Wo fängt Integration für euch an?

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 20.03.2012, 16:46

Nun, ich lebe ja nicht in Deutschland.

Aber ich möchte mich hier trotzdem einbringen. Integration ist auch hier ein Thema.

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die extrem fremdenfeindlich ist. Einmal waren es die Menschen italienischer Herkunft, die angegriffen wurden, einmal die türkischer Herkunft, einmal die polnischer Herkunft, in den letzten Jahren Menschen deutscher Herkunft ... Und die waren, gemäss Aussagen meines Vaters/der Tante/des Onkels usw., ganz pauschal diejenigen, die Schuld waren an den aktuellen gesellschaftlichen Problemen. Ohne Differenzierung, und mit Äusserungen, die so viel Feindseligkeit und so viel blinden Hass enthielten, dass mir heute noch ganz anders wird, wenn ich daran denke.

Gleichzeitig haben mich meine Mutter und meine Grossmutter mütterlicherseits (das waren die wenigen offenen Personen in meinem Umfeld) schon von Anfang an mit Reisen in Berührung gebracht mit fremden Ländern und fremden Kulturen, aber auch mit deutschen und österreichischen und italienischen und sonstigen Nachbarn und Freunden, so dass ich mir anfangs gar keine grossartigen Gedanken gemacht habe - sie gehörten einfach dazu, ebenso wie wir in Österreich oder Italien einfach dazu gehörten und aufgenommen wurden.

Man muss dazu auch wissen, dass ich mich selbst, vielleicht aus diesem Umstand heraus entstehend, nicht besonders mit der Schweiz identifiziere, bloss weil ich diesen Pass besitze - mir bedeutet die emotionale Verbundenheit wesentlich mehr, und die besteht bei mir völlig unabhängig von der eigenen Herkunft und ist von daher auch nicht an die Schweiz gebunden.

Ich finde es gut, wenn die Besonderheiten einzelner Länder und Bevölkerungsgruppen erhalten bleiben. Aber ich glaube, dass man das auch dann beibehalten kann, wenn immer verschiedenere Einflüsse dazu kommen - und die empfinde ich als höchste Bereicherung und möchte sie auch keinesfalls vermissen. Ich glaube, es würde mir sehr fehlen, wenn deutsche Freunde und Bekannte, die ich hier habe, plötzlich beispielsweise von ihrer Sprache abweichen würden - auch wenn das an sich natürlich jedem frei steht.

Und bisher habe ich auch immer jeden Menschen nach seinem Wesen beurteilt, und nicht nach seiner Sprache oder seinem Aussehen oder seiner Herkunft oder dem Essen, was er zu Hause kocht, oder sonst etwas.

Ich finde es gut, wenn man sich in soweit Wissen und Erfahrungen aneignen kann, als dass man, etwa wenn man mit der Behörde zu tun hat, keine unnötigen Probleme bekommt - als Beispiel das Sprachverständnis.

Aber aus persönlicher Sicht glaube ich, dass Verständigung auch dann möglich ist, wenn man die Sprache des Gegenübers nicht perfekt spricht. Ich habe es mein Leben lang so erlebt.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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montagne
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Beitrag Di., 20.03.2012, 17:48

Ich frage nochmal, yuna: Was trägst du konkret zur Inklusion oder meinetwegen Integration bei? Wie viele Sprachen sprichst du? Wie viele davon hast du als Erwachsene gut erlernt? Hast du jemals auch nur ein paar Monate in einer völlig anderen Kultur gelebt?
Kann man sich den Respekt für dich nun auch sparen?


Was du über deine Familie schreibst hat doch nix mit Migrationsproblemastik zu tun, wie wir sie heute haben. Das ist ein normaler deutscher Werdegang. Wie viele haben Eltern und Großeltern, die aus Gebieten östlich der Oder kommen? Wie viele davon sprachen kein deutsch oder nur schlecht als Zweitsprache, als sie nach dem Krieg hier her kamen?

