Sensibel - wie schützt Ihr Euch?

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.

Waldschratin
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Beitrag Di., 19.07.2011, 19:01

ENA hat geschrieben:War das denn wirklich nur durch "innere Energie-Übertragung" oder auch durch schlechte Qualität oder dass Du Dinger dann durch die Gegend geworfen hast?

Nee,durch die Gegend gewettert hab ich die nicht!
Schlechte Qualität wars auch nicht bei allen.

Ich "lad" mich dann regelrecht auf,merks dann ja auch am Kater.Der geht mir dann echt geflissentlich aus dem Weg...
Manchmal passiert mir das auch,wenn ein Gewitter im Anmarsch ist - da sprüh ich auch schon mal Funken.
Oder die Haare stehen mir zu Berge...
ENA hat geschrieben:...und das sprichst Du dann an, a la:" Kann das sein, dass Du..."?
Nicht immer,eigentlich eher sehr selten.Weil ich ja weiß,daß das "Plattmacher" sind.
Wenn jemand sich zu sehr "gesehen" fühlt,macht er ja meistens erstmal satte dicht - ist klar.Würd ich auch tun.

Es ist ne Kunst für sich...Und ich sorg da schon ab und zu mal immer noch dafür,daß mein Gegenüber zumacht wie ne Auster.Oder keiner mehr was sagt,nachdem ich was gesagt hab...

Aber ich bin da bei Freunden auch sehr beliebt damit - die "nutzen" das schon mal gerne.
"Geh mal mit und hör mal zu und sag mir dann,was du mitkriegst" z.B.
Oder ich krieg Briefe zu lesen und soll mal sagen,was ich so "spüre" drin.

Passiert jetzt auch nicht jeden Tag,aber ja: wird genutzt.

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ENA
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Beitrag Di., 19.07.2011, 19:04

Waldschratin hat geschrieben:Wenn jemand sich zu sehr "gesehen" fühlt,macht er ja meistens erstmal satte dicht - ist klar.Würd ich auch tun.
Eben.

...aber wie nutzt Du es denn dann?
Waldschratin hat geschrieben:Oder ich krieg Briefe zu lesen und soll mal sagen,was ich so "spüre" drin.
Cool!

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Anna Lüttisch
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Beitrag Di., 19.07.2011, 19:14

War das denn wirklich nur durch "innere Energie-Übertragung" oder auch durch schlechte Qualität oder dass Du Dinger dann durch die Gegend geworfen hast?
Kenne ich also auch Wenn's innen drunter und drueber geht ist so viel Energie vorhanden,dass die Geraete gestoert werden.

D.H.: Das Auto springt nicht an ... der Pc schaltet sich ein,obwohl er runtergefahren ist ... das Radio geht von alleine an ... usw.

Wenn es innen wieder ruhiger wird,funktioniert alles normal.
Lieber den Keller voller Ratten,als die Verwandschaft auf dem Sofa!

Arschlöcher leben im Gefängnis ihrer eigenen Gedanken. Es gibt wirklich keinen Grund, sie auch noch in meinen leben zu lassen.


Waldschratin
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Beitrag Di., 19.07.2011, 19:16

Wie kann ich das beschreiben,wie ich das nutze?

Ich will mein Gegenüber ja nicht manipulieren oder so - aber ich kann es nutzen für mich selbst.
Bei schwierigen Themen/Gesprächen z.B.,oder Auseinandersetzungen.

Da ist vordergründig ja meist Ärger und Wut - und unterschwellig vielleicht Traurigkeit oder der Wunsch,sich zu wehren,oder jemand nimmt mich grad stellvertretend als "Feind" und meint gar nicht eigentlich mich etc.

Krieg ich das mit,kann ich drauf reagieren,indem ich nicht meinerseits in Ärger und Aggression gehe,sondern mich drauf einstelle und das "Untergründige" mehr "wichtignehme".

