Nutzen/Sinn der Diagnosestellung
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Den Sinn und Zweck kann ich dennoch nicht nachvollziehen.....ich lese hier häufiger im Forum: aufgrund meiner xy Persönlichkeit/Störung/Diagnose etc. Fällt es mir schwer, dass, kann ich nicht,weil... und da frage ich mich halt, ob man es sich einerseits damit nicht ziemlich einfach macht und andererseits was das einem genau bringt. Eine Diagnose ist für mich manchmal etwas hinter dem man sich verstecken kann und vorschiebt, manchmal etwas was man als Ursache verantwortlich macht und manchmal etwas, das unreflektiert einfach so akzeptiert wird nur weil ein Thera glaubt in einem Muster zu erkennen....
Also ich finde die Diagnosestellung deshalb ziemlich überflüssig und manchmal auch kontraproduktiv.
Also ich finde die Diagnosestellung deshalb ziemlich überflüssig und manchmal auch kontraproduktiv.
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Ob sich jemand dahinter verstecken will oder nicht, kann ja jeder selber entscheiden.
Diagnosen braucht man eben für weitere Anträge. Und ich denke mal, dass ein Therapeut schon auch was sagt, wenn er merkt, dass ein Klient nicht mitziehen will.
Ansonsten kann man sicher auch mitteilen, dass man die Diagnose nicht wissen will, aber es bleibt dann ja immer das Problem weswegen man in Therapie geht, also ahnt man sicher oft selber schon was es diagnostisch sein könnte, wenn man sich damit beschäftigt.
candle
Diagnosen braucht man eben für weitere Anträge. Und ich denke mal, dass ein Therapeut schon auch was sagt, wenn er merkt, dass ein Klient nicht mitziehen will.
Ansonsten kann man sicher auch mitteilen, dass man die Diagnose nicht wissen will, aber es bleibt dann ja immer das Problem weswegen man in Therapie geht, also ahnt man sicher oft selber schon was es diagnostisch sein könnte, wenn man sich damit beschäftigt.
candle
Now I know how the bunny runs!
Mein Thera weist öfter darauf hin, dass die Diagnose nur gerade die Symptomatik beschreibt als Katalog. Die Ursachenfindung lässt sich dann in der Fachliteratur und der eigenen Therapie finden, wobei die unterschiedlichen Schulen verschiedene Perspektiven auf die jeweilige Diagnose freilegen. Homogen ist das ja nicht. Gerade beschäftige ich mich z. B. mit Alfred Adler, weil er sich besonders mit Kontrolle und Macht (mein Thema) im finalen Sinne beschäftigt. Mein Thera hat sich wiederum in Systemtherapie weitergebildet (u. a.) und legt viel Wert auf die Interventionsmuster innerhalb der Familie, was für mich persönlich auch sonst aus vielen Fachbüchern einleuchtend erscheint. Es gibt also eine ganze Hand voll von Deutungsmöglichkeiten, die alle irgendwo hilfreiche Wegweiser bieten können, von der Psychoanalyse quer bis zur Verhaltenspsychologie. Die eigentliche Antwort nach dem Warum und Wozu kann nur die eigene Biografie liefern.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
Jeder Therapeut diagnostiziert seine Kunden. Auch wenn er z.B. verkündet er wolle den Leuten kein Label aufdrücken oder findet eine Diagnose vollkommen unerheblich.
Ich unterstelle jetzt einfach mal das auch diese Therapeuten nicht einfach eine Seite des ICD aufschlagen, die Augen zumachen und den Finger wahllos kreisen lassen. Sondern auch hier hat der Therapeut eine Meinung in welchen Bereich von Erkrankungen sich das Krankeitsbild einordnen lässt. Er diagnostiziert also durchaus (wenn es sich um eine kassenfinanzierte Therapie handelt).
Für mich ist also das eine Form von Etikettenschwindel, auf den Antrag ein Etikett kleben aber es dem Kunden vorenthalten.