Und selbst wenn.. es gibt doch gar nicht *die* Migranten, die Türken, die Italiener, die Spätaussiedler... wir sind wenigstens alle deutsch, mit wir meine ich nicht wir im Forum sondern eben klar, wir Deutschen. Und wir sind schon so heterogen in unserem deutsch sein. Was ist deutsch sein eigentlich? Die Italiener, die Türken sind für sich ebenso heterogen. Nur es sind dann eben 100 und x Nationen und Ethnien davon da.
Es ist ja der Unsinn, dass "die" über einen Kamm geschert werden. Und vielmehr Migrant gleichgesetzt ist mit irgend einem angeblich schmarotzenden Menschen aus den Mittelmeeranreihnerstaaten oder aus Osteuropa. Klar gibts solche Schmarotzer, aber die gibts unter Deutschen ebenso. Da wird ein Problem ethnisiert.

Und wer definiert überhaupt, wer schmarotzt und wer Leistungen rechtmäßig erhält?
amor fati

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MissX
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 00:03

yuna hat geschrieben: Aber man kann ja nicht sagen, dass generell jeder Deutsche Ausländer anfeindet oder dem Islam feindlich gegenüber steht.
Nein, das kann man natürlich nicht. Ich bezog sich auch eher auf die gesamte Gesellschaft, also auf die gesamtgesellschaftliche Stimmung, die sich eben auf den Einzelnen auswirkt.
yuna hat geschrieben: Ich will nicht bestreiten, dass so einige Deutsche ein Problem mit Ausländern haben. Aber dann kann ich mich immer noch an Menschen wenden, die ganz offensichtlich kein Problem mit mir haben... ich meine, es ist bequem... ich komme irgendwohin, beim ersten Problem ziehe ich mich zurück... das kanns doch auch nicht sein oder?
Das meinte ich eben als ich das mit dem wechselseitigen Prozess schrieb = die Menschen im Aufnahmeland müssen ihren Beitrag leisten, genauso wie die Migranten selbst. Man kann weder der einen Gruppe noch der anderen die Verantwortung einseitig zuschieben.

Außer man möchte gern einen Sündenbock finden. Aber "Sündenbockdenken" ist wohl eher "ungesund" für eine Gesellschaft.

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TwoFace
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Beiträge: 1859

Beitrag Mi., 21.03.2012, 06:25

Oh ich bin so hin und her gerissen.
Oftmals würde ich titus Recht geben, das nächsten postin´ von ihm
liest sich wie von einem anderen Menschen ?!
Dann die Äusserung "...typisch deutsch..." für ein
Land, dessen Sozialwesen ausserordentlich global offen ist.
Alle Migranten über einen Kamm zu scheren ist / wäre falsch. Das scheinen
aber alle schreibenden members hier im Forum zu wissen.
Wenn man aber die Quoten der hierher migrierten vergleicht, fällt
eben der eurasische und arabische Anteil grösser ins Gewicht und auf.
Dann noch die Statistiken über den Empfang von Sozialleistungen
und Kriminalistik und schon ensteht ein Bild. Ob Illusion oder Realität, es
ist present.
Angefangen von Frauentoiletten in Werkstätten über amtl. Anträge / Führerschein-
prüfungen in heimatlichen Migrantensprache, der Bau von "Gottes"häusern aller colouer bishin zu kostenlosen
"Deutsche-Sprachkursen" und sich aber anschliessend hinstellen und
behaupten, Deutschland lässt keine Integration zu, ist schon starker Tobak !
Ich muss zum AA / Jobcenter in die Sonnenallee (SO36) und nach Tempelhof.
Die meisten Besucher dieser Ämter sind Eurasier oder Araber. Ist wirklich auffallend.
Da ist sie toll, die Integration, oder wie? Da fühlen sich alle deutsch, beim Empfang von
Sozialleistungen !? Erscheint mir ziehmlich einseitig.
Ist natürlich Alles nur meine Meinung.
Und ehrlich, wenn es mir irgendwo nicht gefällt, dann gehe ich. Mich in eine Gruppe
zu integrieren heisst nicht, Dieser mein Ding aufzudrücken. Die Gruppe auseinander zusprengen
nur damit ich in Ruhe zur Gruppe gehören kann, der ich aber eingentlich nicht zugehören will.
Wenn wundert´s, wenn das irgenwie irgendwann nicht so gerne toleriert wird?
Deutschland macht sehr viel was Toleranz und Integration betrifft. Ich denke weitaus mehr, als
irgendein anderes Land dieser Welt, gerade wenn man sich die Einbürgerungsvorausetzungen ansieht.
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn

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leberblümchen
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Beiträge: 6034

Beitrag Mi., 21.03.2012, 09:36

Was meinst du denn genau mit: "außerordentlich global offen" in Bezug auf unser Sozialsystem?

Und welche Quoten hast du wo verglichen? - "Der eurasische und arabische Anteil fällt größer ins Gewicht und auf"?

Wobei fällt das größer ins Gewicht? Und wobei fällt das auf? Frag mal die native Americans (Nord- und Südamerika), was denen aufgefallen ist, als die Menschen aus Europa dort aufgeschlagen sind...

In Bezug auf den Empfang von Sozialleistungen und auf die Kriminalität bezogen schreibst du: "Ob Illusion oder Realität, es ist präsent". Was willst du damit sagen: dass es keine Rolle spielt, ob etwas stimmt oder nicht, solange es in den Köpfen der Menschen festsitzt?

Warum setzt du das Wort Gotteshäuser in Anführungszeichen? Sind das für dich keine 'richtigen' Gotteshäuser? Ist nur das für dich ein richtiges Gotteshaus, was du selbst kennst? Und das, was du nicht kennst, kann ja irgendwie nicht richtig sein? Wenn das so wäre, dann würden wir hier immer noch in irgendwelchen Hütten hausen. Oder ist 'unser Gott' über Deutschland vom Himmel gefallen?

Du musst zum Jobcenter und regst dich darüber auf, dass die meisten Besucher dort Eurasier (wie du übrigens auch!) sind oder Araber? Was bedeutet das für dich - hört sich an wie: "Es ist O.K., dass ICH hierherkomme, aber die anderen sind selbst Schuld" - oder wie meinst du das? Bist du also auch nicht integriert?

Was heißt "sie fühlen sich deutsch beim Empfang von Sozialleistungen"? Muss man sich dazu deutsch fühlen? Wird das irgendwo abgefragt?
Und ehrlich, wenn es mir irgendwo nicht gefällt, dann gehe ich.
Das macht wohl jeder, der sich das leisten kann. Was hat das mit dem Thema zu tun? Woher willst du wissen, wem es wo gefällt? Gefällt dir alles an dem Land, in dem du lebst? Wieso möchtest du anderen Leuten vorschreiben, wo es ihnen zu gefallen hat und wo sie gerne leben möchten?
Mich in eine Gruppe zu integrieren heisst nicht, Dieser mein Ding aufzudrücken.
Wer drückt dir denn sein Ding auf?
Die Gruppe auseinander zusprengen nur damit ich in Ruhe zur Gruppe gehören kann, der ich aber eingentlich nicht zugehören will.
Kannst du das näher erklären? Wer sprengt wen auseinander und zu welchem Zweck?


