Die Suche nach einem T-Platz / Erstgesprächsmarathon

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 20.07.2011, 01:14

Na ja - meine Thera vor 10 Jahren hatte auch ein Zimmer in ihrer Wohnung wo sie praktizierte. Theras brauchen halt einfach sowas von überhaupt gar kein Marketing.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Mi., 20.07.2011, 16:58

Ich muss mal gerade wieder laut seufzen. Da glaubt man ja nun in einer Stadt zu wohnen, in der es viele Angebote GIBT, auch im Netz aufgelistet und so und man erreicht fast keinen oder es passt nicht zu einem.

Nach dem ich nun drei Wochen zu der einzigen Minikurzen Anrufzeit von 1,5 h versucht hatte eine Stelle zu erreichen, die für Selbsthilfegruppen Kontakte vermittelt und es standen so 6-8 verschiedene aufgelistet, die eventuell in Frage kämen, kam ich endlich mal durch, da ansonsten nur besetzt war. Und was ist? Von den 8 sind 3 geschlossen und es dürfen keine neuen mehr dazu kommen, eine trifft sich nur einmal im Monat bzw. man weiss nicht ob sie noch existiert, eine weitere gibt es nicht mehr. Eine der verblieben drei hat eine Liste an Aufnahmekriterien, die mir vorgetragen wurden (okay, Therapieerfahrung habe ich, ich bin auch keine Alkoholikerin oder Drogenabhängig, habe auch keine Psychose) - aber wie bitte kann ich mich JETZT bereits verpflichten, immer kommen zu wollen und mitzuarbeiten und NICHT mal "zu gucken", wenn ich noch nie da war? War die Frau am Telefon da etwas rigoros oder ist das normal? Nun gut, ich rede erst mal mit dem Ansprechpartner telefonisch.

Ich merke, dass ich mir schwer tue mich selber zu etikettieren oder zu diagnostizieren, weil ich halte das für schwierig sich selber da ein Label anzuheften. "Guten Tag, ich bin die Miss und alkoholkrank" das kann ich ja noch irgendwie als abgegrenzte Diagnose nachvollziehen (trifft aber eben nicht auf mich zu!), aber zuletzt bei meinem allerersten Besuch der AB-Gruppe zum Thema "Beziehungssucht/Beziehungsmagersucht" - kam ich mir vor wie in einem dezent komischen, aber dennoch für mich falschen Film jede Wortmeldung mit "Hallo, ich bin die Miss und genesende Beziehungssüchtige/beziehungsmagersüchtige - (manche sagten auch "beziehungsgestörte") alleine auszusprechen. Das sagte ich dann auch ("ich weiss nicht, was ich bin, denn wenn, dann wäre ich allerhöchstens wohl beziehungsMAGERsüchtig ... " was aber angesichts meiner Geschichte auch zu seltsam erscheint, definitiv gehöre ich NICHT zu den abhängigen/coabhängen etc.) und man bestätigte mir auch, dass genau das ja auch der erste Schritt der 12 wäre, sich das einzugestehen. Hm. Alles in allem war das sehr verwirrend. Diese extrem festen Rituale - wenngleich ich den Gelassenheitsspruch (dort: -gebet, man trifft sich ja auch schliesslich in einem Kirchenraum) immer wieder sehr gut finde. Zum Schluss dann im Kreis die Hände reichen und "Es wirkt!" riefen sie. Verwirrend. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich mich an die gewöhnen werde und ob ich da überhaupt richtig bin. ...

Ich erreichte endlich den einzigen noch verbliebenen Schematherapeuten in meiner Stadt und er hatte einen Termin für mich! Sehr freundliches Telefonat, klar, verbindlich. Termin im September! *seufz ...

Dann rief ich Frau E. an, ich würde bei ihr weitermachen wollen und schauen, ob das so klappen kann. Sie ist erst mal im Urlaub. In zwei Wochen dann.

