Total gestörte sexuelle Vergangenheit

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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richie
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Beitrag Di., 03.06.2008, 22:11

hallo Augusta333 !
deren Freund nicht sehr erbaut war über die Anzahl ihrer Verflossenen
es gibt kulturen da ist alles grösser als Null Sexpartner VOR der ehe schon ein verbrechen.
ich hab mal gehört, dass in afrika mit einer frau die ein kind will, alle männer schlafen, damit das kind von allem stammeskriegern abstammt und so von jedem das beste erbt bzw. dass sich jeder der männer als möglicher vater fühlt und so mehr auf den nachwuchs aufpasst.

andere länder andere sitten!
und man versucht sie zu "bekehren",
das muss man bei dir ja nicht.
denn du selbst willst ja nicht mehr diesen lebensstil leben oder?

weisst du wieviele partner dein freund wirklich hatte?
vielleicht hatte er auch auch schon einige.
und dann ist das so "unspektakulär" und emotionslos
das spiegelt doch nur wieder, welche einstellung du damals zu sex hattest.
damals war es nur zeitvertreib.
wie wenn du kegeln gegangen wärst.

heute ist es anders. da ist es nicht nur sex sondern mehr "liebe machen"
aber einen solchen Menschen hab ich bislang in meinem Leben noch nicht erlebt
da gibt es einen der hat das potential dazu dieser freund zu sein. weisst du wen ich meine?
schau mal morgen wer dir beim zähnputzen in die augen guckt

echte freunde hat jeder nur sehr wenige.
ausserdem braucht es zeit zu sehen wer ein echter freund ist und wer dich nur ein stück auf deinem weg begleitet.

lg, richie

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somesay
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Beitrag Mo., 09.06.2008, 12:24

Hallo Richie!

Bin mir da ziemlich sicher, dass die sexuellen Erfahrungen die mir mein Freund (ohne meine Nachfrage) unterbreitet haben der Wahrheit entsprechen und sicher nicht "nach unten korrigiert" wurden. ... Ansonsten wärs ja zumindest ihm gegenüber kein Problem. Für manche Dinge hat man mehr Verständnis, wenn man selbst ähnliches erlebt hat.
Und es kommt ja erschwerend dazu, dass ich selbst nicht verstehe, was ich da früher abgezogen hab. Möchte jetzt zu meiner Verteidigung schon sagen, dass es wohl jedem Mal passieren kann, dass er sich in ein A*** verliebt und benutzt wird. Aber eben einmal und nicht zig mal.
Darum auch der Titel des Threads von wegen "total gestört". Suche wohl wirklich irgendwie eine Erklärung dafür, denn obwohl es ja mich betrifft und ich das gemacht hab, kann ichs nicht verstehen. Es ist, als wär das ein anderer Mensch gewesen.

Stimmt schon, ich sollte wohl erstmal damit anfangen, mich mit mir selbst anzufreunden. ... aber wie denn, wenn ich mich mit meiner Vergangenheit nicht anfreunden kann?

Gibt es eigentlich niemand mit ähnlicher Vergangenheit bzw. hat niemand in seinem Bekanntenkreis "sowas" schon mal erlebt. ... Also ich in meinem Bekanntenkreis nicht.
Natürlich würde diese Tatsache die Erinnerung an früher auch nicht schöner machen, aber irgendwie wärs doch beruhigend zu wissen, dass man sich nicht als einziger so dumm verhalten hat.

Grüße
Augusta

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richie
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Beitrag Di., 10.06.2008, 18:32

hallo!
Suche wohl wirklich irgendwie eine Erklärung dafür, denn obwohl es ja mich betrifft und ich das gemacht hab, kann ichs nicht verstehen.
kannst du es wirklich nicht verstehen?

oder hast du angst, dass dir die antwort die du finden wirst, nicht hören willst?

ich hab mal den ausdruck: wanderpokal gehört
ich denke solche mädls gibt es, gerade unter 25, schon des öfteren.

warum fürchtest du die erklärung die du dir selbst geben würdest?
wovor genau hast du angst?

lg.

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somesay
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 12:44

Hallo Richie!

