Stalken?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Vetiver
Helferlein
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weiblich/female, 42
Beiträge: 38

Beitrag Mi., 19.03.2008, 15:14

Hallo Caro,

so verwurbelt warst du leider nicht.

Die Therapie, an die ich mich bei dem Beitrag erinnert habe, ist tatsächlich mit diesen Gefühlen zu Ende gegangen. Genauer gesagt wurde sie durch meine Therapeutin abgebrochen, weil sie den Eindruck hatte, dass sie keine Idee mehr hat, wie mein fehlendes Vertrauen zu ihr herzustellen wäre bzw. wie sie die Übertragung auflösen kann, die da drin steckt. Sie hat mich dann ziemlich unsanft und schnell vor die Tür gesetzt. War eine fiese Erfahrung...
Und letztendlich war diese Therapeutinnen-Recherche aus heutiger Sicht wirklich ein Alarmsignal für ein Thema, was sich dort nicht befrieden ließ, finde ich.

Habe eine zweite Therapie begonnen und da ist das anders. Da ist das Gefühl der Verbindung zu meiner Therapeutin sicher - und da muss ich auch nicht rumforschen. Ich fühle den Kontakt zu ihr auch zwischen den Stunden und bei den langen langen Urlauben...

Viele Grüße
Vetiver

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morgenlandfahrerin
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weiblich/female, 22
Beiträge: 9

Beitrag Mo., 21.07.2008, 14:03

Ich muss einfach grade hier mal was zu dem Thema schreiben, ich hab gerade niemand, mit dem ich drüber reden kann, bzw. reden wollen würde und das Gefühl zu haben verstanden zu werden.

Ich mache seit anderthalb Jahren Therapie, ist sehr intensiv, die Übertragung auch, ich denke sehr viel an meinen Therapeuten und immer wieder gibt es Phasen, in denen es für mich sehr schwer zu verkraften ist, dass er nicht mein Vater ist bzw, dass ich nicht mehr Nähe, Zeit, was auch immer von ihm kriegen kann.

Manchmal wenn es mir ziemlich mies geht, dann bin ich abends wenn es dunkel war, manchmal zu seinem Haus gegangen und hab mich da auf die Stufen gesetzt, ich wollte einfach mal kurz das Gefühl haben, ihm nah sein zu können.
Bringen tut das nicht viel, ich fühle mich dann noch einsamer als zuvor.
Ich fand dieses Verhalten von mir immer etwas bedenklich, klar, er hats nicht mitgekriegt und ich kann immer nur sehen, wenn das Licht an ist, wenn im Sommer das Fenster offen ist, kann ich teilweise Gespräche mithören
Ich habe es ihm also heute gebeichtet.
Er meinte, das würde nicht gehen, das wäre sein Privatraum und den sollte ich ihm auch bitte lassen.
Wenn ich ihm nah sein wolle, könnte ich ihm jederzeit E-mailen, (das hat er mir vor einiger Zeit angeboten, mache ich auch)
aber mehr Nähe geht nicht, das wäre grenzüberschreitend und bei mehr Nähe wäre auch die Therapie nicht wirksam.
Ich habe geantwortet, dass mich das mit der Übertragung sehr belastet und dass ich nicht wüsste, ob ihm das so klar wäre, er meinte, ihm sei das bewusst, schon gewesen, bevor ich ihm das jetzt erzählt habe.
Ich habe ihn auch zum Schluss noch gefragt, ob von ihm wirklich auch viel zurückkommen würde(Gegenübertragung), oder ob ich das vielleicht nur so wahrnehmen würde, weil ich es gern hätte und er meinte,doch, ich mag Sie schon.

Eigentlich ist somit alles gut gelaufen, nicht?
Aber ich bin so fertig gerade, ich schäme mich ganz furchtbar, ich meine, ich will ihm ja gar nicht zu nahe kommen und Grenzen überschreiten und deshalb hab ich ihm das auch erzählt, weil ich dachte, allein krieg ich das nicht hin und ich hätte es auch früher schon getan, hatte aber jetzt erst den Mut und das Vertrauen.
Naja, ich schäme mich und habe Angst, dass es jetzt nicht mehr ist, wie vorher...ich weiss auch nicht...ich bin zu blöd
Ich hätte auch einfach damit aufhören und nichts sagen können, dann wäre vielleicht jetzt meine Selbstachtung nicht so sehr im Keller...