Ein weiterer Verhaltenstherapeut, dessen Angebot im Internet mich sehr ansprach lies die Praxishilfe zurückrufen, die mir ausrichtete, dass er selber keinen Termin frei habe, aber seine Kollegin in der Praxis. Ich sagte, dass ich mir eine erfahrene Therapeutin wünsche. Jaja, man gab mir Name und Nummer. Im Netz lese ich, sie sei seit Abschluss ihrer Ausbildung 2010 neu in der Praxis und der Name deutet auch eher auf eher jüngeres Alter ...
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 23.07.2011, 18:49

Ich fragte mich ja die ganze Zeit, was das bei mir so kompliziert macht.
Nach einem äusserst fruchtbaren Gespräch mit einem Bekannten habe ich da nun ein bischen Klarheit. In meiner Ambivalenz. *räusper. JA; das geht! KLARHEIT in der Ambivalenz! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!

Ich BIN eben gleichzeitig ein kritischer Verbraucher und informiere mich sehr genau vorher über Methoden usw. und dann ist eben die andere Seite der Medaille, dass die Entscheidung dadurch womöglich umfassender wird, das alles gegeneinander abzuwägen. Und womöglich auch sicherer. Gleichzeitig ist es okay, den Wunsch zu haben eine fundierte Entscheidung zu treffen, auch wenn sie schwer fällt oder man sie sich eben so schwerer macht. Es ist aber besser überhaupt eine zu treffen als KEINE zu treffen. Oder sich für seine Kriterien zu verurteilen. Eine getroffene Entscheidung kann man ja immer nochmal überprüfen. Und ggf verifizieren. Genau dazu sind ja die probatorischen Sitzungen DA. In die Zukunft blicken kann keiner. DAS ist das Leben.

Auch wenn das alles jetzt vielleicht wie Binsenweisheiten klingt, mir war es eben wichtig das nochmal SO klar zu bekommen.

Darüber hinaus stieß ich auf ein weiteres Thema, was ich noch innerlich weiterverfolgen werde, nämlich dieses "Liebe auf den ersten Blick"-Gefühl. Etwas übergreifend betrachtet als Muster bei mir sowohl jetzt bei Partner-, Freundes- UND Therapeutensuche. Eigentlich behaupte ich nach außen ja immer, dass "Liebe auf den ersten Blick" eher etwas ist, wo mir alle Alarmglocken schellen, weil was liebt man denn da? Die unterschwelligen Muster, die passen? DAS kann allerdings wie ich gottseidank bei mir bisher nur einmal in meinem Leben, aber bei Freunden öfter mitgekriegt habe - zu ziemlich heftigen Schleudern innerlich und in der Beziehung führen. Andererseits ist diese Vorstellung ja sowas von romantisch toll, dass sie ja (insbesondere bei Online-Flirt/Partnerbörsen) beinahe erwartet wird - einmal treffen, es funkt nicht? ABSERVIERT! Find ich gräßlich diese Castingmentalität. Und jetzt begebe ICH MICH ja quasi von der Seite ins Casting, dass ICH AUSWÄHLEN darf! Neben dem Seitenaspekt dieser Selbstverantwortung und Macht (ohgottohgott, ICH siebe jemand AUS ... da krieg ich ja prompt Mitleid mit den abgelehnten ...) muss ich mich fragen, wieso zum Teufel erwarte ich DA eigentlich sowas wie "Liebe auf den ersten Blick"? Habe ich das DOCH NICHT so klar, dass es das nicht sein muss - und erst mal - sagen wir - 70% gefühlte Passung? Und zwar NACH den probatorischen Sitzungen, NICHT nach dem ersten Gespräch! Ist doch okay, wenn es nach dem ersten Gespräch erst mal über 50% gefühlt sind. Ja!

Von der anderen Seite: Ich darf mir vertrauen, wenn ich das klare Gefühl habe: Der/die NICHT, das ist auch okay. Wenn ich das so deutlich fühle, habe ich auch kaum ein Problem damit. Der alten Therapeutin konnte ich auch gut absagen. Wo es für mich hapert, ist das dazwischen.

Mir ist gerade sehr viel klar geworden, auch noch weiteres was mit dem Thema Ambivalenz zusammenhängt. Und es muss auch gar nicht greifbar sein, es darf auch sofort wieder im Unterbewusstsein verschwinden. *lacht ...

Hach, jeden Tag oder zumindest jede Woche SO ein Gespräch und mir gänge es weitaus besser. DAS in dieser Präzision mir selber geben, das kann ich leider nicht. NOCH nicht? Wer weiss ....

Damit ich in den nächsten Wochen eine Entscheidung treffen kann, die für mich dann eine gute ist, wenn sie nicht von ZU VIELEN überbordenden "Ja abers" auf der Metaebene wieder kaputt geredet wird.