Da mein Beitrag gestern wiedermal beim Absenden plötzlich futsch war, hier die Kurzfassung.

1. Nein ich weiß es wirklich nicht. Früher dachte ich, dass ich mich ausleben will und viele Erfahrungen will bevor ich mich fix binde. Dass es immer so "unverbindliche" Geschichten waren, hat mich theoretisch nicht gestört. Praktisch hab ich mich dann doch oft verliebt und hätte gern mehr gehabt (was ich den Männern aber nie sagte) bzw. fand ich den betreffenden Typen vorher schon toll, konnte mich aber keine wirklich tiefsinnigeren Gespräche mit ihnen führen (evtl. Schüchternheit und Introvertiertheit bzw. vielleicht auch einfach, weil ich mich wirklich immer in die verliebt hab, denen ich nix zu sagen hab), und war dann "leichte Beute" was ich damals aber nicht so sah, sondern es einach ok fand.
Teilweise seh ichs jetzt aus den gesellschaftlichen Normen heraus plötzlich mit anderen Augen (denn darauf, was die Leute denken hab ich früher nix gegeben, wusste ja alles besser ) aber andererseits ist glaub auch so, dass ich früher wohl nicht ganz bei Trost war und einfach kein Gefühl dafür hatte, was mir guttut bzw. meine eigenen Gefühle irgendwo gaaanz tief unten vergraben hab, sodass ich kompett die Orientierung verloren hab.
Aber mich irritieren diese gesellschaftlichen Vorgaben so, dass ich dabei meine eigene Meinung nicht finde. Würden wir in einer polygamen Gesellschaft leben und jeder hätte eine ähnliche Vergangenheit wie ich ... kann mir durchaus vorstellen, dass ich dann überhaupt kein Problem damit hätte

Wovor ich Angst hab?:
Devinitif davor als "Wanderpokal" oder Ähnliches zu gelten.
Außerdem davor, nicht akzeptiert zu werden.
Und ganz große Angst auch davor, mit dieser Vergangenheit niewieder glücklich werden zu können. Wünsch mir so oft, nochmal von vorn anfangen zu können, .... manchmal hoffe ich sogar, dass ich nicht mehr allzulange leben werde, weil ja was soll das noch werden mit diesem Fehlstart ....

Wenn ich an früher denke, tut es mir einfach weh, wie wenig ich offenbar geliebt wurde bzw. dass ich mir dafür nicht zu schade war.
Ich habe auch Angst, dass ich schon wieder alles verzerrt/nicht normal und richtig sehe und den Irrtum erst zu spät entdecken werde (wie oben beschrieben, hab ich ja auch viel später erst erkannt, was idiotische Sachen ich in meiner Teeny-Zeit gemacht hab). Habe manchmal das Gefühl, andere Menschen haben da eine bessere Selbsteinschätzung. Ich brauch immer paar Jahre Abstand um zu sehen was ok war, was total scheiße und was peinlich.


luciabava
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 13:27

Hallo!

Dein Beitrag ist zwar an Richie gerichtet, aber ich hoffe du hast nichts dagegen wenn ich mich zu Wort melde! Vieles an deiner Geschichte erinnert mich an mich selbst, bei mir war/ist es ähnlich..
Augusta333 hat geschrieben:Dass es immer so "unverbindliche" Geschichten waren, hat mich theoretisch nicht gestört. Praktisch hab ich mich dann doch oft verliebt und hätte gern mehr gehabt
Vielleicht ist das der Grund weshalb dich deine Vergangenheit so sehr beschäftigt? Du hättest gern mehr gehabt ... und so ist es im Nachhinein keine schöne Erfahrung mehr, sondern eine belastete.
Augusta333 hat geschrieben:aber andererseits ist glaub auch so, dass ich früher wohl nicht ganz bei Trost war und einfach kein Gefühl dafür hatte, was mir guttut bzw. meine eigenen Gefühle irgendwo gaaanz tief unten vergraben hab, sodass ich kompett die Orientierung verloren hab.
Da ist sicher was dran, aber was ist schlimm daran? Wir alle haben nicht immer ein Gefühl dafür was uns guttut bzw. das müssen wir oft erst mühsam lernen. Und dabei passieren oft ganz viele blöde Sachen, man betrinkt sich hemmungslos, geht mit dem Falschen ins Bett ... oft sogar mehrmals, wenn man es eigentlich schon besser wissen müsste aber eigentlich ist das gut, du hast den Mut Risiken einzugehen, auch mal - in gewissem Sinne - über deine Grenzen zu gehen. Dabei lernst du unheimlich viel! Viele Frauen trauen sich so etwas gar nicht - und lernen dann auch nichts. Weißt du, du hast denen auch etwas voraus, du weißt viel mehr als die. Gerade weil du auch darüber nachdenkst und es für dich hinterfragst. Du kannst stolz darauf sein!

