Liebe zur Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

leberblümchen
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 15:10

Der Kontakt zwischen Mutter und Kind ist Symbiose. Symbiose verhindert aber wahren Kontakt. Erst in dem Moment wo ich authentisch bin und keine symbiotischen Wünsche habe (zB geliebt werden zu wollen), und mein wahres Inneres zeige (mit all dem Elend, Kummer, Irritationen, Ängsten, aber auch mit den Herzlichkeiten, den inneren - gegenseitigen - Berührungen), wo ich alles anspreche was im Moment passiert findet Kontakt statt. Wo ich Dinge äußern kann, die kritisch sind (zB meine Wut auf die Person), die ich ihr aber zumute, indem ich vertraue, dass sie damit umgehen kann.
Aber kann es da nicht auch ein 'Sowohl als auch' geben? Wobei das Ziel, ganz klar, natürlich die erwachsene Ebene ist. Mir fällt gerade auf, dass es vielleicht OT ist - wobei ich nicht weiß, ob es Goldbär nur um die erotische Liebe geht? Ich kann einerseits kritisch sein und fordern (mal zu Recht, mal zu Unrecht). Ich kann auch seine Wünsche nach Abgrenzung und Individualität anerkennen. Und trotzdem will ich auch kuscheln. So eine 'wilde' Kombination funktioniert vermutlich nur in einer Therapie und ist somit auch nicht wirklich ein Modell für ein glückliches Leben. Der Therapeut kann damit umgehen (auch wenn es schwer ist); ein Partner vielleicht weniger, wenn er bestimmte 'Ansprüche' erfüllen soll?

Ich glaube, es geht in einer Therapie vielleicht auch darum, ganz viel auszuprobieren - und ja, auch zu scheitern mit so manch verzweifelten Wunsch nach Verschmelzung und Geborgenheit.

Aber das heißt eben auch, dass Raum sein muss für die Liebe. Vermutlich funktionieren solche schwierigen Themen aber besser mit erfahreneren und selbsterfahreneren Therapeuten. Die berühmte Spinnenphobie ist doch was anderes als diese ganze beschis.sene Beziehungsproblematik.

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Goldbaer
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 15:40

stern hat geschrieben:Solange dein Herz an ihr hängt, wärst du wiederum nicht bereit, dich auf jemanden einzulassen
Ich käme mir irgendwie wie ein Betrüger vor. Betrug an der Thera, an mir, und vor allem an dieser anderen Frau. Das war schon so nach der Trennung.
stern hat geschrieben:Für was brauchst du denn dabei ihre Hilfe bzw. für was brauchst du die Gefühle zu ihr überhaupt (blöde Frage, aber sei's drum)?
Für das, was pp und leberblümchen hier beschreiben. Die Auseinandersetzung zwischen Patient und Therapeut mit der Liebe könnte mich weiterbringen. Wenn sie um den Tisch gekommen wäre, um mich zu knutschen, wäre das 5 Minuten lang gut gegangen. Oder vielleicht bis zu dem Punkt, an dem es heißt: Wir sind jetzt eins. Danach hätten meine Ängste zugeschlagen und ich sie zurückgestoßen. Das habe ich der Thera am Tag des Geständnisses auch so gesagt.
stern hat geschrieben:Was siehst du denn als den Übertragungsaspekt an?
Lieben wollen. Und nicht können. Allgemeiner: Gefühle geben, aber Gegengefühle nicht annehmen können. Ich habe da in Bezug auf Liebe und Zuneigung diesen spinnerten Gedanken im Kopf, dass ich diese eigentlich nicht verdient habe. Drum soll ich jetzt auch aufschreiben, mit was man sich so etwas verdienen könne bzw. warum ein Mensch dies nicht verdient haben könnte. Das Blatt Papier ist noch leer.
Zwischen Real- und Übertragungsliebe sehe ich keinen Unterschied. Auch im echten Leben überträgst Du Deine Emotionen auf das Objekt Deiner Begierde. Idealisierst es vielleicht dadurch. Dem Partner scheint dann strahlend die Sonne aus dem Hintern. Wer kennt das nicht? Der ist dann genauso wenig authentisch mehr wie ein Therapeut. Und in erste Linie ist Liebe sehr einfach gestrickt meine ich. Sie bezieht sich auf den Menschen, der vor einem sitzt und nicht auf irgendein abstraktes Gedankengebilde.
stern hat geschrieben:sondern volle Kanne erwischt
Jaaaahaaaa.