Und - nebenbei - welche Überraschung, dass ich gerade mit der Ex-Liaison um das Thema "eindeutige Entscheidung sich wiederzutreffen oder nicht" leider nur schriftlich - sehr ringe. Noch eine faszinierende Resonanz unserer beider Themen.
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sofa-held
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Beitrag Sa., 23.07.2011, 19:04

Frau E. ist also im Recall!

Die Selbsthilfegruppe kommt mir ein bisschen komisch vor... weiß nicht. Richtlinien sind ja gut, aber trotzdem kann man doch das nicht alles am Telefon klären. Scheinbar haben die auch einen Selektionsstress. Den Eindruck hatte ich bei einer Anrufrunde, bei der ich die probatorischen Termine fixierte.
Miss_Understood hat geschrieben:KLARHEIT in der Ambivalenz!
Genial!

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stern
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Beitrag Sa., 23.07.2011, 20:24

aber dennoch für mich falschen Film jede Wortmeldung mit "Hallo, ich bin die Miss und genesende Beziehungssüchtige/beziehungsmagersüchtige - (manche sagten auch "beziehungsgestörte") alleine auszusprechen.
Sorry, ich würde die Flucht ergreifen... und so ein Quatsch, sry, halt ich auch nicht für besonders wertvoll... denn was (bei aussagen à la nicht [negatives])hängen bleibt ist des negative, hier: "beziehungsgestört"... und ob das so ist, das ist dann auch nochmals dahingestellt. Das wäre genauso, wenn ich jedenfalls mal beim Aufwachen sagen würde: Ich bin stern... und genesende psychisch gestörte. Annahme von etwas, ist etwas anderes.... und eine positive Perspektive auch. Aber es gibt wohl solche Selbsthilfegruppen und solche.
Ich erreichte endlich den einzigen noch verbliebenen Schematherapeuten in meiner Stadt und er hatte einen Termin für mich! Sehr freundliches Telefonat, klar, verbindlich. Termin im September! *seufz ...
Hat er noch eine Zulassung in einem anderen Verfahren, in dessen Rahmen er die Schematherapie praktiziert?
Insgesamt sprach er aber überwiegend meinen Kopf an. Aus dem ich eher RAUS möchte. ABER wenn ich das über die Schematherapie richtig verstanden habe, geht es da ja eben nicht nur drum.
Und ob das Ganze meinen Wunsch bzw. Bedürfnis in einer Therapie nach sowohl intellektuellem Strukturieren UND emotionalem Erleben und abrunden Rechnung getragen hat? Wohl wissend, dass das ja individuell ist und nicht unbeträchtlich vom Klienten und Therapeuten selbst abhängt.
Schematherapie sagt mir grob etwas... empfand ich auch als sehr ansprechend, nachdem ich mal ein Buch dazu gelesen habe... und ich meine mein stat. hat u.a. davon (Schematherapie) das eine oder andere einfließen lassen. Deswegen kann ich aber auch schwer dazu etwas sagen, weil's bei mir in der Klinik übergreifender zuging (wobei die Schematherapie per se übergreifender ist... und ich halte sie daher auch für nix grundlegend neues, sondern für eine Integration verschiedener bereits bekannter anerkannter Methoden, u.a. auch psychodynamische Ansätze... denn rein kognitive Verfahren können in der Tat zu kurz greifen). Und auch die Schwerpunkte waren bei mir in der Klink auch andere.

