Stecken bleiben in der Trauer

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Mia Wallace
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Beitrag Do., 16.10.2014, 17:57

nonStop hat geschrieben:Und dieses urteilen darüber was für den trauernden das richtige sein könnte , ist der Knackpunkt..
da es Alle nur aus ihrer eigenen Wahrnehmung heraus bestmöglich bestimmen könnten ,
Ja. Eben. Genau.
Und diese Frau bestimmt es für sich.
Sie kommt auch nicht hierher und stellt ihre Trauer zur Diskussion. Sie bittet nicht um Hilfe. sie will nichtmal Hilfe.
Es war Gelli, die sich das Urteil erlaubt hat, dass die Trauer der Frau nicht mehr gesund sei und wie es besser zu laufen hat.



nonStop hat geschrieben:kann man nicht sagen was richtig oder falsche wäre
Im einem "lass sie doch machen, wie sie möchte" liegt kein Urteil. In der Einteilung, welche Trauer gesund und welche pathologisch ist schon....

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Nico
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Beitrag Do., 16.10.2014, 18:03

Richtig und Falsch gibt es in diesem Zusammenhang mMn nur indem man beobachtet ob es den Betroffenen voranbringt oder nicht.
Ich würde niemals von meiner Seite aus auf einen Trauernden zugehen und ihm meine Meinung quasi aufdrängen, chaosfee hat aber hier einen Thread eröffnet und möchte daher wohl Meinungen von Aussen nehme ich an. Ob und was sie von diesen Meinungen annehmen will/ kann bleibt ganz ihr überlassen.

Aber ich sehe gerade, dass es hier ausschließlich um Gellis Bekannte geht und nicht um chaosfee aus dessen Thread ja dieser entstanden ist.

Über Gellis Bekannte weiß man hier nur von Gellis Beschreibung her, das ist mir viel zu schwammig und subjektiv um mich da zu beteiligen.
Daher bin ich hier wohl raus.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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nonStop
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Beitrag Do., 16.10.2014, 18:14

Nico danke ,
@ others,
da treffen einige User die Entscheidung dieser besagten Frau ihre Trauer im Tiefpunkt einer trauerphase zu belassen zu wollen , gute Entscheidung für die die es wollen.
aber ist das tatsächlich die einzig richtige und einzige Lösung ??

Da gibt es User die sagen ich würde es anders sehen und machen

Wer masst sich an zu wissen was richtig wäre ...

Alle, die nicht verstehen können , dass andere andere Wege gehen ...

Niemand kann es wissen ...Und Punkt

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Mia Wallace
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Beitrag Do., 16.10.2014, 18:20

Nico hat geschrieben:Richtig und Falsch gibt es in diesem Zusammenhang mMn nur indem man beobachtet ob es den Betroffenen voranbringt oder nicht.
Wer entscheidet , in welchem Fall man davon sprechen könnte, dass die Betroffene vorangebracht wurde? Würde sie das selbst entscheiden dürfen, oder würde das von außen erst beobachtet und dann bestimmt?


Den Thread hat übrigens Gelli gestartet
Gelli hat geschrieben:Ich möchte hier an dieser Stelle das Thema aufgreifen,wie man trauert,warumm man trauert,welche Wege es gibt um zu trauern,und vor allem was hier heiß diskutiert wird,was ist angemessen und was ist nicht angemessen,besser gesagt schon nicht mehr gesund.
und ihre Sicht unangemessener, schon nicht mehr gesunder Trauer am doch recht konkreten Beispiel ihrer Bekannten aufgezogen.

nonStop hat geschrieben: Wer masst sich an zu wissen was richtig wäre ...

Alle, die nicht verstehen können , dass andere andere Wege gehen ...

Niemand kann es wissen ...Und Punkt
Gelli maßt sich an, zu wissen, was gesund und angemessen ist und was nicht und hat halt hier Gegenwind bekommen. Mehr nicht.

Natürlich kann es sein, dass der trauernden Frau zB eine Psychotherapie helfen würde.
Aber aus gutem Grund würde kein seriöser Psychotherapeut mit jemandem arbeiten, der keine Hilfe will.
Manchmal ist es existenziell wichtig in bestimmten Gefühlen zu verharren.
Und jenseits von Trauer: Bei manchen psychisch Erkrankten ist es ja zB manchmal überlebenswichtig, die Symptome der Erkrankung, mit denen sich ein zumindest fragiles Gleichgewicht eingestellt hat, zu "behalten".
Zuletzt geändert von Mia Wallace am Do., 16.10.2014, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Tränen-reich
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Beitrag Do., 16.10.2014, 18:25

nonStop hat geschrieben:Und dieses urteilen darüber was für den trauernden das richtige sein könnte , ist der Knackpunkt..
da es Alle nur aus ihrer eigenen Wahrnehmung heraus bestmöglich bestimmen könnten ,
kann man nicht sagen was richtig oder falsche wäre

Ergo kann sich auch keine " Gruppe " User das Recht herausnehmen es beurteilen zu können oder zu wollen , es im selben Atemzug anderen verbieten zu wollen Und absprechen zu können
(...)
Ur-teilen, be-urteilen, ver-urteilen, echt nonStop, ich kanns echt nicht mehr hören..... Hier wird (mitunter) aus eigenen Erfahrungen zu diesem Thema gesprochen und man kann doch nur aus Erfahrung sprechen oder aus Nah Erlebten zumindest was Trauer betrifft, also ich persönlich gehe nicht nach Trauerbuch... und auch DAS muss nicht zwangsläufig zu Gellis Bekannten passen. Ich kenne jedenfalls niemanden der die Weisheit vom Löffel gefressen hat...