Augusta333 hat geschrieben:Wenn ich an früher denke, tut es mir einfach weh, wie wenig ich offenbar geliebt wurde bzw. dass ich mir dafür nicht zu schade war.
Vlt ist das - und eigentlich nur das - der Knackpunkt. Das du dich nicht geliebt fühltest/fühlst. Und deshalb denkst du, dass es schlecht war, dass du Sex hattest, wo du doch eigentlich Liebe gesucht hast.
Aber ich denke das sind zwei verschiedene Dinge. Dass du keine Liebe erfahren hast, ist traurig. Aber sexuelle Erfahrungen an sich sind nichts Schlechtes oder Verwerfliches.
Wieso "zu schade"? Wenn ich sage, ich bin mir für etwas zu schade, sind das immer absolut negative Dinge. Denkst du insgeheim, Sex ist was Schlimmes?

Nur so ein paar Gedanken von mir ... LG, Luciabava


Raziel
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 14:21

Sei gegrüßt, Augusta!
Teilweise seh ichs jetzt aus den gesellschaftlichen Normen heraus plötzlich mit anderen Augen
Gesellschaftliche Normen würde ich aber immer mit etwas Objektivität bzw. Distanz betrachten. Die sind nicht als Dogma zu verstehen (auch wenn sie manche gerne als solches haben wollen), sondern vielmehr als eine Art Basisrichtlinie, in der sich jeder entscheiden kann, wie weit er sich von dieser entfernen möchte.

Und das tun ziemlich viele. Eigentlich tut es praktisch jeder, denn was genau eigentlich diese gesellschaftlichen Normen beinhalten, kann dir keiner wirklich sagen. Das einzige, wo man sich einig ist, dürfte wohl der Wunsch jedes einzelnen sein, innerhalb einer Masse von Menschen (quasi der Gesellschaft) sich selbst als Individuum definieren zu können.

Es gibt aber keine wirklichen Details. Was einige als superhübsch bezeichnen würden, finden andere potthässlich. Manche glauben, man ist nur gebildet, wenn man praktisch über eine Art historische und kulturelle Datenbank in seinem Kopf verfügt, andere sehen es als gebildet an, wenn man weiss, wie man im Leben zurecht kommt. UND: Manche Männer haben keine Schwierigkeiten mit vormals sexuell sehr aktiven Frauen, für andere sind Frauen mit zwei Sexualpartnern in ihrem Leben schon lüsterne Schlampen. Da gibt es Unmengen an Beispielen.
Würden wir in einer polygamen Gesellschaft leben und jeder hätte eine ähnliche Vergangenheit wie ich ... kann mir durchaus vorstellen, dass ich dann überhaupt kein Problem damit hätte
Doch, hättest du. Denn dein Problem mit deiner Vergangenheit ist ja nicht, so viele Sexualpartner gehabt zu haben, sondern eher die Angst, das du dich dabei ZU billig "verkauft" hast. Das hat was mit Selbstwertgefühl zu tun und mit Respekt. Das würde sich auch in einer polygamen Gesellschaft nicht ändern.
Habe manchmal das Gefühl, andere Menschen haben da eine bessere Selbsteinschätzung.
Oder eine ausgeprägtere SelbstÜBERschätzung. Denn wenn tatsächlich alle anderen besser über sich Bescheid wissen, warum gibt es dann so viele Ratgeber über Selbstbewusstsein, Lebensfreude etc., die teilweise sogar monatelang in den Bestsellerlisten weit vorne oder sogar ganz oben vertreten sind?
Gibt es eigentlich niemand mit ähnlicher Vergangenheit bzw. hat niemand in seinem Bekanntenkreis "sowas" schon mal erlebt. ... Also ich in meinem Bekanntenkreis nicht.
Meine Cousine hatte bisher auch recht viele Sexualpartner. Wieviele weiss ich nicht, aber nach der Schilderung meiner Mutter und meiner Schwester (wobei letztere häufiger mit ihr zu tun hat) müssen es recht viele gewesen sein. Eine andere Cousine scheint nach der Scheidung nun auch "sammeln" zu wollen. Jedesmal, wenn wir im Familienkreis auf sie zu sprechen kommen, höre ich von einer neuen Affaire. Und meine Schwester selbst ist sexuell auch sehr aktiv (wenngleich bislang auch nur mit einem Mann).