Thread-EröffnerIn
yuna
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Beiträge: 888

Beitrag Mi., 21.03.2012, 11:53

@ EOG:
Ich glaube, es würde mir sehr fehlen, wenn deutsche Freunde und Bekannte, die ich hier habe, plötzlich beispielsweise von ihrer Sprache abweichen würden - auch wenn das an sich natürlich jedem frei steht.
Ich persönlich sage auch gar nichts dagegen, dass sich Zuwanderer sich mit ihren Landsleuten in der Muttersprache unterhalten. Warum sollte ich auch? Privat ist das vollkommen legitim... aber wenn ich z. B. irgendwo arbeite und da zwei Zuwanderer mir gegenüberstehen und in ihrer Muttersprache reden, dann fühle ich mich ausgegrenzt und zugleich grenzen sie sich selbst aus... jetzt könnte das Argument kommen: "Aber du redest auch in deiner Muttersprache". Aber warum sollte ich die anderen Sprachen können? Das würde ja nur Sinn machen, wenn ich den Plan hätte auszuwandern...
Aber aus persönlicher Sicht glaube ich, dass Verständigung auch dann möglich ist, wenn man die Sprache des Gegenübers nicht perfekt spricht
Von Perfektion ist hier auch gar nicht Rede... ich kann nicht von jemanden verlangen, der seit zwei/drei Jahren hier ist, perfekt Deutsch zu sprechen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.

@ montagne:
Ich frage nochmal, yuna: Was trägst du konkret zur Inklusion oder meinetwegen Integration bei? Wie viele Sprachen sprichst du? Wie viele davon hast du als Erwachsene gut erlernt? Hast du jemals auch nur ein paar Monate in einer völlig anderen Kultur gelebt?
Was spielt es für eine Rolle, welche Sprachen ich kann? Ich bin hier in Deutschland geboren, ich lebe hier und meine Muttersprache ist deutsch. Muss ich in die Pflicht genommen werden, die anderen Sprachen zu sprechen? Es ist sicher mühsam eine andere Sprache zu lernen, das bestreite ich doch gar nicht, aber es sollte einfach über längere Sicht das Ziel sein.
Muss ich in einer anderen Kultur gelebt haben, um mich zu dieser Thematik zu äußern?
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Wenn ich in einer anderen Kultur leben würde, würde ich mich den Gepflogenheiten anpassen und mich auch mit dem Erlernen der Sprache beschäftigen.

(Fortsetzung folgt)


Thread-EröffnerIn
yuna
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Beiträge: 888

Beitrag Mi., 21.03.2012, 12:31

(Fortsetzung)


@ TwoFace:
Mich in eine Gruppe zu integrieren heisst nicht, Dieser mein Ding aufzudrücken. Die Gruppe auseinander zusprengen
nur damit ich in Ruhe zur Gruppe gehören kann, der ich aber eingentlich nicht zugehören will.
Ja, so sehe ich das auch. Ich kann nicht in ein Land gehen und dann sagen: "So krempelt hier jetzt mal alles um, ich bin ja jetzt da."
Damit es funktioniert bin ich zu allererst dran, etwas zu tun, meinen Willen zu zeigen, dass ich zugehörig sein möchte.
Angefangen von Frauentoiletten in Werkstätten über amtl. Anträge / Führerschein-
prüfungen in heimatlichen Migrantensprache, der Bau von "Gottes"häusern aller colouer bishin zu kostenlosen
"Deutsche-Sprachkursen" und sich aber anschliessend hinstellen und
behaupten, Deutschland lässt keine Integration zu, ist schon starker Tobak !
Ja, es wird viel getan, damit Zuwanderer sich hier willkommen fühlen... Gotteshäuser, ein gutes Thema... ich denke nicht, dass ich in diversen Ländern eine katholische Kirche bauen dürfte, nur um mich heimisch zu fühlen, nur um meine Kultur aufrecht zu erhalten. Brauche ich dafür überhaupt eine Kirche? Kann ich meinen Glauben nicht anders ausleben?

