Narzistische Strukturschwäche

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stern
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Beitrag Do., 04.04.2013, 11:23

viciente hat geschrieben:es hilft nix .. kliniken sind auch "betriebe"; sie haben für alle möglichen richtungen so & so viele mitarbeiterInnen, räume u.s.w. und damit eine gewisse kapazität. daher sind sie gezwungen, u.a. auf symmetrische auslastung zu sorgen, sonst bricht das system zusammen.
ist schon klar... gibt aber solche Kliniken und solche.... wie es auch solche und solche Ärzte/PT gibt. Und wenn man ein dünnes Therapieangebot ortet, dann hat es ja evtl. auch die Konsequenz, dass man sich nur auf eine dünnes Angebot einstellt... und nicht ausgerechnet die krisenhaften Themen aufrollt, wenn eine Krise gerade mal von der Visite abgenickt wird.
Liebe Grüße
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viciente
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Beitrag Do., 04.04.2013, 11:53

ja eh .. ich seh da keinen widerspruch stern.
.. wie wir ja beide - wenn auch unterschiedlich formuliert & kommentiert - übereinstimmend mein(t)en: "sich das beste aus dem ganzen mitzunehmen, das geht".

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Beitrag Do., 04.04.2013, 13:16

zumal da viele am ANFANG glauben nix damit anfangen zu können
Ich habs leider grad auch in der Praxis erleben müssen. Was für eine scheiße hier...aus der Ergo hat sie mich auf meinem Wunsch rausgenommen, damit ich dann jetzt bei Persönlichkeits-Ergo lande und obwohl ich vorher meinte der Materialkram ist nix für mich wurde heute Speckstein bearbeitet. Zumindest war die Ergofrau nett und meinte wenn das nix für mich ist kann ich gehen und es entstehen mir keine Nachteile. Also guten Willen gezeigt, ne halbe Stunde durchgehalten, mich zwischendurch mit dem Therapiehund abgelenkt und dann gegangen. Die Idee dahinter mit Emotionsregulierung und so klang ja ganz nett, aber das erreiche ich dadurch absolut nicht -.-
das löst oft mal intensiven widerspruch & frust aus
Ja...ich war lange nicht mehr so explosiv wie hier und das obwohl ich das 10 fache an Sport mache.
statt deine ganze energie durchgängig auf rebellion zu verschleudern - mit klarerem blick aufs wesentliche auf jeden fall am ende trotz allem für dich einiges nützliches mitnehmen
Ja momentan geht es leider mehr um das drumherum als um die eigentlichen Themen -.- Aber außer dem Freizeitsportangebot und der Wärmeträgerbehandlung (das erste was mich mal wirklich entspannt hat) war hier leider bisher nix für mich dabei, was mir irgendwie gut tat - im Gegenteil. Hoffe das wenigstens das mit der Körpertherapie morgen (wenn er denn wieder da ist) besser läuft.
Gehst du danach wieder zu deiner Therapeutin... also hast du sie nach dem Aufenthalt weiter als Ansprechpartnerin?
Ja, auf jeden Fall! Aber ich versuche mich zu beherraschen und ihr in der Zwischenzeit nicht zu mailen...
nd intuitiv würde ich auch sagen: Pass' echt auf dich auf... dass du nicht schlimmer rauskommst als du reingegangen bist. Dass es das auch geben kann (obwohl es nicht so sein sollte) ist leider nicht nur hypothetischer Natur
Ich hoffe sehr, dass das bei mir nicht der Fall sein wird.... Meine Eltern auch schon wieder mit ihrem blöden: "Und kommt gesund wieder..." als wenn das alles in 5 Wochen erledigt wäre
Gerade wenn der Aufenthalt nur wenige Wochen dauert und das therapeutischen Angebot nicht der Hit ist und weder Bezugsthera noch Visiten den Anschein machen auf Krisen einzugehen, würde ich mir an deiner Stelle schon überlegen, was du thematisch anschneidest.
Angeschnitten ist alles im Aufnahmefragebogen, aber den haben sie ja eh nicht gelesen bzw. die Thera mittlerweile während unseres Gespräches nur überflogen Ansonsten ist mein Hauptthema bekannt, wobei heute in der Visite es so dargestellt wurde, dass Wut ein großes Thema sei. Ja, ich bin momentan wütend, aber die Wut ist nur ein Teilaspekt und meine Thera wäre froh darüber...die hat lange danach gesucht, dass ich mal Ansätze von Wut zeige....
Also schauen bzw. mit Bezugsthera besprechen: Was ist in der Zeit, in der du hier bist realistisch machbar. Habt ihr über Ziele geredet?
Auch nur am Ende des Gespräches mit ihr, nachdem ich es angesprochen habe, kurz überflogen. Meine Ziele seien gut und auch realisitisch. Na dann bin ich ja mal gespannt...momentan glaube ich nicht daran, dass ich das ansatzweise erreichen kann
bestenfalls sagen, dass sie sich dazu mit deiner Behandlerin in Verbindung setzen könnten, die das aus ihrer Sicht am ehesten erklären können dürfte o.ä.
Das möchte ich auf keinen Fall hinter meinem Rücken. Es passiert schon genug ohne dass mit mir darüber geredet wird.
Das kannst du für das nächste Gespräch ja vormerken.
Habs mir aufgeschrieben, hoffe ich denke dran. Aber vielleicht nehme ich, in Anbetracht der Kürze der Gesprächszeiten hier, wieder einen Zettel mit. Wobei das heute scheinbar auch nicht gut ankam. Die Oberärztin meinte dann "So haben Sie ihren Fragekatalog jetztt abgearbeitet"
Als wichtig würde ich ansehen, dass du weiterhin schilderst, wie es dir ergeht...
Ist halt schwierig. Bei den ganzen drumherum Therapien interessiert es keinen, in der Gruppe kann ich mich (noch) nicht öffnen und das Thema geht zu weit auseinander und in der Einzelthera habe ich mich für meine Verhältnisse bereits sehr schnell geöffnet. Zumindest thematisch. Ob ich das Gefühle (außer die momentan immer aufsteigende Wut & Gereiztheit) zulassen kann, weiß ich noch nicht. Bei meiner Thera hat es lange gedauert Vertrauen aufzubauen.
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stern
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Beitrag Do., 04.04.2013, 13:35