Der Unterschied zu dir: Sie denken nicht drüber nach, sie stehen dazu, sie haben es sich so ausgesucht. Trotzdem (oder wohl besser gerade deshalb) würde niemand auf die Idee kommen, ihnen das zum Vorwurf zu machen. Sie sind gebildet, belesen, haben unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen und Probleme auf ihre Art mal mehr mal weniger gut gemeistert.

Das bedeutet nicht, dass sie dir nun was voraus haben. Ich bin sicher, das erstgenannte Cousine sich aus heutiger Sicht den ein oder anderen Kerl auch gerne erspart hätte und zweitgenannte Cousine hatte eine destruktive Ehe hinter sich, die sie sicher auch lieber gerne ungeschehen machen würde. Fakt ist aber auch, dass sie aus all diesen Erlebnissen gelernt und dann für sich entsprechende Konsequenzen gezogen haben, mit denen sie leben können. Bis dann das nächste "Unglück" kommt, aus der sie auch lernen werden. Und nichts anderes tust du doch auch, oder?

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Frau
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 15:01

hey augusta,

mir gehts genau so, nur ich steck quasi noch mittendrin...
ich bin nach einer 7 jahre langen beziehen, war auch meine ertse, wieder single und glaube mich ausleben zu müssen, doch eigentlich geht es mir gar nicht gut dabei, hab jetzt in den letzten 3 monaten mit 6 verschiedenen typen geschlafen und fühl mich seit letztem wochenende so richtig schlecht, dahatte ich einen total absturz nd weiß noch noch nicht mal genau ob ich sex hatte.....
ich fühl mich dreckig, kann leuten auf der strasse (auch die ich nicht kenne) nicht mehr in die augen schauen, weil ich das gefühl hab sie wissen was ich so "getrieben " hab...

hab mir jetzt vorgenommen mich in den griff zu kriegen und nicht mehr so "rum zu huren"...

aber du hast es doch schon geschafft dich zu verändern und darauf solltest du stolz sein. du hast deine vergangenheit hinter dir gelassen und führst ein "normales" sexleben, das ist doch ein grund nach vorne zu schauen.

lg frau

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Schneck
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 15:44

Hey Augusta.