@Danica
Danke schön.

@pp und leberblümchen
Ich kann eine Menge aus Euren Beiträgen lehren, werde in meiner VT aber bestimmt nicht mehr diese Tiefe erreichen. Das Thema ist jetzt seit vier Wochen akut, von denen ich die Hälfte der Zeit wie ein Zombie rumgerannt bin. Ich saß sogar einmal in der U-Bahn mit unterschiedlichen Schuhen. War zugleich dann eben auch ein Verhaltensexperiment. Vor diesen vier Wochen wusste ich nicht einmal, was Übertragung ist.

Man muss vielleicht unterscheiden, was der Kopf, das Herz und das, was sich da noch ein zwei Etagen tiefer befindet, sagt. Der Kopf sagt mir natürlich: Diese Liebe geht nicht. Auf keinen Fall. Ich konnte bisher keinen Bericht entdecken, nach dem so eine Beziehung wirklich gut ging. Wenn ein Therapeut eine Übertragung bewusst oder unbewusst (wie bei mir wohl) hervorruft, besteht sofort (wie im richtigen Leben auch) ein Abhängigkeitsverhältnis. Wenn man davon ausgeht (Freud tut dies), dass man in der Übertragungsliebe auch immer die Liebe zu einem Elternteil sucht, wären sexuelle Handlungen sogar Inzest. Also: ist nicht. Und: ist auch besser so. Liebe nur im Rahmen des Settings und unter Einhaltung der Abstinenzregel.

Mein Herz und alles andere will diese Frau mit Haut und Haaren auffressen. Dennoch bleiben Zweifel. Ist es sie, die ich will, ist es eine Verliebtheit in die Liebe und sie war halt gerade da, oder arbeite ich verdrängtes Vergangenes auf. Kann ich mangels Gesprächspartner in der Therapie dort nicht aufklären.

@hopelife
Das tut mir sehr leid. Wünsche Dir, dass Du da wieder herauskommst. Vielleicht sogar um einige wertvolle Erfahrungen reicher. Darum arbeite ich mich hier ja auch an der Geschichte ab. Damit der Scherbenhaufen auf ein kleine Schippe passt. Und vielen Dank für Dein Mitgefühl.
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leberblümchen
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 16:01

Sie darf sich nicht auf dich einlassen - egal, ob sie das möchte oder nicht. Es gibt 'diese' Beziehungen, aber sie sind verboten. Aber das weißt du ja. Deshalb würde ich versuchen, dem Drang, sie aufzufressen, nicht wirklich nachzugeben

Was die Übertragung betrifft: Ich hab z.B. phasenweise (glücklicherweise eher selten) konkrete sexuelle Phantasien mit meinem Th. Aber da erkenne ich (oder meine zu erkennen), dass das mit ihm als Menschen gar nichts zu tun hat. In mir ist keine Zelle, die wirklich ernsthaft mit ihm schlafen möchte. Dennoch erscheint er immer mal in ebenjener Rolle. Vielleicht ist das keine Übertragung auf die Person, sondern auf die Sache, sozusagen? Vielleicht geht es auch nur vordergründig um den Sex? Schon mal daran gedacht, dass dahinter bei dir auch andere Problematiken stecken können?

Was die tatsächlichen Liebesgefühle betrifft, mache ich auch keinen Unterschied zwischen 'echt' und 'Übertragung' - meinem Gefühl ist das egal. Vielleicht ist es nur auf der Seite der Therapeuten 'unterscheidungspflichtig'? Uns kann es doch völlig wurscht sein, ob wir den Menschen oder den Therapeuten lieben. Aber der Therapeut darf wohl nur den Patienten 'lieben', nicht den Menschen.

So, wie du das beschreibst, stelle ich mir das auch spannend vor, auszusprechen: "Wenn wir jetzt dies und jenes täten, würde das und das passieren mit mir" - aber ehrlich, das IST schwer. Ich glaube, das Schwerste daran ist, dass der Eine nicht weiß, was der Andere wirklich denkt. Es würde doch vermutlich jeder sagen: "Ich will ja nichts von Ihnen" - also kann das kein hilfreiches Argument sein. Und wenn sich beide erst mal eingelassen haben, kann es ganz schnell zu spät sein.


leberblümchen
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 16:14

Ich glaube, du machst dir so viele Gedanken, die andere sich gar nicht machen: Mein Exmann hat innerhalb von fünf Jahren vier Freundinnen, was ich für einen Mann Mitte 40 schon etwas auffällig finde. Ob der sich jedes Mal fragt, ob er wirklich genau DIESE Frau meint und ob er diese Frau auch wirklich LIEBT?

