Sucht nach Selbstbefriedigung

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 10:14

Moin TT,
es scheint so als könntest Du Dich etwas mehr annehmen, und das ist schön.
Was mich persönlich mal interessiert ist, was denkst Du weshalb Du Deinen Mann, obwohl mittlerweile mehr Vertrauen als am Anfang da ist, immer weniger sexuell "heran lassen kannst"? Hast Du da eine Ahnung? Kann das was mit Bindung zu tun haben? Und wenn ja, wie steht das mit Bindung in Zusammenhang?
Ich würde da gerne mal eine Vermutung drüber hören, da ich ja mal selbst in so einer Beziehung war, nur eben auf der "anderen Seite".
Natürlich musst Du aber nicht antworten. Is ja klar.
LG,
pp

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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 11:40

Hallo PP,

ich habe viel gelesen über das Thema in den letzten Wochen seit es bei mir so aufgetreten ist mit Flashbacks usw. und mir wurde einfach immer mehr klar, dass es mir selbst eigentlich nicht total peinlich sein muss mit meinen ganzen Störungen, da diese Störungen ja aus dem Missbrauch heraus entstanden sind. Meine Einsicht ist da immerhin mal da. In der Therapie darüber zu reden ist wieder was anderes, das wird richtig hart werden für mich, gerade da ich auf dem Gebiet wenn es um Sexualität geht sehr sensibel reagiere.

Ja das hat mit Bindung zu tun zwischen mir und meinem Mann. Wir sind jetzt 13 Jahre zusammen und 6 davon verheiratet. Am Anfang der Beziehung hatten wir eigentlich ganz guten Sex bei dem ich auch öfters Orgasmen hatte, damals hatten wir aber eine nicht so feste Bindung emotional, man war halt verliebt. Als wir nach 4 Jahren zusammen gezogen sind wurde es bei mir schon etwas heikler und ich konnte mich nicht mehr ganz so fallen lassen, obwohl ich emotional viel enger mit ihm war. Und ganz massiv wurde es dann nach 7 Jahren Beziehung als unser erstes Kind kam und wir geheiratet haben. Ich war und bin mir sicher er ist der richtige Mann für mich,aber ab der Hochzeit und Kind als wir emotional total eng kamen klappte der Sex nicht mehr so richtig. Orgasmus gleich null. Und je länger wir zusammen sind und je besser wir und inzwischen kennen und zueinander stehen umso mehr geht bei mir beim Sex ein Knopf aus, sozusagen von 100 auf 0 in 3 Sekunden . Ihm zu Liebe lasse ich ihn das nicht so anmerken und mache schön weiter, ich will ihn ja nicht verletzen, das was er macht ist ja auch schön und er ist so lieb aber ich KANN einfach nicht in dem Moment. Manchmal ist es so dass ich solange wir Sex haben total abdrifte gedanklich und irgendwie mich ganz weit weg fühle und eigentlich gar nicht bei der Sache dann ist es besser für mich.

Aber genau da hatte ich in den ganzen Berichten der Überlebenden gelesen und in meinem Buch, das das ein Problem ist bei fast allen. Missbrauchte schalten ab einem gewissen Grad an Vertrautheit die Gefühle ab aus Angst verletzt zu werden. So wie damals eben auch.

Ich könnte auch wetten, ich könnte jetzt mit nem fremden Mann Sex haben und der wäre super, aber nur deshalb weil mir piepschnurzegal ist was er über mich denkt.

Ich hoffe ich konnte Dir das jetzt einigermassen erklären,ist gerade selber recht wirr für mich das Ganze.

LG TS
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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 12:00

Nochwas PP,

ein Jahr bevor ich mit meinem Mann zusammen gekommen bin ist mir auch noch was passiert, ich war mit einem Mann aus und wir haben im Auto dann geknutscht und Gegenseitig gefummelt und so was. Das war für mich soweit ok, aber als es darum ging mit mir schlafen zu wollen habe ich gesagt nein, und Kondom hätten wir eh keines gehabt dann sowieso nein, er hat dann aber immer gesagt ich soll mich nicht so anstellen ich wolle es doch auch das würde er doch merken und ich wusste wie als Kind nicht wie ich mich wehren konnte. Erst hat er einen Kopf in seinen Schoss gedrückt und ich musste ihn oral verwöhnen da hab ich schon fast gekotzt und dann hat er mit mir geschlafen, es tat so weh weil ich es nicht wollte. Er sagte dann auch immer noch ich solle mich jetzt endlich mal entspannen das würde ja sogar ihm weh tun wenn ich mich so verkrampfe. Irgendwie hab ich mich da vom Kopf auch weg gebeamt und es über mich ergehen lassen. Das hat mein Vertrauen in Männer nochmals zerstört. Danach dachte ich ich wäre schwanger weil meine Tage nicht kamen ich habe mich meiner Mutter anvertraut aber nicht dass er mich gezwungen hat mit ihm zu schlafen. Und ihre Reaktion war "Du wirst doch nicht mit irgend einem wildfremden geschlafen haben und Dir ein Kind machen lassen haben", puh das saß, so wie damals als Kind als ich ihr erzählt habe dass mein Cousin mir das angetan hat und sie meinte "Das hast Du nur geträumt oder dir eingebildet".

Übe rdas schäme ich mich noch mehr, weil ich ja bis zu nem gewissen Punkt einverstanden war, da schäme ich mich auch vor der Therapeutin drüber zu reden.

So viel Scheiße ist mir passiert und dann bekommst von Deiner eigenen Mutter keine Unterstützung sondern nur verletzliche Worte. Na immerhin war ich nicht schwanger.

LG TS
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Tröte
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 12:02

Traurige Seele hat geschrieben:. Ihm zu Liebe lasse ich ihn das nicht so anmerken und mache schön weiter, ich will ihn ja nicht verletzen, das was er macht ist ja auch schön und er ist so lieb aber ich KANN einfach nicht in dem Moment. Manchmal ist es so dass ich solange wir Sex haben total abdrifte gedanklich und irgendwie mich ganz weit weg fühle und eigentlich gar nicht bei der Sache dann ist es besser für mich.
LG TS
Hallo TS,
uiii das ist natürlich Brocken, habe ich es richtig verstanden, dass Du ihm einen Orgasmus vorspielst und so "tust" als wenn alles schön und erfüllend wäre ?
Ich verstehe, dass Du ihn nicht verletzen möchtest, aber ich denke, Ehrlichkeit ist am wichtigsten und dass Du ihm von Deinen Gefühlen beim Sex erzählen musst. Einfach damit er weiss, wasSache ist, sonst denkt er alles ist supi und dabei stimmt das gar nicht.
Es hat ja (aus meiner Sicht) auch gar nichts mit ihm zu tun (sonst hätte es "früher" nicht geklappt), sondern ist einfach eine Folge aus Deinem Missbrauch.

VG Tröte
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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 12:14

Hi TT,

Vielen Dank für Deine Erläuterungen.

Doch ich glaube schon, dass ich einiges verstanden habe. Es geht so wie ich es verstehe um das gestiegene vertraut sein, um das mehr an Bedeutung als zu Anfang. Und dadurch, dass der andere an Bedeutung gewinnt wäre auch eine Verletzung schlimmer oder gar ihn verlieren zu können.
Das sind dann quasi Verletzung- und Verlustängste.
Man die Psyche ist ein Knaller. Aber eigentlich ist es auch irgendwie logisch. Klar gebe ich etwas lieb gewonnenes nicht gern wieder her und schon gar nicht wenn es ständig an "wert" steigt.
Schade nur, dass die Reaktion, dann irgendwie "im Abwenden" liegt. Ich meine damit, dass durch dieses Abwenden weniger gefestigte (NICHT wie bei Euch - zum Glück) Beziehungen zerbrechen können. Weil es für den gegenüber (in dem Fall z.B. ich) nicht so gut/leicht zu verstehen ist. Meine Beziehung ist aber nicht daran gescheitert.

Wenn ich jetzt ganz konkret von mir schreibe, ich wusste das meine Exfreundin sexuell missbraucht wurde und ich damit irgendwie vorsichtig umgehen musste. Also habe ich mich natürlich zurückgehalten, wir hatten auch nur sehr selten Sex und ich habe ich habe mich auch nicht "aufgedrängt. Frustriert war ich allerdings einige male, denn auf Dauer ist es nicht schön immer wieder abgewiesen zu werden. Aber ich habe gedacht, dass im Verlauf der Zeit mit zunehmenden Vertrauen und Sicherheit in mich die "Sache" entspannter wird und sie sich mehr fallen lassen kann. Aber das genaue Gegenteil trat ein. Na ja, und das konnte ich nicht so recht verstehen, denn ich habe es ja umgekehrt erwartet. Bei uns war es dann so, dass wir nicht darüber geredet haben (deshalb auch meine Fragen an Dich), weil meine Freundin reden gehasst hat. Also sie wollte sich partout nicht öffnen, mich nicht an ihrem Leben teilhaben lassen, egal worum es ging und egal wie ich es versucht habe. So komisch es klingt, für mich war in unserer Beziehung kein Platz und ich habe sie auch sehr geliebt. Daran ist dann unsere Beziehung letztlich gescheitert.

Ich finde es TOLL, dass es bei Dir/Euch anders ist. Gibt mir irgendwie Mut und Zuversicht das es auch anders sein kann.

Liebe Grüße
peppermint patty

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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 12:21

Hi TT,

oh man, ich habe gerade erst Deinen neuen Bericht gelesen. Was für ein Schw..., was für eine üble Geschichte. Es ist kein Wunder das Du mit dem Thema Sexualität Probleme hast.

Und eine Mutter, die einen Beschützen soll, und dann mit so einer Aussage konfrontiert, das ist hart, sehr hart. Da wird Vertrauen gleich doppelt gebrochen.

Aber mit ist in Deinen Berichten aufgefallen, dass Du dennoch momentan Sex mit Deinem Mann hast. Bist Du Dir sicher, dass Du das jetzt gerade auch willst? Wenn ich von wegbeamen höre, dann klingt das für mich nicht gut. Vielleicht kannst Du da noch mal drüber nachdenken??

LG,
pp

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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 13:31

Hallo erstmal Tröte,

nein ich spiel ihm keinen Orgasmus vor.

Es ist so, ich versuch es mal zu erklären. Wir kommen uns näher und erregen uns gegenseitig, bis dahin ist ja noch alles supi, aber dann sobald er in mich eindringt warum auch immer acht bei mir im Kopf irgendwas Klick, und bei mir lässt die Erregung schlagartig nach, dann werde ich auch immer recht trocken und es fängt an zu schmerzen. Habe deshalb auch schon ein paar mal abgebrochen und ihn anders beglückt. Aber immer geht das ja nicht und oft ist es halt so, dass wir miteinander schlafen und wenn dieser Klick kommt versuche ich für mich krampfhaft irgendwas von Erregung aufrecht zu erhalten, ich denke mich dann gedanklich ganz weit weg und manchmal geht es dann ohne Schmerzen so dass es nur unangenehm ist. Denk mal Tröte ich würde mich ihm über Jahre verweigern, wo soll das enden. Wir haben ja eh schon nur alle 4 Wochen einmal Sex oder so, das ist ja schon wenig.

Natürlich weiß er von meinen Problemen da ich ja auch schon abgebrochen habe, aber bisher konnte ich mir nicht erklären warum das bei mir so ist.Natürlich habe ich auch Angst ihn zu verlieren wenn ich nicht ab und zu mit ihm schlafe. Und was ganz seltsam ist wenn wir Fesselspielchen machen dann ist es bei mir besser, leider steht mein Mann da nicht sonderlich drauf. Sagen wir es mal so Tröte, ich stöhne und mache etwas mehr, dass er nicht denkt bin ich ein schlechter Liebhaber.

Ist einfach schwierig für ich, einerseits die aufrichtige Liebe und das Vertrauen zu ihm aber andererseits mein Körper der beim Sex dicht macht.

Manchmal hab ich es mir auch schon in seiner gegenwart selbst gemacht was aber auch schon sehr sehr schwierig für mich ist bzw. solange ich ich befriedige und er schaut zu und ich denk an was schönes geht es aber wenn er mich währenddessen streichelt dann ist es bei mir wieder rum.

Wir haben auch echt schon viel versucht,weil ich da so Probleme habe. Aber irgendwann waren wir beide mit dem Latein am Ende. Und dann noch dieses schlechte Gewissen ihm gegenüber wenn ich es mir so oft selbst mache , irgendwie versuche ich dann beim Sex mein Gewissen wieder zu bereinigen.

LG TS
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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 13:46

Und zu Dir PP,

darf ich Dich mal was fragen, bist Du eine Frau oder ein Mann?

Ist nicht einfach mit dem Ganzen. Ich versuche gerade so gut es geht mit meinem Mann zu sprechen und ihm zu erklären, dass ich langsam verstehe warum es bei uns im Sexleben so schwierig ist. Am Wochenende hatten wir ein langes Gespräch und er hat schon verstanden warum ich da nicht so abschalten kann.

Was ich nicht mit ihm reden kann ist diese Sucht nach Selbstbefriedigung. Er weiß dass ich ab und an mal selbst Hand anlege aber eben nicht das Ausmass. Er hat die Einstellung zur SB, dass er es nicht so oft braucht bzw. nur wenn wir lange keinen Sex haben. Da bekomme ich schon ein verdammt schlechtes Gewissen wenn ich denke, dass ich täglich..... Schon irgendwie peinlich.

Ich kann eigentlich zu der Sache mit diesem Mann damals nur sagen, dass es im Grunde ja Vergewaltigung war aber ich es immer noch nicht so aussprechen kann.

So wie meine Mutter da reagiert hat, das hat in mir sehr viel kaputt gemacht, als 8 jähriges Mädchen hat sie mir vorgehalten, dass ich in meiner Phantasie vorgestellt hätte was mit meinem viel älteren Cousin haben zu WOLLEN, und später hat sie auch wieder meine Triebe schlecht hingestellt. Aber das ist ja so ein Problem, so männerfeindlich und sexfeindlich wie sie eingestellt ist. Das war ja irgendwo so ein indirektes Thema in der Therapie letztes mal, dass meine Thera gesagt hat, sie wundert sich wirklich wie meine Mutter mit ihren Ansichten überhaupt mit mir hat schwanger werden können.
Sexualität wurde mir immer von ihr als was unanständiges vermittelt und dann noch die Erfahrungen die ich selber gemacht habe mit Männern. Eigentlich müsste ich ja männerfeindlich sein. Aber ich kann immer noch wahrnehmen dass es auch MÄNNER gibt die liebenswürdig sind, so wie mein Mann eben.

Das zum Sex mit meinem Mann habe ich vorhin schon Tröte beschrieben.

LG TS
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Ekel
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 14:11

Ich lese hier so mit und irgendwann ganzplötzlich macht es klick udn klack in meinem kopf und ich bekomme ein wenig angst.
Meine Ex-Frau hat einen ähnlichen Mechanismus beschrieben. Bei uns war Sex auch ein schwieriges Thema, weil es einfach schon früh begann echt schlecht zu funktionieren zwischen uns.
Nun sagte sie irgendwann mal zu mir, dass je mehr wir uns kennen lernen desto schwieriger wird es für sie sich fallen zu lassen und spontan udn experimentierfreudig zu sein. Sie meinte, bei einem ONS oder einer Kurzbeziehung ist man halt verliebt oder erregt udn es ist praktisch egal was der andere über einen denkt, da kann man mal spontan den Sex an ungewöhnlichen Orten oder ungewöhnliche Stellungen initiieren. Je näher man sich kommt, desto mehr befürchtet Frau aber dass ihr Partner schlecht von ihr denkt, weil sie soclhe sachen macht oder auf soetwas steht.

Ich habe das nie wirklich verstanden, denn für mich war klar: eine experimentierfreudige Frau an meiner Seite ist klasse und bedeutet Spannung im Sexleben!
Blöd natürlich wenn da Erziehung und Gesellschaftsbilder nicht mitspielen.

Natürlich will ich damit nicht sagen, dass meine Ex-Frau iregndwann mal vergewaltigt wurde und das anzeichen waren, sondern dass man auch ohne dieses schreckliche Erlebniss einen ähnlichen Effekt in einer beziehung haben kann. Verschlossenheit durch Nähe sozusagen.
Vielleicht hilft dir diese infos, liebe TS, zu erkennen, dass dieses phänomen absolut nichts ist wofür man sich schämen muss, es kennen nämlich viel mehr Frauen als du denkst.

Scham ist sowieso so eine Sache: Klar kann die Mutte einem Einbleuen dass Sex schmutzig und was ganz böses ist udn durch eine Vegewaltigung wird man in diesem Wissen nur nochmal bestärkt. Deswegen ist deine Reaktion ziemlich normal, aber ich möchte auch ml anmerken, dass du ier sehr offen über deine Sexualität schreiben kannst udn das finde ich Fantastisch, denn selbst zum schreiben in einem Forum gehört eine ziemlich große Selbstüberwindung dazu und dass du das kannst, zeigt doch dass du auf einem guten Weg bist!

Alles gute dir und deiner Familie!

