein Anrecht auf Mindestsicherung?


Blume1973 hat geschrieben: Naja, ich kämpf mich schon ein bissi aus dem Bett, aber dann mache ich freiwillig meinen Haushaltsplan. Vom Ehrgeiz getrieben, den ich habe um wieder gesund zu werden.
Es ist wie bei meinem Mann. Er hat sich eine fixe Uhrzeit gesetzt, zu der er jeden Tag aufsteht. Ja, schon mit ein bissi Kampf. Aber es ist - für ihn - der ideale Zeitpunkt, wo er nicht zu sehr durch Müdigkeit geplagt ist, aber er trotzdem gut durch den Tag kommt. Mit mehr oder weniger Aktivität.
Blume1973 hat geschrieben: Ja, mein Termin morgen liegt ihr sehr im Magen, aber ich muss das schaffen. Ich werde es schaffen. Ich werde rechtzeitig aufstehen. Es wird mir aähnlich gehen wie deinem Mann .
Jetzt bist du ja schon mittendrin. Alles Gute für dich, und eine verständnisvolle Ärztin wünsche ich dir.
Blume1973 hat geschrieben: Also stark zwingen muss ich mich nicht etwas zu tun, es ist diese Lustlosigkeit mit der ich kämpfe. Aber im Moment geht es eh recht gut.
Ja, die Lustlosigkeit. Der fehlende Antrieb.
Da machst du es mit deinen Listen eh wunderbar. Punkt für Punkt und Schritt für Schritt. - Die Spirale wieder aufwärts.

Ich habe da eine tolle App für uns entdeckt. Sie nennt sich "Do It (tomorrow)"
Das gibt es für iOs, Android und auch für den PC , als Chrome-App.

Man schreibt sich eine To-Do-Liste. Und was man alles erledigt hat, das wird ausgestrichen. Was zu Mitternacht noch auf der Liste steht, wird automatisch auf den nächsten Tag geschoben.
Zwischen "Heute" und "Morgen" kann man auch selber (mittels Pfeile) hin- und herschieben. Heute schon gewisse Tätigkeiten auf morgen schieben, damit sie nicht die heutige Liste unübersichtlich lang machen.
Sollte man dann die heutige Liste schon abgearbeitet haben, und ist da noch Lust auf weitere "To-Dos", kann man sich Aufgaben von morgen auf den heutigen Tag holen.

Ich finde diese App als eine der genialsten, für "indisponierte" Menschen.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag