Liebe Mio,
den Gedanken hatte ich auch. Ich glaube sogar wirklich, dass es nicht schlimm wäre, wenn ich ihr mein Mail schicken würde. Sie würde sich wahrscheinlich ehrlich freuen darüber.
Aber es wäre in erster Linie ein Versuch gewesen mein Gefühl loszuwerden. Dieses traurige Gefühl, keine Mutter zu haben, der ich aufrichtig danke sagen kann an diesem Tag. Wichtiger als das auszuleben war es erstmal das was hinter meinem Wunsch steht zu erkennen und das Gefühl, also die Traurigkeit, zuzulassen. Und damit lasse ich mir offen ob ich ihr mein Mail irgendwann doch noch schicke (ihre Ersatzmams-Rolle ist auch gerade in der Therapie viel Thema). Aber nicht gerade am Muttertag und nicht um das Gefühl zu haben, dass ich ja gar nicht so "mutterlos" bin. Damit würde ich mich selbst belügen. Im Rahmen der Therapie war sie Mutterersatz, aber diese Therapie ist viele Jahre abgeschlossen. Auch wenn sie mir durch diese Rolle ganz viel mitgeben konnte auf meinen Weg, ist sie eben trotzdem nicht meine Mutter. Das ist okay und ich bin ihr ehrlich dankbar.
Ich hoffe das ist einwenig nachvollziehbar, musste da selbst erst etwas entwirren um das einordnen zu können.
Muttertag!
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Liebe Le_na,
ja, das finde ich sehr nachvollziehbar. Es liest sich für mich aber auch ein wenig nach "Schonung" oder so. Vielleicht auch "Vermeidung"?
Oder glaubst Du, dass die alte Sehnsucht (so es sie in der Therapie gab) damit nur noch mehr hochkochen könnte?
"Unfair" in dem Sinne fände ich es auf alle Fälle nicht, auch wenn ich Deine Bedenken diesbezüglich nachvollziehen kann.
ja, das finde ich sehr nachvollziehbar. Es liest sich für mich aber auch ein wenig nach "Schonung" oder so. Vielleicht auch "Vermeidung"?
Oder glaubst Du, dass die alte Sehnsucht (so es sie in der Therapie gab) damit nur noch mehr hochkochen könnte?
"Unfair" in dem Sinne fände ich es auf alle Fälle nicht, auch wenn ich Deine Bedenken diesbezüglich nachvollziehen kann.
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Ich gebe dir Recht Widow, dass an einer Kindszeugung zwei beteiligt sind, auch dass die Mutter selbst nicht als eine Art Heiligtum in den Himmel zu heben ist. Lange Zeit habe ich Mütter abgelehnt, gesagt, ich hätte nie eine gebraucht und brauche keine. Da sagte die Analytikerin: So so, Sie können also alles aus sich selbst heraus erzeugen....mhhh? Ich: Ja, ich kann aus mir selbst heraus existieren. Analytikerin: Ist ja interessant, das kann nämlich sonst niemand. - Anderes Gespräch, als ich wieder ähnlich drauf war. Ich: Ich will keine Mutter, ich will auch nicht, dass Sie mich bemuttern! Analytikerin: Wissen Sie, Sie machen mich traurig, wenn Sie so hart sprechen. Es ist ganz doll wichtig, dass es Mütter gibt auf dieser Welt. - Gut, nun muss die gute Frau nicht Recht haben, aber nach und nach hat sie mir so viel Mütterlichkeit gegeben, und zwar gute - dass mich das hat ein Stück heilen lassen und so viel gesunden lassen, dass von der ursprünglichen Pathologie meinerseits verhältnismäßig nur noch wenig da ist. Also wird da schon irgendwo was dran gewesen sein. Immerhin hatten mich die Ärzte sonst schon aufgegeben. Ich hatte auch null Idee, was mir noch helfen könnte. Die Analytikerin meinte mehrfach zu mir: Sie sollen sich hier von mir etwas nehmen. Ich dachte immer nur: ????? WTF, was denn. Aber sie hat mir einfach gegeben - das, was sie glaubte, was gut für mich ist (und nein, ich meine nicht rumkuscheln, behutzeln etc. - sondern das, was im Rahmen möglich und stimmig ist). Die Analytikerin meinte, dass die Welt ohne gute Mütter eine sehr traurige wäre. Mittlerweile hat sie mich überzeugt.
