Therapieabbruch
Stimmt alles, was du sagst. Aber wenn es in der Therapie vom Therapeuten nie thematisiert wird, obwohl der Patient das gerne möchte, er damit aber immer wieder abschmiert, kann das nix werden.
Nein, es liegt dieses Mal definitiv nicht an mir. Ein Therapeut, der während der Stunde lieber mit anderen Dingen beschäftigt ist, der ist einfach nicht gerade vertrauenswürdig.
Nein, es liegt dieses Mal definitiv nicht an mir. Ein Therapeut, der während der Stunde lieber mit anderen Dingen beschäftigt ist, der ist einfach nicht gerade vertrauenswürdig.
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Womit hat er sich denn beschäftigt? Ich versuche halt, mir ein Bild zu machen, denn es nützt dir doch nichts, wenn du das so beendest, glaub mir.
Hat er sich die Nägel gefeilt? Hat er telefoniert? Was hat er gemacht? Was hättest du dir konkret gewünscht? War es nur etwas, das er hätte sagen sollen oder nicht sagen dürfen?
Ich hab das Gefühl, dass du v.a. sehr enttäuscht warst, denn du hattest dich ja so auf die Stunde gefreut - ich hab mich glatt ein bisschen mitgefreut, in dem anderen Thread Deshalb tut es mir auch leid, dass das so doof gelaufen ist. Also, du hast dich auf die Stunde gefreut und er hat dir signalisiert, dass er nicht richtig bei der Sache ist? Kannst du das an etwas festmachen oder ist es 'NUR' das Gefühl, dass deine Gefühle nicht 'in sein Herz' gelangt sind?
Kannst du dir eine umgekehrte Situation vorstellen, dass du z.B. im Elterngespräch bist und die Mutter eines schlechten Schülers dir sagt, dass 'alle immer nur' an ihrem Sohn rummeckern - würde das in DEIN Herz gelangen? Was müsste passieren, damit du als Lehrer berührt wirst?
Was meinst du mit "wenn es in der Therapie vom Therapeuten nie thematisiert wird"? Was genau ist 'es'? Du möchtest, dass ER etwas thematisiert?
Und noch etwas: Welchen Eindruck hattest du denn in den probatorischen Stunden genau von ihm?
Hat er sich die Nägel gefeilt? Hat er telefoniert? Was hat er gemacht? Was hättest du dir konkret gewünscht? War es nur etwas, das er hätte sagen sollen oder nicht sagen dürfen?
Ich hab das Gefühl, dass du v.a. sehr enttäuscht warst, denn du hattest dich ja so auf die Stunde gefreut - ich hab mich glatt ein bisschen mitgefreut, in dem anderen Thread Deshalb tut es mir auch leid, dass das so doof gelaufen ist. Also, du hast dich auf die Stunde gefreut und er hat dir signalisiert, dass er nicht richtig bei der Sache ist? Kannst du das an etwas festmachen oder ist es 'NUR' das Gefühl, dass deine Gefühle nicht 'in sein Herz' gelangt sind?
Kannst du dir eine umgekehrte Situation vorstellen, dass du z.B. im Elterngespräch bist und die Mutter eines schlechten Schülers dir sagt, dass 'alle immer nur' an ihrem Sohn rummeckern - würde das in DEIN Herz gelangen? Was müsste passieren, damit du als Lehrer berührt wirst?
Was meinst du mit "wenn es in der Therapie vom Therapeuten nie thematisiert wird"? Was genau ist 'es'? Du möchtest, dass ER etwas thematisiert?
Und noch etwas: Welchen Eindruck hattest du denn in den probatorischen Stunden genau von ihm?
Ich glaube, er erfasst MICH als Person nicht, obwohl ich ihm wirklich viel von mir erzähle. Mehr, als ich je einem anderen Therapeuten von mir erzählt habe. So offen war ich noch nie. Er erzählt mir immer von anderen Leuten, die ihm in dem Zusammenhang einfallen.
Ehrlich, titus. Ich hab darauf keine Lust mehr. Ich geh in die Stunden, liefere "Material" und muss mich drauf verlassen können, dass mir ein Mensch gegenübersitzt, der auch die leisen Töne auffangen kann. Es kann doch nicht sein, dass ich seinen Job übernehmen muss. Das habe ich bei meinen Eltern schon immer gemusst, das brauch ich nicht auch noch in der Therapie.