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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 14:28

Traurige Seele hat geschrieben:
Eine Frau

Ich denke umso häufiger ihr redet, desto eher kannst Du Dich mit dem Thema "Sexsucht" bzw. Dein SB-Verhalten Deinem Mann gegenüber öffnen. Lass Dir da für Euch beide Zeit, denn da kommen viele Gefühle bei Beiden hoch. Bei mir wars zum Beispiel so, dass ich die Täter von meiner Ex hätte würgen können , ich glaube ich hatte da manchmal mehr Wut als sie.
Die andere Frage ist, ob Du Deinem Mann überhaupt über das Ausmass Deines SB-Verhaltens aufklären musst? Ich mein, vielleicht reicht ja auch, dass er weiss, das Du Dich selbst befriedigst/befriedigen kannst. Also das generell schon sexuelle Lust vorhanden ist.

Außerdem wenn Dein Mann weiss, dass Dein Verhalten "lediglich" ein Symptom Deiner Erlebnisse ist, hat er dafür bestimmt Verständnis und findet es nicht peinlich.
Traurige Seele hat geschrieben: Ich kann eigentlich zu der Sache mit diesem Mann damals nur sagen, dass es im Grunde ja Vergewaltigung war aber ich es immer noch nicht so aussprechen kann.
Dem stimm ich zu.

Und das mit Deiner Mutter finde ich auch schlimm, denn wahrscheinlich haben kleine Mädchen nicht solche Phantasien. Davon aber unabhängig, hätte sie Deine Aussagen ernst nehmen müssen und schauen was dran ist. Aber so ist es leider oft, dass den Opfern nicht geglaubt wird. Denn danach müsste ja eine Reaktion erfolgen, Deine Mutter hätte Schritte gegen Deinen Cousin einleiten müssen. Und davor schrecken leider viele (Mütter) zurück, gerade wenn der Täter im eigenen familiären Umfeld zu finden ist. Und das auf kosten was eigentlich das wertvollste ist, die Gesundheit und Liebe des eigenen Kindes.

Ich finds toll, dass Du so eine gute Erfahrung mit Deinem Mann machst, dadurch kannst Du ja auch einiges für Dich wieder korrigieren - also, dass es da draußen auch andere, liebevolle Männer gibt.

LG,
pp

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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 14:36

Danke Ekel,

habe auch gelesen, dass das nicht immer nur durch sexuellen Missbrauch kommen muss sondern auch durch emotionalen oder körperlichen bei Kindern. Vielleicht hat Deine EX-Frau ja sowas erlebt. Aber es ist auf jeden Fall gut zu wissen, dass ich nicht alleine diese Probleme habe.

Ich sage auch immer, im Grunde bin ich schon ein sexuell offener Mensch, ich bin auch recht experimentierfreudig , leider nur wenn es nicht in Verbindung mit emotionalen Beziehungen steht, das ist so schade. Das kannst Du Dir so vorstellen, dass links auf der Schulter das Teufelchen und recht auf der Schulter das Engelchen sitzt und die mir immer was gegensätzliches sagen was ich tun soll.

Hier im Forum bin ich anonym und kann meinen Gefühlen freien Lauf lassen und darüber schreiben, wenn man eben in der Therapie sitzt ist das wieder was anderes, da bin ich nicht anonym und die Therapeutin reagiert auf das was ich sage das ist doch nochmal anders.

LG TS
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 14:51

Hallo PP,

ich war mir nur nicht sicher weil Du von einer Partnerin geschrieben hast ob Du nun männlich oder weiblich bist. Es ist bestimmt einfacher mit ner Frau zu leben weil man ja selber eine ist und weiß was man als Frau so braucht, oder, musst nicht antworten wenn Du nicht möchtest. Ich finde es nur mal interessant.

Ich denke auch dass ich meinen Mann wegen dem SB Verhalten nicht aufklären muss das ist mir doch etwas zu peinlich, mit meiner Therapeutin wiederum sollte ich darüber reden, oh mein Gott wenn ich da nur dran denke wird mir schon schlecht vor Scham

Ja das mit meiner Mutter kommt mir gerade so verdammt hoch und verletzt mich heute noch massiv. Letztes mal hat mir meine Therapeutin auch so fragen gestellt wie, wie begrüsst sie ihre Mutter, wie war das als Kind mit körperlicher Nähe und Umarmungen usw. ich glaub in die Richtung versucht sie gerade raus zu finden wie das ganze Puzzle sich zusammensetzt. Ich hab das Gefühl dass sie da bei mir schon auf der richtigen Spur ist und schon weiß in welche Richtung das ganze geht. In dem Brief den ich ihr geschrieben habe habe ich ja auch erwähnt dass ich mit meiner Mutter gerade Probleme habe und dass ich immer mehr Distanz zu ihr wahre usw.