Und da isser auch schon wieder, mein Therapeut, der mir neulich - allerdings in einem anderen Zusammenhang - sagte, dass es Jahre braucht, bis man einander versteht und Freundschaft entsteht. Wieso sollte es mit der Liebe so viel schneller gehen? Du bist in sie verliebt, und das ist schön. Erst mal. Ist doch besser, als nicht verliebt zu sein, oder?

Und mit einer willigen Therapeutin hättest du die Chance, es genauer anzugucken. Wenn es 'nur' Übertragung wäre, wäre das Objekt austauschbar.

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stern
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 17:03

Ich käme mir irgendwie wie ein Betrüger vor. Betrug an der Thera, an mir, und vor allem an dieser anderen Frau. Das war schon so nach der Trennung.
Ja, ist anzunehmen, solange du ihn sie verliebt bist... deswegen macht es vielleicht schon einen gewissen Sinn, zu schauen, wie du dich sozusagen (von ihr) wieder entlieben kannst. Dass sie dir dabei ihre Hilfe nicht anbietet, ist schade. Aber es ist wie es ist.
Die Auseinandersetzung zwischen Patient und Therapeut mit der Liebe könnte mich weiterbringen. Wenn sie um den Tisch gekommen wäre, um mich zu knutschen, wäre das 5 Minuten lang gut gegangen. Oder vielleicht bis zu dem Punkt, an dem es heißt: Wir sind jetzt eins. Danach hätten meine Ängste zugeschlagen und ich sie zurückgestoßen. Das habe ich der Thera am Tag des Geständnisses auch so gesagt.

Das halte ich, wie du es schilderst, für einigermaßen normal... also das würde viele überfordern, wenn es so schnell geht. Liebe und Vertrauen müssen ja erst wachsen. Und das Nähethema erachte ich auch für bearbeitbar ohne dass sie die Gefühle 1:1 auf sie beziehen (umsetzbar, dass sie dich abknutscht, wäre es sowieso nicht). Würde sie sich nicht abgrenzen, so tendiere ich fast dazu, dass das in der Form recht schnell grenzwertig werden würde (und unprofessionell)... insbes. wenn ein Patient das nicht mehr gut trennen kann, dass sozusagen etwas durchexerziert wird (und bei Verliebtheit kann das vermutlich schnell passieren). Stell' dir vor, so würde fragen, was wäre, wenn ich sie abknutschen würde UND SO WEITER (wo du schon hin- und weg bist, wenn sie sich für deine Fotos begeistert)? Da wird nunmal schnell der Rahmen der Professionalität aufgeweicht, wenn die Gefahr besteht, dass sich (Durch)Spiel(en) und Realität nicht mehr scharf trennen lassen (oder jemand wendet sich an die PT-Kammer oder ans Form im Thead "was ist das schlimmste, was euch eine Thera sagte", weil Aussagen getroffen werden, die man als unprofessionelle Sexualisierung der Beziehung verstehen könnte bzw. weil Aussagen in den falschen Hals rutschen könnten). Und du intensivierst mglw. einseitige Gefühle und Fantasien... und dann siehe oben. Hast du die Bedenken nicht?