AdoLife hat geschrieben:Die Idee dahinter mit Emotionsregulierung und so klang ja ganz nett, aber das erreiche ich dadurch absolut nicht -.-
Mit Specksteinbearbeitung???
Ansonsten ist mein Hauptthema bekannt, wobei heute in der Visite es so dargestellt wurde, dass Wut ein großes Thema sei. Ja, ich bin momentan wütend, aber die Wut ist nur ein Teilaspekt und meine Thera wäre froh darüber...die hat lange danach gesucht, dass ich mal Ansätze von Wut zeige....
Kann man vielleicht daran ansetzen, insbes. wenn es sich jetzt mal zeigt... weil Wut ist ja schon ein wichtiges Gefühl, wohl umso mehr, wenn es bisher abhanden gekommen schien.
Die Oberärztin meinte dann "So haben Sie ihren Fragekatalog jetztt abgearbeitet"
Ich hab' echt Respekt vor dir, wie du die Kraft hast, weithin für dich einzustehen... mich würde das irgendwann in die Verzweiflung treiben, derartiges zu hören.

Und regt man sich über etwas auf, ist das am Ende noch Ausdruck einer pathologischen Problematik, wenn es ganz blöd läuft. Ich hoffe, du kannst wenigstens mit deiner Bezugstherapeutin einigermaßen reden.