Ich muss dir sagen, du bist nicht die einzige Frau auf Erden die so eine Vergangenheit hat. Ich hab genau so eine... nur ohne alkohol. Und durfte ich es auch von meinen eltern, sie hießen es nur nicht sooo gut.
Ich habe in dem sexuellen immer nach der LIEBE gesucht un sie nie gefunden, die Beziehungen oder die 3 Tage des zusammenseins waren zwischenmenschlich dann immer zum kotzen. Wenn der sex scheiße war hab ich den kerl abgeschossen. Wenn der sex geil war bin ich bei ihm geblieben und meinte zu lieben... Im endeffekt stellten sie sich als Machos und Arschlöcher dar... Und es tat weh.
Naja mein jetziger freund, der mal so gar nicht in ein chema von früher passt, gefällt diese vergangenheit nicht. Wir kamen erst zusammen nach dem ich ihm von Frau zu gutem Freund alllllles erzählt habe und er hat kaum bis gar keine erfahrungen... und ist eifersüchtig, auf das was andere vllt hatten und er nicht bekommt. Oder einfach das es viele Männer gibt-einfach so als tatsache. Er neigt dazu mich oft zu fragen wie viele es waren! Und was bringt ihm die zahl nix!! Nur noch mehr "schmerz". Also lass ich es und er fragt nicht. Er muss "nur" damit leben, dass es einige waren, die anzahl und co hat ihn nicht zu interessieren. Mein herz schlägt nur für ihn und das alleine zählt. Ich habe mich ausgetobt und er könnte der letzte in meinem leben sein! Doch er hat sich noch nicht ausgetobt und in mir entstand die angst das er , wenn er mich satt hat sich weiter ausleben will... Er sagt es würe nicht dazu kommen, doch woher will er wissen was in paar wochen oder monaten ist.
Also rate ich dir, deinem freund nicht gleich alles auf die nase zu binden, aber schon ehrlich zu sein. Er muss nicht jedes detail wissen! das tut weh!

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Schneck
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 16:14

Wovor ich Angst hab?:
Devinitif davor als "Wanderpokal" oder Ähnliches zu gelten.
Außerdem davor, nicht akzeptiert zu werden.
Und ganz große Angst auch davor, mit dieser Vergangenheit niewieder glücklich werden zu können. Wünsch mir so oft, nochmal von vorn anfangen zu können, .... manchmal hoffe ich sogar, dass ich nicht mehr allzulange leben werde, weil ja was soll das noch werden mit diesem Fehlstart ....

Das mit dem nicht mehr zu langem leben ist doof, denn nur den wunsch nach einem kurzen leben nur wegen der vergangenheit zu haben ist ...mir fehlen grad die worte. Also wünsch dir sowas halt einfach nicht.
Das wort vergangenheit sagt doch alles...es ist vergangen du musst nur lernen, damit abzuschließen! Es ist schwer, doch du weißt nun was du für Schwächen und fehler hast, an eben diesen musst du nun arbeiten. Bitte auch deinen freund um hilfe.Stärke dein selbstbewusstsein, du bist keine naive frau, ich denke du bist recht stark. Und nur weil dich andere als "wanderpokal oder schlampe" betitteln, heißt es nicht das du eine bist. Denn die meisten haben genau so viel am stecken wie man selbst (kenns ja selbst) Du hast die möglichkeit mit deinem partner neu anzufangen! Er ist deine Gegenwart und Zukunft!

Wenn ich an früher denke, tut es mir einfach weh, wie wenig ich offenbar geliebt wurde bzw. dass ich mir dafür nicht zu schade war.
Ich habe auch Angst, dass ich schon wieder alles verzerrt/nicht normal und richtig sehe und den Irrtum erst zu spät entdecken werde (wie oben beschrieben, hab ich ja auch viel später erst erkannt, was idiotische Sachen ich in meiner Teeny-Zeit gemacht hab). Habe manchmal das Gefühl, andere Menschen haben da eine bessere Selbsteinschätzung. Ich brauch immer paar Jahre Abstand um zu sehen was ok war, was total sch*** und was peinlich.
Ich würde sagen, du hast in deiner Kindheit nicht das erfahren was du brauchstest und hast über diesen sex versucht zu lieben/liebe zu finden, doch du selbst konntest nicht richtig tief lieben!.... Ich entdecke auch immer erst später wie idiotisch einige sachen sind die ich getan oder gesagt habe!

