Lesezirkel: 'Der Klavierstimmer' von Pascal Mercier
Ja titus2 da hast du schon recht, natürlich werden die Romanfiguren ( vor allem bei guten Büchern) während des lesens irgendwie lebendig.
Aber beim Lesen hier im Forum ist mir das irgendwie krass vorgekommen, weiß auch nicht wieso.
DIe Frage müsste doch eigentlich lauten:" Was macht der Autor mit dieser oder jener Person, wie entwickelt ER sie weiter ?"
Ich hab mich übrigens dazu entschlossen die nächsten 200 Seiten bis zum Termin zu lesen, wenn sich danach mein EIndruck vom Buch nicht gebessert hat, werde ich aber wahrscheinlich aussteigen.
Früher einmal gab es sowas bei mir nicht, da habe ich ein Buch auch wenn ich mal völlig danebengegriffen habe, beinhart fertiggelesen.
Das mache ich aber schon länger nicht mehr, aber es kommt selten vor daß mir ein Buch gar nicht gefällt.
Das letzte war die Atemschaukel von Herta Müller
Aber beim Lesen hier im Forum ist mir das irgendwie krass vorgekommen, weiß auch nicht wieso.
DIe Frage müsste doch eigentlich lauten:" Was macht der Autor mit dieser oder jener Person, wie entwickelt ER sie weiter ?"
Ich hab mich übrigens dazu entschlossen die nächsten 200 Seiten bis zum Termin zu lesen, wenn sich danach mein EIndruck vom Buch nicht gebessert hat, werde ich aber wahrscheinlich aussteigen.
Früher einmal gab es sowas bei mir nicht, da habe ich ein Buch auch wenn ich mal völlig danebengegriffen habe, beinhart fertiggelesen.
Das mache ich aber schon länger nicht mehr, aber es kommt selten vor daß mir ein Buch gar nicht gefällt.
Das letzte war die Atemschaukel von Herta Müller
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
- Werbung
Bei mir entsteht beim Lesen eine Art Phantasiewelt und ich habe dazu eine klare Trennung. In der Phantasiewelt wird alles lebendig ja, ein bisschen so wie in Phantasien in der unendlichen Geschichte. Aber das ist für mich eine Bereicherung und so lange ich nicht Gefahr laufe, nicht zu wissen, dass es eine Phantasiewelt ist, genieße ich das einfach.
Und manchmal lasse ich mich in diese Phantasiewelt regelrecht fallen, aber das hat einen Rahmen. Einen Anfang und ein Ende.
Wieso müsste die Frage denn lauten, was macht der Autor mit dieser und jener Person. Gibt es nicht unterschiedliche Möglichkeiten von Fragen und Herangehensweisen und was sind die Nachteile der, die du da jetzt bedenklich findest? Hm, ich komme gerade ins Nachdenken. Ja, ich frage mich eher - wie entwickelt sich Paco weiter, welche Lösung werden Patrice und Patricia finden oder finden sie gar keine? Stimmt, ich frage mich weniger - welches Ende hat sich der Autor für die beiden ausgedacht.
Wobei, stopp, manchmal gehe ich auch auf diese Ebene. Aber wahrscheinlich nicht so ausgeprägt. Muss ich mal darüber nachdenken, ob das besser wäre, wenn ich das tun würde.
Ja, ich glaube so ist das bei mir.
Blossom.
Und manchmal lasse ich mich in diese Phantasiewelt regelrecht fallen, aber das hat einen Rahmen. Einen Anfang und ein Ende.
Wieso müsste die Frage denn lauten, was macht der Autor mit dieser und jener Person. Gibt es nicht unterschiedliche Möglichkeiten von Fragen und Herangehensweisen und was sind die Nachteile der, die du da jetzt bedenklich findest? Hm, ich komme gerade ins Nachdenken. Ja, ich frage mich eher - wie entwickelt sich Paco weiter, welche Lösung werden Patrice und Patricia finden oder finden sie gar keine? Stimmt, ich frage mich weniger - welches Ende hat sich der Autor für die beiden ausgedacht.
Wobei, stopp, manchmal gehe ich auch auf diese Ebene. Aber wahrscheinlich nicht so ausgeprägt. Muss ich mal darüber nachdenken, ob das besser wäre, wenn ich das tun würde.
