TFP - kein Vertrauen

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Hamna
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 14:11

Danke für deine Einschätzung, bloedekuh. Ich nehme mal an er glaubt, dass ich mich mit "oberflächlichen" Themen davon abhalte, an die "eigentlichen" Themen ranzugehen, aber das stimmt so nicht. Und die oberflächlichen Themen sind gar nicht so oberflächlich wie er meint, denn wie ich schon schrieb, steckt da ganz viel Angst (vor Versagen, vor Ablehnung etc.) dahinter, durch schlechte Erfahrungen. Das macht mich in gewisser Weise ein Stück lebensunfähig, und auch das muss bearbeitet werden.

Du hast Recht, ich kann ihn nicht dazu zwingen, Verständnis aufzubringen oder mit mir arbeiten zu wollen, und vielleicht läuft es tatsächlich darauf hinaus, dass die ganze Therapie Zeitverschwendung ist, aber ich bin auch noch nicht ganz soweit, aufgeben zu wollen. Zumindest werde ich nochmal versuchen, das mit ihm zu klären.

lamedia hat geschrieben:Alles, was die Arbeit in der Therapie für Dich behindert, alle Kränkungen, alles Mißtrauen kann, darf, sollte auf den Tisch. Das ist aber auch gerade das Schwere an dieser Methode.
Anfangs habe ich das oft angesprochen bzw. gab es anfangs keine Kränkungen aber eben die Unsicherheit mit der Therapieform. Er brachte es dann auf den Nenner, ich bräuchte also mehr Führung in der Therapie, womit ich sehr einverstanden war. Passiert ist aber nichts. Dann wollten wir es mit Analyse versuchen, ist aber auch nicht passiert. Ich habe da auch nie was eingefordert sondern irgendwann aufgegeben und die Therapie so treiben lassen. Im Grunde wirft er mir genau das jetzt vor. Ändern kann ich aber die Therapie nicht alleine, da muss er schon bereit sein, mitzumachen und mir zu helfen, das hat er aber noch nie getan. Wie schon geschrieben, ich habe mehrfach gesagt, zuletzt gestern und vor zwei Wochen, dass ich mit der Therapieform nicht zurecht komme und nicht weiß, was ich tun kann, damit wir da eine funktionierende Therapie machen. Antworten kriege ich nicht darauf.

Ok, er sagt dann eben "das" (Thema) sei für ihn nicht psychotherapeutisch. Ich muss also psychotherapeutische Themen ansprechen. Hm... ich kann weder von Missbrauch noch anderen Traumata berichten, ich weiß ja selbst nicht, warum ich so verkorkst bin.

Wenns wirklich alles an der PS liegt und er die nicht behandeln will, ja dann müssen wir aufhören, das sehe ich genauso wie er, dann kann er mir eben nicht helfen.
(Was die Sache war, die Du gerade nicht ansprichst, wäre dabei schon sehr interessant, ich glaube, da könnte ein Knackpunkt liegen.)
Du meinst, was er sagte? Dass es scheinbar ein Muster bei mir sei, dass ich anderen oder den Umständen die "Schuld" für etwas gebe, statt selbst die Verantwortung zu übernehmen. Und ich sage gar nicht mal, dass er unrecht damit hat, auch wenn ich mich bisher nie so gesehen habe. Aber auch daran könnte man ja arbeiten, denn ich will so nicht sein.

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Hamna
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 14:28

Jay-jay hat geschrieben:Mir ist übrigens auch total aufgestossen, dass er oft nicht weiß, was ihr geredet habt.
Ja, das stört mich auch sehr! Und ich wette, die krassen Dinge, die er mir gestern an den Kopf geworfen hat, weiß er nächste Woche auch nicht mehr. Nächste Woche ist wieder alles tutti und natürlich geht der Antrag durch, was für eine Frage! Ich werde ihm das nun aber nicht mehr durchgehen lassen, wo wir anscheinend jetzt mal Tacheles reden.
In meiner Therapie thematisiert meine Therapeutin fast nie, was ich nicht kann. Wenn ich es thematisiere, dann heißt es für sie, dass ich es NOCH nicht kann.
Was das sollte, verstehe ich auch nicht. Schließlich gehe ich doch in Therapie, weil ich manches nicht kann und deshalb mit dem Leben so oft nicht klarkomme. Ich meine, dass ihm das auffällt, ist ja schon mal etwas, also hat er mittlerweile doch mal was von mir mitgekriegt.

