montagne hat geschrieben:Eremit: Es ist egal was andere aus uns gemacht haben. Es kommt darauf an, was wir aus dem machen, was man aus uns gemacht hat.
Wenn es egal ist, was Andere aus uns gemacht haben, unsere Herkunft keine Relevanz hat, wie soll dann eine Entwicklung stattfinden, wenn es für eine Entwicklung keinen Grund gibt, da der Grund für jede Entwicklung vorangehende Begebenheiten bzw. Differenzen zwischen dem Vorangehenden und dem Gegenwärtigen sind? In einer Singularität kann es keine Bewegung oder Entwicklung geben und somit auch kein Leben, weil Singularitäten nichts anderes sein können als Singularitäten, sie negieren Dualitäten und somit jede Form eines Objekts. Faktische Entwicklung ist die Differenz zwischen Gestern und Heute, potenzielle Entwicklung ist die Differenz zwischen Heute und Morgen. Ohne Vergangenheit hat die Gegenwart keine Relevanz und somit letztendlich auch nicht die Zukunft. Etwas muß gewesen sein, etwas gegenwärtig sein, dann erst kann es etwas werden. Ohne Kausalität keine Entwicklung.
montagne hat geschrieben:Ich kann auch deine Verletzheit sehen. Aber ich sehe auch Hetze deinerseits und ein unbedingtes verharren wollen und gleichzeitig eine Schuldzuweisung an Frauen.
Das ist schon klar, daß das als Hetze erscheint. Auch ohne Polemik wäre es eine Form der Verhetzung, weil es nicht den politischen Vorgaben entspricht. Zuwiderhandlung politischer Vorgaben ist eine Form von Gewalt und Aggression, diese wiederum ist pathologisiert, ergo kann ich nur gestört sein, wenn mir etwas nicht paßt am System. Diesen Stempel kenne ich, den bekommt allerdings jeder Mensch, der nicht mitzulaufen gedenkt, auch Frauen, merke ich z.B. an meiner Freundin, der es ebenso schlecht geht wie mir und ebenso in Behandlung ist, da sie unter dem typischen Bild der verantwortungslosen Frau immer zu leiden hatte, meine Freundin, die verzweifelt versucht, sich aus der weiblichen Opferrolle zu befreien, weil sie ein selbstverantwortliches Leben zu führen gedenkt, mit all den eingetrichterten mütterlichen Schuldgefühlen ist das allerdings nicht leicht.
montagne hat geschrieben:Wenn du verharren willst, wenn du für Männer-Themen nicht konstruktiv einstehen willst und verlangst Frauen sollen das tun (wie absurd) dann verharre und klage weiter an und sei weiter frustriert.
Ich werde mich nicht in eine Doppelbindungs-Situation begeben, indem ich mich zum Täter mache, um Opfer sein zu können. Dann wäre ich keinen Deut besser oder glücklicher als Frauen, die sich zur Täterin machen, um Opfer zu sein, oder sich zum Opfer machen, um Täter zu sein, aber als Opfer zu erscheinen. Am Ende des Tages bin auch, auch wenn es hier absurd erscheinen mag, glücklicher als die meisten Frauen.
Wenn der Wunsch, daß sich auch Frauen einmal um die Belange von Männern kümmern könnten, so absurd ist, dann heißt das ja auch, daß es ebenso absurd ist von Frauen, sich zu wünschen, daß Männer sich um die Belange von Frauen kümmern, oder nicht? Frage: Glaubst Du, daß es ohne die Hilfe von Männern jemals eine Frauenbewegung gegeben hätte? Garantiert nicht, vorausgesetzt, das patriarchale System, welches propagiert wird, existiert genau in der bekannt dargestellten Form. Allein schon die Theorie einer Frauenbewegung beweist, daß es keine männliche Übermacht gab oder gegeben hat, sondern die Macht gleichmäßig aufgeteilt war. Ebenso trifft das auf die Männerbewegung zu, ohne unterstützende Frauen würde es eine solche nicht geben.
Einen solchen Wunsch als absurd zu bezeichnen ist eine deutliche Abqualifizierung der Fähigkeit von Frauen, sich auf MENSCHLICHER Ebene in Männer hineinzufühlen und sich deren Problemen zu widmen.
montagne hat geschrieben:Du kannst Frauen anklagen wie du willst. Dadurch ändert sich nichts an deiner Situation und es wird letzlich wohl kaum jemanden kratzen.
Durch Beschäftigung mit meinem Leid erkenne ich nicht nur mich selbst, sondern auch andere Menschen, denn ich bin nicht der einzige Mensch auf der Welt mit solchen Problemen. Wenn es niemanden kratzen würde, dann würde es diese Diskussion gar nicht geben, keiner von Euch wäre hier und würde auch nur ein Wort verlieren. Also, was kratzt es Euch, obwohl Ihr nicht im Geringsten involviert seid? Montagne, Geronimos Secret, Hawi? Das ergibt keinen Sinn, oder nicht?
montagne hat geschrieben:Denn naturgemäß können nur Männer für Männerthemen kämpfen und nur Männer, Männerprobleme wirklich gut verstehen. Da bist du bei Frauen einfach and er falschen Adresse.
Damit ent-menschlichst Du Menschen aufgrund ihres Geschlechts. Das ist eine völlige Negierung humanistischer Philosphie, spiegelt allerdings sehr gut den Kernaspekt feministischer Philosophie wieder, welche ja in sich antihumanistisch ist und auch die Menschlichkeit von Frauen negiert. Meine Freunden versteht meine Probleme zum Beispiel sehr gut - weil sie genau die selben Probleme hat, interessanterweise.