Verlangt Euer Therapeut ein Ausfallhonorar?

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flowerbomb2
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 16:48

*Dannie hat geschrieben:
münchnerkindl hat geschrieben:
Ja und in einem Land in dem Privatautonomie herrscht, darf ein Freiberufler entsprechend auch Schadensersatz verlangen.
Das ist ja genau der Unterschied, Schadensersatz und Ausfallhonorar. Dem jeweiligen Freiberufler müsste nämlich ein Schaden entstanden sein, dem Thera nicht.

Der Thera könnte also kurzfristig jemand anderen reinnehmen (falls das gerade so passt) und würde trotzdem sein Ausfallhonorar kriegen auch ohne Schaden.
Zuletzt geändert von flowerbomb2 am Fr., 09.12.2011, 16:54, insgesamt 2-mal geändert.

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leserin
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 16:52

münchnerkindl hat geschrieben:
leserin hat geschrieben:Ja und du bist der Meinung der Therapeut sollte stattdessen bestraft werden, dafür dass du krank bist? So könnte man das im Extremfall ebenfalls sehen.
Es ist das Risiko eines Freiberuflers, daß eben auch mal Aufträge platzen..
Das würde dir vielleicht so gefallen, aber ist es eben nicht, denn dafür gibts ein Ausfallhonorar.
Aber natürlich steht es jedem frei, den Vertrag nicht einzugehen, wenn einem das Angebot des Freiberuflers mit Risikoübernahme bei Nichterscheinen zu "unfair" erscheint. Dann halt einfach zu einem gehen, der nicht so "unfair" ist.
Zuletzt geändert von leserin am Fr., 09.12.2011, 16:57, insgesamt 2-mal geändert.

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titus
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 16:55

Onyx: Ich musste es einmal (bei einem anderen Therapeuten) zahlen. Das Problem: Wenn du eigentlich annimmst, dass das sowieso nicht eintritt, ist die Vereinbarung ja auch irgendwie unsinnig. Auch aus therapeutischen Gründen: Wenn etwas vereinbart wurde, sollten sich beide Parteien daran halten - ist jedenfalls meine persönliche Meinung

Münchnerkindl: Ich denke auch, dass man das eigentlich irgendwie einplanen müsste und nicht so tun sollte, als würde der Therapeut von Brot und Wasser leben müssen, wenn er auch mal Patienten hat, die zweimal im Jahr fehlen und es sich nicht leisten können, das Honorar zu zahlen. Man muss halt wissen, wie man haushaltet und was für eine Klientel man hat. Wenn jemand dort niedergelassen ist, wo viele Privatzahler wohnen, verdient man nun mal mehr, als wenn man in einem Viertel wohnt, wo 80% am Existenzminimum leben. Und dann muss man gucken, ob es dem eigenen Geldbeutel und dem eigenen sozialen Gewissen entgegenkommt, wenn man sehr kulant ist.

Ich kenne das von Rechtsanwälten: Ein Anwalt für Sozialrecht verdient sicher auch weniger als ein Wirtschaftsrechtler, nehme ich mal an. Ich habe eine Anwältin, die ein buntes Sammelsurium aus Klienten hat: von wohlhabend bis Sozialfall - und es ist nicht zu übersehen, dass sie schon weiß, wie sie an ihr Geld kommt. Während die Anwältin, die ich davor hatte, mir ins Gesicht gesagt hat, dass sie Leute, die einen Beratungshilfeschein haben, nicht berät. Und so wird es in jeder Branche Leute geben, die ein großes Herz für kleine Leute haben, und andere, die den Hals nicht vollkriegen. Für dich hab ich dann auch kein Verständnis.
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.