Ich bestrafe nicht mich, wenn ich die Therapie abbreche, es geht gar nicht um Bestrafung. Es geht darum, gut für mich zu sorgen, mich vor negativen Einflüssen zu schützen.
Und noch eins: Ein Elterngespräch ist überhaupt nicht vergleichbar mit einem therapeutischen Gespräch. Vielleicht noch ein Gespräch zwischen Lehrer und Schüler, da schon eher. Ich würde stets versuchen zu ergründen, wie es meinen Schülern geht, würde hinter die Fassade gucken. Die Rückmeldungen, die mir meine Schüler zu Weihnachten gegeben haben, zeigen mir auch, dass ich das - und das mag jetzt narzistisch klingen - um Längen besser drauf hab als mein Therapeut.
Ehrlich, titus. Ich hab darauf keine Lust mehr. Ich geh in die Stunden, liefere "Material" und muss mich drauf verlassen können, dass mir ein Mensch gegenübersitzt, der auch die leisen Töne auffangen kann. Es kann doch nicht sein, dass ich seinen Job übernehmen muss. Das habe ich bei meinen Eltern schon immer gemusst, das brauch ich nicht auch noch in der Therapie.
Ich bestrafe nicht mich, wenn ich die Therapie abbreche, es geht gar nicht um Bestrafung. Es geht darum, gut für mich zu sorgen, mich vor negativen Einflüssen zu schützen.
Und noch eins: Ein Elterngespräch ist überhaupt nicht vergleichbar mit einem therapeutischen Gespräch. Vielleicht noch ein Gespräch zwischen Lehrer und Schüler, da schon eher. Ich würde stets versuchen zu ergründen, wie es meinen Schülern geht, würde hinter die Fassade gucken. Die Rückmeldungen, die mir meine Schüler zu Weihnachten gegeben haben, zeigen mir auch, dass ich das - und das mag jetzt narzistisch klingen - um Längen besser drauf hab als mein Therapeut.
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Du bestrafst dich langfristig, wenn du die Therapie SO abbrichst. Sie überhaupt und grundsätzlich abzubrechen, ist zwar für den Betroffenen nervig und irgendwie doof und enttäuschend, aber ansonsten leider nichts Außergewöhnliches.
Nur wenn du also aufgrund dieser Erfahrung hier immer und immer wieder sagst, dass du prinzipiell nun definitiv keine Therapie mehr machen willst, dann IST das einfach ein ganz anderer Konflikt als die Frage: "Hat mein jetziger Therapeut einen Schaden? Oder ist er ein unempathischer Blödmann?"
Daher ist es wichtig, dass du selbst dir darüber klar wirst, welches dein 'Part' in diesen Konflikten, in derartigen Beziehungen ist. Du sagst es ja selbst: Du hast dich auch schon von deinen Eltern nicht verstanden gefühlt.
Wenn du das jetzt so stehenlässt, dann nimmst du mit: "Ich darf mich nicht vertrauensvoll in die Hände von anderen Menschen begeben. Ich kann mir nur alleine helfen" - und das IST auf die Dauer nicht gut.
Eventuell wäre es möglich, im Rahmen dieses Abbruchs so weit zu kommen, dass du sagen kannst: "Dieser Typ war furchtbar. Aber das war sein persönlicher Schaden. Andere Therapeuten können ganz anders sein" - und wenn du das nicht so sagen kannst, dann ist da halt noch irgendwo ein Problem, das du mit dir rumschleppen wirst und das sich auch nicht einfach abschütteln lassen wird.
Nur wenn du also aufgrund dieser Erfahrung hier immer und immer wieder sagst, dass du prinzipiell nun definitiv keine Therapie mehr machen willst, dann IST das einfach ein ganz anderer Konflikt als die Frage: "Hat mein jetziger Therapeut einen Schaden? Oder ist er ein unempathischer Blödmann?"
Daher ist es wichtig, dass du selbst dir darüber klar wirst, welches dein 'Part' in diesen Konflikten, in derartigen Beziehungen ist. Du sagst es ja selbst: Du hast dich auch schon von deinen Eltern nicht verstanden gefühlt.
Wenn du das jetzt so stehenlässt, dann nimmst du mit: "Ich darf mich nicht vertrauensvoll in die Hände von anderen Menschen begeben. Ich kann mir nur alleine helfen" - und das IST auf die Dauer nicht gut.