Bei meinem Bezugsthera gefiel mir auch mal nicht, dass er sein Programm durchdrücken wollte, während ich nicht mehr folgen konnte... und meine Anliegen irgendwie unter gingen (was ich auch teils auf einen Zettel notierte, der nicht immer auf Gefallen gestossen war). So kann man dann wirklich lernen, für sich einzustehen .
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Beitrag Do., 04.04.2013, 13:50

stern hat geschrieben:Und regt man sich über etwas auf, ist das am Ende noch Ausdruck einer pathologischen Problematik, wenn es ganz blöd läuft.
.. steck einen völlig normalen menschen in ein irrenhaus .. und wenn er sich aufregt, dann bestätigt er die berechtigung seines dort seins. .. auf diese weise werden mancherorts z.b. regimegegner "neutralisiert". mag paradox klingen, aber grade dann ist es eben extrem wichtig, bei sich zu bleiben .. und die berechtigte wut so gut es geht in für einen selbst maximal nützliche bahnen zu lenken. das fertig zu bringen kann schon ein wesentliches ziel sein .. oft mit dem ergebnis der erkenntnis, dass manche der tatsächlich "ver-rückten" eventuell auf der "anderen seite" sitzen .. wo man sie auch tunlichst lassen sollt.
.. allein damit wär schon viel erreicht!

ps: je weniger innerer widerstand also gegen äussere unumgänglichkeiten, desto weniger blutige nasen; die eigene energie (auch wut) erst mal zu verwenden, um einen nebeneingang zu finden ist jedenfalls immer besser investiert, als - mitten im kugelhagel - ewig gegen das eiserne (haupt)tor zu rennen. die scheinbar starke eiche zerbricht im tosenden sturm, während sich das schilfgras mühelos aufrichtet, sobald sich der wind legt und wieder ruhe einkehrt .. der beste kampf ist der, der niemals stattfindet!

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Beitrag Do., 04.04.2013, 22:17

Wir hatten hier gerade Klinik-Disco. An sich hatte ich keine Lust drauf, aber da der DJ zwischendurch was von meiner CD gespielt hat, bin ich zeitweise auch etwas mehr aus mir heraus gegangen. Ich hoffe, dass mir das bezüglich der Gruppentherapie hilft, dass die (die da waren) mich auch mal anders erlebt haben.

Leider zeigt sich bei mir grad ein immer größer werdendes Problem. Eine Patientin hier in der Klinik, die zum Glück nicht in meiner Bezugsgruppe ist, die ich aber zwischendurch auf dem Gang oder in Sportgruppen oder heute in der Disco sehe, triggert total mein Adoptionstrauma und erinnert mich an meine leibliche Mutter. Ich kam vorhin zwischendurch gar nicht klar. Immer wenn ich sie gesehen habe. Und das obwohl ich mit einer anderen Person mit der ich mich gut verstehe dort war und zeitweise in der Musik auch aufgegangen bin. Aber sobald ich sie sah...bäm... Ein absolut undiffernzierbares Gefühlsknäuel, das mich überwältigt. Leider bin ich dadurch auch wieder leicht in autoagressives Verhalten verfallen. Das gefällt mir absolut gar nicht, dass das seit ich hier bin wieder deutlich zugenommen hat.

Leider weiß ich nicht, wie ich um Hilfe bitten soll. Morgen habe ich an "richtigen" Therapien nur die Körpertherapiegruppe, aber zum einen ist das kein Thema für die Gruppe und zum anderen erst Recht nicht bei der Körpertherapie, wo ich das erste Mal bin.