Ja, ich glaube so ist das bei mir.
Blossom.
komisch bei mir steht die Entwicklung der Personen gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern die Neugier warum und wie es schlussendlich zu dem Mord gekommen ist
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "
Ich weiß zwar nicht, ob auch Kommentare von "Nicht-Lesezirkel-Teilnehmern" erwünscht sind, aber trotzdem:
Allerdings muss ich sagen, dass ich dennoch immer nur den Gedanken hatte: wie geht die Geschichte weiter, und nicht: was macht/denkt die Romanfigur als nächstes Dachte hier vorhin sogar, beim Klavierstimmer handle es sich um eine wahre Geschichte!
Ja stimmt, mir gefällt ein Buch/Film nur richtig richtig gut, wenn ich mich mit einer der Figuren identifizieren kann. Aus diesem Grund möchte ich auch nicht bei diesem Lesezirkel mitmachen - es würde mich unglaublich stören, zu lesen, wie andere MEINE Geschichte interpretieren - oder noch schlimmer, sich mit MEINER persönlichen Person identifizieren Das geht bei mir so weit, dass ich ein empfohlenes Buch nicht lesen kann, ohne dabei ständig an die Person zu denken, die es mir empfohlen hat, und es als "ihre/seine" Geschichte zu empfinden.titus2 hat geschrieben:Nico, den Einwand, es seien ja 'nur' Romanfiguren, verstehe ich nicht: Ist es nicht so, dass man sich mit ihnen identifiziert - oder auch nicht?
Allerdings muss ich sagen, dass ich dennoch immer nur den Gedanken hatte: wie geht die Geschichte weiter, und nicht: was macht/denkt die Romanfigur als nächstes Dachte hier vorhin sogar, beim Klavierstimmer handle es sich um eine wahre Geschichte!
- Werbung
Da stimme ich dir auch zu sunny, bei mir ist es so, dass ich niemals ein Buch lese wo ich den Film vorher gesehen habe oder umgekehrt denn dann ist meine Fantasie schon voreingenommen bzw. eingeschränkt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
-
Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
- , 50
- Beiträge: 1299
Liebe Sunny,Sunny75 hat geschrieben:Ich weiß zwar nicht, ob auch Kommentare von "Nicht-Lesezirkel-Teilnehmern" erwünscht sind, aber trotzdem
ich kann nur für mich sprechen - ich freue mich über jeden Kommentar,
jede Anregung und über regen Austausch zum Thema Lesen und Bücher.
(Worüber ich mich nicht gefreut habe, war der Erbrechen-Smilie, mir wird da leicht übel;
ich wäre dir dankbar, wenn du den in diesem Thread in Zukunft wirklich nur mehr in unbedingt nötigen Fällen einsetzen könntest.
Danke dafür! )
Mir gehts genauso wie dir: Ich will auch immer wissen, wie die Geschichte weitergeht.
Bücher, die mir andere empfehlen/schenken, kann ich schon lesen.
Manchmal haben wir sogar darüber gesprochen -
wenn wir eine Figur in diesem Roman wären, welche?
Das fand ich auch total interessant - da lernt man gute Freunde nochmal anders kennen:
Ihre Selbsteinschätzung (und wie sie einen selbst sehen), ihre Wünsche und Träume.
(OT: Wahrscheinlich nicht umsonst werden manchmal ja auch Märchen in Psychotherapien verwendet?)
Fundevogel
Ich habe leider Probleme mit dem Buch.
Der Mexikoplatz haut mich immer wieder emotional raus. So komme ich einfach nicht über die ersten Hefte.
Der Mexikoplatz haut mich immer wieder emotional raus. So komme ich einfach nicht über die ersten Hefte.
After all this time ? Always.
-
Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
- , 50
- Beiträge: 1299
@kaja
Das tut mir leid für dich.
Vielleicht hast du ja Lust trotzdem hier mitzulesen.
Beim nächsten Buch dann hoffe ich...
glg
Das tut mir leid für dich.
Vielleicht hast du ja Lust trotzdem hier mitzulesen.
Beim nächsten Buch dann hoffe ich...
glg
Fundevogel
mexikoplatz ? kann mich gar nicht daran erinnern ?
