Schaden durch Psychoanalyse

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Atara
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Beitrag Mi., 11.01.2012, 20:53

wie gesagt, nur weil du damit nicht kannst, heißt das nicht, dass alle leute die ne analyse machen sich verarscht fühlen und alles scheiße finden etc...
den leuten das auch noch madig zu machen mit irgendwelchen links, find ich halt echt assi.
nur weil du mit deiner erfahrung net klargekommen bist...
und ich frag mich auch wie ein analytiker dich innerhalb von 7? stunden dazu bringen konnte so dermaßen schlecht draufzukommen.
da gehört schon einiges dazu...
also in der kurzen zeit wusste mein analytikerin wirklich nicht viel von mir wobei sie mir hätte schaden könne.
ich frag mich wie das alles bei dir in so kurzer zeit stattfinden konnte...
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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Widow
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Beitrag Mi., 11.01.2012, 21:13

Herr Schmidt,

nicht zufällig der Harald?

Nicht zufällig im wahren Leben eine Verhaltenstherapeutin?

Nicht zufällig im wahren Leben eine abgelehnte psychoanalytische Ausbildungskandidatin?

Nicht zufällig im wahren Leben eine arme Seele, eine ganz arme?


Widow (bei sowas treibt sie's doch immer noch aus der Tiefsee an die dumpfgraue, glatte Oberfläche der Welt - um mal ordentlich die Tatzen hineinzukerben)

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Eos
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 15:03

Mich erstaunen die extremen Reaktionen auf Herrn Schmidt, der doch nur seine Sicht der Dinge und dazu noch sehr einfühlbar geschildert hat.

Herrscht hier so viel Angst vor Gegenmeinungen zur Psychoanalyse? Dann wird sie wohl nicht unbegründet sein...


Ich finde es gut, Herr Schmidt, wie Sie das Problem gemeistert haben. Insbesondere die Stärkung der Außenbeziehungen scheint mir sehr wichtig. Das kann auch ein hilfreicher Tipp für andere Psychoanalyseabbrecher sein.

Und allen, denen die Art und Weise, wie ihr eigener Therapeut die Psychoanalyse bei ihnen durchführt gut tut - das ist doch erfreulich (es gibt sicher gute und weniger gute Therapeuten dieses Fachs). Die bräuchten gar nicht so viel Angst vor kritischen Äußerungen zu haben.
Oder haben sie insgeheim das Gespür, dass ihnen das, wie der Therapeut mit ihnen arbeitet, letztendlich doch nicht so gut tut?

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Thread-EröffnerIn
Herr Schmidt
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 17:59

Ich habe mit diesen Reaktionen eigentlich fast gerechnet. Ich glaube, dass die meisten, die sich einer Psychoanalyse unterziehen so von ihrer Wirkung ueberzeugt sind (oder ueberzeugt werden), dass sie einen kritischen Standpunkt voellig aus den Augen verlieren. Ich kann mir auch vorstellen, dass meine Erfahrungen manche vielleicht auch veraengstigt. Mir geht es inzwischen auch viel um Aufklaerung. Warum soll man sich nicht ueber die Psychologie seines Therapeuten informieren? Was koennen die Risiken und die Nebenwirkungen sein, bevor man eine Analyse beginnt? Allein, dass die Begriffe Liebesuebertragung, erotische Uebertragung bei den Fachleuten bekannt ist, zeigt doch, dass man auch ueber deren schaedigenden Auswirkungen bescheid weis. Welche Gegenmassnahmen/Interventionen hat man eigentlich entwickelt, wenn der Patient die extreme Uebertragung nicht mehr bewaeltigen kann? Ist es nicht unethisch und unverantwortlich eine solche Situation fuer den Patienten auch noch anzustreben: "Da muss man durch", habe ich schon gehoert. Wo faengt die Grenzueberschreitung an, wo faengt es an uebergriffig zu werden?

Nach keiner anderen Therapiemethode habe ich mich so schlecht - ja fast traumatisiert gefuehlt - wie nach der Psychoanalyse. Das Internet ist bedauerlicherweise voll mit solchen Geschichten. Jemand sagte mir kuerzlich, ich leide momentan an einer posttraumatischen Belastungsreaktion. Genauso fuehlt es sich auch fuer mich an.

Erstaunlich ist, dass ich seit der klientenzentrierten Therapie wieder viel mehr ausserhalb der Therapie machen kann. Ich bin viel motivierter und will mein Leben wieder meistern koennen - auch ohne Therapeut. Waehrend der PA hatte ich so starke Selbstmordgedanken, dass ich einmal ueber ein Brueckengelaender gestiegen bin, und vorhatte in den Tod zu springen. Meine Aengste hatten sich ins unermessliche gesteigert. Ursache, meiner Meinung nach: Die ueberwiegend destruktiven Interpretationen des Analytikers, sein Benehmen, seine Reaktionen.