Wenn sich jemand überhaupt nicht dafür interessiert ist es immernoch seine Entscheidung, dem Kunden aber diktieren zu wollen was ihn zu interessieren hat und was nicht finde ich nicht tragbar.
Wenn ein Therapeut einem Kunden sagt er hat eine Angststörung dann ist es vorerst nichts weiter als seine Einordnung und Einschätzung. Nachzuvollziehen wie es zu dieser Angststörung gekommen ist und ob sie nicht evtl. noch eine andere Erkrankung maskiert ist dann Bestandteil des Therapieprozesses.
Man kann nicht 2 Dinge zusammenkleben die einfach nicht zusammen gehören. Eine Diagnose ist eine Diagnose. Ursachenforschung, verstehen, nachvollziehen, heilen etc. haben damit nichts zu tun.
Wenn ich mir ein Bein breche dann ist die Diagnose Beinbruch, wie und wo ich mir das bein gebrochen habe, ob es eingegipst wird oder man Platten und Nägel einsetzt, ob ich mir das Bein gebrochen habe weil ich Osteoporose habe usw. ändert nichts daran das mein Bein gebrochen ist.
Ganz außen vorgelassen werden die Ursachen auch nicht. Es gibt ja z.B. einen Unterschied zwischen einer lavierenden Depression, einer reaktiven Depression, einer rezidivierenden Depression, einer Major Depression, verschiedenen Graden von Depressionen usw.
Auch ich habe als Diagnose nicht einfach nur : "Frau kaja sie haben Depressionen " gesagt bekommen (finde aber das z.B der Grad ein Forum nichts angeht und bleibe deshalb beim Oberbegriff Depression).
Ich unterstelle jetzt einfach mal das auch diese Therapeuten nicht einfach eine Seite des ICD aufschlagen, die Augen zumachen und den Finger wahllos kreisen lassen. Sondern auch hier hat der Therapeut eine Meinung in welchen Bereich von Erkrankungen sich das Krankeitsbild einordnen lässt. Er diagnostiziert also durchaus (wenn es sich um eine kassenfinanzierte Therapie handelt).
Für mich ist also das eine Form von Etikettenschwindel, auf den Antrag ein Etikett kleben aber es dem Kunden vorenthalten.
Wenn sich jemand überhaupt nicht dafür interessiert ist es immernoch seine Entscheidung, dem Kunden aber diktieren zu wollen was ihn zu interessieren hat und was nicht finde ich nicht tragbar.
Wenn ein Therapeut einem Kunden sagt er hat eine Angststörung dann ist es vorerst nichts weiter als seine Einordnung und Einschätzung. Nachzuvollziehen wie es zu dieser Angststörung gekommen ist und ob sie nicht evtl. noch eine andere Erkrankung maskiert ist dann Bestandteil des Therapieprozesses.
Etwas anderes muss es ja auch nicht aussagen weil es schlicht eine Diagnose ist.Wenn der Therapeut etwas diagnostiziert, das sichtbar ist, wie z.B. Panikattacken, dann ist das sicher nicht so der 'Brüller' beim Patienten, weil es ja lediglich aussagt: "Wir beide sagen jetzt der Kasse Bescheid".
Selbstverständlich, es gibt keine Diagnose ohne Anamnese.nachdem er halbwegs über deine Biographie Bescheid wusste.
Man kann nicht 2 Dinge zusammenkleben die einfach nicht zusammen gehören. Eine Diagnose ist eine Diagnose. Ursachenforschung, verstehen, nachvollziehen, heilen etc. haben damit nichts zu tun.
Wenn ich mir ein Bein breche dann ist die Diagnose Beinbruch, wie und wo ich mir das bein gebrochen habe, ob es eingegipst wird oder man Platten und Nägel einsetzt, ob ich mir das Bein gebrochen habe weil ich Osteoporose habe usw. ändert nichts daran das mein Bein gebrochen ist.