In einer Therapie sollte vielmehr Konsens bestehen, dass sowas nicht geschieht, was der erwähnst... wäre auch pures Ausagieren. Und ich sehe etwas die "Gefahr", dass es deine Gefühle noch weiter intensivieren könnte, wenn sie dem in allen möglichen Facetten Raum gibt.
Allgemeiner: Gefühle geben, aber Gegengefühle nicht annehmen können. Ich habe da in Bezug auf Liebe und Zuneigung diesen spinnerten Gedanken im Kopf, dass ich diese eigentlich nicht verdient habe. Drum soll ich jetzt auch aufschreiben, mit was man sich so etwas verdienen könne bzw. warum ein Mensch dies nicht verdient haben könnte. Das Blatt Papier ist noch leer.
Na hoffentlich bleibt das Blatt auch leer . Das wäre zumindest meine Antwort, dass man sich das auch nicht verdienen kann (geschweige einfordern oder gar erzwingen kann).
Zwischen Real- und Übertragungsliebe sehe ich keinen Unterschied. Auch im echten Leben überträgst Du Deine Emotionen auf das Objekt Deiner Begierde. Idealisierst es vielleicht dadurch. Dem Partner scheint dann strahlend die Sonne aus dem Hintern. Wer kennt das nicht? Der ist dann genauso wenig authentisch mehr wie ein Therapeut.
Zwischen Übertragungsliebe und Liebe sehe ich einen deutlichen Unterschied... habe ich bereits grob angedeutet. Verliebtsein (was für mich etwas anderes ist als Liebe) kann mit etwas Idealisierung einhergehen, auch der einen oder anderen Projektion... klar, wer kennt das nicht. Sonderlich reif(e Liebe) ist es aber nicht. Denn die Gefühle gelten bei einer Idealisierung (wie bei einer Übertragung) ja nicht direkt der Person, sondern (auch) einem Ideal (oder dem, was man für Ideal hält). Wo bleibt da der Mensch mit Stärken und Schwächen...
Und in erste Linie ist Liebe sehr einfach gestrickt meine ich. Sie bezieht sich auf den Menschen, der vor einem sitzt und nicht auf irgendein abstraktes Gedankengebilde.
Na, ich schrieb ja, dass ich den Eindruck habe, dass sich deine Gefühle stark an ihrer Person festmachen... nur ist das in einer Therapie nicht real lebbar . Also dass sich ein Thera auf der Realebene abgrenzt und abgrenzen muss, halte ich daher für nicht ungewöhnlich.

Hältst du deine Verliebtheit IN SIE für essentiell, um dein Näheproblem erörtern zu können? Nähe oder emotionale Themen können auch entstehen, wenn man nicht verliebt ist.
Liebe Grüße
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peppermint patty
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 18:37

leberblümchen hat geschrieben: Aber kann es da nicht auch ein 'Sowohl als auch' geben? Wobei das Ziel, ganz klar, natürlich die erwachsene Ebene ist.
Es darf natürlich immer ein sowohl als auch geben, aber ich habe mir diese Erwachsenenebene gerade erst erarbeitet (was nicht heisst, dass ich nun immer auf diesem Niveau beständig funktionieren werde), und ich genieße die Nähe zu ihr und vor allem meine neu gewonnene Freiheit von ihr - weil ich wie geschrieben nun nichts mehr von ihr will. Dieses Gefühl kickt mich. Und ich kann an dieser gerade entstehenden Liebe lernen was konkret ich unter Beziehung verstehe, was Kontakt und Berührung für mich bedeutet, wie es sich anfühlt. Und kann es eben mit ihr besprechen. Also ich mache auch ganz viel aus dem Erlebten für mich - was ich aufs Leben übertragen kann.
leberblümchen hat geschrieben:Mir fällt gerade auf, dass es vielleicht OT ist - wo Der Therapeut kann damit umgehen (auch wenn es schwer ist); ein Partner vielleicht weniger, wenn er bestimmte 'Ansprüche' erfüllen soll?
Wie ich bereits geschrieben habe, mache ich keinen Unterschied (ich kann es einfach nicht empfinden) zwischen einem (meiner) Thera und mir (also anderen Menschen). Insofern, wieso sollte der eine oder andere etwas besser können?
leberblümchen hat geschrieben:Aber das heißt eben auch, dass Raum sein muss für die Liebe.
Unbedingt!!
leberblümchen hat geschrieben:Vielleicht ist das keine Übertragung auf die Person, sondern auf die Sache, sozusagen?
Nach meinem Dafürhalten ist es eine Übertragung der Sache auf die Person. Was dabei wichtiger ist Sache oder Person, hm?

@ Goldbaer
[/quote]Ich habe da in Bezug auf Liebe und Zuneigung diesen spinnerten Gedanken im Kopf, dass ich diese eigentlich nicht verdient habe. Drum soll ich jetzt auch aufschreiben, mit was man sich so etwas verdienen könne bzw. warum ein Mensch dies nicht verdient haben könnte. Das Blatt Papier ist noch leer. [/quote]

Also ich konnte meine Liebe erst entwickeln, seit ich wieder von mir - und meinem in mir schlummerten Potential überzeugt war. Ich glaube wieder an mich und vertraue mir. Das ist mein Ursprung für diese Liebe. Mir geht nicht um das Verdienen, denn wie sollte man dies tun? Indem ich besonders nett bin? Ne, dann bin ich nicht authentisch. Ich empfinde es eher als ein Geschenk, welche sich zwei oder mehrere Menschen gegenseitig machen.