Letztendlich frage ich mich, welcher Mensch sich einen solchen Beruf auswaehlt?

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Atara
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Beitrag Fr., 13.01.2012, 18:17

das war dein erlebnis. du kannst aber nicht von dir auf andere rückschließen. das versuchst du aber die ganze zeit.
das ist der punkt wos nervt. wir haben hier alle verstanden was bei dir passiert ist und dass du seit deiner PA erfahrung diesbezüglich belastet bist.
auch gibt es menschen die probleme haben und darüber berichteten, im internet. stimmt. so ist das halt bei x drillionen inet usern.
da kommen eben positive wie negative berichte zum vorschein.
und jetzt?
sollen wir jetzt alle die psychoanalyse verteufeln weil du damit net klarkommst?
sind jetzt alle analytiker schlechte menschen die andere nur abhängig machen wollen?
was bezweckst du mit deinen aussagen hier? was willst du?
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Eos
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Beitrag Sa., 14.01.2012, 09:00

So weit ich verstanden habe, heißt der Titel dieses Threads "Schaden durch Psychoanalyse".
Wer hier reinklickt, kann davon ausgehen, dass diese Methode nicht unbedingt Lobpreisung erhält.

Alles hat seinen Platz, denke ich, und sollte seinen Platz haben. Es gibt doch auch genug Threads, die die Psychoanalyse positiv hervorheben. Vermutlich, weil die entsprechenden Therapeuten sorgsam mit der Methode umgehen.

Dass das auch anders sein kann, beweist eben gerade jene Erfahrung von Herrn Schmidt, dass er nicht alleine mit seinen Erfahrungen dasteht, beweist der Wulst an Literatur über Schäden durch Psychoanalyse, den es auf dem Markt gibt. Insofern dürfte es auch für andere Menschen wertvoll sein, wenn hier auf die Gefahren aufmerksam gemacht wird.

Denn die sind nicht unerheblich, eine "posttraumatische Belastungsstörung" ist kein Spaziergang - und auch diese Diagnose teilt Herr Schmidt mit einigen anderen durch Psychoanalyse unsachgemäß Behandelten. Wer mehrere Therapeuten des Fachs kennt, also auch gute Erfahrungen diesbezüglich sein eigen nennt, wird es eher dem Therapeuten als der Methode anlasten. Hat eine betroffene Person nur diese eine Erfahrung, gerät naturgemäß auch die Methode ins Blickfeld der Kritik.

Die Sprache ist das Heilmittel der Therapeuten, mit ihrer Hilfe kann der Therapeut Heilung bewirken aber auch tief verstören. Eben weil die Gefahren groß sind, muß sich eine doch sehr verbreitete Methode immer wieder neu der Prüfung stellen - sonst wäre es keine seriöse Methode, sondern eine Art Sektenbetrieb, der keinen Widerspruch duldet.

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Atara
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Beitrag Sa., 14.01.2012, 13:02

das mag alles stimmen was du schreibst, Eos, aber das wissen wir seit jetzt 5 Seiten hier.
aber er fängt immer wieder an auf dem gleichen thema rumzureiten. das ding is gegessen.
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sandrin
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Beitrag Sa., 14.01.2012, 13:21

Interessante Diskussion. Nachdem ich ja beides gemacht habe - zuerst eine VT, dann eine PA, möchte ich dann doch auch mal meine Meinung zum Besten geben.
Meines Erachtens sind beide Verfahren nicht frei von Angriffspunkten.
Ich muss Herrn Schmidt insofern Recht geben, als ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass vieles schon oft komisch rüber kommt und einige Hypothesen schon oft recht strange wirken. Ich glaube auch, dass sich die PA als Therapie oft überschätzt und sich zu sehr als das Maß der Dinge sieht. Was die Übertragung betrifft, so mag die schon wichtig sein, weil man ja in der therapeutischen Beziehung vieles wiederholt, was man auch im realen Leben erlebt. Dennoch ist es eine völlig andere Form von Beziehung, die einem im wahren Leben eben niemals unterkommen würde. In keiner Freundschaft würde nur einer von sich Vertrauliches preisgeben. Dass das in der Therapie wichtig ist, sehe ich auch so. Allerdings funktioniert eine Eins-zu-Eins-Übersetzung eben doch nicht immer. Und das mit der erotischen Übertragung - naja, meine Therapeutin war da zum Glück nicht so drauf.
Die Deutungen gleichen zudem des Öfteren einem Hineinraten ins Blaue - mit einer Trefferwahrscheinlichkeit von 50:50.
Dennoch: MIR ist eine PA oder psychodynamische Therapie tausend Mal lieber als eine VT. Ich glaube nämlich fest an ein Unbewusstes und daran, dass sich die Psyche oft recht raffinierte Wege sucht, sich auszudrücken. Die VT ist mir persönlich nach wie vor zu baukastenmäßig, auch wenn sich da jetzt Modifikationen ergeben.
Meine Meinung: Jeder muss für SICH entscheiden, was ihm gut tut und was nicht. Trotzdem denke ich, dass jeder Patient - egal, ob er nun eine VT oder PA macht - stets kritisch bleiben sollte und prüfen sollte, was er für sich annehmen möchte und was nicht. So war es bei mir zumindest. Über viele Deutungen kann ich heute nur müde lächeln, über andere hingegen denke ich heute noch nach, weil ich weiß, dass sie den Kern treffen.
Aber es ist definitiv wahr, dass es Psychoanalytiker gibt - und psychoanalytische Therapeuten - die recht gurumäßig agieren. Aber das gibt es bei der VT genauso.