Ich hoffe sehr, dass ich gleich schlafen kann, es mir morgen besser geht und ich die Person nicht wieder treffe... Aber ich muss das dringend thematisieren, denn sowas kann mir ja immer wieder passieren, wobei so krass in der Form ist es mir durch eine Person ausgelöst noch nie passiert. Selbst wenn andere den Akzent wie sie haben, das klingt irgendwo noch vertraut. Ich weiß nicht, was das bei ihr ist. Äußerlichkeit, Gestik, Mimik keine Ahnung... ich weiß nur sie kann nix dafür und es ist irgendwas, das sich in mir abspielt
Mit Specksteinbearbeitung???
Ja, so hat sie es gesagt...
Ich hab' echt Respekt vor dir, wie du die Kraft hast, weithin für dich einzustehen... mich würde das irgendwann in die Verzweiflung treiben, derartiges zu hören.
Danke!
Und regt man sich über etwas auf, ist das am Ende noch Ausdruck einer pathologischen Problematik, wenn es ganz blöd läuft. Ich hoffe, du kannst wenigstens mit deiner Bezugstherapeutin einigermaßen reden.
Ja, durch mein "Aufregen", wobei ich nicht laut geworden bin oder so, sondern einfach ganz klar und bestimmt gesagt habe was Sache ist, kam ja dann von der Oberärztin Wut sei ja ein großes Thema bei mir ^^
was ich auch teils auf einen Zettel notierte, der nicht immer auf Gefallen gestossen war
Bei meiner Thera mache ich das eigentlich nie. Höchsten Notizen, die in der Hosentasche bleiben, weil ich sie dann eh auswendig weiß also so Stichworte, die mich erinnern. Aber da habe ich auch Zeit und es ist nicht so tragisch, wenn wir abdriften und ich was anderes die folgende Woche anspreche. Wenn es ganz wichtig ist und ich Angst habe, dass ich es aus Angst nicht anspreche, schreibe ich ihr auch eine Art Brief, den ich ihr überreiche. Hier habe ich halt deutlich weniger Zeit, die ich dann effektiv nutzen möchte. Nun sind es schon 3 große Themen, die ich auf meiner Liste für das nächste Gespräch habe, plus das mit der "Persönlichkeitsstörung" (wo ich dank der E-Mail Antwort des US-Thera jetzt noch mal überzeugter von meiner Auffassung bin. Er meinte auch dass diese Verhaltensmerkmale in dem Zusammenhang PTBS sind und keine PS und das depressive Episoden halt auch für das Trauma typisch sind. Ebenso hat er sich über die Art und Weise aufgeregt, wie die mich hier behandeln und mir noch mal Tipps zur Wutkanalisierung gegeben, wenn ich nicht grad ins Schwimmbad kann.), aber das nächste Gespräch ist ja noch mind. 5 Tage weit weg... oO (Es sei denn das findet nicht immer am gleichen Wochentag statt)
. steck einen völlig normalen menschen in ein irrenhaus .. und wenn er sich aufregt, dann bestätigt er die berechtigung seines dort seins.
Ja, das befürchte ich auch...
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viciente
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Beitrag Do., 04.04.2013, 22:29

AdoLife hat geschrieben:
. steck einen völlig normalen menschen in ein irrenhaus .. und wenn er sich aufregt, dann bestätigt er die berechtigung seines dort seins.
Ja, das befürchte ich auch...
ja, aber lies bitte nicht bloss das, sondern - wenn schon, dann - alles, was dort steht!

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Beitrag Do., 04.04.2013, 22:38

ja, aber lies bitte nicht bloss das, sondern - wenn schon, dann - alles, was dort steht!
Hab ich Aber zu dem Teil wollte ich halt meinen Senf dazu geben
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Beitrag Do., 04.04.2013, 22:39

Hey, Ado!

Ich drück Dich mal! Schlaf gut!
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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viciente
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Beitrag Do., 04.04.2013, 22:42

AdoLife hat geschrieben:
ja, aber lies bitte nicht bloss das, sondern - wenn schon, dann - alles, was dort steht!
Hab ich Aber zu dem Teil wollte ich halt meinen Senf dazu geben
oki doki .. dann noch gute n8 & schlaf gut!

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Beitrag Fr., 05.04.2013, 19:24

Ich muss mich noch mal bei euch ausweinen. Mir geht es hundsmiserabel Gestern schlecht eingeschlafen, aber heute geht alles den Bach runter.