Zitat nonStop "Niemand kann es wissen ...Und Punkt"
Punkt.


montagne
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Beitrag Do., 16.10.2014, 18:27

@nonstop:
Man muss sich ja erstmal die Frage stellen (und ehrlich beantworten), will man dem Trauernden helfen oder geht es einem um eigene Angelegenheite, wie hier, die Bekannten von Gelli sind nicht mehr Ausnahmefähig für Gellis Befindlichkeiten (was glaube ich ein häufiger GRund ist, warum Menschen von Trauernden verlangen, dass sie wieder funktionieren sollen. Denn sie funktionieren halt nicht und das ist unbequem für die Umwelt).

Wenn man aber wirklich helfen will, sollte sich die Hilfe wirklich nach dem richten, was der trauernde Mensch (als mündiger Bürger!) kommuniziert, verbal und nonverbal zu brauchen.

Und wenn man eben viele eigene Angelegenheiten mit reinmisch, das war mein Punkt, dnan kann man doch mal für den Moment einen Schritt vor sich slebst zurücktreten und sagen: "Okay, ich belasse es, denn es hilft dem anderen nicht und wir reiben uns nur gegenseitig auf." So ein Minimum an kritischer Distanz zu sich selbst. Es geht nicht darum, dass der andere gar keine Hilfe bekommen soll oder braucht. Es geht nur darum, dass man selbst vielleicht nicht die Person ist, die etwas zu geben hat, die diesem Menschen helfen kann. Wahrscheinlich hat man einigen anderen Menschen was zu geben, aber niemand kann allen etwas geben.

Denn es wird schlicht nicht funktionieren, dem anderen welche Emotionen auch immer, ausreden oder einreden zu wollen. Je mehr man Druck macht, umso mehr wird der andere sich wehren, weil er doch genau weiß, er wird nicht gesehen, es geht vielmehr um die Bedürfnisse und verdrängten Ängste desjenigen, der "helfen" will. Und ja das empfinde ich, bezüglich des Verlustes, als riesige Zumutung jemandem gegenüber, der Angehörige zu früh verloren hat.
amor fati

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nonStop
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Beitrag Do., 16.10.2014, 19:11

Sagt mal fällt es euch so schwer zu verstehen worauf ich Hinweise ?
Ihr könnt euch nicht das Recht herausnehmen andere zu maßregeln , gleichzeitig deren Wahrnehmung in Frage zu stellen und im selben Satz hervorheben das nur das eine richtig wäre ... Ihr maßregelt , ihr urteilt vorschnell und gleichzeitig nimmt ihr anderen das Recht zu urteilen ...

Ihr habt mein Herz kaputt gemacht gerade

Für diese Frau würden sich einige Wege finden können ...

Könnt ihr eurer Einstellung wirklich für diese eine Frau zb. Ohne zu hinterfragen Verantwortung

Damit richtet ihr ebenso ..ist euch das klar ? !!!!!

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Dilemma
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Beitrag Do., 16.10.2014, 19:28

NonStop jetzt wird es aber lächerlich

Wer hat hier denn jetzt "dein Herz kaputt gemacht"?

Ebenso ist soweit ich das beurteilen kann, niemand im persönlichen Kontakt mit dieser einen Frau, außer Gelli.

Das weitere Leben dieser Frau hängt nicht von einem Psychotherapie-Forum und deren User ab.


Tränen-reich
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Beitrag Do., 16.10.2014, 19:32

Ein Beispiel: Meine trauernde Mutter würde von dir gar keinen Ratschlag annehmen können, weil du dich gar nicht in ihre Lage hinversetzen könntest, es sei denn, du hast selbst schon ein Kind verloren. Sie kann nur selbst da herausfinden.
Und natürlich, JA, auch um deine Worte zu unterstützen (was dir scheinbar hier wichtig ist), es gibt auch andere trauernde Mütter, die sich helfen lassen WOLLEN.

Und wenn DU Gellis Bekannte helfen würdest wollen, wie sähe die Hilfe genau aus? Hab noch mal ZURÜCKGEBLÄTTERT, konnte die bereits hier gestellte Frage im Thread nicht mehr finden, daher frag ich noch mal:

Wie sähe deine Hilfe genau aus?