Aber ich unterscheide Verliebtheit und Liebe.

LG,
pp

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Goldbaer
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 19:13

stern hat geschrieben:Hast du die Bedenken nicht?
Wenn es so laufen würde? Unbedingt! Ich bin kein Therapeut. Ich habe kaum eine Ahnung davon, welche Worte ein geschulter Thera in so einer Situation verwendet. Es scheint aber die richtigen zu geben. Die stehen sehr wahrscheinlich in keinem Lehrbuch und dürften von Thera zu Thera andere sein.
stern hat geschrieben:Hältst du deine Verliebtheit IN SIE für essentiell, um dein Näheproblem erörtern zu können? Nähe oder emotionale Themen können auch entstehen, wenn man nicht verliebt ist.
Nein, nicht essentiell. Es ginge auch mit einem anderen Menschen auf rein freundschaftlicher Basis. Doch sie steht eben im Raum und versperrt, solange nicht mit ihr umgegangen wird, etwas die Sicht. Ich muss einfach von Sitzung zu Sitzung schauen, wie sich das entwickelt. Meine Therapeutin hat sich auch in jeder Sitzung ein Stück weit verändert. Ich glaube, wir lernen gerade aneinander. Das sage ich mal völlig unverliebt. Ich mag zwar kein Lernobjekt sein, aber es ist dann wohl einfach so.
Vielleicht ist das keine Übertragung auf die Person, sondern auf die Sache, sozusagen?

Nach meinem Dafürhalten ist es eine Übertragung der Sache auf die Person. Was dabei wichtiger ist Sache oder Person, hm?
In dieser Stunde dies und in jener Stunde das.

Einerlei wie man dieses Ding Liebe dreht und wendet. Unsere Seelenlehrer sollen uns das erklären, was kein Buch, kein Lied, nichts und niemand je wirklich konnte. Ein Unding.
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 19:29

Goldbaer hat geschrieben: Die stehen sehr wahrscheinlich in keinem Lehrbuch und dürften von Thera zu Thera andere sein.
Ich denke nicht, dass es DIE RICHTIGE Antwort gibt. Dazu sind die Menschen und die ihre Bedürfnisse zu unterschiedlich. Für mich dürfte es jedenfalls nicht technisch klingen, sondern müsste den Mensch dabei zeigen.
Goldbaer hat geschrieben:Einerlei wie man dieses Ding Liebe dreht und wendet. Unsere Seelenlehrer sollen uns das erklären, was kein Buch, kein Lied, nichts und niemand je wirklich konnte. Ein Unding.
Also mir definitiv nicht!! Ich will erleben und meine eigenen Schlüsse daraus ziehen. Zudem denke ich, dass jeder Mensch seine eigene Wahrheit in sich trägt - nur ist diese manchmal verschüttet. Das was meine Thera tun kann, ist Dinge für mich erlebbar zu machen und mir ihre Vorstellung/Definition/Wahrheit von Liebe zu benennen, dh aber nicht, dass diese dann zu meiner wird.

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stern
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 20:07