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richie
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 22:08

hallo!

ich glaub nicht dass du nicht weisst warum du das gemacht hast.
vieles davon hast du ja jetzt grad aufgezählt.

es ist vielmehr dass du das nicht als grund durchgehen lässt.
dass es für dich kein grund ist, weil die allgemeinheit das nicht als grund anerkennen würde - deiner meinung nach.

ich denke wir könnten dir hier 100 gründe nennen warum du damals so gehandelt hast - du wirst trotzdem weitersuchen.

du bist noch nicht bereit es zu akzeptieren und damit abzuschliessen.
Wünsch mir so oft, nochmal von vorn anfangen zu können
das hast du bereits, weil du ja jetzt nicht mehr so lebst!

falls es was anderes ist dann kannst du gleich JETZT anfangen es zu ändern!!!

bitte guck dir diese bücher mal näher an:
(hab keines davon gelesen aber ich denke sie könnten dir helfen mit deiner vergangenheit in frieden abzuschliessen)

... d_i=301128


... 08&sr=1-32

... 048&sr=1-3

... 048&sr=1-1

... 29&sr=1-10

grund für diese bücher:
hier geht es um frauen die auch sex mit vielen männern hatte und ihrer geschichte. wie sie wege raus gefunden haben und ein normales leben führen konnten (nehm ich halt mal an).
vielleicht bekommst du da ein paar tips wie du das alles hinter dir lassen kannst...

lg, richie


Raziel
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 23:42

Hallo, Richie
bitte guck dir diese bücher mal näher an:
Nichts für ungut, aber deine Buchtips drehen sich fast ausschliesslich um Prostitution (ausgenommen die Obermaier-Biografie). Und die drei haben ja nicht ihren Körper verkauft, sondern einfach mit mehreren Männern geschlafen und fühlen sich deshalb nun schlecht, weil sie die Gründe dafür nicht nachvollziehen können. Ich wüsste nicht, wie ihnen da die Erfahrung einer Prostituierten weiterhelfen soll.

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Schneck
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Beitrag Do., 12.06.2008, 10:33

Raziel hat geschrieben:Hallo, Richie
bitte guck dir diese bücher mal näher an:
Nichts für ungut, aber deine Buchtips drehen sich fast ausschliesslich um Prostitution (ausgenommen die Obermaier-Biografie). Und die drei haben ja nicht ihren Körper verkauft, sondern einfach mit mehreren Männern geschlafen und fühlen sich deshalb nun schlecht, weil sie die Gründe dafür nicht nachvollziehen können. Ich wüsste nicht, wie ihnen da die Erfahrung einer Prostituierten weiterhelfen soll.

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Morgen:)=

Ich würde auch sagen, dass es mir nicht helfen würde, diese Bücher zu lesen!
Ich brauchte jemanden mit dem ich darüber reden kann. Sowas half mir auf jedenfall herauszufinden wieso meine Vergangenheit so aussieht.
Dabei hat mir mein Vater geholfen, denn an einiges von Früher kann ich mich gar nicht mehr erinnern.

Es gibt viele Frauen die in dem sex die Liebe suchen. Doch dadurch erfahren sie diese nie. Und wenn man erstmal dahinter kommt, gehts aufwärts....

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somesay
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Beitrag Do., 12.06.2008, 13:10

Hallo!

... mit so viel feedback hab ich nicht gerechnet.
Aber freu mich über jeden einzelnen Beitrag. Und es ist schön auch andere Erfahrungsberichte zu lesen.

Mit dem Antworten jetzt natürlich bisschen schwierig, da ich ja ohnehin nicht gerade gut bin im "sich kurz halten und auf den Punkt kommen" und außerdem meine Zeit grad etwas knapp ist. Aber schreib trotzdem kurz, weil ich es eben sehr zu schätzen weiß, Antworten zu bekommen, möchte dann nicht einfach so "abtauchen".

... Das mit den Büchern find ich interessant. Auch wenn ja schon die Anzahl der Bücher in denen es jetzt um Prostituierte geht etwas schockierend für mich ist. Meine Angst als Wanderpokal zu gelten wird durch den Vergleich mit einer Professionellen ja noch getoppt
Aber habe tatsächlich auch schon öfter nach Büchern gestöbert in denen es anderen Frauen ähnlich ging. Auch wenn sie Verständnis von anderen Menschen nicht ersetzen können, ein kleiner Trost ists doch, zumindest zu lesen, dass die eigene Lebensgeschichte nicht völlig abwegig ist.

