Beitrag
Di., 15.04.2014, 16:59
Maika: Wenn ich mich beschwere, dann habe ich ein konkretes Anliegen, einen konkreten Vorwurf. Ich habe mich schon einige Male beschwert. Über die Folgen entscheidet dann die Stelle, bei der die Beschwerde eingegangen ist.
Wenn mein Problem mit dem Behandler nicht so gravierend ist, dass ich sagen könnte: "Er hat einen schlimmen Fehler begangen", dann bespreche ich das mit ihm. Sollte das nicht möglich sein, wäre das wiederum ein Grund für eine Beschwerde, denn so etwas zu besprechen, muss grundsätzlich immer möglich sein.
Tristezza: Aber genau das ist ja das Problem: Der Patient ist abhängig und unter Umständen häufig nicht in der Lage, das Geschehen halbwegs objektiv zu reflektieren, weil er nur seine Perspektive sieht: entweder, dass es gut läuft - oder, dass es schlecht läuft. Er sucht Erklärungen, und wenn er sie nicht bei sich findet, findet er sie im Therapeuten. Gerade die Tatsache, dass der Patient sich 'klein macht' und sich bereitwillig unterordnet und entsprechend fühlt, ist das stärkste Argument gegen einen Fragebogen. Frag mal ein Kleinkind, wie es seine Eltern findet. Und frag mal einen Pubertierenden, wie er seine Eltern findet.