Gesetzliche Krankenkassen gaben im Jahr 2011 nur 0,76 % ihres Gesamtbudgets für PT aus. An diese Zahlen war nicht leicht ranzukommen.Solage hat geschrieben:
Krankenkassen zahlen ja psychoanalytische Therapien.
Ich wurde von zwei Therapeuten schon am Telefon abgewiesen. Von vier weiteren nach bzw. im Erstgespräch. Begründet hat es nur einer, d.h. eine. Sie sagte, mein Problem sei ihr zu breit.Solage hat geschrieben: Du hast erwähnt, dass Du schon zweimal abgewiesen wurdest. Wie wurden diese Ablehnungen begründet?
Ich hab das erzählt, was man halt so erzählt, wenn man gefragt wird, "Was hat Sie zu mir geführt?" Ich weiß ja mittlerweile warum ich von "Analytikern" abgewiesen werde, und von VT nicht: erstens sind die AP-Therapieplätze rarer, d.h. wird stärker gesiebt. Nur die besten Patienten schaffen es bis in Behandlung. Zweitens, ich bin Selbstanalytiker und das ist für sie nicht zu verstehen, wie jemand, der sich selbst analysieren kann trotzdem eine PA (d.h. AP/TP) machen will. Denn in deren Augen ist ja das wichtigste Ziel der analytischen Behandlung die Fähigkeit zur Selbstanalyse herzustellen. Aber ich finde, die Fähigkeit zur Selbstanalyse ist erst der Anfang.Solage hat geschrieben:
Was hast Du in den Eingangsgesprächen erzählt? Vielleicht haben die Ablehnungen damit etwas zu tun.
Ja. Die Übertragung wird bei mir durch die Bestimmungen der gesetzlichen Kassen verschärft. Denn sie verlangen, dass man sich nach spätestens acht Sitzungen für einen Therapeuten entscheidet und dann bis zu 300 Stunden bei ihm bleibt. Nach acht Stunden hat man ein gutes Gefühl oder ein schlechtes. Hat man ein schlechtes, kann man bis zu vier weitere Therapeuten "ausprobieren". Ich hab nach all den Absagen schon in der ersten Stunde ein schlechtes Gefühl.Solage hat geschrieben: An anderer Stelle hast Du geschrieben, dass Du zu Deiner damaligen Verhaltenstherapeutin eine starke Übertragung entwickelt hast. Dass Du Dich von dieser Übertragung erst Jahre später nach der Therapie lösen konntest. Habe ich das so richtig in Erinnerung?
Das kann ja auch mit ein Grund sein, mit Analyse vorsichtig zu sein.
Ich hab aber bei EINEM auf gute Laune gemacht, und bei dem ich bis in die zweite Sitzung gekommen. Bei den anderen TherapeuteutINNEN habe ich schon in der ersten Sitzung meine Depression raushängen lassen und die haben mich sofort abgewiesen. Es spricht also einiges für die These, dass Kassentherapeuten nicht so gern "schwere Fälle" in Behandlung nehmen. Der Grund ist, dass sie sicher sein müssen, dass der Patient die genehmigten Stunden auch tatsächlich durchhält.