Ganz außen vorgelassen werden die Ursachen auch nicht. Es gibt ja z.B. einen Unterschied zwischen einer lavierenden Depression, einer reaktiven Depression, einer rezidivierenden Depression, einer Major Depression, verschiedenen Graden von Depressionen usw.
Auch ich habe als Diagnose nicht einfach nur : "Frau kaja sie haben Depressionen " gesagt bekommen (finde aber das z.B der Grad ein Forum nichts angeht und bleibe deshalb beim Oberbegriff Depression).
After all this time ? Always.
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Ja yamaha, da fehlt es oft an was. Keine Ahnung, was das genau ist, wohl auch nichts das für jeden gleich gilt, aber da scheint so mancher schon Schwierigkeiten mit dem Wort Analyse zu haben, mit der Bedeutung des Wortes.yamaha1234 hat geschrieben:ich lese hier häufiger im Forum: aufgrund meiner xy Persönlichkeit/Störung/Diagnose etc. Fällt es mir schwer, dass, kann ich nicht,weil... und da frage ich mich halt, ob man es sich einerseits damit nicht ziemlich einfach macht und andererseits was das einem genau bringt
Oft meine ich aber schon, so was zeigt dann, dass dort jemand ein Problem mit sich selber hat. Sich selbst nicht oder ziemlich verquer sieht, sich quasi selbst als das Etikett sieht, das Etikett nicht als etwas, das (richtig oder falsch) grob beschreibt, jemanden einer Gruppe zuordnet. Passiert aber natürlich auch jenseits psychischer Diagnosen.
Weil ich ein Mann bin, kann ich nicht, weil ich eine Frau bin, fällt es mir schwer.
Statt erst mal nur festzustellen, dass etwas einem schwer fällt und erst dann den, die Gründe dafür zu suchen, zu finden, machen wir es wohl alle gern umgekehrt. Meist ziemlich unpassend pauschal picken wir einen vermeintlichen Grund für all das, was uns belastet raus, möglichst einen, der schön weit weg von uns selber ist. Mann schiebt alle Männer vor (noch besser alle Frauen) und Frau macht es entsprechend.
So gesehen ganz normal, das so ein muster auch bei „Störung“ auftaucht. Grund ist die „Störung“, der Sammelbegriff, auf jeden Fall etwas, das möglichst allgemein und unpersönlich ist.
Bringen könnte so was aber natürlich für eine gewisse Zeit schon was. Reduzierung des persönlichen Leidensdrucks, dadurch, dass der Selbstbezug zumindest reduziert wird. Eine Variante, wohl nicht die einzige, die sich dazu denken lässt.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Solche Äußerungen kenne ich von meiner Mutter. Das liegt allerdings nicht daran das sie ihre Diagnose kennt sondern das es ihrem Typ entspricht. Für sie ist es eine gerne genutzte Ausrede, eine Art Rechtfertigung und zu einem Gewissen Grad auch schlicht Bequemlichkeit immer dann das "Ich bin krank und kann deshalb nicht anders"-Schild rauszuhängen wenn es für sie unangenehm wird.
ich lese hier häufiger im Forum: aufgrund meiner xy Persönlichkeit/Störung/Diagnose etc. Fällt es mir schwer, dass, kann ich nicht,weil... und da frage ich mich halt, ob man es sich einerseits damit nicht ziemlich einfach macht und andererseits was das einem genau bringt
Es ist für sie einfach leichter es auf die schlimme Kindheit, die böse Mutter und ihre (angeblich ausschliesslich) daraus resultierende Krankheit zu schieben.
Man darf allerdings auch nicht vergessen das es nunmal wirklich Symptome gibt die nicht willentlich beeinflusst werden können oder deren "bekämpfung" sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, d.h temporär kann es wirklich sein das aufgrund der Erkrankung nichts geht.
Meiner Meinung nach haben Sätze wie der oben zitierte nichts mit der Diagnose an sich zu tun sondern hängen vom Charakter/Typ eines Menschen ab. Da wird die Diagnose dann schlicht instrumentalisiert.