Ich vermute so langsam, dass er mich, jetzt wo er den Antrag stellen muss, überhaupt erst bemerkt. Vorher war ich eben eine, die einmal die Woche kam und ein bisschen blabla erzählt hat und ihn nicht weiter störte, aber jetzt muss er die Therapie begründen, da reicht ihm das blabla nicht mehr aus, jetzt muss er sich mit mir auseinandersetzen - zum Glück hat er ja seine Notizen - und jetzt fällt ihm plötzlich selber auf, dass wir nicht vorankommen, was ich ihm noch im letzten Jahr mehrfach sagte und dann aufgegeben habe, weil sich nichts änderte.

Im letzten Jahr hatten wir zwei sehr krasse Stunden, wo es wirklich ans Eingemachte ging, allerdings mit viel Zeit dazwischen und zwei unterschiedlichen Themen. Er kam darauf nie wieder zu sprechen, hat nie wieder nachgefragt, um da mal einzuhaken, weiterzumachen oder so. Nach so einer heftige Stunde sitze ich eine Woche später wieder vor ihm und er schaut mich an, als wäre ich ein weißes Blatt Papier und fragt mich, worüber ich denn sprechen will. Sorry, so kann ich nicht

Dann seit neuestem, so zwei oder drei Mal, schaut er am Anfang der Stunde in seine Notizen und fragt, ob er mal vorlesen soll, auf die Art komme ich dann schon gut wieder ins Thema, aber leider hat er das gestern dann mal wieder nicht getan, obwohl ich gern an die letzte Stunde angeknüpft hätte, statt dessen dachte ich dann, ich erzähle mal kurz von meiner Verzweiflung am Vorabend, und prompt hagelte es Vorwürfe, die ganze Stunde war gekippt und ich dachte mal wieder "hätte ich doch bloß nichts gesagt".
Du hängst so in der Luft, weil er Dir nicht die Sicherheit gibt, dass er zuverlässig und auch langfristig mit Dir arbeiten will.
Ja, das ist von Anfang an so. Zuverlässigkeit konnte ich bei ihm noch nicht finden, noch nicht mal dass er überhaupt mit mir arbeitet, und mit der Langfristigkeit hat es sich jetzt irgendwie sowieso auch erledigt, denn von den 25 Stunden noch nicht genehmigter Langzeittherapie habe ich gestern die 8. Stunde gehabt. Ich bin mittlerweile also näher am Ende als am Anfang, dabei habe ich das Gefühl, wir haben noch gar nicht begonnen.

Im letzte Jahr habe ich ihn mal angesprochen, dass es mir scheint, als würden wir einfach nicht in die gemeinsame Arbeit finden, also das wurde von mir schon immer gesehen und auch angesprochen, aber jetzt scheint es mir gerade, als würde er mir allein daran die "Schuld" geben.

Ganz zu Anfang habe ich ihm auch mal einen Ausdruck gegeben, da hatte ich einer Internetbekannten geschrieben, was alles für belastende Dinge in meinem Leben passiert sind. Er sagte daraufhin sofort: "Ach ja, übrigens, Sie können mir immer schreiben!" Auf den Ausdruck kam er aber nie mehr zu sprechen, ich weiß nicht mal, ob er es je gelesen hat. Gefragt habe ich aber auch nie, hab mich irgendwie nicht getraut.


Stern habe ich noch nicht gelesen, ich schicke erstmal ab

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Hamna
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 15:04

Stern, so wie du es schreibst, klingt es ganz einfach und schlüssig. Warum funktioniert das nur bei uns nicht so? Anfangs sagte er auch, die Therapieform sei nicht so wichtig. Das mit der VT kommt von mir, weil ich mittlerweile denke, all meine Probleme sind für eine TFP nicht groß genug oder nicht passend, und er scheint ja auch nicht mit mir dran arbeiten zu wollen. Wenigstens kommt es mir mittlerweile so vor, ich weiß schon gar nicht mehr, was ich mir vielleicht einbilde und was real ist, wir scheinen wohl ganz eklatant aneinander vorbeizureden. Manchmal sagt er etwas und wenn ich rückmelde, was bei mir angekommen ist, dann hat er es so angeblich nicht gesagt oder gemeint.

Gestern saß ich da wieder wie ein Häufchen Elend und fühlte mich wie eine schwer gestörte Person, dabei dachte ich eigentlich in letzter Zeit, ich sei aus dem Schlimmsten raus und so gut wie gesund, zumindest dass ich einigermaßen "normal" funktioniere mittlerweile.

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candle.
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 15:46

Hallo Rilke!

Ich glaube, das große Geheimnis liegt darin, dass er deine Stabilität nicht einschätzen kann. Das geht ja auch hervor aus seinem Ansinnen mit der Klinik, vermute ich.

Viele Grüße!
candle
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carö
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 15:54

hallo rilke,
Dann wollten wir es mit Analyse versuchen, ist aber auch nicht passiert. Ich habe da auch nie was eingefordert sondern irgendwann aufgegeben und die Therapie so treiben lassen.
du hattest es glaube ich auch in deinem blog schon geschrieben, weiss nicht mehr genau... warum wurde es denn nichts mit der analyse ? von ihm aus nicht ?
oder von dir aus nicht ?

LG
carö
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Sunny girl
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 16:16

Hallo Rilke,

ich habe alle 5 Seiten gelesen und mir ist aufgefallen, dass du kaum etwas positives über deinen Th. berichten kannst. Dann drängt sich mMn die Frage auf warum du überhaupt eine therapie bei ihm angefangen hast. Gibt es auch, bzw. gab es auch Situationen wo er dir auch geholfen hat, die dir gut taten?

Falls alles wirklich so enttäuschend war, wir du bisher geschrieben hast, würde ich diese Th. beenden. Ich denke, dass du nicht mit der Therapieform, sondern mit dem Therapeuten nicht klar kommst.

Bedenke bitte auch, dass du mit diesem Th. auch dein Kontingent an Sitzungen verbrauchst. Wenn das Kontingent einmal erschöpft ist, interessiert es die KK wohl kaum, ob die Therapie hilfreich war oder nicht.

Ich habe auch lange überlegt, ob ich den Thera wechsle, etwa ein halbes Jahr. Jetzt weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war. Mir schien es, dass ich kaum einen besseren Th. finden werde. Aber das stimmt nicht. Wenn du in einer größeren Stadt wohnst, gibt es bestimmt genug Therapeuten und du kannst sie ausprobieren und einen finden, der besser zu dir passt.

Du meintest du willst an Veränderungen arbeiten. Vlt. fängt die Veränderung mit der Änderung des Th. an

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Hamna
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 16:31

carö hat geschrieben:warum wurde es denn nichts mit der analyse ? von ihm aus nicht ?
oder von dir aus nicht ?
Also, es ging mir ziemlich schlecht zu dem Zeitpunkt, und zuerst sagte er, er findet einmal die Woche nicht ausreichend, ob ich auch häufiger kommen wollen würde. Ja, das wollte ich. Termine habe ich dann nie bekommen, es ging mir dann aber auch so nach kurzer Zeit wieder besser, also habe ich es nicht wieder angesprochen, und er auch nicht. Doch, einmal schon, da bat ich um einen zusätzlichen Termin, da sagte er, das sei bei TFP nicht vorgesehen.