Und noch etwas muss man mal eindeutig klarstellen: Therapien können wenn's blöd läuft durchaus schaden. Komischerweise wird das aber tabuisiert. Deshalb finde ich, dass Herrn Schmidt's Erfahrung durchaus auch ernst zu nehmen ist.

Sandrin

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Kywalda
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Beiträge: 13

Beitrag Sa., 14.01.2012, 20:30

Mein Analytiker hat mir noch nie irgendwelche Fragen über meine Sexualität oder über sexuelle Probleme gestellt. Wenn ich nicht von mir aus darauf zu sprechen komme, fängt er mit diesem Thema gar nicht an. Außerdem ermuntert er mich immer wieder, Dinge zu benennen, die mich ärgerlich machen, z. B. wenn er meine Fragen nicht beantwortet oder irgendwas sagt, was ich anders sehe. Man soll ja gerade lernen, seine eigene Meinung zu vertreten.


leberblümchen
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Beitrag So., 15.01.2012, 10:54

Ich denke, dass das, was Herr Schmidt schreibt, schon recht verachtend und verallgemeinernd ist und es hört sich für mich so an, als unterstelle sie jedem Analytiker, seine Patienten aus purem Egoismus und Sadismus zu manipulieren und zu veräppeln. Und als unterstelle sie jedem Patienten, das nicht durchschaut zu haben - sodass man sich als Analysand dann fast automatisch vorkommen muss, als sei man an eine gefährliche Sekte geraten, ohne das zu merken. Und nun kommt Herr Schmidt und möchte alle Leute, die sich in analytische Behandlung gegeben haben, darüber aufklären. Das kommt bei mir zumindest nicht gut an.

Der Threadtitel heißt "Schaden durch Psychoanalyse" - korrekterweise müsste er - wenn man denn den entstandenen Schaden tatsächlich so stehenlassen kann - heißen: "Schaden durch Psychoanalytiker" - das ist dann doch ein Unterschied, und zwar ein nicht so geringer. Oder möchtest du jedem Patienten, der einen schlechten Zahnarzt erwischt hat, raten, künftig einen Bogen um Zahnarztpraxen zu machen?

Hier wird die Methode an sich durch den Dreck gezogen, wo es doch eigentlich (bei einer einzigen Erfahrung) richtiger wäre, sich mit diesem einzelnen Analytiker kritisch auseinander zu setzen. Da bringt Herr Schmidt einiges durcheinander. Die Internet-Links, die sie anführt, sollen diese kritische Haltung der PA gegenüber belegen. Das ist doch aber keine Kunst: Natürlich gibt es massenhaft 'Literatur', die sich mit der PA auf diese Weise auseinander setzt. Ich unterstelle aber (ob das stimmt, weiß ich nicht; es ist lediglich meine These), dass die Kritik an der Analyse vor allem von den Leuten formuliert wird, die erstens Vorurteile haben, die aber zweitens zu große Angst davor haben, ihr eigenes Inneres zu erforschen - und dies dann noch einem anderen Menschen anzuvertrauen.

Das macht natürlich Angst, das ist unheimlich, und das ist für die meisten Menschen so fremd wie der Tod - man möchte sich damit gar nicht weiter beschäftigen. Und also lehnt man es automatisch ab, weil man es dann los ist. Weil man denkt, es bliebe einem die Beschäftigung mit den eigenen Abgründen erspart. Es wird ja glücklicherweise niemand dazu gezwungen, sich einer psychoanalytischen Behandlung zu unterziehen. Und das ist auch nichts, was man im Vorbeigehen erledigt wie einen Friseurbesuch oder eine Wellness-Behandlung. Wer also - lediglich - seine Seele etwas gestreichelt haben möchte, wer ein paar nette Worte hören möchte und ein paar Tipps für den Alltag braucht, der wende sich besser nicht an einen Analytiker. Und das ist dann auch für den Betroffenen gut und richtig so.