Und insofern du hast recht: Es sollten natürlich Kopf UND emotionales Erleben zum Zuge kommen. Aber wenn ich an meinen stat. Thera zurückdenke (und meine persönlichen Strickmuster u.a. eine Überbetonung der Kopfseite IN MANCHEN Situationen) ansehe, so komme ich nicht umhin, den Nachsatz
Wohl wissend, dass das ja individuell ist und nicht unbeträchtlich vom Klienten und Therapeuten selbst abhängt.
als als sehr beachtlich zu finden. Mein Thera war der Typ, der emotional relativ unnahbar wirkte... relativ ruhig und gelassen... eigentlich ganz angenehm... aber mir fehlten etwas die emotionalen Regungen oder Rückmeldungen (eben das authentische... wobei er mit seiner Art durchaus authentisch wirkte... aber die Emotionalität fehlt mir etwas... weiß nicht, ob es deutlich wird... so der Typ, der fast immer gleichbleibend gelassen und den nix aus der Ruhe zu bringen scheint... sondern immer die gleiche Freundlichkeit bis Sachlichkeit an den Tag legte). Dafür auch super strukturiert und analytisch, wenn es ums Erfassen und Analysieren von Schwierigkeiten ging und Erklärungen dazu... und über den Kanal konnte er mich auch gut ansprechen und erreichen (wobei ich, wer mich kennt, nicht extra dazu sagen muss, dass ich darauf förmlich anspringe ). Und wie soll ich sagen: Die kognitive Seite ist eh eine, wonach ich selbst nach seinen Aussagen überdurchschnittlich unterwegs bin (mal so formuliert)... dafür aber umso weniger firm mit Emotionen bin (sinngem... ohne meine Baustellen hier explizit zu benennen, auf die es hier aber auch nicht ankommt), worauf stat. daher auch ein besonderes Gewicht gelegt wurde. Und da ich den emotionalen Zugang eh teils nur schwer herkriege, war ich sehr froh dass er einen Teil an eine Therapeutin "auslagerter", die mehr das "Mütterliche" bzw. "Emotionale" verkörperte...

Insofern würde ich dir auch raten, achte darauf, ob er es schafft, einen Draht zu dir herzustellen, auf dem man die "abholen" kann. Das finde ich nicht unbeachtlich... und wie schon gesagt: Eine Therapie (egal welche) sollte natürlich beide Kanäle ansprechen (so werden auch neue Erfahrungen am besten verankert)... und das klammert die Schemaltherapie auch nicht aus, methodisch gesehen (im Gegenteil eigentlich). =>
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 23.07.2011, 20:26

Recall - genau!

Ich werde mal nächste Woche auch nochmal zu der Selbsthilfegruppe gehen und dann kam mir auch schon eine Idee was ich sagen werde: "Ich bin die Miss und arbeite an meiner Beziehungsfähigkeit" und ich werde sicherlich nicht umhin kommen ein Lachen zu unterdrücken, wenn dann alle anderen im Chor antworten "Hallo Miss!" - das ist SO .... SO - derart ungewohnt und lässt mich an seltsame amerikanische Serien denken ... nun - "Wenns scheee macht"* (*Kennt man in Wien die "Lindenstrasse"? Fernsehserie Serie, in der eine misantrophische Hauptfigur vieles, was sie nicht gut fand oder verstand mit jenem Satz kommentierte.) Ich bin gespannt, ob die das dann so akzeptieren. Denn - nein, das vorgegebene Etikett passt nicht auf mich - deren Themen vermutlich SCHON, wie sehr, das muss sich noch zeigen. Allerdings dann, wenn sie meinen Weg auch akzeptieren und ich nicht obwegen direkter Querschießerei ins - äh Gebet genommen werd. Mal gucken.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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stern
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Beitrag Sa., 23.07.2011, 20:27

Fortsetzung:

Aber es ist dabei IMO eben auch nicht ganz unerheblich, welchen "Typ" Thera UND Patient mitbringt. Z.B. auch Bsp. einer Freundin, die unter ihrer höheren Emotionalität insofern teils leidet, dass sie dann "den Kopf" nicht so reinbringt: Hatte Thera die sie eher auf der Kopfebene abzuholen versuchte... aber sie konnte damit nicht so viel anfangen, weil das eben noch nicht ihr Zugang ist, auf dem man sie auch erreichen kann. Die haben also wohl von Anfang an nie so richtig die gem. Wellenlänge gefunden, um sie erstmal "auf der emtionalen Ebene" abzuholen... um dann auch etwas die Kopfseite reinzubringen. Wah... schwer zu beschreiben.