Die Analyse schlug er dann vor, als ich ansprach, dass wir irgendwie nicht zusammen in die Arbeit finden, wie hier schon geschildert. Daraufhin schloss er per Handschlag mit mir ein "Arbeitsabkommen" und dass wir dann beim nächsten Mal richtig loslegen, und dass ich dann auf die Couch sollte. In der nächsten Stunde hatte er dann aber alles mögliche Organisatorische mit mir zu klären, Sachen die ich ihm unterschreiben sollte etc. Da dann die Hälfte der Zeit damit draufging, sagte ich nichts mehr von Couch, er auch nicht. Ich hatte auch Angst vor der Couch, weil er gesagt hatte, im Liegen könnte alles mögliche hochkommen. Zum Ende der Stunde sprach ich dann an, dass ich ja nun drum herumgekommen sei, da fragte er milde lächelnd "Ach, wollten Sie denn gern mal auf die Couch?". Wieder, als ob es die Stunde davor und unser "Arbeitsabkommen" nie gegeben hätte. Als ich ihn daran erinnerte, meinte er nur, ich hätte zur Zeit doch eh zuviel anderes im Kopf (Räumungsklage etc.), was ich erstmal erledigen sollte.

Irgendwann habe ich ihn nochmal drauf angesprochen, da sagte er "nach dem Ferien", daraus wurde aber auch nie was. Ich hab dann auch nichts mehr gesagt, weil ich mir blöd dabei vorkomme, da so hinterherzubetteln.

Candle, dass das nun das große Geheimnis ist, glaube ich nicht. Dass ich relativ stabil bin, weiß er, das erlebt er ja so auch. Für den Fall, dass er es zwischenzeitlich wieder vergessen hat, habe ich ihn gestern nochmal dran erinnert, da hat er auch genickt. Ich glaube, mit der Klinik, das hat er nur gesagt, weil ich eben, nach etlichen Monaten, jetzt einmal in ein altes Verhaltensmuster zurückgefallen bin, was man aber nach meiner Meinung nicht so hochhängen muss, das sagte ich ihm auch gestern. Ich bin der Meinung, ein einmaliger kleiner Rückschritt ist relativ normal und sollte nicht so dramatisiert werden. Insgesamt habe ich ja wirklich Fortschritte gemacht, was er vor zwei Wochen ja auch betonte. Das jetzt wieder zu negieren, wegen eines kleinen Vorfalls, halte ich für keine gute Richtung. Und wie er selbst sagte, ich bin relativ stabil, nicht vollkommen. Aber vielleicht gehörte das zum "Wachrütteln" dazu.

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candle.
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 16:35

Falsche Frage, ich klinke mich auch erstmal wieder aus.

candle
Zuletzt geändert von candle. am Mi., 14.03.2012, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 16:45

Rilke hat geschrieben:Er brachte es dann auf den Nenner, ich bräuchte also mehr Führung in der Therapie, womit ich sehr einverstanden war. Passiert ist aber nichts. Dann wollten wir es mit Analyse versuchen, ist aber auch nicht passiert.
... und vorgelagert zu carös Frage: Wie kommt man denn von "mehr Bedarf nach Führung in der Therapie" auf Analyse? Also um Gottes Willen nix gegen Analyse... nur tendenziell ist eine PA eine der am wenigsten gelenkten/geführten, intervenierenden Formen (wobei man im Einzelfall evtl. auch etwas modifizieren kann... jetzt nur grundsätzlich gesehen).

Wirkt halt alles ein bisschen konfuzius... zumindest was bei mir beim Lesen ankommt.
Wenns wirklich alles an der PS liegt und er die nicht behandeln will, ja dann müssen wir aufhören, das sehe ich genauso wie er, dann kann er mir eben nicht helfen.
... wobei es schon komisch anmuten würde wegen einer psychischen Störung (die ja gerade in einer Therapie behandelt werden soll) nicht behandelt werden zu können. Ausnahme z.B. wenn ein Therapeut eine best. Störung nicht behandelt (z.B. auch mangels Erfahrung... oder weil er stat. Therapie als passender befindet, etc.). Nur gehört es dann IMO klar kommuniziert, was Sache ist, ob Fortsetzung der Therapie bei diesem Therapeuten Sinn macht, ggf. unter welchen Voraussetzungen, und wie es weiter geht, Wechsel sinniger (also Transparenz) - und nicht halbherzig weitermachen. Genauso Besprechung, auf was evtl. der Patient achten kann.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Hamna
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 16:55