Eventuell wäre es möglich, im Rahmen dieses Abbruchs so weit zu kommen, dass du sagen kannst: "Dieser Typ war furchtbar. Aber das war sein persönlicher Schaden. Andere Therapeuten können ganz anders sein" - und wenn du das nicht so sagen kannst, dann ist da halt noch irgendwo ein Problem, das du mit dir rumschleppen wirst und das sich auch nicht einfach abschütteln lassen wird.
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Das ist mir doch alles klar. Es mag sein, dass es auch andere Therapeuten gibt. Bloß es interessiert mich einfach nicht mehr. Und ja: Dieser Thera hat mit Sicherheit einen Schaden. Will ich mein Leben wirklich damit verschwenden, nach "geeigneten" Therapeuten ohne Schaden zu suchen? Nein, das will ich nicht. Dafür ist mir mein Leben zu schade. Ich brauche keine Therapie, ich kann mir selber (gerade auch mit Medis) gut selber helfen.
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Wenn du keine Therapie brauchst, dann hättest du dich allerdings auch nicht an einen Therapeuten wenden müssen; dafür ist der Aufwand dann doch ein bisschen hoch. Aber nun weißt du es ja und das Thema ist für dich erledigt. Umso besser.
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Vielleicht kannst du dir denken, dass dein letzter Satz ein gefundenes Fressen ist für jeden, der sich für tiefenpsychologische Therapien interessiert...
Den Eindruck hast du gestern bei Eröffnung des Threads überhaupt nicht erweckt.sandrin hat geschrieben:Ja, und es lässt mich größtenteils einfach nur kalt. Darauf bin ich stolz.
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Stimmt, Tristezza:
Jetzt mal abgesehen von der Frage, wie es sich auf deinen stressigen Job auswirkt, wenn du nur mit Tabletten zufrieden mit deinem Leben bist. Nichts gegen Tabletten - wenn sie helfen, warum nicht? Aber die tiefen Verletzungen einfach so stehenzulassen, weil man nicht an sie herankommen MÖCHTE - das ist hart.
Ich dachte mir halt nur, ob es nicht sinnvoll wäre, mit einer neutralen Person mal drüber zu reden und Tipps zu kriegen, wie ich das mit dem Wechsel hinkriege und ob ich da überhaupt jemanden finde, der sich meiner erbarmt. Oh man, bin so fertig.
Sandrin, wie passt das zusammen? Ehrlich gesagt: Ich bin sicher, so kann nur jemand schreiben, der tief in seinem Inneren heftig verletzt worden ist. Und das ist keine Schande.Ja, und es lässt mich größtenteils einfach nur kalt. Darauf bin ich stolz.
Jetzt mal abgesehen von der Frage, wie es sich auf deinen stressigen Job auswirkt, wenn du nur mit Tabletten zufrieden mit deinem Leben bist. Nichts gegen Tabletten - wenn sie helfen, warum nicht? Aber die tiefen Verletzungen einfach so stehenzulassen, weil man nicht an sie herankommen MÖCHTE - das ist hart.
Hallo Sandrin,
hast du dein Gefühl, dass dein Therapeut unaufmerksam ist, mal mit deinem Therapeuten thematisiert? Ihm die Chance gegeben sich zu reflektieren und sich zu erklären? Auch um selbst zu überprüfen, ob vielleicht deine Wahrnehmung verzerrt ist? Es kann natürlich sein, dass die Chemie einfach zwischen euch nicht stimmt und dann finde ich es völlig in Ordnung, wenn man gemeinsam zu dem Entschluss kommt, sich besser wieder zu trennen. Allerdings nicht ohne vorher die Situation zu klären.
Du klingst sehr verbittert und ich bin mir nicht sicher, ob du deine jetzige Wahrnehmung so halten kannst.
Wenn du überzeugt bist, keinen Therapeuten zu benötigen, weil es dir gut geht, dann ist es wunderbar. Sollte da aber aufgrund der Enttäuschung, dass Gefühl bestehen, dass dir keine Therapie helfen würde, dann finde ich es fatal und sehr schade für dich.
Ich wünsche dir die Kraft und hoffe, du findest für dich einen guten Weg.
