Traumapatienten - Diskussion

[stern]

Zwar versuchen Therapeuten dem Pat handlungsbezogen zu erklären, ...

Eben. Es kann ja auch eine Entlastung sein, wenn man annehmen kann, dass jemand überfordert mit etwas war oder whatever (sollte man natürlich nicht mit Rechtfertigung oder gar Legitimation verwechseln).

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[hopelife]

Meine Thera hat das so analysiert, dass ich ADHS als Kind gehabt hätte und man müsste das insofern relativieren (weil die Erzeuger nicht mehr konnten).

Ich gehe zu der nun nicht mehr hin, um mich selbst da vor Gewalttaten an der Thera zu schützen!

Hallo Stern,
die Aussage ist aber weniger im Sinne des Patienten formuliert und hat anscheinend auch eine Kränkung ausgelöst. Natürlich sind diese Kränkungen von dem eigenen Selbstwertgefühl oder auch von der Bewertung abhängig. Aber woher sollte die Stärke in dem Kontext auch kommen oder entstehen, wenn eine Traumatisierung ja auch dadurch ausgelöst wurde ihr zu vermitteln, du bist falsch und krank, deswegen müssen wir so handeln.

Ich finde es dennoch fraglich, ob das einem Patienten so hilft, in dem Zusammenhang zu erwähnen, das das Kind ADS hatte, hat für mich einen komischen Beigeschmack der Schuldzuweisung.

[Schutzengelchen]

Hallo Schutzengelchen
Wo und wie machst Du denn Traumatherapie?

Fange nach der TK mit der Traumatherapie an, bei einer Tiefenpsychologin ambulant, sie ist ausgebildete Traumatherapeutin, arbeitet nach Reddemann und macht auch EMDR.

[Schutzengelchen]

Ich hatte 80 h VT von denen ich sehr profitiert hatte, danach ging es mir komplett gut

das hört sich erstmal gut an, aber wurde denn thematisch an der PTBS gearbeitet oder vielmehr in
den 80h einen Umgang damit erlernt?

Ja es wurde an der PTBS gearbeitet, aber nur Stabilisierung, keine Traumakonfrontation.
Ich habe so Dinge erlernt, wie innerer sicherer Ort. die Bilder wegzoomem, dadurch hatte ich meine
Flaschbacks wieder in den Griff bekommen.

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[vulnerata]

Hallo,

Ja es wurde an der PTBS gearbeitet, aber nur Stabilisierung, keine Traumakonfrontation.
Ich habe so Dinge erlernt, wie innerer sicherer Ort. die Bilder wegzoomem, dadurch hatte ich meine
Flaschbacks wieder in den Griff bekommen.

Schön dass es dir geholfen hat den "sicheren Ort" kenne ich auch nur wie funktioniert "Bilder wegzoomen"?
Was heißt du hast deine Flashbacks in den Griff bekommen? Hast du sie besser überstanden oder wurden sie weniger?

Im Moment hilft mir der sichere Ort mich "geborgen" zu fühlen, doch ich bin den Flashbacks weiter ausgeliefert....

Liebe Grüße

Vullnerata

[Schutzengelchen]

Durch das wegzoomen wurden die Flashbacks erträglicher, d.h. ich habe gedanklich die Bilder an einen Ort verbannt, wo sie weit genug von mir weg sind. Das gibt mir bischen mehr Kontrolle.

[vulnerata]

Hallo,

mich kosten die Flashbacks im Moment noch eine Unmenge Kraft und viele Stunden in denen ich nicht so leben kann wie ich möchte......


Liebe Grüße

Vulnerata

[Henrike76]

Also bei mir habe ich nun als Akuthilfe was eingeführt.

Das solltet ihr aber mir Eurem Thera absprechen.

Ich gehe abends ab und zu hin und nehme mir vor, wenn im Traum einer der Peiniger auftaucht, dass ich dem bildlich mit dem Baseballschläger ein Paar verpasse (erst auf die Ohren bis die so vibrieren und dann auf den Schädel von oben drauf)!