Sunny girl hat geschrieben:Dann drängt sich mMn die Frage auf warum du überhaupt eine therapie bei ihm angefangen hast.
Ganz einfach: weil ich nicht in die Zukunft sehen kann. Dass sich die Therapie so gestalten würde, war nach oder während der prob. Stunden nicht absehbar. Außerdem war er mir sympatisch, weil er einen ruhigen, ausgeglichenen und empathischen Eindruck machte.
Gibt es auch, bzw. gab es auch Situationen wo er dir auch geholfen hat, die dir gut taten?
Ja, es gab ein paar Momente, wo ich dachte "Super, er hat mich verstanden, jetzt ist er endlich mein Therapeut." Im Nachhinein stellte sich leider heraus, dass diese Momente nur in meiner Erinnerung überlebt hatten, bei ihm aber keine Spuren hinterlassen hatten. Also, schlicht gesagt: er hat seine eigenen Beteuerungen, Zusagen etc. von einer Woche auf die andere vergessen, und das in zuverlässiger Regelmäßigkeit.
Falls alles wirklich so enttäuschend war, wir du bisher geschrieben hast, würde ich diese Th. beenden. Ich denke, dass du nicht mit der Therapieform, sondern mit dem Therapeuten nicht klar kommst.

Bedenke bitte auch, dass du mit diesem Th. auch dein Kontingent an Sitzungen verbrauchst. Wenn das Kontingent einmal erschöpft ist, interessiert es die KK wohl kaum, ob die Therapie hilfreich war oder nicht.
Ja, darüber habe ich jetzt heute auch nachgedacht. Wobei es ein Stundenkontingent faktisch wohl gerade gar nicht gibt, denn der Antrag ist ja noch immer nicht gestellt. Im Prinzip arbeitet er also gerade auf eigenes Risiko, denn er ist sich ja auch nicht sicher, ob die Stunden bewilligt werden. Auf meine Frage, wie er die Stunden denn abrechnen will, wenn der Antrag nicht durchgeht, sagte er "gar nicht", das sei aber nicht mein Risiko, also ich würde keine Rechnung von ihm bekommen.
Ich habe auch lange überlegt, ob ich den Thera wechsle, etwa ein halbes Jahr. Jetzt weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war. Mir schien es, dass ich kaum einen besseren Th. finden werde. Aber das stimmt nicht. Wenn du in einer größeren Stadt wohnst, gibt es bestimmt genug Therapeuten und du kannst sie ausprobieren und einen finden, der besser zu dir passt.

Du meintest du willst an Veränderungen arbeiten. Vlt. fängt die Veränderung mit der Änderung des Th. an
Siehste, bei dir hat es auch gedauert mit der Entscheidung

Also, ich denke, ich werde mindestens noch ein oder zweimal zu ihm gehen. Nächste Woche will ich mit ihm besprechen, wie wir weitermachen wollen, und in der Stunde darauf dann sehen, ob wir es umsetzen können. Ist dann zwar der - ich weiß nicht wievielte - Versuch, aber zu einem Ende kann ich mich im Moment einfach nicht durchringen. Irgendwie hänge ich trotz allem an ihm, ich mag ihn ja (noch).