Der Vater ist übrigens auch sehr wichtig - er bringt doch - wenns gut läuft - das Kind auch mal von der Mutter weg und zeigt ihm die Welt.
Und ich möchte sagen, dass ich deine Bemerkung zur Position, in welche sich eine Gebärende begeben muss (im übrigen auch bei vielen Tierarten so) - doch sehr krass empfinde (na ja, sollte wohl auch so sein) - wo soll ein Kind denn sonst herauskommen, etwa eine Kopfgeburt?
Wie dem auch sei - ich finde, man sollte grundsätzlich niemandem dankbar sein müssen, wenn man keine Dankbarkeit empfindet. Aber die Dankbarkeit kann doch z.B. entstehen, wenn jemand gut zu einem war - auch wenn man gute Mütterlichkeit erleben durfte. Diese Erfahrung hat mich im übrigen mehr dazu befähigt, mit mir allein sein zu können.
Der Vater ist übrigens auch sehr wichtig - er bringt doch - wenns gut läuft - das Kind auch mal von der Mutter weg und zeigt ihm die Welt.
Und ich möchte sagen, dass ich deine Bemerkung zur Position, in welche sich eine Gebärende begeben muss (im übrigen auch bei vielen Tierarten so) - doch sehr krass empfinde (na ja, sollte wohl auch so sein) - wo soll ein Kind denn sonst herauskommen, etwa eine Kopfgeburt?
Wie dem auch sei - ich finde, man sollte grundsätzlich niemandem dankbar sein müssen, wenn man keine Dankbarkeit empfindet. Aber die Dankbarkeit kann doch z.B. entstehen, wenn jemand gut zu einem war - auch wenn man gute Mütterlichkeit erleben durfte. Diese Erfahrung hat mich im übrigen mehr dazu befähigt, mit mir allein sein zu können.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Ja...genau empfinde ich das auch. Als ich vor kurzem meine Abschlussarbeit beendet habe, hätte ich sie zum Beispiel am liebsten in die Danksagung mit aufgenommen, aber ich weiß, dass sie in meinem realen Leben nichts zu verloren hat. In der Stunde selbst hab ich ihr allerdings gedankt. Aber auch da war ich traurig, dass ich dort auch nicht meine Eltern hinschreiben konnte - denn ich bin denen halt nicht dankbar - im Gegenteil. Ich finde es für mich gut und wichtig, dass ich mir diese Gefühle jetzt erlaube - früher war da einfach nur Ablehnung von all diesem.Le_na hat geschrieben: ↑So., 13.05.2018, 23:15 Dieses traurige Gefühl, keine Mutter zu haben, der ich aufrichtig danke sagen kann an diesem Tag. Wichtiger als das auszuleben war es erstmal das was hinter meinem Wunsch steht zu erkennen und das Gefühl, also die Traurigkeit, zuzulassen. Und damit lasse ich mir offen ob ich ihr mein Mail irgendwann doch noch schicke (ihre Ersatzmams-Rolle ist auch gerade in der Therapie viel Thema). Aber nicht gerade am Muttertag und nicht um das Gefühl zu haben, dass ich ja gar nicht so "mutterlos" bin. Damit würde ich mich selbst belügen. Im Rahmen der Therapie war sie Mutterersatz, aber diese Therapie ist viele Jahre abgeschlossen. Auch wenn sie mir durch diese Rolle ganz viel mitgeben konnte auf meinen Weg, ist sie eben trotzdem nicht meine Mutter. Das ist okay und ich bin ihr ehrlich dankbar.
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Liebe Mio,
auf die Idee, dass ich mich "schonen" könnte damit bin ich nicht gekommen. Gute Frage, ob ich Sorge habe, dass die alte Sehnsucht wieder hochkommt. Aber eigentlich glaube ich, das Mail zu senden und eine nette Antwort zu bekommen (die es mit Sicherheit geben würde), würde meine aktuelle Sehnsucht sogar stillen können. Aber ist das nicht Selbstbetrug? So nach dem Motto: "Hey, schau du brauchst nicht traurig sein, da gibt es eine "Mutter" die sich über dein Danke freut." Aber die gibt es ja nicht. Meine Therapeutin war im Rahmen der Therapie Mutterfigur. Aber das ist viele Jahre her. Heute ist sie das nicht mehr.