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stern
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 16:56

flowerbomb2 hat geschrieben:das finde ich auch. Nicht so oder so muss es immer sein, sondern einfach ein bisschen verhältnismäßig bleiben von beiden Seiten.Einen geringeren Satz fände ich auch immer okay. Meine nimmt den vollen..
Ich finde insges. ein heikles Feld, was Verhältnismäßigkeit bedeutet:

Z.B. ein Patient erachtet es als selbstverständlich, dass regelmäßig ein fester Termin zu Verfügung steht... aber für genauso selbstverständlich, dass das EIGENE Risiko (eines Patienten) für einen Ausfall (und dessen Kosten) einem anderen (hier: Psychotherapeut) (ganz oder teilsweise) aufgebürdert werden sollte (weil man ja selbst auch nix dafür kann, wenn krank ist). Letzteres stimmt zwar... nur ist es verhältnismäßig bzw. "fair", wenn dieses Risiko dann dafür auf den Behandler (oder noch schräger: Die Allgemeinheit soll für eine NICHT-Leistung zahlen) abgewälzt werden soll, die bei Licht betrachtet am allerwenigstens dafür kann?

Einleuchtender ist das im Bsp. der Konzertkarte, die wegen eines krankheitsbedingten Ausfalls (wenn sie nicht weiter verkauft werden kann) nicht eingelöst werden kann, dass das trotzdem persönliches Pech ist, obwohl man für seine Krankheit nichts kann. Da würde der Normalsterbliche auch nicht auf die Idee kommen, dass die Kosten hierfür (ganz oder teilweise) der Veranstalter tragen könnte oder dieser wenigstens etwas entgegenkommen sollte... oder gar die Allgemeinheit. Sondern das eher so sehen, dass es hier auch ein persönliches Risiko vorliegt, für das man dann die Konsequenzen (um nicht wieder das Wort Verantwortung überzustrapazieren ) zu tragen hat - hier in Form eines nicht verschuldeten finanziellen Verlust.

Gerade bei einer Selbstverständlichkeits-Mentalität dergestalt dass man alles, was man nicht verschuldet hat selbstredend auf einen Dritten auslagern kann, sähe ich das problematisch, um nicht zu sagen: einigermaßen lebensfremd. Denn den Dritten, der ein eigenes Risiko übernimmt, den gibt es nicht immer... und warum sollte das in einer PT anders sein. Bei einem Entgegenkommen trägt der Thera ja Kosten, für die er am allerwenigsten kann... DAS kann man AUCH anerkennen.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 09.12.2011, 17:08, insgesamt 2-mal geändert.
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flowerbomb2
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:04

Ich glaube, ich als Mensch hätte einfach Probleme, Geld anzunehmen ohne eine Leistung dafür zu erbringen, auch wenn es rechtlich okay ist. Also ich als Thera würde das wohl nur machen, wenn es mir wirklich fehlen würde, es mehr als einmal passiert oder ich wüsste, dass der Patient es zahlen kann.

Das wäre für mich z.B. verhältnismäßig, aber das lässt sich natürlich schwer individuell bestimmen. Ich finde es gut, wie es meine Thera handhabt, würde aber von sowas auch nie meinen Therapiebeginn abhänig machen. Gerade anfangs, wo man jemanden noch nicht kennt, hab ich kein Problem, mich auf feste Regeln einzulassen.

Ich als Patient gehe z.B. nicht immer von einem festen Termin aus und habe mich schon ab und zu mal verschieben lassen von meiner Thera zu einer Zeit, wo ich relativ flexibel war. Ich finde es ist einfach ein Entgegenkommen von beiden Seitan angebracht.

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Onyx
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:07

titus hat geschrieben:Das Problem: Wenn du eigentlich annimmst, dass das sowieso nicht eintritt, ist die Vereinbarung ja auch irgendwie unsinnig.
Nö, ich denke, dass die Verinbarung sinnvoll ist, bei Patienten die öfter einfach mal so absagen, weil sie sich heute "mal nicht so gut" fühlen. Und keine Lust haben raus zu gehen. Das würde ich mir dann irgendwann als Thera dann auch nicht mehr gefallen lassen.