Fazit: Wenn es bei mir zu analytisch erklärend zu geht (wobei die Seite natürlich AUCH wichtig ist), springe ich natürlich voll darauf an ... krieg' den emotionalen Bezug dann aber umso schwerer her. Insofern bin ich froh, dass meine jetztiger Thera oder die stat. Thera weniger erklärend-analytisch unterwegs sind, sondern mich auch emotional erreichen können... und zwar mehr als mein stat. Thera (wo ich dann teils noch mehr zur Kopfseite schwenkte, als ich das "normal" eh schon tue). Meine jetztige Thera oder die stat. Thera verkörperte vielmehr sozusagen ein Gegengewicht zu einer "meiner Macken"... die ich ablegen will (und auch schon etwas abgelegt habe).
Liebe Grüße
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Beitrag Sa., 23.07.2011, 20:30

stern hat geschrieben:
aber dennoch für mich falschen Film jede Wortmeldung mit "Hallo, ich bin die Miss und genesende Beziehungssüchtige/beziehungsmagersüchtige - (manche sagten auch "beziehungsgestörte") alleine auszusprechen.
Sorry, ich würde die Flucht ergreifen... und so ein Quatsch, sry, halt ich auch nicht für besonders wertvoll... denn was (bei aussagen à la nicht [negatives])hängen bleibt ist des negative, hier: "beziehungsgestört"... und ob das so ist, das ist dann auch nochmals dahingestellt. Das wäre genauso, wenn ich jedenfalls mal beim Aufwachen sagen würde: Ich bin stern... und genesende psychisch gestörte. Annahme von etwas, ist etwas anderes.... und eine positive Perspektive auch. Aber es gibt wohl solche Selbsthilfegruppen und solche.
Haha. Dazu schriebest du parallel zu dem ich es gerade auch schrieb. Absolut d'accord!
Ich bin jedenfalls SEHR gespannt wie die Gruppe reagiert, wenn ich schon gleich beim zweiten Besuch etwas grundlegend neues einführen will - höhö *gggg
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Miss_Understood
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Beitrag Do., 28.07.2011, 08:47

Nochmal zu dir liebe Stern,

(ich denke manchmal, ich würde all den tollen Input hier viel zu wenig!)
stern hat geschrieben:
aber dennoch für mich falschen Film jede Wortmeldung mit "Hallo, ich bin die Miss und genesende Beziehungssüchtige/beziehungsmagersüchtige - (manche sagten auch "beziehungsgestörte") alleine auszusprechen.
Sorry, ich würde die Flucht ergreifen... und so ein Quatsch, sry, halt ich auch nicht für besonders wertvoll... denn was (bei aussagen à la nicht [negatives])hängen bleibt ist des negative, hier: "beziehungsgestört"... und ob das so ist, das ist dann auch nochmals dahingestellt. Das wäre genauso, wenn ich jedenfalls mal beim Aufwachen sagen würde: Ich bin stern... und genesende psychisch gestörte. Annahme von etwas, ist etwas anderes.... und eine positive Perspektive auch. Aber es gibt wohl solche Selbsthilfegruppen und solche.
Die übertragen das ja 1:1 von den Anonymen Alkoholikern. Gleichwohl ich finde, dass man das eben nicht so ohne weiteres kann. Die Frage für mich ist halt, deren ge/erfundenes Gerüst drumherum erst mal so stehen lassen zu können bzw. wo es für mich Sinn macht das anzupassen, es zu verändern (sofern erlaubt) und oder direkt (als Neue - höhö) gleich tabula rasa machen. Weil das was da inhaltlich Thema wurde jetzt beim letzten Treffen schon auch hilfreich war für mich. Andererseits bin ich mir immer noch nicht sicher, ob mir nicht eine echte Gesprächsgruppe mehr bringen würde. Die es aber so nicht gibt hier. Ob ich nun gleich eine eigene zu gründen versuche, da weiss ich grad nicht, ob meine Energie reicht. Und das ist ja auch vermutlich eher etwas langwieriges bis man da mal Leute zusammen hat und das überall inserieren ... Und ich würd eben lieber an einer solchen teilnehmen anstatt als Motor/Moderatorin oder so angesehen zu werden

Miss_Understood hat geschrieben:Ich erreichte endlich den einzigen noch verbliebenen Schematherapeuten in meiner Stadt und er hatte einen Termin für mich! Sehr freundliches Telefonat, klar, verbindlich. Termin im September! *seufz ...
stern hat geschrieben:Hat er noch eine Zulassung in einem anderen Verfahren, in dessen Rahmen er die Schematherapie praktiziert?
Ja, eben als Verhaltenstherapeut, kann das also alles ganz offiziell abrechnen, das wäre mir sehr sehr lieb.

Zu zu Nr. 7 bei der ich kürzlich war, schreibe ich später noch was.
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Beitrag Do., 28.07.2011, 10:57

Miss_Understood hat geschrieben: (*Kennt man in Wien die "Lindenstrasse"?
ich kenns schon, habs auch ewig schon am Kabel, schau es aber nicht. *Piefkekram*
Ne, Scherz, ich mag Deutsche und das hat mich einsam gemacht.