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In solchen Aussagen halte ich die Kausalität für verdreht... also treffender wäre evtl.: Wegen u.a. Schwierigkeit xy wurde bei mir die Diagnose yz gestellt. Und Phänomene xy, die den Verdacht auf Diagnose yz nahe legen, sollten auch einigermaßen signifikant beobachtbar vorliegen, meines Verständnisses nach.Den Sinn und Zweck kann ich dennoch nicht nachvollziehen.....ich lese hier häufiger im Forum: aufgrund meiner xy Persönlichkeit/Störung/Diagnose etc. Fällt es mir schwer, dass, kann ich nicht,weil...
Gratwanderung ist wohl, dass Diagnosen einerseits Schubladen sein sollen, um ähnliche Symptome/Phänomene zu systematisieren. Andererseits (und das sehe ich als den heiklen Punkt an), dass sich nicht zu sehr Stereotype verankern, wie jemand mit Störung xy ist bzw. tickt... z.B. jemand mit borderline Diagnose muss zwangsläufig schwarz-weiß denken... oder wer schwarz-weiß denkt, kann ja nur borderline haben. Also in anderen Worten: eine reduzierte Sichtweise auf einen Menschen durch eine Diagnose-Brille.
Denn ich sehe ich es vielmehr so, was die Persönlichkeit einen Menschen ausmacht und wie ein Menscht tickt und ist und handelt, denkt und fühlt, das macht sich an sooo vielen Dingen fest bzw. wird durch sooo viel beeinflusst. Selbst eine handelsübliche Depression kann x Erscheinungsformen haben... der Mensch, der sie hat noch mehr. Und auch ein Nicht-Depressiver kann mal schlechte Phasen haben... bzw. wenn ein Depressiver schlecht drauf ist, kann das auch ganz reale Gründen haben, so dass es Quatsch wäre zu sagen, das liegt daran, weil du depressiv bist. Genauso wenig gut erfasst eine handelsübliche Persönlichkeitsstörung die Persönlichkeit eines Menschen, weil sich Persönlichkeit ja aus vielem zusammen setzt und nicht nur aus einer Diagnose, die ein paar einzelne Schwierigkeitsbereiche erfassen soll. Diagnosen sind auch nicht immer überschneidungsfrei. Oder die Kategorie Frühstörung, die recht uneinheitlich verwendet wird (und deren Verwendung mir teilweise auch so erscheint, um die Diagnosebennennung zu vermeiden, aber dass trotzdem etwas gesagt wrd). Von manchen nur im Zusammenhang ganz bestimmter Störungen... andere sagen, im Grunde sind sehr viele Störungen früh entstanden, so dass man gaaanz viel darunter fassen kann (bzw. was wäre denn eine Spätstörung?) I.a.W.: Manche Kategorien haben auch nur bedingt viel Aussagekraft.
Einen Menschen über eine Diagnose erfassen zu wollen, erscheint mir doch recht simplifiziert... denn ein Mensch ist nicht seine Diagnose.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 17.04.2013, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Ja, andererseits tippe ich mal, dass sich genau solche Muster wohl recht oft in den Diagnosen, in der vollständigen Diagnose, die am Ende zur Überschrift, zum Etikett führt, wieder finden werden.kaja hat geschrieben:Meiner Meinung nach haben Sätze wie der oben zitierte nichts mit der Diagnose an sich zu tun sondern hängen vom Charakter/Typ eines Menschen ab.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
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Würde ich nicht zwangsläufig so sehen. Ich habe eine Bekannte mit identischer Diagnose, aber sie ist vom Typ her das komplette Gegenteil von mir. Emotional sehr extrovertiert, anhänglich, kann gut äußern das sie Bedürfnisse hat, fordert Aufmerksamkeit ein usw.
Alles Dinge die man bei mir mit der Lupe suchen kann.
Das meinte ich mit abhängig vom Typ.
Alles Dinge die man bei mir mit der Lupe suchen kann.