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leserin
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:09

Super Beitrag Stern, find ich gut. Ja ich denke es geht hier vor allem um eine unanbrachte ichbezogene Anspruchshaltung. Ich habe ein Problem - andere sollen es lösen. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass viele genau daran leiden, nämlich dass es nicht immer einen Blöden gibt, der sich Schuld, Verantwortung etc. umhängen lässt, oder sich für die Lösung von Problemen anderer verantwortlich sieht. Da sind dann die Eltern, die Arbeitgeber, der Staat, der Therapeut, die Konzerne, die Politik, endlosetc. an allem Schuld und alles was einem nicht wie selbstverständlich ohne eigene Leistung, Verantwortung, usw zufliegt ist voll unfair, gemein und eine Frechheit. Ich meine jetzt nicht dich Petrapan wegen deiner Frage, sondern es ist einfach so ein Allgemeineindruck, hier im Forum aber auch wenn man sich so deutsche Harzer-Reportagen so ansieht z.b. Und in dieser Diskussion fühle mich da schon irgendwie bestätigt.

Nochwas:
In Österreich zahlt man sich Psychotherapie voll, jede Stunde, auch die nicht ausfällt! Da iss nix mit jahrelangem Therapiehopping von einer Therapieform zur nächsten damit man ja seine "Ansprüche" voll ausschöpfen kann. Da kriegst grad mal ein paar Euro von der KK refundiert. Nicht ideal, nicht gut, aber wenn ich dann hier mitlese, frag ich mich schon ...

Uih, ich merk, ich werd grantig! Daher nix wie weg hier ...

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*Dannie
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:13

Onyx hat geschrieben:Also Leute, ehrlich. Ich möchte jetzt echt mal wissen, wer von euch schon mal in der Realität dieses Ausfallhonorar zahlen musste und wie oft und aus welchem Anlass???
Ich noch nie!!! Und das hat auch seine Gründe.

Dannie

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*Dannie
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:16

leserin hat geschrieben: Ja ich denke es geht hier vor allem um eine unanbrachte ichbezogene Anspruchshaltung. Ich habe ein Problem - andere sollen es lösen. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass viele genau daran leiden, nämlich dass es nicht immer einen Blöden gibt, der sich Schuld, Verantwortung etc. umhängen lässt, oder sich für die Lösung von Problemen anderer verantwortlich sieht. Da sind dann die Eltern, die Arbeitgeber, der Staat, der Therapeut, die Konzerne, die Politik, endlosetc. an allem Schuld und alles was einem nicht wie selbstverständlich ohne eigene Leistung, Verantwortung, usw zufliegt ist voll unfair, gemein und eine Frechheit.........

Nochwas:
In Österreich zahlt man sich Psychotherapie voll, jede Stunde, auch die nicht ausfällt! Da iss nix mit jahrelangem Therapiehopping von einer Therapieform zur nächsten damit man ja seine "Ansprüche" voll ausschöpfen kann. .....


Wir reden hier davon, dass jemand nicht 57 Euro hat um theoretisch im Fall der Fälle eine Ausfallstunde zu bezahlen??? Das ich nicht lache.

Stellt euch mal vor eure Kasse sagt zu euch: "Sie haben Schulden bei uns? Sie kriegen gar nix! Therapie? My ass. Es ist und sch. egal, ob sie nicht in der Lage sind zu arbeiten, weil sie Depressionen haben und Ihr Leben gerade den Bach runter geht. Das ist nicht unser Problem."

Und ihr dann vor Thera steht und sie euch fragt: "Und wie wollen Sie die Therapie bezahlen, Danielle?!"



Leute ihr habt manchmal Vorstellungen......


Dannie
Zuletzt geändert von *Dannie am Fr., 09.12.2011, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.

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stern
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:16

Das ist ja genau der Unterschied, Schadensersatz und Ausfallhonorar. Dem jeweiligen Freiberufler müsste nämlich ein Schaden entstanden sein, dem Thera nicht.