Ich bin heute Morgen nach dem Frühstück bei der Sportgruppe wieder auf die Person getroffen und kam ab da an gar nicht mehr klar. Habe mich für die Gruppe abgemeldet und sollte mich in der medizinischen Zentrale melden. Dort fragte ich, ob meine Bezugs-Thera im Verlaufe des Tages mit mir sprechen könnte, aber sie sei nicht da. Daraufhin hatte ich ein Gespräch mit einer der Schwestern, die aber weder meine Geschichte kannte noch sonst irgendwie ein therapeutisches Gespräch führen konnte. Sie meinte halt lediglich ich solle mir bewusst machen, dass diese Person nicht meine Mutter sei und da müsse ich jetzt halt durch. Dann haben wir überlegt wie ich wieder runterkommen kann, da ich Angst hatte mich zu verletzen, wenn ich aufs Zimmer gehe. Ich schlug vor zum Fitness zu gehen, falls das ausnahmsweise möglich sei, obwohl die sonst vormittags zu haben. Sie meinte das ginge in Ordnung, also ging ich runter und wurde da prompt wieder rausgeschmissen, da eine Einweisung für eine Gruppe stattfand. Ich fand es ja schon super, dass ich die Frau vor der ganzen Gruppe ansprechen musste Ich hatte gesagt, dass es mir nicht gut geht und ich das mit der MZ abgeklärt habe, aber es interessierte sie nicht, woraufhin ich dann nur noch meinte ich sei ja nicht zum Spaß hier hingekommen und dann eben nicht. Draußen dann erst mal gegen die Wand geschlagen, die aber leider so gar nicht hart, sondern laut war…. :/ Wieder zurück in der MZ schlug ich vor mit dem Hund was zu machen. Allerdings ging das auch nur noch eine halbe Stunde, da ich danach mich noch für das Arztgespräch wegen der Schilddrüsenwerte eingetragen hatte, was ich komplett vergessen habe. Der Hund hat mich ein bisschen runter geholt, aber in dem Arztgespräch hätte ich wieder explodieren können. Meine Werte haben sich drastisch verschlechtert und der labert mir wieder was von es sei ja im Normbereich Ich fand ich habe ganz klar Fachwissen und meine Meinung vertreten, aber er kam mir mit ich solle sachlich bleiben. Ich entschuldigte mich (auch wenn ich nicht laut geworden bin oder so, sondern nur sehr bestimmt aufgetreten bin) und meinte mir ginge es heute nicht gut. Ja, ihm auch nicht, woraufhin ich nur meinte ist das mein Problem? Ich bin dann noch mal runter meine alten Werte holen und er macht jetzt eine neue Blutabnahme mit ft3 und ft4 Werten – die hätte er direkt abnehmen müssen! Ebenso wie angeblich die Werte von meiner HÄ nicht angekommen sei, die ich extra habe vorher abnehmen lassen. Der Klinikarzt im schlaflabor wollte ja auch schon, dass ich meine Dosierung erhöhe, aber ich wollte die Werte abwarten. Nun finde ich es anhand des TSH eindeutig, aber ich warte mal noch die freien Werte ab. Und wenn der mich nicht erhöhen lässt (meinetwegen auch auf eigene Verantwortung) muss ich wohl warten bis ich zu Hause bin. Als ich aus dem Raum bin, um die Unterlagen zu holen, hat mich leider ein Mitpatient aus meiner Gruppe gesehen. Ich bin zum Aufzug gestürmt und meinte nur ich dreh ich gleich durch….