Einen Schläger habe ich hier am Bett liegen, ein mächtig schlankes Teil!!

[vulnerata]

Hallo Henrike, ich kann mir vorstellen dass "sowas" schon beruhigend" wirkt, aber rein in m e i n e r Vorstellung sehe ich mich wie ich "erstarrt" dastehe und keinen Finger rühre.......das ist das Problem......aber schön dass du für dich diese Akuthilfe geholt hast und sie dir hilft.
Hast du denn das mit deiner(em) Thera abgesprochen....*lächel*

Liebe Grüße

Vulnerata

[Henrike76]

Ich habe das der Thera mal angedeutet.
Glaub, die hat das gut gefunden.

Das gibt Stärke, weil es mir die Angst vorm Schlafen nimmt. (also dass ich wieder aufwache und habe so nen Müll geträumt: Entlassung in der Fa., ABI-Arbeiten ziehen sich über Wochen hin und ich bekomme nix vom Pinsel).

Zudem gibt es ein gutes Gefühl, weil ich mich gedanklich wehren kann!
Da ist ne ganz schöne Wucht hinter diesem Schläger (selbst wenn man selbst gar nicht so viel Kraft hat).

Gedanklich hätte ich so ein Ding den versch. Gewalttätern vor die Birne donnern können.

Hatte ja auch diesen realen Überfall vor paar Jahren. Das hab ich Ruck Zuck verarbeitet, weil ich es im Prinzip verstehen kann, dass Leute die keine Kohle haben sowas machen.

Das sieht bei Gewalt gegen Kindern ganz anders aus. Da fehlt bei mir jegliches Verständnis.

Ich sehe mich da genauso erstarrt gegenüber dem Peiniger, das verdränge ich jedoch und haue ihm das Ding schon vor dem Zubettgehen gedanklich auf die Rübe!

[hopelife]

Das mit dem Schläger werde ich in der Therapie auch mal ansprechen...
oder meine Therapeutin kommt einfach dahin mit dem ganzen Polizeiansatz... aber naja mir fehlt
da immer die nötige Phantasie...

[Schutzengelchen]

Ich habe in der Klinik einen Teppichklopfer bekommen um meine Aggressionen aufs Bett zu prügeln,
damit die ganze Wut nicht in mir drin bleibt. Ich empfand das als sehr hilfreich.

[hopelife]

Naja, ich habe keine Agressionen, vielmehr Ängste.
Assoziationen der Rettung sind besser für das innere Kind, aber für die Erwachsene,wäre der Schläger angebracht, die jetzt immer noch denkt sie
würde verfolgt werden.

[candle.]

Ich finde es dennoch fraglich, ob das einem Patienten so hilft, in dem Zusammenhang zu erwähnen, das das Kind ADS hatte, hat für mich einen komischen Beigeschmack der Schuldzuweisung.

Ich hatte nun kein ADHS, aber bei mir wurde schon auch mal mit ähnlicher Begründung argumentiert- Überforderung der Mutter mit den Kindern.

Mich hat das auch schon wütend gemacht- na gut, ich bin nicht so der Wüterich und mache es mit mir ab. Ich denke aber schon, dass das Verständnis für die Mutter und Umstände mir hilft. Mich stimmt das schon friedlich.

Da ich die elternlichen Vertrickungen auch nicht mehr habe, kann ich besser an die traumatischen Erlebnisse herangehen, die jetzt einfach für sich stehen und nicht mehr so arg personenbezogen.

candle

[Henrike76]

Ja das kann schon helfen, zu realisieren, dass die Erzeuger krank waren (sind).
Bei mir waren die das, das sehe ich heute immer klarer.

Ich habe nun mal kein ADHS gehabt das ist eine Unverschämtheit!
Ich war nur aufgeweckt, clever und lebendig.
Das Lebendigsein haben se dann recht flott abgestellt.


Der Teppichklopfer passt für mich nicht, das ist Spielzeug. Das muss für mich schon was handfestes sein.

@HoffnungLeben:
Was muss ich mir unter Polizeiansatz vorstellen?
Zumind. hat Deine Thera mal nen Ansatz.

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