Goldbaer hat geschrieben:Ich habe kaum eine Ahnung davon, welche Worte ein geschulter Thera in so einer Situation verwendet. Es scheint aber die richtigen zu geben. Die stehen sehr wahrscheinlich in keinem Lehrbuch und dürften von Thera zu Thera andere sein.
Was wären denn die richtigen Worte für dich gewesen? Und damit meine ich jetzt keine offensichtlich unprofessionellen wie "ich habe mich ebenfalls in sie verliebt" .
Nein, nicht essentiell. Es ginge auch mit einem anderen Menschen auf rein freundschaftlicher Basis. Doch sie steht eben im Raum und versperrt, solange nicht mit ihr umgegangen wird, etwas die Sicht.
Ja, das ist wohl normal. Nur wüsste ich auch nicht, wie sie dir deine Liebesgefühle oder dich zu entlieben abnehmen könnte. Insofern hat sie recht, dass du schauen musst, wie du damit umgehst. Schade ist, dass sie sich so deutlich dem Gespräch entzieht. Aber wenn es um so Punkte geht wie "was geschieht mit dem Patienten, wenn der Thera den Patienten küsst" kann es halt auch mal schnell ins unprofessionelle kippen, wenn es weiter "gesponnen" wird.
Ich muss einfach von Sitzung zu Sitzung schauen, wie sich das entwickelt. Meine Therapeutin hat sich auch in jeder Sitzung ein Stück weit verändert. Ich glaube, wir lernen gerade aneinander. Das sage ich mal völlig unverliebt. Ich mag zwar kein Lernobjekt sein, aber es ist dann wohl einfach so.
Ich glaube, ein Stück weit ist das so gut wie jeder Patient für den Thera, dass er auch etwas lernt (Selbst- bzw. Hauptzweck sollte das natürlich nicht sein, stellt aber als Nebeneffekt wohl nicht immer zu vermeiden. Umso weniger bei einem PiA, der anfangs noch viele Erfahrung sammelt). Meine Thera, die mehr Erfahrung hat, äußerte erst kürzlich einen Punkt, wovon sie auch etwas hat, wenn ich mich dazu äußere.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 07.03.2014, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 20:31

stern hat geschrieben: Ich glaube, ein Stück weit ist das so gut wie jeder Patient für den Thera, dass er auch etwas lernt (Selbst- bzw. Hauptzweck sollte das natürlich nicht sein, stellt aber als Nebeneffekt wohl nicht immer zu vermeiden.
Für mich ist es so, dass ich denke, dass jeder menschlichen Kontakt, der Tiefe und Qualität zeigt, NATÜRLICH auch dazu dient daraus zu lernen zu können. Dh., wenn meine Thera nicht aus unserem Kontakt lernen würde und zwar nicht nur als Thera, sondern auch für ihr Leben als Privatperson, fände ich es äußerst fragwürdig.

Natürlich ist dieses gegenseitig voneinander lernen ZU WOLLEN etwas völlig freiwilliges. Aber nur dadurch bekommt Therapie/ bzw. der therapeutische Kontakt für mich ÜBERHAUPT erst einen echten Wert. Alle andere finde ich flach.

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Beitrag Fr., 07.03.2014, 20:50

Na ja, meine Thera gehört wohl auch eher zum authentischen Schlag (was ich ebenfalls begrüße). Nur denke ich eher, ich bin wahrlich nicht umsonst in Therapie... was will SIE großartig schon mir lernen/profitieren. Dabei zeigte sie sich bisher eigentlich nie als Mrs. Perfect oder als jemand, die genau weiß "wie's läuft". Mind. bezogen auf einen Punkt schätzt sie meine Kompetenz sogar höher ein als ihre eigene (weiß ich nicht, kann aber gut sein *g*). Kritisch wäre nur, wenn sie das in vielen Punkten so einschätzen würde *gg*... denn an sich ist ja ein Therapeut eher Modell für den Patienten als umgekehrt. Grds. teile ich aber, dass man innerhalb von Beziehungen manches lernen kann (allerdings kann man mMn nicht alle auf die nächste Beziehung übertragen, weil doch jede Beziehung wieder anders ist). Mir hilft es jedenfalls, wenn ich das Gefühl habe, wenn wenigstens der Therapeut reif damit umgehen kann, egal was ich bringe.
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Beitrag Fr., 07.03.2014, 21:07

stern hat geschrieben:was will SIE großartig schon mir lernen/profitieren.
Vielleicht mehr als Du denkst??
stern hat geschrieben:Kritisch wäre nur, wenn sie das in vielen Punkten so einschätzen würde *gg*... denn an sich ist ja ein Therapeut eher Modell für den Patienten als umgekehrt.
Naja, da ich Theras nur als Menschen sehe, die eine bestimmte Ausbildung haben - nicht mehr - ist das für mich nicht so klar. Ich glaube halt an GEMEINSAMES Wachstum. Und ich will schon gar kein Modell vor mir haben, sondern eine Person, die sich genauso emotional auf mich einlässt wie ich mich auf sie. Was ich auch schon öfters thematisiert habe.
stern hat geschrieben:Grds. teile ich aber, dass man innerhalb von Beziehungen manches lernen kann (allerdings kann man mMn nicht alle auf die nächste Beziehung übertragen, weil doch jede Beziehung wieder anders ist).
Mir geht es nicht um eine genaue Übertragung auf die nächste Beziehung. Mich interessiert was es für MICH bedeutet, was für mich relevant ist, was ich in Therapie lerne. Wie ist MEIN Menschenbild, meine Beziehungsvorstellung,....
stern hat geschrieben:Mir hilft es jedenfalls, wenn ich das Gefühl habe, wenn wenigstens der Therapeut reif damit umgehen kann, egal was ich bringe.