@ titus:
Du musst zum Jobcenter und regst dich darüber auf, dass die meisten Besucher dort Eurasier (wie du übrigens auch!) sind oder Araber?
Ich bin der Meinung, das Land hat sicherlich genügend Probleme mit den Einheimischen, muss es sich dann noch mit weiteren belasten? Dass viele Deutsche stinkend faul sind ist unbestritten, keine Frage... wenn dann noch Zuwanderer hinzukommen, die ebenfalls stinkend faul sind (ich generalisiere das ja nicht, es gibt ebenso Zuwanderer, die arbeiten, sich sogar selbstständig machen), dann wird es kritisch...

Mein Bruder äußerte sich letztens folgendermaßen zu der Thematik:

Es ist schwierig Menschen zusammenzubringen, deren Mentalität grundverschieden ist. Warum werden nicht einfach Menschen zusammgeführt, die von ihrer Mentalität her ähnlich sind?
Hmmm... ich denke schon, dass das einigen Ärger ersparen würde... andererseits empfinde ich viele verschiedene Mentalitäten als Bereicherung... ich weiß nicht wirklich was ich von dieser These halten soll... was denkt ihr?

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Lilly111
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 12:59

yuna hat geschrieben:Es ist schwierig Menschen zusammenzubringen, deren Mentalität grundverschieden ist. Warum werden nicht einfach Menschen zusammgeführt, die von ihrer Mentalität her ähnlich sind?
Hmmm... ich denke schon, dass das einigen Ärger ersparen würde... andererseits empfinde ich viele verschiedene Mentalitäten als Bereicherung... ich weiß nicht wirklich was ich von dieser These halten soll... was denkt ihr?
Meinst du das ernst, yuna?
Auf die anderen Punkte gehe ich nicht ein, nur den mit der Bereicherung.
Wie genau äußert sich das bei dir? Wann empfindest du einen Migranten als für dich bereichernd?

Lilly
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candle.
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 13:04

yuna, es klingt irgendwo wie augeschnappte Schlagzeilen einer bestimmten Zeitung, die ich mal nicht nenne. Wo speziell dein Problem damit nun ist, weiß ich immer noch nicht. Wegnehmen tut dir keiner was, aber was gerade auffiel: Das Thema Ausgrenzung... das ist ja immer Thema deiner Threads. Ist es nun einfach ummodelliert bezüglich Ausländer bzw. Migranten?

Es kann doch nicht sein, dass dich der Ausspruch eines Jugendlich so in Gedanken versetzt?

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yuna
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 13:43

@ candle:

Ich habe auf deine Analyse schon gewartet. War logisch, dass es nicht ein einziges Mal ohne geht... es ist jedes Mal das Gleiche...
diese Thematik beschäftigt mich seit Längerem, was ist daran so schwer zu verstehen?
yuna, es klingt irgendwo wie augeschnappte Schlagzeilen einer bestimmten Zeitung
Ich weiß welche Zeitung du meinst... aber nein, ich habe diese Meinung über Jahre hinweg entwickelt.

Ich lebe in einer Kleinstadt... vor 10 Jahren konnte ich mit Freundinnen beispielsweise noch unbehelligt durch die Stadt gehen, auch am Abend... heute muss man aufpassen keinen über den Schädel zu bekommen.
Denn wenn ich die Zeitung aufschlage, lese ich fast täglich von irgendwelchen Überfällen auf Deutsche, die von Personen mit beispielsweise osteuropäischen Akzent verübt wurden.

Gegenüber von uns wohnt ein italienisches Pärchen, das den ganzen Tag die Sonne genießt und der Mann mit Mitte 30 Frührentner ist (wie er meinem Vater berichtete), während mein Vater mit einem künstlichen Ausgang schaffen geht, weil er sonst die Wohnung nicht halten könnte. Und das obwohl er auf seinem Behindertenausweis 80 % stehen hat.

Ich bin selbst (leider) zur Zeit ohne Job, aber ich kann mir nicht das neueste I-Phone leisten, so wie ich es letztens bei Südländern gesehen habe, die im AA sitzen und den Weiterbewilligungsantrag einreichen.