Danach hatte ich eine Sportgruppe, wo sie auch wieder war und ich versucht habe den Druck in den Übungen abzulassen. Dann bin ich noch mal zum Hund und habe eine Stunde mit ihm gekuschelt, was mich wieder runtergebracht hat (am WE ist er allerdings nicht im Haus). Anschließend Gedächtnistraining, was mich abgelenkt hat und leckeres Mittagessen, wo ich sie davor allerdings schon wieder gesehen habe und geflüchtet bin. Erst in der Körpertherapie ging es mir wieder schlechter. Vertrauensübungen. Wie soll ich denn bitte wildfremden Leuten vertrauen?! Ich vertraue ja nicht mal nahestehenden Personen und das ja auch aus eigentlich nachvollziehbaren Gründen. War demnach die einzige, die sich auf die Übungen nicht einlassen konnte.
Zuletzt geändert von AdoLife am Fr., 05.04.2013, 19:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Fr., 05.04.2013, 19:28

Nach der Stunde habe ich meinen Mut zusammengenommen und mit dem Körpertherapeuten gesprochen. Er meinte er habe nicht viel Zeit und, dass meine Bezugs-Thera heute wohl im Hause gewesen sei. (*grrI) Das tut auch schon wieder weh. Dann meinte er, dass ich ihm schon angekündigt wurde bzgl. dass ich das Boxen unbedingt wollte, sehr unzufrieden sei usw. Und irgendwie von wegen, ob das hier so richtig sei (wollen sie mich jetzt rausschmeißen????). Ich weiß nicht, ich hatte das Gefühl die erleben mich nur als Belastung. Er meinte, dass es gut sei, dass ich meine Gefühle (Wut, Trauer, Angst) wahrnehmen kann und fachlich genau weiß was mit mir passiert (habe davon gesprochen, dass ich getriggert wurde etc.), da ich ja auch bereits Therapieerfahrung habe und es jetzt darum geht die Gefühle auszuhalten. Ich solle positive Dinge über das WE unternehmen und mir vor Augen führen, dass diese Person mich erinnert, aber nicht meine leibliche Mutter ist und mir hier niemand was getan hat (bzgl. der Wut). Habe ich irgendwem was getan? Ich spreche doch nur ganz klar an, wenn mich etwas stört. Ich dachte man soll seine Bedürfnisse ausdrücken lernen? Und von wegen er spreche mich gezielt auf der Erwachseneebene an, da es keinen Sinn macht meine Hilflosigkeit noch zu verstärken.

Ich fühle mich so extrem allein gelassen. Es ist wie überall in der Welt. Stumme, angepasste Ja-Sager werden erwartet und alles andere passt nicht dazu.


Ich kann nicht mehr. Ich war vorhin nur am Heulen. Ich habe mir den Arm und Bauch aufgekratzt. Es ist alles zu viel. Was soll ich nur tun?

Bin nach der Heulerei wieder erschöpft eingeschlafen. Habe dadurch verpast, dass ich mich um halb 5 mit einer Mitpatientin treffen wollte und auch nicht beim Abendbrot gewesen. Nach mir geschaut hat natürlich keiner, obwohl mindestens 2 Personen wussten was passiert ist und dass es mir nicht gut geht. Aus der MZ kommt auch niemand vorbei. Für die ist es erledigt, wenn man sich nicht noch mal meldet. Aber warum sollte ich mich melden, wenn mir dann im Gespräch gesagt wird da muss ich durch? Nun liege ich hier einsam im Bett, mir ist kotzübel und meine Arme und Beine fühlen sich total komisch an. Überlege, ob ich eine von meinen Schlaftabletten nehme, aber das käme glaube ich bei denen auch nicht gut an. Aber dorthin und nach etwas fragen, will ich auch nicht....

Und da die mich hier eh nur als wütende Person sehen, habe ich Angst, dass die mir schließlich noch sagen wollen (und in den Bericht an die RV schreiben), dass ich für meinen Job nicht geeignet sei. Aber ich bin noch NIE auch nur ansatzweise im Umgang mit den Kindern wütend geworden. Das würde mir NIEMALS passieren. Das ist hier einfach eine völlig andere Situation.
Zuletzt geändert von AdoLife am Fr., 05.04.2013, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Fr., 05.04.2013, 19:37

Wir kennen uns ja eher nicht und ich hab auch überhaupt keine Ahnung von Reha-Kliniken, aber mir tut es leid, dass es dir so geht und ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles besonders hilfreich ist - IM MOMENT.