Das meinte ich mit abhängig vom Typ.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
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...wobei man Aufmerksamkeit ja auch auf unterschiedliche Weise einfordern kann...
Einfach sagen: Ich möchte jetzt deine ungeteilte Aufmerksamkeit.titus2 hat geschrieben:...wobei man Aufmerksamkeit ja auch auf unterschiedliche Weise einfordern kann...
candle
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Mit Sicherheit kann man das, mir ist nur im täglichen Umgang keine geläufig. Ich werte ihr Verhalten ja auch nicht, sondern sage nur das ich da anders bin....wobei man Aufmerksamkeit ja auch auf unterschiedliche Weise einfordern kann...
Ging auch weniger um die Unterschiede zwischen uns beiden und mehr darum das ich anhand eines Beispiels zeigen wollte was ich mit "Typ" meinte.
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Wenn jemand sich mit seiner Diagnose entschuldigt, dann will er aus meiner Sicht erstmal Verständnis, weil er offenbar das kritisierte Verhalten nicht so ohne Weiteres ändern kann oder will, da er eben so gepolt ist durch die Diagnose, was aber natürlich nicht dazu führen soll, sich auf seiner Diagnose auszuruhen.
Nur will er sich evtl. gar nicht ändern, sondern möchte, trotz eigenem Erkennen des abweichenden Verhaltens, so bleiben, was ihm zusteht. Wenn ich z. B. meinem Kontrollzwang nachgehe, dann nervt das meine Mutter. Aber ich will es nicht ändern, nur weil sie das von mir verlangt. Ich ändere das, wenn ich das will und mich bereit fühle dazu, es langsam abzubauen. Trotzdem weiß ich natürlich, dass mein Kontrollzwang auffällt und auf Unverständnis stößt und sage dann eben: Du weißt ja, ich habe Zwänge, hab bitte Verständnis. So gesehen finde ich es in Ordnung, weil es so stimmt.
Denn wenn man jemandem zum Vorwurf macht, er verstecke sich hinter seiner Diagnose, glaubt er, das jeweilige Verhalten sei in Wirklichkeit mit ein bisschen gutem Willen überwindbar, was aber eben nicht stimmt, sonst hätte es keinen Krankheitswert aufgedrückt erhalten durch die Diagnosestellung. Sonst bräuchte es auch keine Therapie, wenn es so leicht wäre.
Nur will er sich evtl. gar nicht ändern, sondern möchte, trotz eigenem Erkennen des abweichenden Verhaltens, so bleiben, was ihm zusteht. Wenn ich z. B. meinem Kontrollzwang nachgehe, dann nervt das meine Mutter. Aber ich will es nicht ändern, nur weil sie das von mir verlangt. Ich ändere das, wenn ich das will und mich bereit fühle dazu, es langsam abzubauen. Trotzdem weiß ich natürlich, dass mein Kontrollzwang auffällt und auf Unverständnis stößt und sage dann eben: Du weißt ja, ich habe Zwänge, hab bitte Verständnis. So gesehen finde ich es in Ordnung, weil es so stimmt.
Denn wenn man jemandem zum Vorwurf macht, er verstecke sich hinter seiner Diagnose, glaubt er, das jeweilige Verhalten sei in Wirklichkeit mit ein bisschen gutem Willen überwindbar, was aber eben nicht stimmt, sonst hätte es keinen Krankheitswert aufgedrückt erhalten durch die Diagnosestellung. Sonst bräuchte es auch keine Therapie, wenn es so leicht wäre.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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Es kommt wohl auch darauf an wem man das sagt und wie lange. Ein Freund wird das eher länger dulden als ein Arbeitgeber.elana hat geschrieben: Du weißt ja, ich habe Zwänge, hab bitte Verständnis. So gesehen finde ich es in Ordnung, weil es so stimmt.
candle
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Ein Arbeitgeber würde noch manche Diagnose nicht dulden. Ich glaube, darum geht es hier nicht. Das wär ein eigenes Thema.
Lieben Gruß
elana
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