Mit Therapeut/in spazieren gehen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Celice
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 12:22

Flowerbomb hat geschrieben:Wäre schon mal interessant zu wissen, wie es läuft wenn ich nicht aufhöre..
Ja, lass es mal laufen. Könntest du das denn steuern? Also zum richtigen Loslassen brauch ich glaub ich schon Körperkontakt und den krieg ich nicht.

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Flowerbomb
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 12:24

ich hab schon oft geweint, aber durch ihre worte hab ich immer wieder aufgehört, weil sie immer so schön getröstet hat..also ich glaube nicht, dass ich es so steuern könnte..wobei..vielleicht

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Atara
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 12:38

Celice hat geschrieben: Also zum richtigen Loslassen brauch ich glaub ich schon Körperkontakt und den krieg ich nicht.
ich glaube mir gehts da ähnlich. Ich denke wenn sie mich in die arme nehmen würde, würde in mir meine ganze schutzmauer zusammenfallen
und ich würde sicherlich ziemlich weinen.
ich weine sonst nie in der stunde. dafür am tele wenn ich sie anrufe...
geht immer nur mit abstand

so im nahhinein klingt das was ich da schreib wiedersprüchlich, is aber so.
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Celice
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 12:46

OT: Atara, wo ist dein schöner Avatar?? Den find ich sooo cool. Wer ist das eigentlich, wollt ich schon immer mal fragen..
Atara hat geschrieben:ich glaube mir gehts da ähnlich. Ich denke wenn sie mich in die arme nehmen würde, würde in mir meine ganze schutzmauer zusammenfallen
und ich würde sicherlich ziemlich weinen.
ich weine sonst nie in der stunde. dafür am tele wenn ich sie anrufe...
geht immer nur mit abstand
Nee, widersprüchlich find ich das gar nicht. Es gibt so Gefühlszustände, da fühlt man sich im Beisein des Thera zu unsicher und ungeschützt, weil man ja auch weiß, dass es den Körperkontakt nicht gibt und man wieder allein und ungetröstet ist. Am Telefon kann es den nicht geben und da ist man im Körpergefühl leichter bei sich, weil die Distanz die Angst nimmt. Versteh ich schon, ginge mir auch so. Ich telefoniere nur nie mit meinem Thera..

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Flowerbomb
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 12:50

nee, klingt nicht widersprüchlich, vllt brauchst du diese distanz, um dich zu schützen, weil weinen ja schon was intimes ist. so hälst du vllt den für dich richtigen abstand.

ich weine immer erst, wenn sie mich so verständnisvoll anschaut und dann noch was liebes sagt..da kann ichs dann nicht mehr zurückhalten, deshalb schau ich auch oft weg.

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Atara
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 13:05

Celice hat geschrieben:OT: Atara, wo ist dein schöner Avatar?? Den find ich sooo cool. Wer ist das eigentlich, wollt ich schon immer mal fragen..
hmm, find den avatar auch cool... dachte ich mach mal was neues rein... sie sieht jemanden ähnlich mit der ich mal... vlt. ist sie es auch ka.
sie war model...is schon 20 jahre her... mehr kann ich nicht sagen^^

*nachdenkt ob sie jetzt wieder nen neuen avatar reinmacht*
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Atara
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 13:26

Flowerbomb hat geschrieben:nee, klingt nicht widersprüchlich, vllt brauchst du diese distanz, um dich zu schützen, weil weinen ja schon was intimes ist. so hälst du vllt den für dich richtigen abstand. ich weine immer erst, wenn sie mich so verständnisvoll anschaut und dann noch was liebes sagt..da kann ichs dann nicht mehr zurückhalten, deshalb schau ich auch oft weg.
ich schau auch weg, aus dem fenster oder versuche so gut es geht mich ihren blicken abzuwenden.
dann schaffe ich es mir das weinen zu verkneifen...
wenn ich mir vorstelle ich sitze ihr gegenüber und weine und sie schaut mich an und ich hab null plan was sie denkt oder fühlt.
da komme ich mir so ausgeliefert vor...
ich öffne mich und zeige meinen inneren schmerz und sie?
das is so einseitig irgendwie... damit hab ich als ein problem...
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Flowerbomb
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 13:31

hab ich auch immer gedacht, bevor es dann mal so weit war.

hab mich selten so beschützt und getröstet und auch gehalten gefühlt, auch wenn sie mich nicht wirklich gehalten hat..also eigentlich gar nicht einseitig, sie ist da so gut auf mich eingegangen wie noch nie. Glaube sie war froh, dass ich es rauslassen konnte.

Manchmal ist es aber auch komisch, so n ausgeliefert sein Gefühl und eben alleine..aber 90% der Fälle war es bei mir eher wie oben beschrieben..