Ich geh dann natürlich nur selten her (wenn,dann eigentlich nur zur "Grenzziehung",wenn mich eins zu sehr anzugehen droht) und werd dem sagen "Gell,eigentlich bist du verletzt und traurig" - das würde derjenige zurecht als übergriffig erleben,sich natürlich schützen,dichtmachen,erst recht auf mich losgehen und natürlich auch nicht drauf eingehen,wenn dem tatsächlich so wäre.

Aber in meine Reaktionen kann ich es mit einfließen lassen.
Ich werd dann schon von Haus aus "gnädiger" - und das zahlt sich für mich meistens sehr aus,weil ich bei Auseinandersetzungen gern mal in die Vollen gehe und auch ordentlich draufhauen kann...

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Affenzahn
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Beitrag Di., 19.07.2011, 21:25

Innere_Freiheit hat geschrieben:Ich hatte schon vor Jahren ein Schlüssel-Erlebnis, welches mir klar zeigte, dass in erster Linie nicht der Lärm am Schlafen hindert, sondern der Ärger und der innere Widerstand gegen den Lärm
Der Ärger hindert einen zwar zusätzlich am Einschlafen, aber bereits das blosse Hören von unregelmässigem Lärm sorgt für Unruhe, da unser Gehirn uns zur Aufmerksamkeit zwingt, um eine mit dem Geräusch möglicherweise verbundene Gefahr beurteilen zu können. Wenn man sowieso schon hellwach ist, stört das weniger. Aber dann kann man leider auch nicht einschlafen.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Di., 19.07.2011, 22:00

@ Affenzahn

Ich habe mal gesehen, wie ein Kleinkind inmitten einer lärmenden Menschenmenge seelenruhig schlief. Ich fragte die Eltern, wie dies möglich ist. Die meinten, für eine kleines Kind wäre das Verlassenwerden bedrohlich. Solange Menschen um es herum lärmen, weiß es, dass seine Sippe noch da ist und es selbst gut aufgehoben ist. - Ich weiß nicht, ob das stimmt, da ich selbst keine Kinder habe, so dass es mir hier an Erfahrung fehlt.

Was ich jedoch aus eigener Erfahrung weiß ist, dass ich schon zweimal trotz Lärm sehr schnell einschlief.
Allerdings erst, nachdem ich meinen Widerstand gegen den Lärm aufgegeben hatte.

Natürlich ist es schöner, in aller Ruhe zu schlafen - und natürlich ist es gut zu schauen, wie man, wenn der Lärm nun einmal da ist, in einer gegebenen Situation am besten für sich sorgen kann.
Wenn der Lärm sehr regelmäßig auftreten würde, dann würde ich irgendwann schon die Polizei rufen..... weil ich mir dadurch ein dauerhaftes Eindämmen des Lärms erhoffen würde.
Da mir dies jedoch als Ausnehme erschien, entschied ich mich dafür, nicht lange herumzumachen sondern lieber zu schlafen......


Innere Freiheit

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Füchsin
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Beitrag Mi., 20.07.2011, 10:14