Wie du siehst, brauche ich nicht irgendein Schmierblatt zur Meinunsbildung.

Es sind nicht alle so, das weiß ich... es gibt auch Deutsche, die sich auf die faule Haut legen, das weiß ich auch... aber manche Dinge sind einfach hochgradig ungerecht.

@ Lilly:
Wie genau äußert sich das bei dir? Wann empfindest du einen Migranten als für dich bereichernd?
Migranten empfinde ich in soweit bereichernd, wenn sie von ihrem Land erzählen... wenn sie von ihrer Kultur erzählen... wenn sie von ihren Erfahrungen erzählen. Ich höre solche Dinge gerne, ich mache mir gerne ein Bild davon, weil es mich voranbringt... ich habe leider nicht die Mittel fremde Länder zu bereisen, um deren Kultur zu studieren. Deshalb ist es schön zu wissen, dass ich direkt mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt treten kann.
Zuletzt geändert von yuna am Mi., 21.03.2012, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.

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candle.
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 13:47

yuna, aber du weißt eben alles nicht genau... das ist der springende Punkt, da schwingt viel Neid mit und wenn jemand mit mitte 30 Rentner ist, dann hat es einen Grund.

Wobei ich nicht mal weiß was du für eine Arbeitskarriere bisher hingelegt hast. Ich habe kein i- phone, weil ich sowas blöd finde... habe ein neues Nokia 100 mit nichts dran und bin voll happy...

candle
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yuna
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 13:51

@ candle:
yuna, aber du weißt eben alles nicht genau... das ist der springende Punkt, da schwingt viel Neid mit und wenn jemand mit mitte 30 Rentner ist, dann hat es einen Grund.
Ich war selbst mit einem Italiener zusammen... er hat sich durch das Leben geschummelt wie kein anderer... war auch Frührentner und hatte rein gar nichts, außer vielleicht chronische Faulheit.
Wobei ich nicht mal weiß was du fr eine Arbeitskarriere bisher hingelegt hast.
Eine, auf die ich nicht stolz bin/ sein kann... leider, aber spielt das eine Rolle?

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candle.
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 13:57

Naja, es spielt in sofern eine Rolle, wenn es dich frustriert und es auf Migranten geschoben würde. Als zeigtest du auf dich selber...

candle
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yuna
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 14:12

Also:
Deutschland ist ein Schlaraffenland.... es ist erwiesen, dass mehr Zuwanderer Sozialleistungen beziehen als Deutsche... das zeigt doch, dass es hier bequem ist, wenn man nicht sein gesamtes Leben ackern will.
Als ob nicht schon genügend Deutsche das System ausnutzen würden, nein, es werden noch Menschen aus anderen Ländern eingeladen, es auch zu tun... wenn jemand herkommt, um seine Lebensumstände zu verbessern (bessere Arbeitsumstände, bessere Bildung usw.), dann finde ich das vollkommen in Ordnung und legitim... aber es kommen auch genügend die sagen: "Sehe ich nicht ein zu arbeiten, ich bekomme ja alles." Und das habe ich schon häufiger von Zuwanderern gehört.
Letztens auch von einer Deutschen: "Ich bekomme Kinder, dann habe ich den Rest meines Lebens Urlaub." Egal wer es sagt, es ist bescheiden, so oder so.

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Tigerkind
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 14:29

yuna hat geschrieben:ar auch Frührentner und hatte rein gar nichts, außer vielleicht chronische Faulheit.

Zitat:
Was glaubst Du, woher kam die chronische Faulheit ?

Ich kann mir nicht vorstellen, das Menschen die Frührentner sind wirklich glücklich sind, ich glaube dahinter sind körperliche oder eben auch psychische Probleme.

Liebe Grüße

Tigerkind
Zuletzt geändert von Tigerkind am Mi., 21.03.2012, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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