Was 'dürft' ihr bei euren Therapeuten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 18:22

Nein...und warum nicht?
weil ich meiner Gynäkologin aus HD absolut vertraue und sie mich genau dorthin überwiesen hat
und weil er sich im Laufe des Gesprächs für mich als sehr glaubhaft und sicher erwies in dem was er tut,
weil er zwischen den Zeilen lesen konnte, mir Antworten auf meine Fragen geben konnte
darum sass ich eine Stunde bei ihm
habe alles gefragt, alles.
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hope_81
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 18:23

@ADW,
okay, dann ist er brilliant auch wenn er ein Spinner ist...Gut.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 18:24

ein bisschen Spinner und auch sehr von sich überzeugt
jedenfalls nicht Otto Normal...nein, ganz gewiss nicht.

Seither wäre ich auch vorsichtiger im Beurteilen von Äusserlichkeiten.
Nicht immer ist das was gut aussieht gut
und das was nicht unserer Norm entspricht krank.

Das läßt sich auch hier auf der Thema übertragen.
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Beebee
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 18:25

Also war es denn sonst ok oder war der Typ gänzlich neben der Spur?
Einrichtung eines Behandlungszimmers sollte doch eher neutral sein, also so, dass man sich als Patient nicht von dem Geschmack des Arztes "bedrängt" und überrumpelt fühlt, finde ich. Kann ja trotzdem gemütlich (so "gemütlich", wie ein Untersuchungsraum, gerade bei Gyns *schauder* eben sein kann), also eher ordentlich und irgendwie normal...
Ist ja auch ein großer Unterschied, ob man zum Arzt oder Therapeuten geht, finde ich!

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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 18:28

er ist sehr okay
Doch, das war SEHR seins.
Vielleicht bin ich auch deswegen so erschrocken weil das Drumherum eben sehr klinisch nüchtern war
und dann komm ich in das Zimmer...
Ordentlich war das nur eben sehr...sehr seins...wenn man sich dann getraut hat konnte man sehr viel über ihn erfahren ...

Bei meiner Therapeutin war das ganz anders.
So wie sie selbst war auch das Zimmer sehr nüchtern, geradlinig.
Glastisch,
zwei schwarze Stühle
weisser Teppich
Glasregale
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Beebee
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 18:38

Dann ist ja gut!
Ich bin froh, dass es bei meiner Thera nicht so karg ist. Fühle mich sonst überhaupt nicht wohl.

Gibt es auch Dinge, die in der Therapie von eurem Therapeuten "unerwünscht" sind?
Also beispielsweise Handyklingeln? Es kam schon nicht so gut an, als mein Handy in der Tasche nur gebrummt hat, war lautlos und auf vibration gestellt. Von daher könnte ich es mir nie nie vorstellen, dass ich in der Stunde telefonieren dürfte!


leberblümchen
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 18:42

Äh, ja, wie gesagt: Schrieb ich bereits: ICH darf telefonieren, aber ich bin mir sicher, dass das nicht überall gut ankommt und nicht mal, dass derselbe Therapeut allen Patienten das Gebimmel freundlich entspannt gestattet. Aber ich darf das eben nicht, weil ich etwas 'Besonderes' wäre, sondern weil es meiner Situation 'angemessen' erscheint. So wird das mit dem Angebot, anzurufen, auch sein: Der eine Patient würde es ausnutzen und dem anderen muss man es deutlich anbieten, damit er sich im Notfall trauen würde.

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daggimaus
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 18:51

@AufdemWeg,
wie sieht das böse Erwachen konkret aus?
Dass man als Patient am Ende nicht mehr unterscheiden kann, ist es jetzt eher eine private oder doch noch eine therapeutische Beziehung??? Zu viel Fürsorge kann auch schaden, zumal, wenn sie nicht mal ernst gemeint war.

Mir ging es damals krottenschlecht und meine Thera hat mir E-Mail-Kontakt, SMS schreiben, Handy und Telefonate angeboten... Das habe ich ernst genommen und in meiner Not auch in Anspruch genommen, aber da kam tagelang nichts und mir ging es immer schlechter und ich war enttäuscht und habe immer wieder versucht, sie zu erreichen, aber ihr war es zu viel und da hat sie einfach dicht gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste ...

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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 18:54

daggimaus,

ich kenne es auch so...sehr viel Fürsorge aber auch sehr viel Kälte, Sachlichkeit, Nüchternheit.
Aber: manchmal habe ich mir gewünscht in den letzten Monaten nach dem Ende der Therapie
es wäre alles ein Spiel meiner Therapeutin gewesen
aber ich fürchte das war es nicht.
Trotzdem: diese Momente, ich versuche sie mir zu bewahren, denn sie waren da und sie waren aufrichtig.
Da bin ich mir sicher und kann das mittlweile auch gut aushalten und annehmen....also hoff ich, glaub ich...
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daggimaus
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:08

ich kenne es auch so...sehr viel Fürsorge aber auch sehr viel Kälte, Sachlichkeit, Nüchternheit.
Mit dem Wechselspiel konnte ich überhaupt nicht umgehen ..., das hat mich regelmäßig fertig gemacht.