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "
Ist nur ganz am Anfang.
Patrice geht da zur Bank vor seinem Abflug und Patricia fährt von da ins Kino, zum Flughafen etc.
Er kommt ein paar Mal auch in der Beschreibung vom Haus vor.
Patrice geht da zur Bank vor seinem Abflug und Patricia fährt von da ins Kino, zum Flughafen etc.
Er kommt ein paar Mal auch in der Beschreibung vom Haus vor.
After all this time ? Always.
ok, mir ist es wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, weil ich keine assoziationen damit verbinde
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "
Ja, das ist auch nur minimal. Leider bekomme ich beim hören aber immer einen halben Herzinfarkt.
After all this time ? Always.
das tut mir leid :(
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "
-
- Forums-Insider
- , 25
- Beiträge: 427
jetzt gehts bei mir besser voran. bin jetzt im dritten heft und lese deutlich lieber als noch vor ein paar wochen. dauert wohl etwas bis man (ich) ein gefühl für dieses buch bekommt, dann macht es auch mehr spass zu lesen
wo ich nicht ganz durchsteige und was mich doch näher interessiert, so dass ich mal nachfrage, ist die szene mit juliette und patrice. juliette spielt vaters oper (seite 183, zweites heft) habe ich das richtig verstanden, juliette spielt auf einem klavier? aber besteht eine oper nicht aus mehreren instrumenten? da steht ja auch etwas von klarinette, bratsche und fagott. das hab ich nicht ganz verstanden, wie sie die gesamte oper spielen können. ich kann mir auch nicht vorstellen, wie so ein blatt aussieht, wo so ein stück drauf steht. steht die handlung dabei? so dass sie wissen, was bei welcher note gerade passiert?
ich bin immer wieder erstaunt über diese detailverliebtheit im buch. dass sie immer zu wissen scheinen, was die anderen personen gerade fühlen/denken. auch bei der oper wird ja alles genaustens beschrieben.
grüßle stilleswasser
wo ich nicht ganz durchsteige und was mich doch näher interessiert, so dass ich mal nachfrage, ist die szene mit juliette und patrice. juliette spielt vaters oper (seite 183, zweites heft) habe ich das richtig verstanden, juliette spielt auf einem klavier? aber besteht eine oper nicht aus mehreren instrumenten? da steht ja auch etwas von klarinette, bratsche und fagott. das hab ich nicht ganz verstanden, wie sie die gesamte oper spielen können. ich kann mir auch nicht vorstellen, wie so ein blatt aussieht, wo so ein stück drauf steht. steht die handlung dabei? so dass sie wissen, was bei welcher note gerade passiert?
ich bin immer wieder erstaunt über diese detailverliebtheit im buch. dass sie immer zu wissen scheinen, was die anderen personen gerade fühlen/denken. auch bei der oper wird ja alles genaustens beschrieben.
grüßle stilleswasser
*
Ich bin gerade sehr empfindsam und schnell verletzt. Ich bitte dies zu berücksichtigen, wenn du mir antworten möchtest, da mir achtlose, grenzüberschreitende Kommentare sehr weh tun können u ich aber weiterhin im Forum bleiben möchte. Danke.
*
-
Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
- , 50
- Beiträge: 1299
Hallo stilleswasser,
freut mich, daß du dich jetzt "reingelesen" hast in das Buch und daß du dich einlassen konntest.
Ich hab auch wieder ein paar Seiten gelesen und bin ganz gut reingekommen in das Lesen.
Eher so wie früher, einfach nur lesen.
Dieses Buch hab ich - ganz große Ausnahme - mit Kugelschreiber gelesen, weil ich es für hier gelesen habe und dachte, ich muß genau lesen und mir manches merken und anstreichen
(@Nico - normalerweise mache ich das nicht; in Bücher schreiben ist eigentlich ein Sakrileg. Diesmal aber habe ich es gemacht, sogar mit Anmerkungen. Hat auch was, muß ich sagen...)
stilleswasser, du hast gefragt nach Juliettes Klavierspiel:
ja, sie spielt die Oper auf einem Klavier (und ich glaube, in dem leeren Haus steht anfangs noch nicht viel mehr als dieses Klavier, auf dem sie spielt.)