@ Raziel:
Du meintest, ich wär auch noch unzufrieden damit, wenns gesellschaftliche Norm wäre. Dem kann ich nur teilweise zustimmen. Hab ja schon beschrieben, dass ich sobald ein Problem gelöst ist, das nächste "ausgrabe". Glaube also eher, dass ich vermutlich einen anderen Grund dafür finden würde, mir Vorwürfe zu machen und vermutlich würd ich mich über meine Vergangenheit immer noch nicht freuen, aber glaub schon, dass es mir dann (mit diesem Thema) ungemein besser ging.
Denn mit dem billig fühlen, das ist ja auch teilweise eine sehr objektive Sache. Grob gesagt richtet sich sowas ja nach dem "Markt" also nach Angebot und Nachfrage. Blödes Beispiel, aber vergleiche ja auch das Gehalt von anderen Menschen um meines in Relation dazu zu sehen. Wenn ich super verdiene, freu ich mich, aber wenn ich dann draufkomm, dass alle meine Arbeitskolleginnen das doppelte erhalten, wär ich trotzdem gefrustet.

Stimmt übrigens, lasse meine Begründungen in der Hinsicht einfach nicht gelten. Weil das so nicht die ganze Wahrheit sein kann. Ja, mir ging es schlecht, ich fühlte mich daheim ungeliebt, es fällt mir schwer, anderen zu Vertrauen .... aber trotzdem bleibt doch da der Widerspruch, sich auf so primitive Art "benutzen" zu lassen.

Mir würd noch viel einfallen zu schreiben, es geht sich leider grad nicht aus (und vermutlich ist ohnehin bald die Maximallänge erreicht), besonders wären es einige Aussagen wirklich wert gewesen noch genauer drauf einzugehen und der Beitrag von "Frau" hat mich sehr berührt ...

Schönen Tag noch,
melde mich bald wieder
Augusta

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Beitrag Do., 12.06.2008, 14:22

sondern einfach mit mehreren Männern geschlafen und fühlen sich deshalb nun schlecht
gibt es da vielleicht nicht parallelen zu prostitierten? und man würde in den büchern vielleicht tips bekommen wie sie damit umgehen.
und fühlen sich deshalb nun schlecht, weil sie die Gründe dafür nicht nachvollziehen können
nicht KÖNNEN - nicht wollen!

den gründe weshalb sie das gemacht haben, haben sie selbst schon einige genannt - nur diese gründe sind ihnen, warum auch immer, nicht gut genug.
Ich wüsste nicht, wie ihnen da die Erfahrung einer Prostituierten weiterhelfen soll.
siehe oben


Raziel
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Beitrag Do., 12.06.2008, 16:11

Grüß dich, Richie
gibt es da vielleicht nicht parallelen zu prostitierten? und man würde in den büchern vielleicht tips bekommen wie sie damit umgehen.
Prostituierte machen diesen Job in der Regel aber auch nicht freiwillig und selbst dann müssen sie ja immer noch mit Männern schlafen, um Geld zu verdienen. Augusta, Schneck und Frau hingegen haben es freiwillig getan. Die Grundvoraussetzung ist also eine ganz andere. Das bedeutet zwar nicht, das sich darin nicht doch der eine oder andere Tip oder Denkanstoss verbirgt, aber generell lassen sie beide Fälle eher weniger miteinander vergleichen.
den gründe weshalb sie das gemacht haben, haben sie selbst schon einige genannt - nur diese gründe sind ihnen, warum auch immer, nicht gut genug.
Schon möglich. Vielleicht sind es auch zuviele Gründe und möglicherweise treffen auch zuviele davon zu. Möglich aber auch, das es gar keiner der genannten Gründe ist und das Problem ganz woanders liegt. Mit anderen Worten: ein bischen viel "vielleicht" und "möglicherweise".

Das einzige, was sie genau wissen ist, dass sie sich dabei schlecht fühlen. Da dürfte es schwierig sein, Konsequenzen zu ziehen, wenn die Gründe dafür ziemlich wage sind. Du hast natürlich insofern recht, dass sie sich auch unbequemen Wahrheiten stellen müssen. Dann sollten sie sich aber auch sicher sein, was denn nun die Wahrheit ist, bevor sie nur ein altes Problem durch ein neues ersetzen.

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Raziel
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