Frau will Kind - Mann zögert

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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kugelrund
Helferlein
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 09:35

Wie gesagt, jeder wie er will...
Aber bei Existenzängsten und psychischer Belastung ein Kind in die Welt zu setzen, naja...

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Una
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 10:29

Um Himmels Willen!
Wie kann man zu Kindern raten, wenn man weiß, dass der Frager arbeitslos ist?
Da kommen die Leute dann so richtig schön gar nicht mehr hoch.
Und Sorgen fressen die Seele auf.
Außerdem ist es für Kinder nicht unwichtig welchen sozialen Stand sie haben.
Das entscheidet mit über ihre Chancen im Leben.
So traurig das ist.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Nico
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 12:45

Aha, Kinder also nur für pragmatisierte Beamte, denn alle anderen könnten ja arbeitslos werden ?
Wenn jemand für sich selbst beschließt in einer unsicheren Arbeitsplatzsituation kein Kind in die Welt zu setzen ist das natürlich ok, aber daraus ein generelles no go zu konstruieren, naja ich weiß nicht.....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Una
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:15

Nico hat geschrieben:Aha, Kinder also nur für pragmatisierte Beamte, denn alle anderen könnten ja arbeitslos werden ?
Nö bitte nicht so verdrehen. Das steht da nicht und es ging nicht darum ob jemand irgendwann mal arbeitslos werden könnte.
Es ging darum, ob man jemandem, der arbeitslos ist, hier und jetzt,
in dieser Situation zu einem Kind raten kann. Das finde ich ein nogo.
Da sollte wohl die Priorität darauf liegen, die Existenz wieder auf feste und eigene Füße zu stellen.
Das man davon irgendwann betroffen werden kann steht auf einem ganz anderen Blatt.
Zusätzlich kommt es noch darauf an, wer vom Elternpaar betroffen ist, oder gar beide Teile?


Wenn die Frau arbeitslos ist kann man sich sicher sein, dass sie weder schwanger noch in den ersten Jahren nach der Geburt einen Job findet. Reihenweise erlebt. Und dann sit sie so lange draußen das die Hoffnung schwindet das es je wieder was wird.
Außerdem bekommt die Mutter dann keine Fortzahlung vom Lohn in der Mutterpause.
Wenn der Mann arbeitslos ist, kann er ja theoretisch weiter suchen, dann fällt die Frau vorübergehend aus- je nach Job bekommt sie danach aber die alte Stellung nicht unbedingt wieder.
Der Arbeitgeber schützt nur einen Arbeitsplatz in der Firma.
Nicht zwangsläufig den Posten den man hatte.
Das kann empfindliche Geldeinbußen bedeuten und der Mann hat auch nicht
garantiert wieder was bis dahin.
Also Stress kommt da schon auf und der ist so unnötig wie ein Kropf.
Sind beide arbeitslos finde ich es unverantwortlich.
Würdest Du denen wirklich raten, in der Situation ein Kind zu zeugen?
Das war das Thema. Bitte genau lesen.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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*candle*
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:23

Una hat geschrieben:Nö bitte nicht so verdrehen. Das steht da nicht und es ging nicht darum ob jemand irgendwann mal arbeitslos werden könnte.
Lies Du bitte mal genau Una, falls es sich auf mein Posting bezog. So habe ich das nämlich nicht ausdrücken wollen, falls es so verstanden wurde. Abgesehen davon ist es wohl auch davon abhängig in welchen Kreisen man sich bewegt und bei mir war eher keiner faul und dauerarbeitslos.


Aber dennoch: Für mich bleibt es die natürlichste Sache der Welt und wer e wie regelt, ist auch jedem seine eigene Sache, deshlalb ist Kritik bitte nur in Maßen anzuwenden.
Zuletzt geändert von *candle* am Mi., 08.06.2011, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Nico
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:24

Ich rate überhaupt niemandem ein Kind zu zeugen denn das ist eine ganz persönliche Entscheidung.
Grundsätzlich ist es jedoch vor allem wichtig, dass man bereit ist in jeder Situation zum Kind zu stehen, alles andere lässt sich ohnehin nur sehr theoretisch beeinflussen im Leben.
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Una
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 13:53

Ja candle, Du hast recht, ich habe nicht genau gelesen. Du schreibst lediglich, dass es eher nie ganz optimale Vorraussetzungen für Kinder gibt.
Deshalb habe ich auch eher oft zu einer Schwangerschaft geraten, wenn emotional zwischen den Paaren alles stimmt, ...
Doch damit hatte ich meine Probleme.
Findest Du nicht, das Nico da recht hat?------->
Nico hat geschrieben:Ich rate überhaupt niemandem ein Kind zu zeugen denn das ist eine ganz persönliche Entscheidung.
und.....
ich hab aber auch Recht mit meinen Ausführungen!
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*candle*
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 14:07

Den Satz kann man natürlich so deuten, dass ich jede Frau auf der Straße anspreche und ihr rate sich schwängern zu lassen. NEIN, so ist es natürlich nicht. Aber unter Freundinnen ist es nun mal so, dass man sich da bespricht und ich gebe dann meine "Beurteilung" ab, wenn ich gefragt werde.