Meine jetzige Thera ist da eher nüchtern, ein bisschen herb zwar, aber korrekt (mache VT). Von ihr habe ich keine ausdrücklichen Fürsorge-Angebote bekommen und alles verläuft eher sachlich-freundlich aber passend für mich. Eine E-mail-Adresse habe ich bei Bedarf, aber noch nie in Anspruch nehmen müssen und muss es hoffentlich auch nicht.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:15

wie bist du rauss gekommen, daggi?
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Anna Lüse
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:18

@Titus: Ich dachte, ich werfe mal einfach Gedanken zur anderen Seite ein. Ich meine es gibt ja auch Sachen, wo ich sagen würde "Also DAS darf mein Thera nicht". Klar bin ich nicht seine Domina * Frau Lüse senkt devot den Blick*und ich hab auch in dem Sinne nix zu verbieten aber ich meine das eher so Richtung "Das passt mir nicht"/"Würde mir nicht passen". Fand, das bringt ein klein bißchen Gleichberechtigung rein und regt zum Annehmen eines anderen Blickwinkels an.

Ich meine, ja Hallo?! Also, ähm, wenn "Seine Herrlichkeit" auf den Trip käme, hier mal privat anzurufen um was besprechen zu wollen oder um mal zwischendrin zu hören, wie es mir denn so geht -Hach, ja, da komm ich wieder ins Seufzen- das wäre im Romantisierungsmodus seeeeehr schön (ich klebe ja immer wieder/noch in Übertragungsmisthaufen fest). ABER, und das schreiben andere ja hier auch immer wieder, WENN es so wäre würde ich parallel - neben dem Herzklopfen, den schwitzigen Händen die den Telefonhörer kaum halten können- denken F*ck, was soll der Scheiß denn jetzt, wieso macht der denn jetzt so ne Tour, das will ich aber nicht. Das würde mich völlig durcheinanderschmeißen und die Therapie wäre nicht mehr wie vorher.

Dennoch würde ich nie sagen, er darf mich nicht anrufen und so...Steht aber eh nicht zur Debatte. Macht er nicht.

Aber davon abgesehen, ich würde es sehr ätzend finden, wenn er zum Beispiel immer wieder mal zu spät käme, Termine absagt, mich mit seinem Privatkram vollabern täte. Thera war in all den Jahren (5 ?) noch nie zu spät, 1x krank, mit sofortigem Alternativtermin, ich weiß maximal 3 private Dinge (in der Kategorie dass er auf Fortbildungen fährt z. B. aber nicht auf welche, mit wem und in welcher Stadt), das Telefon klingelt nur 1x, dann geht sofort der AB dran, wovon ich aber nix höre. Andere Pat. können draußen Sturm klingeln, wenn ich Stunde habe, habe ICH Stunde. Und da werden auch keine Postpakete angenommen (hatte ich mal in nem anderen Erstgespräch) Umgekehrt weiß ich auch, dass es ein strenges Donnerwetter gibt, wenn ich MAL zu spät komme. Das gibt dann "zur Strafe" gleich anaytische Fragen á la
"Frau Lüse, wie kommt es dass Sie gerade heute zu spät sind?"
Lüse:"Es war kein Parkplatz frei!"
Thera: "Hm..................Ahhhhhhhhjaaaaaaaa........."
Lüse denkt "Oh nein, bitte nicht das jetzt"
Thera: "Könnte es was mit der letzten Stunde zu tun haben?" Und aus der Nummer kommt Lüse dann nicht mehr so schnell raus. Seitdem fährt Lüse artig so los, wie es sich gehört, mit eingeplanter Zeit zum Parkplatzsuchen oder nen Bus früher. Lüse kommt sonst immer und überall zu spät. Nicht mehr bei Thera. Hat sich so eingebürgert aus Respekt und ich will ja auch nix verpassen.
Sorry, Lüse kam ins Labern

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daggimaus
Helferlein
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:23

wie bist du rauss gekommen, daggi?
Das hat alles ewig gedauert, bevor ich verstanden und die Zusammenhänge erkannt habe. Habe gehofft und gehofft... Allein und ohne Zuspruch anderer hätte ich das alles nicht überstanden, leide heute noch darunter. Ich habe mir Hilfe gesucht!

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**AufdemWeg**
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:25

also bist auch du von dir aus gegangen?
Dass das schwer ist, sau schwer, das kann ich mir vorstellen.

Ich glaube noch immer an das Gute im Menschen
daran, dass mir meine Therapeutin nicht wissentlich und mutwillig schaden wollte;
das, was sie gegeben hat, das war ehrlich.
Das halte ich mir immer vor Augen wenn es mal wieder sehr doll weh tut.
Und trotz allem konnte ich viel mit nehmen, sehr viel.
Dafür bin ich ihr dankbar.
Zuletzt geändert von **AufdemWeg** am Sa., 29.12.2012, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 29.12.2012, 19:28

Ich darf immer zu spät kommen. Ich hab nämlich erstens Angst, zu früh zu kommen. Und zweitens möchte ich keinem anderen Patienten begegnen. Und drittens - und das ist vermutlich der Hauptgrund - möchte ich nicht, dass er denkt, ich könnte es nicht abwarten... Und trotzdem schäme ich mich jedes Mal zu Tode, wenn ich es nicht schaffe. Er hat dazu noch nie etwas Kritisches gesagt. Er hat sogar bis vor ein paar Monaten immer noch hinten die zwei Minuten angehängt.

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