Liebe Grüße
Dilemma
hast du dein Gefühl, dass dein Therapeut unaufmerksam ist, mal mit deinem Therapeuten thematisiert? Ihm die Chance gegeben sich zu reflektieren und sich zu erklären? Auch um selbst zu überprüfen, ob vielleicht deine Wahrnehmung verzerrt ist? Es kann natürlich sein, dass die Chemie einfach zwischen euch nicht stimmt und dann finde ich es völlig in Ordnung, wenn man gemeinsam zu dem Entschluss kommt, sich besser wieder zu trennen. Allerdings nicht ohne vorher die Situation zu klären.
Du klingst sehr verbittert und ich bin mir nicht sicher, ob du deine jetzige Wahrnehmung so halten kannst.
Wenn du überzeugt bist, keinen Therapeuten zu benötigen, weil es dir gut geht, dann ist es wunderbar. Sollte da aber aufgrund der Enttäuschung, dass Gefühl bestehen, dass dir keine Therapie helfen würde, dann finde ich es fatal und sehr schade für dich.
Ich wünsche dir die Kraft und hoffe, du findest für dich einen guten Weg.
Liebe Grüße
Dilemma
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Sandrin,
mit deiner Aussage des nicht brauchens bist du das Gegenteil von den Menschen, dir ihr ganzes Leben lang in irgendwelchen Therapien verbringen (möchten).
Beides sind Extreme und beides halte ich für alles andere als der seelischen Entwicklung als besonders dienlich.
Es gibt aber eine Mitte und in der lebt es sich wesentlich entspannter.
mit deiner Aussage des nicht brauchens bist du das Gegenteil von den Menschen, dir ihr ganzes Leben lang in irgendwelchen Therapien verbringen (möchten).
Beides sind Extreme und beides halte ich für alles andere als der seelischen Entwicklung als besonders dienlich.
Es gibt aber eine Mitte und in der lebt es sich wesentlich entspannter.
Offline
Ich brauche andere Menschen, aber keine Therapeuten. Ich brauche Freunde, denen ich mich anvertrauen kann und die mich tragen. Ich brauche keine Fremden, die sich nicht in mich einfühlen können/wollen (was es nun genau ist, ist mir egal). Aber ich brauche gute, echte Beziehungen. Und die gilt es zu suchen.
Mir sind auch meine Baustellen nach wie vor bewusst. Ich glaube nur, dass ich mit meinen Konflikten und Problemen und Erfahrungen nicht gut in einer Therapie aufgehoben bin. Da kann zu viel schief gehen und dann geht es mir nur schlechter. Das Risiko darf ich nicht eingehen. Es geht also um meine psychische Gesundheit, die ich schützen muss.
Mir sind auch meine Baustellen nach wie vor bewusst. Ich glaube nur, dass ich mit meinen Konflikten und Problemen und Erfahrungen nicht gut in einer Therapie aufgehoben bin. Da kann zu viel schief gehen und dann geht es mir nur schlechter. Das Risiko darf ich nicht eingehen. Es geht also um meine psychische Gesundheit, die ich schützen muss.
OMGsandrin hat geschrieben: Und noch eins: Ein Elterngespräch ist überhaupt nicht vergleichbar mit einem therapeutischen Gespräch. Vielleicht noch ein Gespräch zwischen Lehrer und Schüler, da schon eher. Ich würde stets versuchen zu ergründen, wie es meinen Schülern geht, würde hinter die Fassade gucken. Die Rückmeldungen, die mir meine Schüler zu Weihnachten gegeben haben, zeigen mir auch, dass ich das - und das mag jetzt narzistisch klingen - um Längen besser drauf hab als mein Therapeut.
Das jetzt nur nebenbei und auch an Deinem Thema hier ganz vorbei. Dies jetzt nur mein Senf zu dieser einen Aussage, ohne bezug zum Rest von diesem Thread:
Es gibt ganz erhebliche Unterschiede zwischen Pädagogik und Psychologie. Ersteres ist die Lehre vom Lehren und das zweite ist die Lehre vom Erleben und Verhalten.
Deine Idee "Erleben und Verhalten" lernen zu wollen zeugt von einem wunderlichen Verständnis der Psyche und auch von einem unrealistischen Anspruch an deinen Therapeuten.
Dein Glaube, deine Schülern das lehren zu können, zeugt in meinen Augen von einer erschreckenden Selbstüberschätzung. Dass du aus den positiven Rückmeldungen der Kinder den Schluss ziehst, dass du es besser als dein Therapeut (vielleicht ja auch besser als deine Kollegen) drauf hast, wirft bei mir die Frage auf, wer deine Arbeit sonst beurteilt...
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