Bin ich pädophil oder sind es Zwangsgedanken? (M)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.

Nik10
neu an Bo(a)rd!
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männlich/male, 22
Beiträge: 1

Beitrag Sa., 27.02.2016, 20:18

Hallo liebe Leute!

Seit einigen Tagen mache ich mich permanent mit der Frage verrückt, ob ich eine leichte pädophile Neigung habe. Auslöser dafür war eine Umarmung eines jungen Mädchens (zur Erklärung: in unserem Job haben wir ein relativ enges Verhältnis zu Kindern und wie Kinder nun mal sind, kommen sie gerne zum Knuddeln vorbei ) Dieses Mal habe ich jedoch für einen kurzen Moment eine leichte Erregung gespürt, was jedoch gereicht hat, um mich völlig aus der Bahn zu werfen. Was, wenn ich pädophil bin?

Dieser Horrorvorstellung entgegne ich mehrere Dinge: Ich stehe auf erwachsene Frauen und bin wunschlos glücklich damit, habe mir nie etwas anderes vorgestellt (auch meine Fantasien, "Filme und Bildchen" handeln ausschließlich von erwachsenen Frauen) Ich habe noch nie auch nur im Entferntesten mit sexueller Absicht an ein Kind gedacht.
Außerdem bin ich sexuell relativ unerfahren, was dazu führt, dass ich sehr sensibel auf Berührungen reagiere, egal, von wem sie kommen.
Aber trotzdem kann ich die quälenden Gedanken nicht vollständig aus meinem Kopf verbannen.

Ansonsten bin ich ein relativ normaler, sozialer Student Anfang 20, mit tollen Freunden und lieber Familie.

Wie gesagt: Ich würde ein Kind niemals auf irgendeine Art und Weise anrühren, ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen und doch beunruhigt mich die Frage, ob nicht vielleicht in meinem tiefsten Unterbewusstsein eine pädophile Neigung vergraben ist. Es gäbe nichts Schlimmeres für mich!

Vielleicht hat der ein oder andere von euch einen Tipp für mich, weil der Termin beim Psychotherapeuten noch in weiter Ferne liegt und ich derzeit nicht ruhig sitzen kann. Vielen Dank noch einmal, dass ich meine Gedanken hier niederschreiben durfte und ich muss noch einmal betonen: Vor einer Woche hätte ich mich niemals im Leben als pädophil angesehen, aber diese oben genannte Situation lässt mir einfach keine Ruhe.

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BuddiSebi
sporadischer Gast
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männlich/male, 18
Beiträge: 6

Beitrag So., 11.03.2018, 11:31

Hi, ich habe ein fettes Problem.

Ich bin psychisch erkrankt und deshalb war ich bei einem Therapeuten.

Ich habe mit 20 mal per Facebook mit einer 14 Jährigen über ein Thema geschrieben, worüber man mit so jemandem noch nicht schreiben sollte. Es ging mir nicht mal darum, mich daran aufzugeilen o. Ähnliches. Ich habe kein Interesse an ihr gehabt oder so, wir sind eher spontan auf dieses Thema gekommen und es ging mehr um Erfahrungen.

Nachdem ich das fünf oder sechs Jahre geheim gehalten habe, aus Angst man könnte mich für pädophil halten, habe ich mit meinem ehemaligen Therapeuten letzten November darüber gesprochen. Er sagte wortwörtlich" Reden Sie um keinen Preis der Welt darüber, Sie vernichten Ihr ganzes Leben."Ich bin nach der Therapiestunde mit einem so immensen innerlichen Druck herumgelaufen, dass ich nach fast drei oder vier Tagen dann alles auf eine Karte gesetzt habe und mit meiner besten Freundin drüber gesprochen habe:"bitte verurteile mich nicht gleich, auch wenn ich verstehen kann, wenn du mich jetzt hasst.... (...)" und dann erzählte ich es ihr.Nun, sie fand es jetzt nicht so schlimm, weil wir halt nur miteinander geschrieben haben und es a. weder um meine sexuelle Befriedigung noch um eine Beziehung oder Sexuellen Verkehr zwischen ihr und mir ging. Das stand zu keiner zeit zur Debatte.Nun, ich habe dann kurze Zeit später auch noch irgendwas wie eine Harnwegsinfektion bekommen oder so, auf jeden Fall wurde das mit drei Antibiotika behandelt und es ging nicht weg.