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carö
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 17:12

hm, ziemliches durcheinander.
wie wäre es, wenn du ihm das hier, was du hier geschrieben hast, mal zum lesen zukommen lässt? vielleicht ist ihm das nicht so bewusst, wie durcheinander das alles für dich ist. ?

also mit so unterschiedlichen aussagen hätte ich mich sicher auch nicht einlassen können und schon gar nicht, wenn er mal sagt, es wäre gut, wenn du öfter kämst pro woche, dann aber keine zeit hat und gegensätzliche äußerungen macht. ... nö, da würde ich echt theater machen bis ich ne klare aussage hätte. sehe das nicht als hinterherrennen an... das wäre es mir wert, denn so unklar und unsicher kann man sich kaum auf den prozess einlassen.

oder... weiss nicht, vielleicht total abwegig, aber vielleicht habt ihr völlig unterschiedliche auffassungen, was klarheit und eindeutigkeit anbelagt ? vielleicht hat er etwas gesagt und erläutert und es kommt bei dir ganz anders an ? und er erkennt das nicht ? oder er erkennt es - kann es dir aber nicht vermitteln ? keine ahnung.. klingt auf jeden fall ziemlich verwirrend.
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Hamna
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 18:21

candle. hat geschrieben:Falsche Frage, ich klinke mich auch erstmal wieder aus.

candle
Wieso habe ich jetzt das Gefühl, was falsch gemacht zu haben? Vielleicht habe ich deine Frage ja auch falsch verstanden?

stern hat geschrieben:Wirkt halt alles ein bisschen konfuzius... zumindest was bei mir beim Lesen ankommt.
Ja stern, die ganze Therapie war bisher so konfus, also es liegt jetzt nicht an meiner konfusen Darstellung, obwohl sie das vielleicht auch ist.
wobei es schon komisch anmuten würde wegen einer psychischen Störung (die ja gerade in einer Therapie behandelt werden soll) nicht behandelt werden zu können.
Ja, ich frage mich da auch, wie und wo ich denn dann weitermachen soll, das liefe ja darauf hinaus, dass ich nicht therapierbar bin. Einmal, das war aber auch im letztem Jahr, sagte er: psychiatrisch und medikamentös! Na danke.

In der nächsten Stunde hat er dann alles wieder relativiert. Das wird er diesmal sicher auch tun, nachdem ich mich eine Woche damit rumgequält habe.

Also, klare Kommunikation und Transparenz gibt es nicht. Und wenn überhaupt mal, hat das immer nur für eine Woche Gültigkeit, weil er sich in der nächsten Stunde wieder vollkommen anders positioniert und sich ja größtenteils an seine Position der letzten Woche nicht erinnert, ja nicht mal daran, überhaupt eine Position bezogen zu haben.

Ich sehe schon beim Schreiben jetzt, dass es wohl wirklich wenig Sinn macht darauf zu hoffen, es würde sich noch irgendwas ändern.


Carö, er sieht das Forum sehr kritisch, ich müsste es dann schon in eine andere Form bringen, aber ich weiß nicht, was daran besser wäre als es ihm zu sagen, ich kann mich ja schon klar artikulieren. Haha, da fällt mir ein, dass ich gestern auch eine Frage zweimal stellen musste, weil er beim ersten Mal ganz klar dran vorbei geantwortet hat, es war was absolut sachliches, lässt also keinen Spielraum für Interpretation, er hat klar an mir vorbeigequasselt, dabei aber mit einer Miene, dass ich mich schon gefragt habe, ob er mich für etwas dumm hält. Als er zuende war mit seinen Ausführungen, sagte ich "aber meine Frage war ja..." und hab meine Frage nochmal wiederholt, da ging ihm dann plötzlich ein Licht auf und er hat sie dann auch beantwortet.

Ich soll zwar nicht immer anderen die Schuld geben aber ich frage mich doch gerade, ob da nicht bei ihm was falsch läuft.

Ich habe ja in der Vergangenheit selten was dazu gesagt, weil ich ihn nicht bloßstellen wollte und mir das wirklich unangenehm ist, aber in den letzten drei Stunden habe ich ihn schon wiederholt drauf aufmerksam gemacht, wenn er mir z. B. zweimal das gleiche erzählt hat oder das gleiche fragte oder vergessen hatte, was er mir in der Stunde vorher gesagt hatte, weil ich jetzt auch langsam die Geduld verliere.