Der Thera könnte also kurzfristig jemand anderen reinnehmen (falls das gerade so passt) und würde trotzdem sein Ausfallhonorar kriegen auch ohne Schaden.
Bin nicht ganz sicher, ob ich die richtig verstanden habe (korrigiere mich ggf.):

Ad1: Dem Thera muss natürlich auch ein Schaden entstanden sein. Bei einem Ausfall entsteht besteht ein Schaden (bzw. Kosten) in Form eines entgegangen Honorars (das er anderweitig erzielen hätte können)

Ad2: Wenn er kurzfristig einen anderen Patienten bestellen kann, so hat er keine Einbuße erlitten... und dann DARF er nach gängiger Meinung auch KEIN Ausfallhonor verlangen.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 09.12.2011, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.
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flowerbomb2
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:19

Also ich dachte die Regelungen sind schadensunabhängig, aber das kann unterschiedlich sein. Ich glaube meine dürfte auch ohne Schaden verlangen, da steht nur sinngemäß: wenn nicht 48h vorher abgesagt wird, ist das volle Honorar in Höhe von 100,- zu zahlen..

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Thread-EröffnerIn
petrapan
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:38

Das sind ja viele Antworten hier! Vielleicht war es auch die Art und Weise wie der Therapeut es gesagt hat. Das klang alles so kühl und abgeklärt und er ging auch gar nicht darauf ein, dass ich sagte ich wäre ab nächstem Jahr erstmal wieder arbeitslos und hätte dann das Geld gar nicht. Ich habe ihm allerdings gesagt, dass wir da eine Reglung finden müssen und dass ich zumindestens den Montagstermin nicht möchte wegen der 2 Werktage, die er verlangt und ich dann schon donnerstags absagen müsste. Er war nur total genervt und meinte "manche Leute werden auch nie krank und müssen dann auch nie was bezahlen". Wahrscheinlich hat er solche "Diskussionen" regelmäßig und ist halt genervt davon. Mir ging es aus sehr akuten Gründen aber unendlich schlecht beim letzten Mal, hatte die ganze Stunde nur geweint und als er am Schluss dann mit dem Geld ankam und mich so genervt behandelte deswegen, hatte ich irgendwie das Gefühl ich sehe "sein wahres Gesicht" oder so. Bzw. mir ist ja klar, dass Therapie eine Dienstleistung ist er und der Therapeut nicht aus reiner Menschenliebe und weil er so einfühlsam ist sich meine Trauer und Ängste anhört. Sondern, dass das sein Lebensunterhalt ist. Trotzdem will ich das als Patient irgendwie nicht so deutlich zu spüren bekommen. Die "Beziehung" zwischen Therapeut und Patient muss ja auch menschlich stimmen. Ich bringe mich momentan jeden Montag in eine sehr unangenehme Situation, da ich viel früher von der Arbeit weg gehen muss um zur Therapie zu gehen. Das weiß der Therapeut auch, hat aber keinen anderen Termin für mich gerade bzw. will keine zeitliche Lücke zwischen den Terminen und deswegen MUSS ich so früh kommen. Ich mache also auch Abstriche und habe jeden Montag "Verdienstausfall" weil ich früher gehe. Das weiß er, geht aber auch nicht darauf ein. Und ich bin ja froh überhaupt endlich mal einen Therapieplatz gefunden zu haben. Generell finde ich das Thema Geld und Arzt schwierig. Ich musste mal als ich noch privat versichert war bei einem Arzt bei dem ich zum ersten Mal war 50 Euro bar anzahlen bevor er mich überhaupt in seine Sprechstunde ließ. Zu dem bin ich danach nie wieder gegangen weil da das Vertrauensverhältnis zum Arzt nicht mehr stimmt.

In diesem Jahr war ich schon 2x krank und musste einige Tage zu Hause bleiben weil es einfach nicht anders ging. Beide Male fühlte ich mich morgens schlecht und hatte erste Symptome und innerhlab von Stunden habe ich mich restlos elend gefühlt und musste ins Bett.
Ich fände z.B. den Ansatz, dass wenn man krank ist man die Therapie übers Telefon halten könnte sehr gut! Oder ich werde versuchen eine Ratenzahlung mit dem Therapeuten zu vereinbaren.
Ich bin sowieso nicht richtig begeistert von ihm, jedoch war er eben nicht so "abschreckend" wie die 3 anderen bei denen ich war, bei denen wusste ich ganz schnell, dass das nichts wird. Und es ist eben akut momentan.