Hier werden Kinder schon so ditanziert abstrakt beleuchtet, dass es nicht mehr schön ist.

Und ich bin mir sicher, dass jeder irgendwo seine Gründe hat ein Kind zu bekommen, die alle mit "Bedürfnisbefriedigung" erklärt werden können. Und ja, es soll und darf ein Bedürfnis sein Spuren zu hinterlassen in Form von Kindern, Menschen sollen weiterleben und diesen Planeten genießen dürfen. Vielleicht ist das auch einfach nur ein biologischer Prozess?

Und wenn ich bedenke, dass ich einen schweren Start hatte, dann ist es doch so: Ich lebe unheimlich gern!

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Nico
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 14:16

*candle* hat geschrieben: Und wenn ich bedenke, dass ich einen schweren Start hatte, dann ist es doch so: Ich lebe unheimlich gern!
Das ist schön candle und freut mich sehr für dich !
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 14:28

Una hat geschrieben:Um Himmels Willen!
Wie kann man zu Kindern raten, wenn man weiß, dass der Frager arbeitslos ist?.


Naja, aber immer noch besser im arbeitslosen Zustand Kinder bekommen als einen neuen Job anzunehmen, dann das Kind zu kriegen und dem noch relativ frischgebackenen Arbeitgeber dann eine lange Nase drehen da man dann ja nicht mehr kündbar ist und der Arbeitgeber der noch null von der Arbeitsleistung profitiert hat einen dann mit durchziehen muss.

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*candle*
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 15:36

Hallo münchnerkindl!

Ich denke, dass Deine Sicht zum Teil falsch ist, weiß aber, dass ich ganz früher ähnlich gedacht habe, was mich dann hat zögern lassen schwanger zu werden. ABER wir sind nun mal Frauen und das muß ein Arbeitgeber in gewisserweise einplanen oder damit rechnen. Und es ist ja auch gestattet zu "lügen" wenn man einen Vertrag unterschreibt. Nicht jede Schwangere wird in der Schwangerschaft zu einem dienstlchen Totalausfall. Das hängt auch von dem Beruf ab. Und später zahlt der Arbeitgeber auch nicht mehr drauf, muß aber den Platz frei halten und kann für die Zeit eine Vertretung einstellen.

Sollte ich dieses alles mitdenken, dann würde ich niesmals mehr versucht haben, aus reinem schlechten Gewissen diverser Arbeitgeber gegenüber, ein Kind zu bekommen.

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Rezna
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 15:57

Als Arbeitgebers dann wieder verständlich, bei der Wahl zwischen Mann und Frau eher den Mann zu wählen. Dem entgegenwirkend wieder verständlich, dass es Frauenquoten gibt. Die es irgendwann nicht mehr geben wird müssen, wenn Väter statt Frauen in Karrenz gehen.

Was mich interessiert: Die Frauen die (hier) schreiben, sie woll(t)en unbedingt ein Kind: würden die es eigentlich wollen, wenn der Vater an ihrer Stelle in Karenz gehen und sie nach den paar Wochen Muterschutz wieder Vollzeit berufstätig wären, ergo ihr Baby dann höchstens am Wochenende oder in den schlaflosen Nächten zu sehen? Denn dies ist wiederum die Vorraussetzung, dass Väter mehr in Karrenz gehen können und die emanzipatorische Schieflage in die Waagrechte kommt. Und damit könnte man "unwilligen" Vätern ja entegen kommen, indem man ihnen die finanzielle Verantwortung (um die es ja am Häufigsten zu gehen scheint) vollkommen abnimmt.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Una
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 16:05

münchnerkindl hat geschrieben:als einen neuen Job anzunehmen, dann das Kind zu kriegen und dem noch relativ frischgebackenen Arbeitgeber dann eine lange Nase drehen
So einfach geht das aber auch nicht, immerhin hat man ja ein halbes Jahr Probezeit, manchmal anfangs auch nur befristete Arbeitsverträge. Im kreativen Berreich oft nur Praktika mit Versprechen auf Anstellung später die dann auch nicht gehalten werden....also Arbeitgeber sind auch nicht immer die feinen Leute.
Und wie ich weiter oben schon schrieb:
Una hat geschrieben:Der Arbeitgeber schützt nur einen Arbeitsplatz in der Firma.
Nicht zwangsläufig den Posten den man hatte.
Das kann empfindliche Geldeinbußen bedeuten
Also wer seinen Arbeitgeber quasi reinlegt muß sich nicht wundern, wenn er nach der Babypause statt im mittleren Management nur noch in der Fertigung Teile kontrolliert.