Wie das geht? Das geht nur, weil Juliette so gut ist und sie sagt ja auch,
wie anstrengend es ist, Partituren vom Blatt zu spielen.
Mich hat das auch beeindruckt, daß so etwas jemand können kann.
Aber gute Musiker...
Ja, eine Oper besteht aus mehreren Instrumenten, die stehen einzeln in einer sogenannten Partitur.
Da gibt es dann praktisch eine Notenzeile pro Instrument (also jetzt vereinfacht),
so daß man auf einen Blick sieht, welche Instrumente gerade was spielen und wo gerade "die Melodie spielt".
Von Opern oder symphonischen Werken gibt es auch sogenannte Klavierauszüge, wo das vielstimmige Werk für Klavier umgeschrieben ist; die Melodie ist dann durch ein Instrument ausgedrückt und nicht in durch viele.
Die Detailverliebtheit - das ist ein schönes Wort, das du da verwendet hast.
Ja, ich fand das auch: zuerst mühsam, uninteressant und anstrengend.
Dann schön, weil ich fand, es drückt die Liebe und Begeisterung so gut aus...
Wenn ich etwas oder jemand liebe, dann widme ich Zeit, Aufmerksamkeit, unendlich lange und für jedes einzelne Detail...
Und daß die Romanfiguren immer zu wissen scheinen, was die anderen denken und fühlen...
(abgesehen davon, daß das der Autor ist).
Finde ich eine interessante Beobachtung, stilleswasser.
Ist es nicht auch im RL oft so, daß wir glauben zu wissen, was die anderen denken und fühlen?
freut mich, daß du dich jetzt "reingelesen" hast in das Buch und daß du dich einlassen konntest.
Ich hab auch wieder ein paar Seiten gelesen und bin ganz gut reingekommen in das Lesen.
Eher so wie früher, einfach nur lesen.
Dieses Buch hab ich - ganz große Ausnahme - mit Kugelschreiber gelesen, weil ich es für hier gelesen habe und dachte, ich muß genau lesen und mir manches merken und anstreichen
(@Nico - normalerweise mache ich das nicht; in Bücher schreiben ist eigentlich ein Sakrileg. Diesmal aber habe ich es gemacht, sogar mit Anmerkungen. Hat auch was, muß ich sagen...)
stilleswasser, du hast gefragt nach Juliettes Klavierspiel:
ja, sie spielt die Oper auf einem Klavier (und ich glaube, in dem leeren Haus steht anfangs noch nicht viel mehr als dieses Klavier, auf dem sie spielt.)
Wie das geht? Das geht nur, weil Juliette so gut ist und sie sagt ja auch,
wie anstrengend es ist, Partituren vom Blatt zu spielen.
Mich hat das auch beeindruckt, daß so etwas jemand können kann.
Aber gute Musiker...
Ja, eine Oper besteht aus mehreren Instrumenten, die stehen einzeln in einer sogenannten Partitur.
Da gibt es dann praktisch eine Notenzeile pro Instrument (also jetzt vereinfacht),
so daß man auf einen Blick sieht, welche Instrumente gerade was spielen und wo gerade "die Melodie spielt".
Von Opern oder symphonischen Werken gibt es auch sogenannte Klavierauszüge, wo das vielstimmige Werk für Klavier umgeschrieben ist; die Melodie ist dann durch ein Instrument ausgedrückt und nicht in durch viele.
Die Detailverliebtheit - das ist ein schönes Wort, das du da verwendet hast.
Ja, ich fand das auch: zuerst mühsam, uninteressant und anstrengend.
Dann schön, weil ich fand, es drückt die Liebe und Begeisterung so gut aus...
Wenn ich etwas oder jemand liebe, dann widme ich Zeit, Aufmerksamkeit, unendlich lange und für jedes einzelne Detail...
Und daß die Romanfiguren immer zu wissen scheinen, was die anderen denken und fühlen...
(abgesehen davon, daß das der Autor ist).
Finde ich eine interessante Beobachtung, stilleswasser.
Ist es nicht auch im RL oft so, daß wir glauben zu wissen, was die anderen denken und fühlen?
Fundevogel
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 48 Antworten
- 3411 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Fundevogel
-
- 649 Antworten
- 15882 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Marzipanschnute