Waldschratin hat geschrieben:Mit diesem "Überrollen" vom Frust etc. des Partners : das kenn ich auch!Ich hab da manchmal gar nicht weiter mit "Rat und Tat" reagiert,sondern ihn ganz einfach erstmal umarmt (uns beide dann sozusagen,weil ich dann ja auch "zurückumarmt" wurde ),und dann war der erste Schwall meistens auch bei mir gut abgefangen.
Tja, das würde ich auch gern können. Aber so einfach geht's leider bei mir nicht, zum einen wegen des Aspergers meines Mannes, denn er kann es gerade in aufgeregten und unausgeglichenen Situationen überhaupt nicht ausstehen, umarmt zu werden. Zum anderen, weil ich hauptsächlich davon ausgehe, er sei sauer/wütend (das wiederum ist ein Relikt aus meiner eigenen Vergangenheit), und dann kann ich keine Nähe zu ihm suchen, sondern habe im Gegenteil höllische Angst. Dass er meistens gar nicht wütend ist, sondern viel eher einfach unausgeglichen oder sogar traurig, das ist bei ihm schwer erkennbar. Er hat für allerhand Gemütszustände nur ein und denselben Gesichtsausdruck - sprich, er sieht z.B. auch wütend bzw. verärgert aus, wenn er furchtbar müde ist oder ihn gedanklich etwas beschäftigt. Und ich beziehe halt alles auf mich. Früher in meiner Herkunftsfamilie war es so, dass Gefahr im Verzug ist, wenn einer so guckt. Hat sich halt so eingegraben. Trotzdem verändert sich das auch schrittchenweise... Vor allem wäre ich gern gelassener. Wenn er unbedingt im eigenen Saft schmoren will, will ich ihn auch lassen können, ohne gleich in Alarmbereitschaft zu verfallen.
ENA hat geschrieben: Wie hört sich denn ein Diesel-Motor im Vergleich zu anderen an?
Brummiger, tiefer... Wie soll ich's beschreiben? Der Unterschied ist schon deutlich. Mein Vater hat halt immer einen Diesel gefahren, und ich habe das Auto am Geräusch erkannt, ihn z.T. sogar von anderen Dieselwagen unterscheiden können. Da ging dann gleich mein Adrenalinspiegel hoch und es war klar: Ab sofort kann ich nicht mehr sein, wie ich eigentlich bin, sondern muss aufpassen und mich anpassen...

Die Füchsin


Waldschratin
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Beitrag Mi., 20.07.2011, 10:58

Hallo Füchsin,
na,da gebt ihr euch ja auch ganz schön in die Hand,ihr beiden.
Da hilft wohl nur,drüber reden und bestimmte "Zeichen" oder Rituale verwenden,damit man die "Spirale" frühzeitig gestoppt bekommt.

Mein Partner und ich,wir waren beide recht "gesegnet" mit dem Hb-Männchen-Effekt...
Wir haben auch vereinbart,wenns mal hochkocht,dann nimmt sich jeder erstmal ne Auszeit.Kann aus dem Zimmer gehen oder sogar aus der Wohnung gehen gewesen sein,oder auch mal die Wand anstarren und bis 10 zählen (wahlweise 100 oder 200,je nach Ärger... ) oder das berühmte dreimal tief Durchatmen vor den nächsten Worten.

Hauptsache,erstmal innehalten,zu sich selber wieder in Kontakt kommen,kurz sich bewußt machen,was abgeht - und dann erst reagieren.

Klappt zwar auch nicht immer,aber mit der Zeit immer öfter,und beugt eingefahrenen Gleisen gut vor.

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zelda
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Beitrag Mi., 20.07.2011, 12:14

Hallo ihr beiden, die mit mir schriebt!

Ich fühlte mich hier gestern doch etwas angegriffen. Ich bin ebenso sensibel, in einer Weise schon mein Leben lang und bin ganz erstaunt, dass es unter uns sensiblen Menschen offenbar gar keinen Zusammenhalt geben mag. Wir sind offenbar zu unterschiedlich sensibel oder was mir gerade so durch den Kopf ging, dass wir Sensiblen mit anderen offenbar selber gar nicht sensibel umgehen können. Ich bin eher der stille sensible Mensch, der auch sehr auf andere Menschen zu achten versucht.

Das ist mir hier leider nicht gelungen und fühle mich eher als wenn Ihr jetzt ein wenig auf mir rumgetreten hättet. Das finde ich nicht so OK!

Wünsche euch aber viel Erfolg auf eurem Weg.

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Füchsin
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Beitrag Mi., 20.07.2011, 12:29

Das ist sehr bedauerlich, dass Du es so siehst. Denn gemeint war es so nicht. Niemand wollte auf Dir herumtrampeln, das kannst du mir glauben.