Ich ging schon davon aus, dass man bei geplanter Schwangerschaft nicht den Arbeitgeber linkt.
So im Sinne von: Einen Tag nach der Probezeit dem Arbeitgeber zu sagen, dass man im 4. Monat ist.
Das meinte ich nicht.
Andererseits hat Candle auch recht, denn es kann nun mal eine Schwangerschaft bei Frauen eintreten
und wir haben es nicht immer in der Hand. Eine Freundin von mir hat die Pille genommen, diese wurde aber nicht im Darm aufgenommen, aber das kam erst durch die eingetretene Schwangerschaft heraus.
münchnerkindl hat geschrieben:der Arbeitgeber der noch null von der Arbeitsleistung profitiert hat einen dann mit durchziehen muss.
Äh muß er doch gar nicht.
Mutterschaftsurlaub geht 6 Wochen vor bis 6 Wochen nach der Geburt.
Elternzeit zahlt der Staat einen Abschlag auf das Gehalt, aber nicht der Arbeitgeber.
Oder bin ich nicht mehr richtig informiert?
*candle* hat geschrieben: Ich lebe unheimlich gern!
Ja das ist schön. Und ja, auch sehr gute materielle Umstände sind keine Garantie für Glück beim Kind.
Aber arme Kinder sind doch eben in den Lebenschancen eher schlechter gestellt.
*candle* hat geschrieben:Hier werden Kinder schon so ditanziert abstrakt beleuchtet, dass es nicht mehr schön ist.
Wie könnten wir sie denn hier sonst beleuchten?
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

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Rezna
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 16:24

Armut ist vielleicht kein Grund, kein Kind zu haben, aber es ist zu bedenken: Wenn das Kind abgetragene Kleider von den Nachbarn oder Großeltern abtragen muss, nicht die Spielsachen und Unterlagen hat die die anderen Kinder haben, dann ist das vielleicht sicher kein "moralisches" Problem, denn man kann konsumkritisch der Meinung sein, dass Besitz eh nur den Charakter verdirbt und ausserdem haben die in Afrika ja auch nichts.
Andererseits, jeder hier, der in seiner Kindheit so ein Schicksal hatte, aus einer armen Familie zu stammen, abetragene Kleidung zu tragen und bei nichs der aktuellen Dinge mitreden zu können, kann von Erfahrungen berichten, was soziale Ächtung ist. Meistens auch, was Mobbing ist und wie sich Schläge durch Mitschüler anfühlen und weiß auch bald wie eine Mülltonne von innen riecht.
Sicher verhindert materieller Wohlstand solche sozialen Dynamiken nicht, aber meiner Erinnerung nach waren es IMMER die Kinder aus armen Verhältnissen, die es abgekriegt haben (ja, auch ich).

Kann man natürlich auch als Charakterbildung betrachten, als Grundlage moralischer Weltanschauung...usw. Dauerhafte Demütigung aber führt nicht gerade zu gutem Selbstvertrauen, und damit oft auch beruflich, privat später nicht gerade zu herausragenden Leistungen und damit werden wirklich Chanden verbaut, denn wir leben eben nicht in Afrika, wo es 99% der anderen genauso geht. Armut ist vererbbar, das besagen Studien. Wer sich darin wohlfühlt, hat sicher kein Problem damit, die eigenen Kinder in das selbe Glück zu entlassen, auch das ist klar.

Natürlich gibt es diese Beispiele. Diese Einzelfälle starker Persönlichkeiten die aus dem Straßenleben heraus ein Medizinstudium absolvieren oder so etwas. Aber so etwas kann man erstens im Vorfeld nicht wissen, und zweitens sehen solche Leite eher nicht gerade positiv ihren Produzenten gegenüber.
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*candle*
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 16:41

Arta hat geschrieben: Die Frauen die (hier) schreiben, sie woll(t)en unbedingt ein Kind: würden die es eigentlich wollen, wenn der Vater an ihrer Stelle in Karenz gehen und sie nach den paar Wochen Muterschutz wieder Vollzeit berufstätig wären,
Ich war damals dafür!

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