Es entstand halt ein merkwürdiges Gefühl in der Intimregion, das ich nicht beschreiben kann: Oft wie eine Art Gänsehaut oder Kribbeln, möglicherweise ähnlich wie wenn man sexuell erregt ist. Das Gefühl tritt nicht ausschließlich in Gegenwart von Kindern auf, sondern auch zwischenzeitlich einfach so. Dazu kommt, dass mir aufgefallen ist, dass es mir mehr auffällt, wenn Kinder in meiner Umgebung sind. Wenn dazu dann noch dieses Gefühl von Erregung kommt, werde ich völlig panisch. Aber ich habe kein Interesse an Kindern oder fühle mich zu ihnen hingezogen oder möchte sowas mit ihnen machen, ich habe auch nicht solche Fantasien oder suche nach solchem Material, und gefallen tut mir schon der Gedanke an sowas nicht. Mir ist auch aufgefallen, dass ich mich gedanklich "teste", ob mich Kinder erregen. Was für mich eher auf einen Zwang hindeutet. Als Beispiel, als ich bei meiner Exfreundin war, und sie hat von ihrem Patenkind ein Foto an der Pinnwand, bin ich oft dran vorbeigelaufen, und habe dann auch das Bild angeschaut, ob mich das erregen könnte.

Aber wo kommt dann die körperliche Reaktion? Denn ich empfinde solche Gedanken als sehr aufdringlich und ekelhaft, ich finde sowas alles andere als schön. Es wirkt auf mich nicht, als ob mich der kindliche Körper selbst erregt, sondern eher dass mein Körper reagiert auf diese extreme Angst, diesen Zwang whatever. Ich habe ja sogar völlig panisch "Kein-Täter-werden" aufgesucht, und war halt zu einem Vorgespräch da. Man sagte mir, dass kein Indikator da wäre, der auf Pädophilie deuten würde. Aber die körperlichen Reaktionen irritieren mich halt sehr und versetzen mich sehr in Panik. Ich habe sogar Suizidgedanken. Wenn ich irgendwo herumsitze oder so, fühlt es sich da unten an, als ob meine Genitalien extrem überempfindlich sind. Ich kann es nicht genauer beschreiben.
Es ist, als ob mich im Moment nichts mehr beruhigen kann.
Ich brauche dringend Rat und Hilfe....

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Sinarellas
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weiblich/female, 40
Beiträge: 2125

Beitrag So., 11.03.2018, 13:02

du fokussierst dich auf eine vermeindliche Neigung zu jüngeren Kindern. Du weißt niciht ob sie existiert und je mehr du drauf achtest, desto selektiver wird die wahrnehmung.
geh zu einem ordentlichen Therapeuten und nicht so einen vollidioten, der so einen schwachmatenschei9ß von sich gibt von wegen nicht drüber reden. natürlich drüber reden, sonst dämonisierst du etwas wo nix ist.
..:..

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BuddiSebi
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Beiträge: 6

Beitrag So., 11.03.2018, 13:15

@Sinarellas

Vielen Dank für deine Antwort. Ich glaube, die Problematik besteht a. aus meiner psychischen Labilität, und b. aus der Problematik in meinem Intimbereich, die einfach nicht weggeht. Ich glaube, wenn die körperliche Ursache weg wäre, würden auch diese Gedanken zurückgehen, weil der allergrößte "Beweis" wegfallen würde....

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~~~
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1702

Beitrag So., 11.03.2018, 13:53

Mmh, ich denke, das ist eben ein sehr großes gesellschaftliches Tabu, was natürlich jeder verinnerlicht hat. Und je größer ein Tabu desto krasser die Reaktionen.
Aber ich habe kein Interesse an Kindern oder fühle mich zu ihnen hingezogen oder möchte sowas mit ihnen machen, ich habe auch nicht solche Fantasien oder suche nach solchem Material, und gefallen tut mir schon der Gedanke an sowas nicht.
Lenk dich ab.
Feed your head...
mit anderen Gedanken.

Es macht echt keinen Sinn, dich jetzt gedanklich weiter zu hinterfragen..
Du hast ja schon refelektiert, weiß, dass du gar kein sexuelle Interesse an Kindern hast, warst sogar schon bei einer Beratungsstelle...
Also füttern dein Kopf mit anderen Gedanken, wenn du darüber nachdenken willst, immer wieder.
Es macht überhaupt kein Sinn bei dir, diese Gedanken weiter zu denken, wenn sie auftreten. Klar, treten sie ständig und immer wieder auf. Aber du musst sie ja nicht weiter denken. Du hast zwar nicht unter Kontrolle, ob die Gedanken auftreten, aber ob du sie dann ausführlich weiter denkst, dass liegt bei dir ganz allein.

Ansonsten kann man bei Zwangsgedanken auch eine Therapie machen.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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BuddiSebi
sporadischer Gast
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Beiträge: 6

Beitrag So., 11.03.2018, 14:01

@~~~

Es geht ja nicht mal darum, dass es ein tabu ist...
Sondern ich bin ja strikt dagegen, aber wenn ich so unterwegs bin oder an der Trinkhalle Kaffee trinke und da kommt ein Kind irgendwie und du kriegst wegen einem ungelösten Problem in der Intimregion dann irgendwie das Gefühl einer Erregung, dann verunsichert das einen extrem. Erst Recht wenn man psychisch labil ist.