Ami-Serien sind mir lieber. Für mich ist die ultimative Selbsthilfegruppen-Abrechnung wie die in "Fight Club". Ich glaube ich könnte das nicht, da rein gehen, dann was sagen, und dann dieses bedeutungsschwangere Nicken. Nein nix für mich. Ich battle mich lieber in Einzelsitzungen.

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 28.07.2011, 11:27

sofa-held hat geschrieben:Scheinbar haben die auch einen Selektionsstress. Den Eindruck hatte ich bei einer Anrufrunde, bei der ich die probatorischen Termine fixierte.
Dazu fällt mir noch ein merkwürdiges Gefühl ein, was ich teils habe/hatte. Nämlich den leichten Druck, den ich allerdings amüsiert ansprechen kann, meistens, mich als "ideale Klientin" zu präsentieren. À la: "Ich habe mich bereits mit Schematherapie auseinandergesetzt", "Ich weiss, was diese oder jene Therapierichtung ansatzweise (!) bedeutet und ich nehme an, gerade SIE könnten mir helfen, weil ....". Wen das bereits abschreckt oder sich dahingehend skeptisch äusserst (wie dieser eine Psychoanalytiker), der passt eh nicht zu mir. Wer auf diesen meinen Satz den ich letztens ein paar Mal sagte im Erstgespräch bzw. teils am Telefon auf die Frage "Wie sind Sie auf MICH gekommen?" eben antwortete mit meinem Wissen um die spezielle Therapierichtung und dass ich genau danach gesucht habe. Und dann lachend meinte: "Bei so einem geringen Angebot an freien Therapieplätzen krieg ich ja glatt das Gefühl mich damit als idealen Klienten präsentieren zu müssen!"

Ich möchte jetzt auch nicht rüberkommen wie ein Besserwisser, das keineswegs, ich weiss ja, dass nur mal eben ein zwei Bücher gelesen zu haben nicht bedeutet, dass ich mich nun selber therapieren kann - und dann den Therapeuten schon innerlich seufzen lassen, weil ich wohl ab und zu Diskussionsbedarf haben werde und genau wissen will, was da mit mir angestellt wird. Eben weil ich mich manchmal sogar zu schnell auf etwas einlasse - nicht dass da ein Eindruck entsteht ich würde erst mal alles rationalisieren.

Gewisse "Methoden" funktionieren ja auch WENN man um die Wirkung oder Vorgehensweise weiss.

Noch etwas sehr wichtiges ist mir klar geworden, weswegen ich nochmal therapeutische Unterstützung suche:
Ich weiss, dass Kitzeln mich zum Lachen bringen kann. Oder auch ganz schön quälend sein kann. Aber ich kann mich nunmal selber einfach nicht kitzeln!

Und noch ein Therapieziel, was mir klar geworden ist durch die Erstgespräche (so sie also unabhängig von der noch offenen Entscheidung und teils nicht passenden Menschen doch zu etwas nütze sind/waren):
Wenn ich Hunger habe zukünftig nicht NOCH EIN Kochbuch kaufen und in den Schrank stellen, sondern Rezept raussuchen, Leute einladen und KOCHEN und ESSEN. (Was so rein gar nichts mit Essstörungen zu tun hat, sondern rein metaphorisch gemeint ist.)

Hach - mir fehlen einfach Menschen, die mit mir SO reden wie eben Frau E. oder auch Frau G. und mein Bekannter M. (auch therapeutisch tätig) Und davon gibt es SO verdammt wenige, dass ich verdurste ... *seufz ...
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sofa-held
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Beitrag Do., 28.07.2011, 11:34

Miss_Understood hat geschrieben:Nämlich den leichten Druck, den ich allerdings amüsiert ansprechen kann, meistens, mich als "ideale Klientin" zu präsentieren.
Köstliche Beobachtung
Ich glaub, das machte ich auch, wenn sich die Gelegenheit bietet. Ich verwies dann meist darauf, dass ich ja schon soo lange in Therapie gewesen sei usw. - Mein Gott ist das peinlich, wahrscheinlich müssen sich die Theras dauernd sowas anhören. Bei meinem Nächsten - falls es nochmal dazu kommt - passiert mir das nicht mehr. Dank dieses Threads. Wie schön, dass du einen Thread zu diesem schmerzhaften Thema gemacht hast.

