Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie: Erfahrungen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Skorpi83
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Beitrag Di., 08.08.2017, 10:56

Samantha777 hat geschrieben: Di., 08.08.2017, 10:11 Sicherlich hatte es einen bestimmten Hintergrund. Es geht eben sehr viel um Gefühle.
Nur lassen die sich auch nicht erzwingen. So eine Übertragung und Gegenübertragung
möchte ich auch gar nicht, da ich auch ein Gefühl der Abhängigkeit nicht möchte.
Das macht die ganze Sache schon ziemlich schwer.

Was kam Dir denn in den Sinn, wenn ich Dich fragen darf?
Vorweg, ich kenne dich und deine Lebensgeschichte nicht. Ich hoffe, ich verletzte dich jetzt nicht oder reiße eine Wunde auf. Meine Vermutung muss wie gesagt auch nicht richtig sein, aber mein Gefühl sagte mir beim Lesen, dass sie mehr über dich erfahren wollten.

Möglicherweise dass sie unter anderem testen wollte, wie weit sie bei dir gehen kann bzw. ob du in der Lage bist, Grenzen zu setzen. Dass ich beispielsweise ein Probleme mit diesem Thema habe, war mir lange Zeit nicht bewusst. Wenn deine Therapeutin eventuell wesentlich älter als du bist und von dir erwartet, dass es dir etwas ausmacht, wenn sie Urlaub hat, dann ist dies vielleicht eine Möglichkeit herauszufinden, ob du aufgrund von schlechten Erfahrungen mit deiner Mutter nach Ersätzen suchst. (Entschuldige bitte meinen langen Schachtelsatz!)

Es gibt Patienten, die wirklich ein Problem damit haben, wenn ihr Therapeut in Urlaub geht, weil sie in diesen eine Mutter oder einen Vater sehen. Es gibt auch Betroffene, die sich dann sogar verlieben, aber eben weil sie Mutter oder Vater suchen. Und wenn der Therapeut dann in Urlaub geht oder die Therapie vorbei ist, ist dies für den Patienten hart, eben weil er/sie vielleicht ähnliche Erfahrung mit seinen Eltern gemacht hat.

Ich weiß jetzt nicht, ob du mit meinen Gedanken etwas anfangen kannst, aber diese waren mein aller erstes Gefühl.

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Samantha777
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Beitrag Di., 08.08.2017, 11:52

Danke Skorpi für Deine Gedanken.
Ja, genau darum geht es auch in dieser Therapieform. Aber ich habe wahrscheinlich
auf Grund meiner Vergangenheit meine Gefühle immer verdrängt oder gar nicht
erst fühlen können/ dürfen, weshalb ich heute Probleme habe überhaupt meine
Gefühle wahrzunehmen. Und ich habe Angst, dass ich mir evtl. etwas einreden
lasse, was dann gar nicht zu mir gehört, nur weil jemand anderer mir etwas unter-
stellt. Ich gerate dann schnell in die Situation dann das, was jemand erwartet,
was ich fühle, gedankenmäßig zu fühlen, wobei es sich dann immer noch fremd
anfühlt, weil es eben nicht wirklich von mir kommt.

Ich denke, dass es für Dich trotzdem zu empfehlen wäre das mal auszuprobieren,
wenn es möglich ist. Nur weil ich so emotional verkorkst bin, muss das für andere
nicht falsch sein.

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Skorpi83
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Beitrag Di., 08.08.2017, 18:51

Wie gesagt, habe ich bereits mein Leben reflektiert. Im Grunde habe ich dies alleine getan, weil ich zum Glück diese, ich nenne es mal Gabe, habe. Aber irgendwie bin ich mir immer noch nicht im Klaren, welche Form die passende für mich ist.


Waldschratin
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Beitrag Di., 08.08.2017, 19:37

Vielleicht brauchst du ja überhaupt keine Therapie (zur Zeit) mehr?

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Skorpi83
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 04:48

na doch...eine Traumatherapie! außerdem muss ich ja alles, was ich reflektiert habe, abarbeiten, so dass mir meine Vergangenheit nicht mehr im nacken sitzt.