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Tristezza
ModeratorIn
weiblich/female, 60
Beiträge: 2268

Beitrag Mo., 21.07.2008, 15:00

Hallo Morgenlandfahrerin,

ich glaube, ich kann dich und deine Gefühle gut verstehen. Mir wäre es auch sehr peinlich gewesen, dem Therapeuten vom "Stalken" zu erzählen. Aber vermutlich war es nötig, dass er dir seine Grenzen zeigt. Ich glaube nicht, dass du es sonst hättest lassen können. Und letztlich bringt dir die Art der Nähe, die er dir anbietet, vielleicht doch mehr? Schließlich könnt ihr durch Mailen in direkten Kontakt miteinander treten, während das vor der Tür stehen doch eine sehr einsame Sache ist...
Ich kann mir vorstellen, dass über das Peinliche hinaus die Tatsache, dass dein Therapeut dir Grenzen setzt, sehr schmerzlich ist. Dass er eben zum Ausdruck bringt, dass er nicht dein Vater ist, dass du nicht in sein Privatleben gehörst. Aber er mag dich und er lässt Nähe auch außerhalb der Therapiestunden (durch Mails) zu! Vielleicht kann er ja doch so etwas wie ein symbolischer Vater sein.
Wahrscheinlich wäre es für dich weniger schmerzlich gewesen, wenn der Thera dir zwar seine Grenzen aufgezeigt hätte, trotzdem aber gleichzeitig etwas wie Mitgefühl für das kleine Kind in dir gezeigt hätte (in Form einer analytischen Deutung oder auf andere Weise), das da alleine vor der Tür steht. Das hat er offensichtlich nicht getan? Aber ich denke, dass er nach dem ersten Impuls nach deinem "Bekenntnis", nämlich der Grenzziehung zur "Sicherung" seines Privatlebens, diese Gefühle durchaus auch hat (so wie du ihn sonst darstellst). Vielleicht könnt ihr euch dazu noch mal austauschen. Ein mitfühlendes Verstehen würde bestimmt das Gefühl der Peinlichkeit, den Schmerz, das Gefühl der Verlassenheit mildern.

Alles Liebe
Tristezza

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Dunkle
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 44
Beiträge: 839

Beitrag Mo., 21.07.2008, 17:27

morgenlandfahrerin hat geschrieben:Naja, ich schäme mich und habe Angst, dass es jetzt nicht mehr ist, wie vorher...ich weiss auch nicht...ich bin zu blöd
Ich hätte auch einfach damit aufhören und nichts sagen können, dann wäre vielleicht jetzt meine Selbstachtung nicht so sehr im Keller...
Liebe Morgenlandfahrerin,

das kenne ich aus eigener Erfahrung, dieses "Ach hätte ich das doch nur nicht gesagt...", dieses peinliche Berührtsein und die Angst, ihm jetzt doch zu nahe getreten zu sein und damit die Beziehung empfindlich gestört zu haben. Ich hätte wohl genauso vor dem Haus von "meinem" gesessen, wenn ich nur irgend die Möglichkeit dazu gehabt hätte.

Aber weißt Du was, Du wirst es verwinden können. "Blöd" wäre gewesen, es ihm nicht zu sagen und weiterzumachen. Ich finde das bemerkenswert mutig von Dir, dass Du es gesagt hast!! Dass er da eine Grenze gezogen hat, damit hast Du wohl auch gerechnet, oder? Wie ist es denn jetzt? Wie geht es Dir denn - hast Du abends immer noch das Bedürfnis, in seiner Nähe zu sein?

Ich wünsche Dir, dass es Dir mit Deinem Geständnis bald besser
geht!

Lieben Gruß! D.