LynnCard
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Beitrag Do., 16.10.2014, 20:06

nonStop hat geschrieben:Für diese Frau würden sich einige Wege finden können ...

Könnt ihr eurer Einstellung wirklich für diese eine Frau zb. Ohne zu hinterfragen Verantwortung

Damit richtet ihr ebenso ..ist euch das klar ? !!!!!
Ich kannte persönlich eine Frau, die auch "zwangsbeglückt" wurde. Sie fiel auf durch ihre ganz eigene Art, mit ihrer körperlichen Krankheit umzugehen. Das gefiel den selbsternannten Helfern vom Dienst nicht, sie wurde immer mehr bedrängt und in ihrem eigenen Willen eingeschränkt. Am Ende wollte sie nicht mehr leben und holte sich Exit ins Haus. Das Sterben wurde ihr zum einzigen Fluchtweg vor so viel "Hilfe". Wo bleibt da noch die individuelle Freiheit? Sie war ursprünglich mal Theologin und wir telefonierten oft zusammen. Was ist eigentlich so schwer daran, einen Menschen einfach mal anzunehmen in seiner Individualität. Muss alles nach Schema F gehen?

Wenn die Bekannte von Gelli sich wirklich so auffällig verhält, dass es gewisse Toleranzwerte übersteigt in den Augen ihres Umfeldes, wird dann schon "eingegriffen" werden, und zwar nicht unbedingt so, wie sich das diese Bekannte wünscht. Es wäre humaner, sich auf die Gefühle der Trauernden einzulassen und ihr auf sanfte Art zu helfen, nicht mit dem Holzhammer.
LG Lynn

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nonStop
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Beitrag Do., 16.10.2014, 20:20

Zwangsbeglücken ? ! Das ist eine Wertung !
Wer schrieb er täte diese ?


Tränen-reich
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Beitrag Do., 16.10.2014, 20:29

nonStop hat geschrieben:Wie würde ich versuchen zu helfen ?
Das müsste ich auch wieder individuell betrachten , es gibt kein Patent Rezept, dennoch würde ich versuchen diese Frau in facfachmännische Hände zu geben.. ihr anraten sich Hilfe zu holen ...
Die Antwort auf die Frage habe ich mir jetzt selbst herausgesucht....
Meine nächste wäre dann, um den Faden mal weiter zu spinnen: Was ist, wenn die Trauernde das nicht WILL - und zwar alles, was man ihr anrät? Was tust du dann?

DAS würde mich mal interessieren...


LynnCard
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Beitrag Do., 16.10.2014, 20:32

@nonStop: Klar ist das eine Wertung, sogar ein eindringlicher Vorwurf an diese Leute, die meine Freundin damals derart unter Druck setzten, dass sie nicht mehr leben wollte. Und stell Dir vor, sie lebte gerne, obwohl sie starke Schmerzen hatte, nur war sie eigensinnig, hatte tatsächlich eigene Vorstellungen vom Glück und vom Leben. Sie wollte sich nicht fügen, nicht so sein, wie das andere für sie vorsahen. Und sie wollte niemanden belasten. Deshalb hörte ich leider zu spät davon, sonst hätte ich diesen Leuten Beine gemacht. Jeder Mensch hat ein Recht auf seine Menschenwürde, auch Alte, Kranke und Trauernde! Sie hätte auch Hilfe angenommen, aber eben so, wie sie das wollte, sie wollte selbst entscheiden, aber andere akzeptieren das nicht. Es war sehr entmündigend für sie. Ich kann ihre Entscheidung verstehen, aber ich bin traurig, dass es so gekommen ist. Leider meldete sie sich nicht mehr, ich dachte, es sei alles okay bei ihr und sie würde gerade ihren theologischen Studien nachgehen mit der neuen Zürcher Bibel, die ich ihr schenkte. (Die hatte man ihr nämlich auch genommen.) Außerdem sprach sie von hilfreichen Nachbarn, was mich beruhigte.
LG Lynn

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nonStop
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Beitrag Do., 16.10.2014, 20:52

Empfindet ihr euer verhalten nicht ein wenig selbstgerecht ! Nur mal so eine rhetorische Frage ..

Ich empfinde es so ..
btw ...
mir persönlich ist es egal, denn ich stecke nicht in Schwierigkeiten und brauche keine Hilfe oder unterstützen ...

Ich bin auch nicht die, die im trauermodus feststeckt ..

Einfach nur ein User der seine Meinung sagt ...

Gute Nacht


Tränen-reich
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Beitrag Do., 16.10.2014, 21:10

Frag mich grad wessen "Verhalten" wenn man doch AUCH "nur" seine Meinung äußert.... :
nonStop hat geschrieben:Einfach nur ein User der seine Meinung sagt ...
Schade... hätt mich wirklich interessiert... Kann ja sein, dass du viell. ein paar "Ideen" hättest was man macht, wenn ein Mensch NICHT will.
DAS wäre doch mal was!
Also ICH weiß es nicht.....

Gute Nacht

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