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stern
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 18:45

Ja, ich frage mich da auch, wie und wo ich denn dann weitermachen soll, das liefe ja darauf hinaus, dass ich nicht therapierbar bin. Einmal, das war aber auch im letztem Jahr, sagte er: psychiatrisch und medikamentös! Na danke.

In der nächsten Stunde hat er dann alles wieder relativiert. Das wird er diesmal sicher auch tun, nachdem ich mich eine Woche damit rumgequält habe.

Also, klare Kommunikation und Transparenz gibt es nicht.
Ja... ich merke es ... finde es aber wichtig, gerade wenn es um so zentrale Fragen geht wie: Macht diese Therapie Sinn... wie macht sie Sinn... sind evtl. Änderungen sinnvoll, usw.

Und nee... selbst wenn es an einer PS hinge (wobei es das ja nichtmal muss, also zumindest für mich ist vieles geschlossen aus den Postings schwammig) hieße das erstmal: ER kann das nicht behandeln... und NICHT: du oder irgendwelche PS bist/sind generell nicht therapiebar. Rein psychiatrisch und medikamentös (wobei das schon eine Weile her zu scheint) ist bestenfalls dann angezeigt, wenn jemand ambulant oder stationär nicht therapiezugänglich ist.

Relativierungen (die hier eigentlich eher wie Rücknahmen von getroffenen Aussagen wirken... ginge für mich gar nicht) finde ich fehl am Platz, wenn es um zentrale Fragen geht, die die Therapie selbst betreffen und deren Rahmen... also wichtig wären, wie gesagt, verlässliche Ansagen: Kann es erfolgreich weiter gehen (inkl. kann er dir helfen bzw. hält er dich für hinreichend stabil, engagiert usw.) oder ist ein cut sinniger... ggf. wie geht es weiter. Wenn man im Prinzip zum Punkt kommen müsste: Nee, so macht es wenig Sinn, das aber nicht bespricht und trotzdem wie gehabt halbherzig weiter gemacht wird, nimmt dir das ja auch die Chance, dich nach etwas unzusehen, was vielleicht passender ist

Klinikfragen analog: Entweder man verständigt sich auf Klinik. Oder man kann sich darauf verständigen, dass unter Voraussetzungen xy eine Therapie ambulant durchgeführt werden. Aber nicht mal so und morgen anders. Und übermorgen eine neue Relativierung, Einschränkung oder Rücknahme von Aussagen.

Kannst dir ja ein Limit setzen à la: Ich nehme noch x Stunden. Punkte yz werde ich bis dahin ansprechen... und dann schauen, wie es sich weiter entwickelt. In Stunden xz treffe ich dann eine Entscheidung.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 14.03.2012, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Tristezza
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 18:59

Sorry, aber der Typ kommt mir allmählich sehr gestört vor. Gift für jemanden, der Klarheit und Struktur braucht. Hat der vielleicht selbst eine PS?? So trottelige Typen können ja was Sympathisches haben, ich fände den vielleicht auch irgendwie nett, aber das macht sie leider nicht zum guten Therapeuten.

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Hamna
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Beitrag Mi., 14.03.2012, 19:14

Ja stern, wie ich vorhin schon schrieb, noch zwei Stunden. Nächste Woche schauen, ob wir auf einen gemeinsamen Nenner kommen, und in der darauf folgende Stunde schauen, ob wir es (diesmal) praktisch umgesetzt kriegen. Wenn er sich dann wieder an nichts erinnert oder Zusagen nicht einhält, während ich mich aber an die Absprachen halte, dann bin ich weg.

Ich frage mich nur, wie das dann mit den Stunden ist. Also Antrag ist ja noch nicht gestellt, für die KK bin ich also wohl offiziell seit Ende Dezember nicht mehr in Therapie. Dann kann ich ja mal praktisch testen, wie das nun ist mit der Zwei-Jahres-Frist.


Tristezza, er ist wie ein knuddeliger (Edit: kleiner, dicker) Tanzbär mit Alzheimer
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