Nun verstehe ich aber nicht, wieso das bedeuten muss, wenn man Herrn Schmidt glauben mag, dass die Psychoanalyse grundsätzlich etwas ist, wovon man jedem vernunftbegabten Menschen nur abraten kann. Denn was sonst sollte ihre Intention sein, diesen Thread nicht nur zu eröffnen, sondern ihn auch so zu nennen?

Herr Schmidt, vielleicht kannst du es dir aufgrund deiner eigenen negativen Erfahrungen nicht vorstellen, aber es gibt tatsächlich auch Analytiker, die behutsam vorgehen und die nicht nach zwei Stunden fragen, ob man sie "geil" findet

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sandrin
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Beitrag So., 15.01.2012, 11:44

titus2 hat geschrieben: Der Threadtitel heißt "Schaden durch Psychoanalyse" - korrekterweise müsste er - wenn man denn den entstandenen Schaden tatsächlich so stehenlassen kann - heißen: "Schaden durch Psychoanalytiker" - das ist dann doch ein Unterschied, und zwar ein nicht so geringer. Oder möchtest du jedem Patienten, der einen schlechten Zahnarzt erwischt hat, raten, künftig einen Bogen um Zahnarztpraxen zu machen?
Find ich gut auf den Punkt gebracht!

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Stöpsel
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Beitrag So., 15.01.2012, 12:12

Hallo,

ich würde mal sagen, die Analyse birgt gewisse Gefahren, wie andere Therapieverfahren auch. Nur dass sie bei der Analyse stärker wirken. Wenn man an einen guten Therapeuten gerät, prima. Wenn man selbst anhand eines Bauchgefühls direkt weiß, ob es ein (für ihn) guter Therapeut ist oder nicht, auch fein. Kann auch sein, dass diese Fälle die MEhrzahl sind (weiß ich nicht).
Nur, wenn man eben pech hat, an keinen guten Therapeuten zu geraten UND man selbst über kein Bauchgefühl verfügt (vielleicht ist es ja GERADE das, was man in einer Therapie erst lernen muss), dann kann es mächtig schiefgehen. Sicher nicht nur in der Analyse, aber dort eben umso leichter/stärker.
Und jetzt, soll man sich über derart Betroffene keine Gedanken machen, nur weil viele mit der Analyse keine Probleme haben?!

Herr Schmidt, worum ging es Dir eigentlich persönlich in dem Thread als Du ihn eröffnet hast?

Viele Grüße

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münchnerkindl
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Beitrag So., 15.01.2012, 12:22

Stöpsel hat geschrieben:Hallo,

ich würde mal sagen, die Analyse birgt gewisse Gefahren, wie andere Therapieverfahren auch. Nur dass sie bei der Analyse stärker wirken.
Durch die höhere Frequenz und die bewusste Arbeit mit Übertragung ist die Gefahr daß wenn was schief läuft das richtig heftig schief läuft grösser.

Wobei ich mir denke daß auch ein stümperhafter Verhaltenstherapeut bei einem Patienten verheerende Wirkungen haben kann.

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sandrin
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Beitrag So., 15.01.2012, 12:30

münchnerkindl hat geschrieben: Wobei ich mir denke daß auch ein stümperhafter Verhaltenstherapeut bei einem Patienten verheerende Wirkungen haben kann.
Genau, ganz besonders, wenn er zu sehr nach Schema X verfährt und meint, durch bloße Anwendung von irgendwelchen Techniken (Verstärkung, Löschung ...) Symptome heilen zu können, ohne auch mal hinter die Fassade zu blicken und die Lebensgeschichte (nicht nur Lerngeschichte) des Patienten zu berücksichtigen.

Das Einzige, was ich höchst problematisch finde, ist, wenn Psychoanalytiker meinen, sie hätten mit ihren Deutungen immer Recht, und damit den Patienten von oben herab behandeln, sich also als Übervater/-mutter aufspielen.
Aber auch da kann man im Gegenzug anmerken, dass ein VT, der dem Patienten irgendwelche neuen Denkmuster überstülpen will, damit dieser doch von seiner depressiven Sichtweise abrücken möge, nicht besser ist.

Fazit: Ein guter Therapeut ist der, der den Patienten achtet in dem, was er ist und wie er dahin gekommen ist. Der GEMEINSAM mit dam Patienten schaut, was man verändern könnte und dabei immer Respekt vor dem "Bauchgefühl" des Patienten hat.

Sandrin

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candle.
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Beitrag So., 15.01.2012, 12:33

Der große Unterschied besteht hier meiner Ansicht nach darin das Herr Schmidt nur wenige Stunden "absolviert" hat hingegen zu den Gegenstimmen für Analyse. Reicht das überhaupt für einen Vergleich?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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