Ich seh das nicht als "mitquälen", wenn sowas einmalig halt mal passiert.
Ich seh das als "teilen", als ganz normales "Miteinander", denn der/die Thera ist ja auch noch "Mensch" und keine Maschine, die zu funktionieren hat.
Klar, man hat als Klient nen Anspruch drauf, im Mittelpunkt zu stehen, aber es ist doch nur natürlich, dass auch ein Thera mal danebenliegt im Einschätzen, was er jetzt noch vertretbar hinkriegt oder eben nicht.
Solange das einmalig oder selten bleibt, find ich das nicht nur ok, sondern auch dienlich für mich als Klienten. "Perfekt" und "immer" ist nicht normal und "Fehler" machen auch andere, sogar der/die Thera.
Sollte das dann irgendwas auslösen in mir, ist das auch keine verschenkte Zeit, sondern ein Thema, das ich mir mal näher angucken könnte - im Austausch und der Auseinandersetzung
mit meinem Thera.
Ich finde nen generellen "Verhaltenskodex" dafür zu einengend. Es ist ja ganz individuell, welche beiden Menschen sich da grade treffen und an welcher Stelle man als Klient grade rumwerkelt. Dem Einen dient es an dieser Stelle, dem Anderen würde es zu dieser Zeit eher schaden. Und es kann sich auch innerhalb der Therapie ja schnell mal ändern, was man grade braucht
Gedankentanz hat geschrieben:Am Ende fühlte ich mich mies und hatte ein schlechtes Gewissen. Daher ist es mir unheimlich wichtig, das meine Therapeutin da authentisch ist, alleine schon aus Selbstschutz, denn so möchte ich mich nicht mehr fühlen. War echt schrecklich....
Ist das nachvollziehbar?
Ja, ist es absolut für mich.
Grade wegen solcher Begebenheiten find ichs wichtig, sich selber seine eigenen "Freiheiten" zu erlauben und das direkt und individuell mit dem/der Thera abzusprechen.
Ich merk da auch, dass ich aufgrund dessen, was ich schon seit vielen Jahren von anderen Klienten mitkrieg (und auch anderen Theras), dass ich mir da mehr Zurückhaltung auferlege, als mir eigentlich entspricht.
Ich kann viel besser damit umgehen (und
brauche das auch, um zu lernen/mich zu entwickeln dran), wenn mein Thera rundraus sagen würde "So und so ist es", als allerhand innerlich mitzukriegen, wo ich nicht weiß, ist das jetzt Angetriggertes aus der Vergangenheit oder sowieso mein Eigenes oder ist er einfach grade müde und mit seinen Gedanken bei was anderem?
Und wenn er sich körperlich nicht wohlfühlt/halb krank rumhängt, dann wäre es mir erst recht wichtig.
Und ja, natürlich auch lieber, er würde dann gleich von vorneherein absagen und den Termin verlegen.
Aber es wäre für mich auch ok, wenn er dann einfach "vor Ort" dazu stehen würde und ich mich drauf einstellen könnte.
Bis jetzt war das aber bei meinem Thera noch nicht der Fall, da bin ich auch nicht böse drum.
Dass er mal müde war oder mit was anderem innerlich beschäftigt, das krieg ich schon immer mal wieder mit. Das finde ich auch normal. Ich krieg da zwar manchmal meine Probleme damit, aber das sind ja dann
meine Punkte - und somit ist es DIE Gelegenheit für mich, genau das dann zum Thema zu machen.