Mein Kopf denkt dann, dass mich das erregen würde und so steigere ich mich da immer rein. Ich weiß ja eigentlich, dass es Blödsinn ist. Es ist für mich schon eine Katastrophe, dass ich mir da generell jetzt einen Kopf drum machen muss. Ich will mich ja ablenken, aber mein Kopf gibt da einfach keine Ruhe.

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Kimba&Blacky
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Beitrag So., 11.03.2018, 16:30

Hallo BuddiSebi,

Angst kann manchmal auch sexuelle Erregung auslösen, das hat nichts mit Lust auf Sex oder sexueller Anziehung zu tun.

Versuch dich zu entspannen!

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BuddiSebi
sporadischer Gast
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Beiträge: 6

Beitrag So., 11.03.2018, 16:42

Ich hab was von "groinal response" gelesen...
Das, was ich verstanden habe (ist nur auf englisch), passt genau auf das, was ich empfinde.
Also dieses Gefühl einer Erregung, aber nur im Intimbereich. Obwohl ich überhaupt nicht sexuell erregt bin. Das ist wohl eine Missempfindung ausgehend von der Leistengegend. Das würde auch passen, dass ich überhaupt keine sexuellen Fantasien in der Hinsicht habe, oder mich zu Kindern hingezogen fühle, oder Sex mit Kindern möchte. Ich weiß ja prinzipiell, dass ich nixht pädophil bin. Aber diese falsche Erregung wie ich sie mal nennen möchte, verunsichert mich so extrem und jagt mir Angst ein. Ich bin nicht so ein Mensch, ich habe weder solche Interessen nich sonst irgendwas. Ich habe einfach panische Angst😔 ich könnte mit der Diagnose auch nicht leben. Wenn ich mir selbst etwas gutes tue (ich definiere das mal nicht weiter), denke ich zum Beispiel auch nicht an Kinder oder suche solch Material.

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 13.03.2018, 01:35

Wenn man "groinal response" googelt, kommen Texte auf Englisch im Zusammenhang mit OCD, also zu deutsch Zwangsstörungen.
Ich könnte mir vorstellen, dass man sich mit Zwangsgedanken noch mehr darauf konzentriert und das verstärkt dann die Erregung und das verstärkt wiederum die Zwangsgedanken.

Ich hatte diese falsche Erregung zwar nicht bei Zwangsgedanken, dafür aber manchmal bei Angst in bestimmten sozialen Situationen (keine sexuellen Situationen). Dabei handelte es sich nicht um Angst pädophil zu sein, sondern eher um spezielle Ängste, die nichts mit Sexualität zu tun haben. Sie kam meiner Meinung nach durch zuviel Stresshormone, die in diesen Situationen ausgeschüttet werden. Meist trat sie bei Menschen auf, die ich nicht einschätzen kann und somit Angst vor ihnen habe/hatte.
Es ist besser geworden, seitdem ich meine Angst vor diesen Situationen/Menschen reduzieren konnte.

Desweiteren kenne ich noch eine Erregung ohne Grund, aber ohne Verbindung zu Ängsten oder Zwangsgedanken. Soweit ich weiß, sind diese Erregungen ohne Grund normal.
An deiner Stelle würde ich mir also keine Gedanken mehr darum machen.

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BuddiSebi
sporadischer Gast
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Beitrag Di., 13.03.2018, 04:11

Ich gehe eigentlich schon davon aus, dass etwas wie ein Zwang dahinter steckt.
Möglicherweise weil ich mal an der Trinkhalle durch irgendeine Situation eine Erregung hatte und durch die oben genannte Situation mit der belastenden Situation mit meinem ehemaligen Therapeuten und dem Harnwegsinfekt/ der damit einhergehenden Empfindlichkeit.
Ich hab gemerkt, dass es Situationen gibt, in denen das kurze Zeit überhaupt nicht auftritt. Aber diese Momente sind selten geworden. Das Gefühl von Erregung kommt mir in der Situation sehr real vor, obwohl ich eigentlich weiß, dass ich nicht auf Kinder stehe. Ich finde sowas abartig, immer noch. Aber daran denkt man nicht, wenn man mitten in der Situation steckt. Dazu kommt ja dann noch, dass ich darauf achte, wenn Kinder in meiner Nähe sind. Also dass ich hinsehe. Das wiederum kommt mir als Interesse vor, obwohl ich dabei nicht an sexuelles denke.

Vielleicht ist das die Zwangshandlung, um zu "testen", ob mich Kinder erregen oder nicht.
Oder könnte hier eine Extreme Angststörung vorliegen?

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Kimba&Blacky
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Beitrag Di., 13.03.2018, 20:29

Für mich hört es sich nach Zwangsstörung an.

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BuddiSebi
sporadischer Gast
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Beiträge: 6

Beitrag Di., 13.03.2018, 20:33

Ich gehe auch davon aus, ich habe ja kein derartiges Interesse oder so. Mein Psychologe meint, dass eventuell was psychosomatisches die ganze Sache immer wieder auslöst

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