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Pyrbaut
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Beiträge: 7

Beitrag Mi., 24.03.2010, 16:24

Hallo,

ich belebe mal diesen Thread wieder. Bei mir ist es so, dass ich durchs Netz herausfand, dass meine Thera in einem Chor singt. Bin dann zu einem Auftritt hingefahren, natürlich nur wegen IHR. Sie hat mich gesehen und war irritiert, wie sie mir in der Stunde mitteilte. Sie hat nur teilweise Verständnis dafür, da sie sich auch bedrängt fühlt. Mist! Denn ich habe schon öfters solche Sachen gemacht, um ihr nahe zu sein (z.B gucken, wo sie privat wohnt). Was soll ich denn tun? Es fühlt sich so an, als wäre ich in sie verliebt, aber das ist ja die Übertragung. Aber wenn man sich in echt verliebt, möchte man demjenigen ja auch möglichst nahe sein und denkt stäsndig an ihn. So ist es bei mir ja auch. Meine Thera möchte jetzt, dass ich mir noch weitere Unterstützung hole, z.B. Betreutes Wohnen oder so. Aber ich habe das Gefühl, dass sich die Abhängigkeit dann nur auf 2 Personen verlagert und das Problem nicht gelöst ist. Ich möchte am Ende der Therapie doch die Übertragung aufgelöst haben, weiß aber auch nicht wie. Nur durch "Drüber-Reden" alleine (z.B. dass ich geguckt hab, wo sie wohnt oder dass ich ihr Auto inspiziert hab) ändert sich leider auch nicht soviel, wobei es schon gut ist, dass ich darüber sprechen kann. Umso schockierter war ich, dass sie das mit dem "Stalken" auf ihr Chorkonzert nicht lustig fand. Jetzt habe ich natürlich Angst, zukünftig von weiteren Stalking-Sachen zu erzählen.
Pyrbaut

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metropolis
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Beitrag Mi., 24.03.2010, 16:32

Hallo Pyrbaut,

du erzählst ihr also immer, was du getan hast, um ihr nahe zu sein? Und das Bedürfnis lässt nicht nach?

Ich habe ja auch schon in diesen Thread geschrieben aufgrund des gleichen Problems. Mein Therapeut meinte damals, dass es wichtig ist, den Wunsch/ die Fantasie/ das Vorhaben auszusprechen BEVOR man es in die Tat umsetzt. D.H. anstatt zu handeln, den Wunsch zu verbalisieren. Nach vielen Anläufen, also dem Ansprechen meines Dranges mehr über ihn zu erfahren und ihm näher zu kommen, hat das Bedürfnis zum Agieren überzugehen nachgelassen.

Wie offen sprecht ihr denn über dein Nähebedürfnis und deine Gefühle.

LG

metro
Zuletzt geändert von metropolis am Mi., 24.03.2010, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Pyrbaut
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Beiträge: 7

Beitrag Mi., 24.03.2010, 16:50

Hallo metro,

nein, das Bedürfnis, alles über sie erfahren zu wollen, lässt leider noch nicht nach. Sie erzählt auch nicht viel über sich, daher ist das Bedürfnis nachzugooglen groß. Mache ich regelmäßig. Das mit der Diplomarbeit, was Du geschrieben hast, hätte mir auch passieren können . Direkte private Fragen in der Stunde zu stellen traue ich mir meistens nicht, aus Angst zurückgewiesen zu werden. Also lieber heimlich. Blöd war halt, dass sie mich beim Chorkonzert gesehen hat. Ich hätte es ihr sonst auch gebeichtet, da wäre sie wahrscheinlich verständnisvoller gewesen. Ich hatte auch nicht wirklich gedacht, dass sie da mitsingt, es war mehr eine Vermutung. Als es dann so war, wäre ich am liebsten geflüchtet, aber es ging nicht mehr. Es war das totale Gefühlschaos

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metropolis
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Beiträge: 1969

Beitrag Mi., 24.03.2010, 16:52

Das Heimliche an der Sache wird den Drang aufrechterhalten, glaub mir.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Elena
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Beiträge: 1378

Beitrag Mi., 24.03.2010, 17:00

Pyrbaut hat geschrieben:Als es dann so war, wäre ich am liebsten geflüchtet, aber es ging nicht mehr.
Ich stelle es mir schrecklich vor, dabei erwischt zu werden . Aber vielleicht war dies ja ganz gut so, dadurch weiß sie ja zumindest schon, dass Du ihr hinterher spionierst. Da gibt es eigentlich nicht mehr zu verheimlichen. Was schlägt sie Dir denn zu Deiner Hilfe vor?

LG Elena

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 24.03.2010, 18:19

Hallo Pyrbraut,

bist du sicher, dass das Wort "Stalken" für das, was du getan hast, das richtige Wort ist? In meinen Ohren hört es sich so an, als verurteilst du dich selbst wie eine Schwerverbrecherin.