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Atara
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 14:40

hab sie schon oft angerufen wenns mir total besch***** ging (immer am we),
da konnte sie mich immer gut auffangen, hat mich immer dazu bekommen das ich zuversichtlicher
wurde und nicht alles so hoffnungslos und schmerzvoll ist.
aber sie sagt, das alles sollte in der stunde stattfinden und nicht am tele.
wir arbeiten aber daran
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Flowerbomb
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 15:22

Da hat sie natürlich Recht, denke du wirst irgendwann sehen, dass das noch viel erleichtender sein kann, wenn sie dabei ist..

achja, aber am Wochenende hätte ich auch oft Lust, einfach so bei ihr anzurufen und zu weinen. Momentan nicht mal, weil es mir schlecht geht, sondern weil ich ihre Nähe und Zuwendung will

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Luzidtraum
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 15:43

Hmm...geweint habe ich vor meiner Therapeutin noch nie.
So weit bin ich noch nicht, dass ich das zulassen kann...
Einmal hat Sie Tränen in den Augen gehabt.Da musste ich erstmal schlucken, da währe es auch bei mir fast so weit gewesen, hab dann aber aus dem Fenster geschaut und es irgendwie unterdrückt

Wenn ich das jetzt mal unter diesem Aspekt betrachte, dass ihr gegenüber eine weinende Person sitzt, kann ich mir doch vorstellen, dass sie schonmal umarmt.
Aber auch wenn ich es mir insgeheim wünsche, in der Realität währe es vielleicht unangenehm, oder es würde die Übertragung nur noch mehr fördern

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(e)
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 16:09

Mm, also irgendwie bin ich froh, dass ich all diese Gefühle auf einen anderen Menschen übertrug, der mir auch oft beisteht. Ich halte mich da aber auch möglichst zurück. Wär sicher nicht günstig, wenn mein Therapeut das alles abbekäme und das dann noch bei jedem Patienten. Da ich selbst auch emotional "tragend" bin für meine Schwester, kann ich mir vorstellen, dass dies in dieser Intensität auch sehr belastend werden könnte für den Thera ... vor allem gibt es mehrere Patienten, man stelle sich mal die vielen Spaziergänge vor, die er da machen müsste. Da müsste er ja fast Leistungssportler sein. - So weit ich aus Fachbüchern las, wird der Therapeut angehalten, bei Gefühlsausbrüchen abzulenken auf weniger affektiv besetzte Themen, damit sich der Patient stabilisiert. Das sei die Basis, sodass die Bearbeitung der affektiv besetzten Themen sehr langsam und behutsam angegangen wird.

Lieben Gruß
Elana
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Flowerbomb
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 16:16

zu einem Therapeut geht man wegen emotionaler Probleme .Wenn ich jedes mal drüber nachdenken würde, ob ich meine Thera belasten würde, könnte ich ja gar nichts sagen oder keine Therapie machen. Zurückhaltung ist glaube ich für ne Therapie ziemlich der falsche Weg..

Ich weiß ja nicht, was das für Fachbücher sind, die du da gelesen hast, aber ablenken zur Stabilisierung halte ich für den richtigen Ratschlag bei Freunden, aber doch nicht bei nem Therapeuten. Manchmal öffnet man sich doch da erst richtig, um Dinge anzusprechen.

Zurückhaltung durch den Patienten und Ablenkung durch den Thera, also nach meiner Ansicht würde da was falsch laufen in der Therapie oder man auch nicht weiterkommen.

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Luzidtraum
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 16:31

Das sehe ich auch so.Wenn man sich noch Gedanken darüber machen müsste, dem oder der Thera bloß nicht zu viel zu zumuten, dann käme man ja auch nicht weiter.
Meine Therapeutin ist allgemein sehr mitfühlend, und dass sie mal Tränen in den Augen hatte, ist ja nur menschlich.Klar war es mir unangenehm in dem Moment und hat mich sehr berührt.Es ist aber kein Anlass dafür, ihr zukünftlich Dinge zu verschweigen, die sie evtl. zu sehr mitnehmen.

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(e)
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Sa., 29.10.2011, 16:37

Huhu

Ah ne, glaub ich auch nicht, dass man die Theras jetzt gleich so sehr schützen muss. Sie haben ja sicher gelernt, damit umzugehen und eine innere Arbeitsdistanz zu wahren. Aber wahrscheinlich mach ich mir zu viele Gedanken, weil ich eine anankastische, zu gewissenhafte Persönlichkeit bin, die sowieso niemanden belasten will. Das gehört zu meinem Symptombild.

Bei der Person, wo ich eine ähnliche Übertragung erlebe, denke ich auch immer sehr behutsam, aber er versichert mir immer wieder, dass es ihm sehr viel Freude macht, und an seiner Stimme merke ich auch, wie ausgeglichen und mental kräftig er ist. Wenn nicht, nehme ich mich zurück und muntere ihn auf. Er ist ja schließlich nicht mein Therapeut! Ich glaube, er ist der Typ, der gern gebraucht wird, wenn man es nicht übertreibt. Aber er freut sich auch, wenn ich mich für ihn interessiere. Aber eben, bei einem Thera ist das ja anders.

Lieben Gruß
Elana
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elana

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