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 28.07.2011, 12:23

sofa-held hat geschrieben:
Miss_Understood hat geschrieben:Nämlich den leichten Druck, den ich allerdings amüsiert ansprechen kann, meistens, mich als "ideale Klientin" zu präsentieren.
Köstliche Beobachtung
Ich glaub, das machte ich auch, wenn sich die Gelegenheit bietet. Ich verwies dann meist darauf, dass ich ja schon soo lange in Therapie gewesen sei usw. -
.... Tjanu ... kann dann zu absolut berechtigter Nachfrage führen à la: "Und weswegen glauben Sie jetzt ausgerechnet, dass NOCH eine Therapie und ausgerechnet ICH Ihnen würde helfen können?!?!?!" - was mich Frau E. fragte, aber auch eine humorvoll direkte Weise.
sofa-held hat geschrieben:Mein Gott ist das peinlich,
Was ist dir daran genau peinlich?
sofa-held hat geschrieben:wahrscheinlich müssen sich die Theras dauernd sowas anhören.
Mein Bekannter UND eben jener Schematherapeut meinte es sei sogar eher ungewöhnlich, dass sich potentielle Klienten bereits intensiver mit der jeweiligen Methode auseinandergesetzt haben. Und beide fänden/finden das sehr begrüssenswert.
sofa-held hat geschrieben:Bei meinem Nächsten - falls es nochmal dazu kommt - passiert mir das nicht mehr. Dank dieses Threads. Wie schön, dass du einen Thread zu diesem schmerzhaften Thema gemacht hast.
Interessant. - Weder war dieser Aspekt für /mich/ sehr schmerzhaft, noch ist es meine Absicht das zukünftig zu vermeiden. Ja, sicher, es ist vielleicht unschön, sich einzugestehen /trotz/ zwei Mal gehabter Therapie mal wieder es nicht alleine hinzukriegen, aber trotzdem. Für mich ist die Reaktion genau darauf mitunter ein wichtiger Indikator obs passt oder nicht. Nicht mehr, nicht weniger.

Freut mich, dass ich dich erheitern konnte!
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sofa-held
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Beitrag Do., 28.07.2011, 12:56

Miss_Understood hat geschrieben:Was ist dir daran genau peinlich?
Diese "Angeben" oder eben "Gefallen wollen", ich präsentierte mich sicherlich bei so Erstgesprächen irgendwie anders als ich bin. Ist halt so eine Schutzfunktion. Da sitzt mir eine fremde nickende Frau gegenüber und ich muss über meine Probleme reden. Also "neu" sein in der Therapie ist nicht lustig, für mich. Ich bin halt eine treue Seele.
Miss_Understood hat geschrieben:Weder war dieser Aspekt für /mich/ sehr schmerzhaft, noch ist es meine Absicht das zukünftig zu vermeiden. Ja, sicher, es ist vielleicht unschön, sich einzugestehen /trotz/ zwei Mal gehabter Therapie mal wieder es nicht alleine hinzukriegen, aber trotzdem.
Ich werde mich künftig - falls ich noch einmal ein Erstgespräch haben sollte, einfach etwas "normaler" benehmen...

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Flowerbomb
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Beitrag Do., 28.07.2011, 13:08

Sofa-Held: find ich total witzig und gut, dass du bei der Suche zickig sein willst. Ich zeig mich auch immer gern gleich von meiner schlechtesten Seite. Wenn es dann klappt, klappt es auch so.

Miss: ich kann jetzt nur von meiner Thera sprechen und die findet das immer überhaupt nicht gut, wenn ich Dinge lese oder weiß. Sie findet, man soll das Ganz auf sich wirken lassen und nicht zuviel Informationen beschaffen. Sie findet, das lenkt von der Gefühlsebene ab. Ich bin nämlich auch eher der Typ, der viel liest und sich informiert, gerade wenn es um mich selbst geht und sie hat mir fast nie was gesagt, nie Fachbegriffe verwendet und im Nachhinein kann ich sagen, dass ich es so viel besser auf mich wirken lassen konnte. Aber wenn du schon 2 Therapien hattest kann ich auch verstehen, dass du dich informieren willst.

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