Es war nur einfach so, dass ich mich missverstanden fühlte und mir es auch wichtig war, das zum Ausdruck bringen zu dürfen. Denn schließlich muss ja Raum für unterschiedliche Meinungen sein. Wenn Du Dich deshalb gekränkt fühlst, dann tut mir das Leid. Aber es kann halt nicht jeder mit jedem Ratschlag gleich viel anfangen. Ist mir umgekehrt doch auch schon mal passiert, das bedeutet ja nicht, dass man deswegen den anderen geringer achtet.

Was mich einfach ein bisschen gestört hat (und auch das passiert mir immer mal und kann, muss aber nicht an Dir liegen): Ich hatte bestimmte Dinge geschrieben, z.B. dass ich nicht mit meinem Chef über diese Sachen reden möchte, dass ich keine Ohrstöpsel verwenden kann etc., und trotzdem beharrtest Du darauf. Wenn das aber nun einmal aus welchen Gründen auch immer nicht mein Weg ist, dann sollte man das doch auch akzeptieren können, ohne sich gleich deswegen angegriffen zu fühlen, oder? Ich mag es außerdem auch nicht sehr gern, wenn Dinge vermutet bzw. unterstellt werden, anstatt dass man mich einfach fragt, wie es denn ist. Das ist z.B. bei Dir so gewesen, als Du meintest, ich müsse erst noch Verständnis für meine "Krankheit" entwickeln. Statt dessen hättest Du einfach mal fragen können, wie ich mich denn damit fühle. Aber möglicherweise ist das auch ein bisschen viel verlangt, sorry, wenn es so sein sollte. Ich mag es nur einfach auch nicht, wenn mir jemand sagt, wie ich etwas tun muss. Ich fühle mich da schnell über den pauschalen Kamm geschoren, und ich denke, das würdest Du auch nicht mögen, oder?

Das heißt nicht, dass ich Deine Anregungen nicht zu schätzen wüsste. Nur weil man keine hundertprozentige Übereinstimmung hat und das deutlich macht, heißt das aber noch nicht, dass man auf dem anderen herumtritt oder ihn geringschätzt. Und mit mangelndem Zusammenhalt hat das in meinen Augen auch nichts zu tun. Das Bild wollte ich nun wirklich nicht vermitteln.

Die Füchsin


Waldschratin
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Beitrag Mi., 20.07.2011, 14:30

Wieso sollte es denn unter "uns Sensiblen" mehr Zusammenhalt geben oder nen besonders "besonderen",als sonst auch unter Menschen?
Das hat doch nix damit zu tun,wie einer ist oder wie er denkt etc...?

Ich erleb mich deshalb nicht als "was Besonderes" oder als "Ausnahme" - im Gegenteil!
Ich finde,es gibt sehr viele Menschen mit HS - nur die meisten sind sich dessen gar (noch) nicht bewußt.

Ist vielleicht doch wieder unsere unterschiedliche Auffassung von "Krankheit",liebe Zelda - nix für ungut!Ist nicht wertend gemeint,nur "feststellend".

Ich kann gut mit unterschiedlichen Meinungen leben - solange ich mich,wie Füchsin es ja schon so gut beschrieben hat,vom anderen "wahrgenommen" und als gleichwertig gesehen weiß.

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Affenzahn
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Beitrag Mi., 20.07.2011, 19:16

Innere_Freiheit hat geschrieben:Die meinten, für eine kleines Kind wäre das Verlassenwerden bedrohlich. Solange Menschen um es herum lärmen, weiß es, dass seine Sippe noch da ist und es selbst gut aufgehoben ist. - Ich weiß nicht, ob das stimmt, da ich selbst keine Kinder habe, so dass es mir hier an Erfahrung fehlt.
Das könnte schon stimmen, denn ich glaube an mir selbst im Erwachsenenalter schon beobachtet zu haben, dass ich weniger lärmempfindlich bin, wenn im selben Raum Menschen schlafen, welchen ich vertraue. So fühle ich mich offenbar besser geschützt - obschon ja für mich im Bett eigentlich sowieso keine Gefahr mit den üblichen Lärmquellen verbunden ist.

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