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Ephraim
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Beitrag Sa., 08.03.2014, 04:10

Goldbaer hat geschrieben:
candle hat geschrieben:Warum droht sie denn mit Abbruch? Was passiert, wenn sie es tut?
Weil sie dachte, ich würde meine Ziele aus den Augen verlieren und mich nur noch mit ihr beschäftigen. Das ist aber Quatsch, weil es genau mein Thema ist. Ein Abbruch wäre schrecklich, weil ich mitten in der Therapie bin. Ich wäre nicht bereit den Thera einfach auszutauschen wie einen kaputten Fernseher. Das ist ein Mensch, zu dem ich eine vertrauensvolle Verbindung habe. Es wäre schwer, die mal eben auf jemanden anderen umzubiegen. Aus Sicht der abgewiesenen Verliebtheit wäre ein Abbruch wiederum genau das Mittel, um die wieder los zu werden. Eine Zwickmühle.
Goldbaer hat geschrieben: Einerlei wie man dieses Ding Liebe dreht und wendet. Unsere Seelenlehrer sollen uns das erklären, was kein Buch, kein Lied, nichts und niemand je wirklich konnte. Ein Unding.
Du kannst nicht aus der Zwickmühle mit deinen Gefühlen für sie raus, weil sie erst abgearbeitet werden muß, bevor es einen Neuanfang bei jemand anderem geben könnte und gleichzeitig, bezweifelst du ihre (bzw. jede) Kompetenz als Therapeutin auf dem Gebiet.

Goldbaer hat geschrieben:
Mein Herz und alles andere will diese Frau mit Haut und Haaren auffressen. Dennoch bleiben Zweifel. Ist es sie, die ich will, ist es eine Verliebtheit in die Liebe und sie war halt gerade da, oder arbeite ich verdrängtes Vergangenes auf. Kann ich mangels Gesprächspartner in der Therapie dort nicht aufklären.
Kann man sich bei jeder Person, unter welchen Umständen auch immer fragen, bei mir hatte sich das immer erledigt nach: Sie will dich nicht.
"Sometimes we battle to protect someone, sometimes we battle to protect someones honor" Ichigo Kurosaki; Ich stelle keine rhetorischen Fragen

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Goldbaer
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Beitrag Sa., 08.03.2014, 09:28

bezweifelst du ihre (bzw. jede) Kompetenz als Therapeutin auf dem Gebiet.
Wo genau steckt in dem zitierten Satz ein Vorwurf? Dass sie keine Ausbildung in Übertragungsdingen besitzt, ist ihre Aussage, nicht meine. Dass es darüber hinaus auf beiden Seiten ungeschickte und verletztende Aussagen gab, muss man sehr wahrscheinlich unter Unerfahrenheit ablegen. Ich bin ihr erster liebender Fall und sie ist die erste und hoffentlich auch letzte Thera, in die ich mich verguckt habe. Bei allen Themen nicht die Übertragung betreffend ist sie prima. Was sie zur Liebelei allgemein für Ideen hat, kann ich gar nicht sagen. Damit fangen wir gerade erst an.
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Ephraim
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Beitrag Sa., 08.03.2014, 09:50

Goldbaer hat geschrieben:
bezweifelst du ihre (bzw. jede) Kompetenz als Therapeutin auf dem Gebiet.
Wo genau steckt in dem zitierten Satz ein Vorwurf?
Ich versteh die Frage nicht ganz, ist es eine rhetorische Einleitung, bezieht es sich auf meinen (Halb-)Satz oder den, den ich von dir zitierte?
Goldbaer hat geschrieben: Dass sie keine Ausbildung in Übertragungsdingen besitzt, ist ihre Aussage, nicht meine.
Du verdrehst die Aussage: ich habe nicht angemerkt, daß sie sich nicht für fähig hält, sondern das du sie nicht für fähig hälst.

Und sie gleichzeitig in die Pflicht nimmst, sich mit dir zu beschäftigen, weil sie dein Thema ist.
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