Waldschratin
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 10:40

Na, dann hast du deine Antwort doch schon. :)
Traumatherapie machst du ja stationär, ich nehme mal an in Intervallen. (Da machts mMn eh am meisten Sinn)

Und "Abarbeiten", was du an Reflektiertem aus der Kindheit hast, geht doch gut am "Beziehungsbeispiel" zu nem/ner Thera, mit Fokus auf ebenselbiges Beziehungsgeschehen.

Vielleicht "sperrt" sich ja was in dir, in die "Praxis" gehen zu müssen mit der "Reaktivierung" der kindlichen Gefühle in der Realität und im Hier und Jetzt mit nem/ner Thera?
Dann kanns auch zu vermeintlichen "Zweifeln" und ner vermeintlichen "Unentschlossenheit" kommen.

Ist ja auch nicht leicht, kann man vielerorts nachlesen hier im Forum, wenn man sich von den intensiven kindlichen "Ausflipp"-Gefühlen überrschwemmt erlebt, die einem dann auch erstmal kindisch vorkommen und für die man sich schämt und die man dann erstmal abwehrt.

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Skorpi83
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 11:28

Und welche Therapieform meinst du jetzt mit "Na da hast du deine Antwort doch schon"?


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Beitrag Mi., 09.08.2017, 11:40

Schon was eher Richtung tiefenpsychologisch, übertragungsfokussiert, beziehungsorientiert.
Du hast da echt nen "blinden Fleck". :) Ich glaub, das könnte sich rentieren für dich, da mal näher hinzugucken, was sich da "querlegt". :ja: :hugs:

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Skorpi83
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 12:29

Ich bin derzeit generell schwer von Begriff und von allem genervt. Meine Traumatherapie mache ich in der Klinik. Wir wollen EMDR ausprobieren. Hier bei mir in der Nähe gibt es auch nur drei Therapeuten, die tiefenpsychologisch orientiert arbeiten. Einer davon ist ein Mann, der schon einmal herausfällt, da ich mit Frauen besser zurecht komme. Die eine ist telefonisch nicht erreichbar, bei ihr habe ich schon mehrmals angerufen, und die andere nur zu bestimmten Zeiten.


Waldschratin
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Beitrag Mi., 09.08.2017, 12:49

Ja, das ist immer recht mühsam, da wirklich die geeignete Thera zu finden. Ist hier in Deutschland auch nicht anders.
Ich drück dir die Daumen, dass dir das EMDR gut hilft und du doch noch die richtige Thera findest, und zwar zeitnah! :hugs:

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Skorpi83
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Beitrag Do., 10.08.2017, 13:01

Hallo. Ich habe heute einen Termin bei einer Therapeuten, die tiefenpsychologisch orientiert arbeitet, bekommen. Es ist ein "Probegespräch". Weiß jemand, ob ich für diese eine Sitzung auch eine Überweisung benötige?

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Samantha777
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Beitrag Do., 10.08.2017, 13:24

Hallo Skorpi,

Du benötigst heute gar keine Überweisungen mehr. Das Erstgespräch sowie
5 probatorische Sitzungen kann die Therapeutin direkt mit Deiner Kranken-
kasse abrechnen. Danach, wenn ein Antrag auf Therapie gestellt werden soll,
brauchst Du ohnehin einen Konsilarbericht vom Hausarzt und eine Genehmigung
vom Gutachter.

Lg
Samantha


Waldschratin
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Beitrag Do., 10.08.2017, 13:32

Das ist in Deutschland so, aber ist es auch in Österreich so?

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Skorpi83
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Beitrag Do., 10.08.2017, 14:43

Danke schön, hat sich schon geklärt.

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alatan
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Beitrag Fr., 15.12.2017, 22:36

Hängt davon ab, was du erreichen möchtest und was du bereit bist zu investieren an Energie, dich selbst kennen zu lernen.
Unabhängig von der theoretischen Grundlage ist aber bei Selbstunsicherheit immer Gruppentherapie empfehlenswert.

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