Ich verstehe auch wenn die Ösis unter uns es unverhältnismäßig finden, dass wir uns in Deutschland überhaupt "beschweren", wo wir doch die ganze Therapie bezahlt bekommen von der Krankenkassen. Aber das ist nunmal so und ich bin sehr froh darüber, da so auch finanziell schwache Menschen Hilfe bekommen können. Und die können 57 Euro auf einen Schlag einfach nicht zahlen. Ich finde es ganz normal, dass man sich da erstmal erschreckt, wenn man nichts davon weiß. Ich wusste wirklich nichts von Ausfallhonoraren, obwohl ich schon 4 Jahre in Therapie war. Bei dem Therapeuten war davon nie die Rede. Der Therapeut selbst hat mir auch manchmal erst am gleichen Tag morgens abgesagt weil er über Nacht krank geworden war.

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flowerbomb2
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:46

Verstehe. Ein Therapeut sollte auch in dieser Angelegenheit verständnisvoll und einfühlsam bleiben. Egal wie er es handhabt, total genervt sein geht generell eher weniger.

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stern
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:48

flowerbomb2 hat geschrieben:Also ich dachte die Regelungen sind schadensunabhängig, aber das kann unterschiedlich sein. Ich glaube meine dürfte auch ohne Schaden verlangen, da steht nur sinngemäß: wenn nicht 48h vorher abgesagt wird, ist das volle Honorar in Höhe von 100,- zu zahlen..
Wäre ich nicht so sicher.... denn ich würde sagen, auch deine Regelung impliziert, dass es tatsächlich zu einem Schaden kam:
Ausfallhonorar nur bei tatsächlichem
Ausfall
Der Anspruch auf ein Ausfallhonorar besteht
selbstverständlich nur dann, wenn es
tatsächlich zu einem Ausfall gekommen
ist. Psychotherapeuten sind verpflichtet
sich um einen Ersatz zu bemühen, egal
wie kurz oder langfristig die Absage erfolgte.
http://www.lpk-bw.de/archiv/news2008/pd ... berlin.pdf
Eindeutiger wäre es wohl, einen solchen Passus aufzunehmen... aber ich würde ihn nicht als zwingend erforderlich erhalten, weil es jeder Logik wiederspräche, wenn ein oder derselbe Schaden doppelt bis mehrfach ausglichen werden soll (aber meine Meinung sagt da nicht so viel ).

Gerade weil Theras ja bei Ausfällen dann i.d.R. oft umverschieben, macht das die Wahrscheinlichkeit für das Ausfallhonorar nochmals geringer. Aber je kurzfristiger z.B. desto schwerer wird u.U. eine kurzfristige Besetzung. Insofern kann man es auch auch so sehen, dass bei petrapans bisheriger Terminierung sogar noch etwas länger Zeit für den Thera Zeit, Ersatz zu beschaffen (z.B. auch in der Form: ein andere Patient braucht einen Sondertermin... da das nicht immer so ohne weiteres möglich ist, hoffte ich sogar schon mal darauf, dass jemand absagt... sonst hätte ich ein schlechtes Gefühl gehabt... bzw. meinte gleich zur Thera: Wenn es nicht geht, wäre es o.k.... aber vielleicht denken sie an mich [zwecks Zusatztermin] wenn jemand absagt).
Zuletzt geändert von stern am Fr., 09.12.2011, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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flowerbomb2
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Beitrag Fr., 09.12.2011, 17:52

Allein die Bezeichnung geht in eine andere Richtung, deshalb hätte ich es dann als Schadensersatz betitelt oder das mit aufgenommen..ja..ob das in Bawü auch so ist..hm, muss ich mal nachschauen..

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