Hast du jetzt, wo dir deine Therapeutin klar die Grenzen aufgezeigt hat, immer noch das Bedürfnis, z.B. an ihren Wohnort zu fahren, evt. nachts mit dem Fernglas in ihre Fenster zu spannern, ihren Müll zu durchsuchen, oder dich in ihrer Wohnung zu verstecken, um herauszufinden, was sie da so treibt, den ganzen Tag? Würdest du so etwas tun?

Letztendlich würde ich es so wie Metro machen: die Phantasien und Pläne, die sich in dir entwickeln und an die Oberfläche treten, mit ihr im Vorfelde besprechen.

Kürzlich fuhr ich des nachts mit meinem Fahrrad durch die Stadt und plötzlich stand ich in "seinem" Stadtteil. Mit irrem Herzklopfen trat ich in die Pedale und nahm Reißaus, aus Angst "erwischt" zu werden. Bin ich nun des "Stalkens" schuldig, weil ich mich in "seinem" Stadtteil aufgehalten habe?

LG Sandy

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Pyrbaut
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Beiträge: 7

Beitrag Mi., 24.03.2010, 18:29

Hallo Sandy,

nein, ich denke nicht, dass es wirkliches Stalking ist. Wie hier auch carö weiter vorne schon sagte, schämen sich Stalker nicht für ihr grenzüberschreitendes Verhalten, sprechen nicht drüber etc. Ich habe das hier nur angehängt, weil es ganz gut hierher passte. Ich werde nächste Stunde nochmal mit ihr darüber sprechen, wie es wäre, das schon im Vorfeld anzusprechen.

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stern
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Beitrag Mi., 24.03.2010, 18:55

Pyrbaut hat geschrieben:Bin dann zu einem Auftritt hingefahren, natürlich nur wegen IHR.
Was war das Bedürfnis dahinter? Ihr nahe sein zu wollen? Etc.? Kannst du das gut erkennen?
Meine Thera möchte jetzt, dass ich mir noch weitere Unterstützung hole, z.B. Betreutes Wohnen oder so.

Ups. Meinst du, du brauchst derart tiefgreifende Unterstützung. Da gibt es vielleicht auch noch andere Möglichkeiten, falls weitergehende Unterstützung notwendig ist.
Ich möchte am Ende der Therapie doch die Übertragung aufgelöst haben, weiß aber auch nicht wie. Nur durch "Drüber-Reden" alleine (z.B. dass ich geguckt hab, wo sie wohnt oder dass ich ihr Auto inspiziert hab) ändert sich leider auch nicht soviel, wobei es schon gut ist, dass ich darüber sprechen kann.
Wie wurde das bisher in der Therapie angegangen. ich finde "Auflösung einer Übertragung" immer so abstrakt und nichtssagend. Weiß nicht, klingt jendenfalls nach einer mechanischen Vorstellung eines komplexen Geschehen. wie läuft denn das praktisch bei dir in der Therapie ab?
Umso schockierter war ich, dass sie das mit dem "Stalken" auf ihr Chorkonzert nicht lustig fand.
Als Stalken sehe ich es auch nicht wirklich. Aber kannst du nicht nachvollziehen, dass es erstmal irritierend wirken kann? Womit hast du den gerechnet? Dass sie dir zuwinkt, nach dem Stück zu dir runterkommt und sagt, schön dass sie da sind, mit ihnen hab' ich ja gar nicht gerechnet? Oder wenn jemand mein Auto/Wohnung inspizieren würde, so fände ich das auch seltsam bis (be- oder auf-)drängend... und es wäre mir ungeheuer.
Ich werde nächste Stunde nochmal mit ihr darüber sprechen, wie es wäre, das schon im Vorfeld
Kling gut.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Pyrbaut
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Beitrag Do., 25.03.2010, 22:40

Hallo,

ich sehe es jetzt so, wie metro es schrieb, dass man am besten das Vorhaben schon VORHER mit der Therapeutin bespricht und nicht heimlich tut. Vielleicht lässt dann der Drang wirklich nach.
@ stern: Ich war mir nicht sicher, ob sie da singt und wollte kontrollieren, ob es stimmt. Leider hat es gestimmt. Klar verstehe ich, dass sie das irritiert hat. Ich hoffe, sie ist nicht nachtragend.Wie genau die Auflösung der Übertragung funktionieren woll, weiß ich auch nicht. Glaube auch nicht, dass das so mechanisch geht. Werde sie nächstes Mal mal drauf ansprechen.