Ja meine Mutter wollte es für sich wahrscheinlich nicht glauben da wir ja zu der Familie ein total enges Verhältnis haben. Ich mag auch seine Eltern und seine Schwester total gut. Das macht das Ganze nicht leichter.

Ja ich bin so froh, dass ich meinen Mann gefunden habe.

LG TS
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Tröte
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 15:08

Hallo Ts,
also man kann auch mit Frauen schlechten Sex haben, wenn man nicht miteinander redet und unterschiedliche Bedürfnisse hat, kann das auch mal in die Hose gehen .

Ich denke, dass man wenn man normal SB hat es nicht unbedingt vor dem Partner breittreten muss, wobei meine Partnerinnen immer von mir wussten wie und wann und was, wenn es sie interessierte.
In TS speziellen Fall finde ich es aber schon, dass sie drüber sprechen sollte, denn es ist eine Auswirkung auf den Missbrauch, der sich ggf. auch auf das "normale" Sexleben auswirkt. Aber das ist halt nur meine MEinung zu dem Thema. Einfach auch um dem Partner zu sagen, dass massive Probleme vorliegen, die er nicht zu verschulden hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass er sich auch GEdanken macht, was aus dem anfänglich befriedigendem Sexleben passiert ist.

VG Tröte
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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 15:18

Hallo TS,
Traurige Seele hat geschrieben: Hallo PP,
ich war mir nur nicht sicher weil Du von einer Partnerin geschrieben hast ob Du nun männlich oder weiblich bist. Es ist bestimmt einfacher mit ner Frau zu leben weil man ja selber eine ist und weiß was man als Frau so braucht, oder, musst nicht antworten wenn Du nicht möchtest. Ich finde es nur mal interessant.
Also bei mir ist das so, dass ich weit aus mehr Erfahrungen mit Männern habe, da dies meine erste richtige Beziehung mit einer Frau ist. Frauen fand ich auch davor schon toll, aber ich habe es mich nicht so richtig getraut die zu leben
Und da diese Beziehung alles andere als unkompliziert war, weiss ich nicht so recht ob Frau/Frau Beziehung wirklich einfacher ist. Ich habe da halt zu wenig Vergleichswerte. Früher habe ich aber genauso wie Du gedacht, dass es leichter sei, man sich besser verständigen kann, auch körperlich besser harmoniert, etc...
Na ja und soo schlecht fand ich meine Männerbeziehungen dann auch wieder nicht...

Hast Du nicht manchmal das Bedürfnis Deiner Familie mitzuteilen, was damals geschah? Nicht sofort natürlich, sondern wenn alles ein Stück mehr verarbeitet ist. Ich hätte da so ein Bedürfnis nach Gerechtigkeit/Korrigieren/Widergutmachen etc... (ich weiss das geht nicht) einfach so etwas das der Täter genannt/benannt wird und mit seiner Tat konfrontiert wird. Das Du es nicht allein tragen musst und auch nicht mehr verheimlicht wird. Keine Ahnung wie ich es beschreiben kann, da es nur so ein Gefühl ist??

LG,
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 15:38

Tröte und PP,

stimmt auch wieder Frau und Frau kann ja trotzdem unterschiedliche Bedürfnisse und Einstellungen haben, dass es wohl wie in jeder anderen Beziehung von Mann und Frau ist.

Also und wegen der SB. Ich denke zum momentanen Zeitpunkt werde ich mit meinem Mann nicht drüber reden, vielleicht wenn ich in meinem Prozess der Selbstfindung schon ein Stück weiter bin. Erstmal muss ich mit meiner Therapeutin drüber reden können und das wird für mich ein ganz harter Brocken werden.
Wenn dann FRau TS dasitzt und sagt, naja Frau D. wie soll ich es sagen, naja es gibt da sowas was mir sehr peinlich ist räusper, es geht da um naja sie wissen schon ähem SB und naja nicht im normalen Ausmass hust, sondern in etwas naja übersteigerter Form schwitz ächzt keuch.
So in etwa wird es dann aussehen das Gespräch hahaha.

Und PP doch manchmal würde ich am liebsten zu meiner Mama gehen und sagen warum hast du ihr damals nicht geholfen??? Und dem Täter würde ich am liebsten sagen, weißt Du eigentlich was Du mir damit angetan hast??? Aber ich werde es nicht tun, da da sehr viel mit zusammenhängt, die ganze Familienstruktur würde zusammenbrechen wenn ich das offen legen würde. Weißt Du die Patentante meines Sohnes ist die Schwester des Täters. Ist recht schwierig die ganze Situation.

LG TS
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