Ich kenne nur Krankenhaus- und Kuraufenthalte und kann mich erinnern, dass mir das Gefühl vertraut vorkommt, das du beschreibst, wenn auch nicht so extrem. Ich kenne Ärzte, die keine Ahnung haben und gegen die man so machtlos ist. Du bist da halt ein Patient von so vielen, die da durchgeschleust werden - einen anderen Eindruck hab ich jedenfalls nicht.

Es hört sich an wie ein Kampf - so, als müsstet ihr, du und die Klinik, euch gegenseitig beweisen, dass es nicht funktionieren 'darf' mit euch. So, als müssste man dich irgendwie gängeln und so, als müsstest du zeigen, dass du das nicht mit dir machen lässt. So richtig scharf warst du ja auch nicht darauf, oder?

Gibt es denn niemanden, der so eine Art 'Patientenfürsprecher' ist?

Notfalls würde ich dann doch eher den Kontakt zur Außenwelt suchen und die Therapeutin anrufen, meinst du nicht?

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Beitrag Fr., 05.04.2013, 19:45

Ich kenne Ärzte, die keine Ahnung haben und gegen die man so machtlos ist.
Ja, machtlos und ohnmächtig fühle ich mich mal wieder.
Du bist da halt ein Patient von so vielen, die da durchgeschleust werden - einen anderen Eindruck hab ich jedenfalls nicht.
Ja definitiv. Dass es keine Individualität gibt, ist mir ja hier schnell klar geworden.
Es hört sich an wie ein Kampf - so, als müsstet ihr, du und die Klinik, euch gegenseitig beweisen, dass es nicht funktionieren 'darf' mit euch. So, als müssste man dich irgendwie gängeln und so, als müsstest du zeigen, dass du das nicht mit dir machen lässt. So richtig scharf warst du ja auch nicht darauf, oder?
Ich will denen nichts beweisen. Und grad ist meine Wut auch absolut weg und ich bin einfach nur noch vollkommen depri. Vielleicht gefällt denen das ja besser... Es fehlt nur noch der Moment, wo die mich Medikamenten regulieren wollen, dann bin ich weg... Als ich mich entschiedenen habe hier hin zu fahren stand ich auch hinter der Entscheidung. Es hat lange bis dahin gedauert, aber ich wollte das schließlich machen und ich will hier auch was erreichen und nicht schlimmer rausgehen als es vorher war.
Gibt es denn niemanden, der so eine Art 'Patientenfürsprecher' ist?
Nicht das ich wüsste.
Notfalls würde ich dann doch eher den Kontakt zur Außenwelt suchen und die Therapeutin anrufen, meinst du nicht?
Momentan traue ich mich das nicht. Wenn dann kommunizieren wir eh nur per Mail und ich glaube wenn ich sie kontaktiere, wird mir das hier auch nur wieder negativ ausgelegt...
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Beitrag Fr., 05.04.2013, 19:49

ja .. mich macht das auch betroffen, zumal deine geschichte (leider) sehr plausibel klingt. bedauerlich, aber angepasste und ja-sager tun sich nun mal (derzeit oft noch) "leichter", was aber nicht heisst, dass das so bleiben wird. es braucht viele menschen, die in diesem alltagsbrei die kraft haben, eine eigene und klare position einzunehmen!
.. manchmal fühlt man sich dann allein, aber tatsächlich ist es nicht wirklich so, da es ausser dir auch viele andere gibt, die ihre kraft und energie aufbringen zu sich zu stehen. wenn du mal zeit und lust hast, dann schreib doch vielleicht mal etwas über dich? was du machst, was dir wichtig ist .. wo du hin möchtest .. und mal hier ein paar bilder deiner ziele auf? der klinikaufenthalt ist ja nur eine eher kurze episode verglichen mit dem, was du noch alles machen kannst!

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