montagne
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Beiträge: 4600

Beitrag Fr., 26.03.2010, 11:47

Ob es nun Stalking heißt oder nicht finde ich zweitrangig. Wichtiger ist doch der Gedanke, dass es eine Grenze gibt. Die mag im Rahmen einer Therapie anders gelagert sein, als in normalen beziehungen, aber sie ist da.
Spontan würde ich sagen sowas wie auf den Stufen des Hauses sitzen, gespräche mithören, Auto inspizieren, extra die Freizeiträume der Therapeutin aufsuchen, das überschreitet die Grenze. Das muss nun kein genickbruch sein, aber eben eine Grenzüberschreitung, die auch ernst zu nehemn ist. Von Seiten des Therapeuten ebenso, wie vom Klienten.
Natürlich will man einem Menschen, den man sehr mag nahe sein. Aber doch nicht heimlich oder gar gegen den Willen der Person? Also ich finde da kann man ja mal drüber nachdenken, warum man so eine Art von Nähe sucht, statt eine Nähe, die offen ist, im gegenseitigen Einvernehmen und bei der man reell etwas bekommt und auch etwas geben kann.

Ich finde Scham ist ja auch ein sinnvolles Gefühl, es sagt einem, wenn man etwas falsches getan hat. Falsch im Sinne gegen die Norm und damit mit dem Potential sich erheblichen Ärger mit anderen einzuhandeln. ich denke das kann man ja auch in einer Therapie lernen, ich finde es extrem wichtig. Eine Balance zu finden, bzw. unterscheiden zu können, wo ist die Scham ein altes Gefühl von früher, auf das ich jetzt getrost pfeifen kann und wo ist sie angebracht und ich sollte auf sie hören? Und wo ist eine Normverletzung okay und wo nicht.

Ich will sicher nicht sagen, dass es gut ist sich imemr nach anderen zu Richten, nach Normen der Gesellschaft, gewiss nicht. Aber wenn man grundsätzlich auf alle Normen und Konventionen scheißt, dann steht man ganz allein da.
Und eine norm mag sein, nicht in das Privatleben anderer einzudringen ohne dazu eingeladen zu sein. Auch dnan nicht, wenn man faktisch die Macht dazu hat.
amor fati

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Rabea
Helferlein
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weiblich/female, 26
Beiträge: 89

Beitrag Di., 13.04.2010, 10:51

Oh Gott ich kenne sowas auch und dachte ich bin die Einzigste die so gestörte Sachen macht...
Habe letzte Therapiestunde auch meiner Thera gebeichtet dass ich (mal wieder) an der Praxis vorbei gefahren und bin eben dass ich da gar nicht damit aufhören konnte und immer und immer wieder gemacht habe (das wusste sie bisher nicht) und dass ich da in dem Moment nur schwer wieder raus komme (nicht mehr dran vorbei zu fahren), das geht ca. immer so 20min. ich krieg schon Panik u denke wenn das jm. sieht wie oft ich da vorbei fahre der muss auch denke ich habe sie nicht mehr alle.... Ja das habe ich ihr gesagt glücklicherweise sagte sie es selbst als sie mich fragte was ich mir davon verspreche... dann meinte sie, dass sie mich raus gehen sehen oder am fenster stehen?! *hust* und ich nur so "Ja genau"....hab x Mal betont dass ich mich dafür erwürgen könnte u hab mich dafür ziemlich fertig gemacht. Meine Thera meinte da aber wieso ich mich so fertig mache, da meinte ich nur so "Ja hallo, das geht doch nicht was ich da mache...das ist doch völlig krank" und sie so "Ja aber das gibt ihnen ja anscheinend was und versuchen sie doch sich nicht so fertig zu machen sondern versuchen sie es zu akzeptieren dass sie das so machen. Was gibt ihnen das denn? Trost?" "Ja".... wow ich bin sehr fasziniert von den Worten von ihr oder vielmehr von ihrem Verhalten dass sie nicht ausgeflippt ist und mich raus geschmissen hat.....

Aber ich stand auch schon öfter vor der Praxis u habe stunden gewartet bis sie raus kommt und sie wenn ich Glück hatte für 2sek. gesehen habe... das längste was ich mal wartet waren 3Stunden.... *schäm*

Rabea

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