Ich denke immer, wenn ich nur genug akzeptiere, dass es diese liebevolle Mutter für mich eben nicht gibt, dann muss doch auch diese Traurigkeit irgendwann aufhören. Dieses ewige Suchen nach einer Mutterfigur. Wenn ich jetzt meine Sehnsüchte nach "einer Mutter" an einer anderen Person ausagiere anstatt weiter zu akzeptieren (und damit auch die Traurigkeit zuzulassen und auszuhalten), gehe ich dann nicht wieder ein stück weit weg vom Akzeptieren?
Liebe Philisophia, ja das kenne ich auch. Ich hätte auch gerne meine Eltern in meine Abschlussarbeit geschrieben. Aber habe ich natürlich nicht, weil sie mich auf diesem Weg nicht unterstützt haben und ich ihnen da für nichts dankbar sein kann. Ich glaube dadurch, dass ich noch so jung war als ich meine Therapie begonnen habe (14 war ich damals), hatte ich nie diese Ablehnung gegenüber allem mütterlichen. Ich habe überall nach einer Mutter gesucht, die meine Bedürfnisse erfüllt. Und in der Therapie konnte das endlich jemand wirklich bieten und mir ganz viel geben. Ich finde es schön, dass es bei dir trotz deiner Abwehr letztendlich gelungen ist, dass du so viel von deiner Analytikerin mitnehmen konntest!
auf die Idee, dass ich mich "schonen" könnte damit bin ich nicht gekommen. Gute Frage, ob ich Sorge habe, dass die alte Sehnsucht wieder hochkommt. Aber eigentlich glaube ich, das Mail zu senden und eine nette Antwort zu bekommen (die es mit Sicherheit geben würde), würde meine aktuelle Sehnsucht sogar stillen können. Aber ist das nicht Selbstbetrug? So nach dem Motto: "Hey, schau du brauchst nicht traurig sein, da gibt es eine "Mutter" die sich über dein Danke freut." Aber die gibt es ja nicht. Meine Therapeutin war im Rahmen der Therapie Mutterfigur. Aber das ist viele Jahre her. Heute ist sie das nicht mehr.
Ich denke immer, wenn ich nur genug akzeptiere, dass es diese liebevolle Mutter für mich eben nicht gibt, dann muss doch auch diese Traurigkeit irgendwann aufhören. Dieses ewige Suchen nach einer Mutterfigur. Wenn ich jetzt meine Sehnsüchte nach "einer Mutter" an einer anderen Person ausagiere anstatt weiter zu akzeptieren (und damit auch die Traurigkeit zuzulassen und auszuhalten), gehe ich dann nicht wieder ein stück weit weg vom Akzeptieren?
Liebe Philisophia, ja das kenne ich auch. Ich hätte auch gerne meine Eltern in meine Abschlussarbeit geschrieben. Aber habe ich natürlich nicht, weil sie mich auf diesem Weg nicht unterstützt haben und ich ihnen da für nichts dankbar sein kann. Ich glaube dadurch, dass ich noch so jung war als ich meine Therapie begonnen habe (14 war ich damals), hatte ich nie diese Ablehnung gegenüber allem mütterlichen. Ich habe überall nach einer Mutter gesucht, die meine Bedürfnisse erfüllt. Und in der Therapie konnte das endlich jemand wirklich bieten und mir ganz viel geben. Ich finde es schön, dass es bei dir trotz deiner Abwehr letztendlich gelungen ist, dass du so viel von deiner Analytikerin mitnehmen konntest!
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Mein Weg geht ja auch übers akzeptieren, dass es nunmal ist, was es ist.Le_na hat geschrieben:Ich denke immer, wenn ich nur genug akzeptiere, dass es diese liebevolle Mutter für mich eben nicht gibt, dann muss doch auch diese Traurigkeit irgendwann aufhören. Dieses ewige Suchen nach einer Mutterfigur. Wenn ich jetzt meine Sehnsüchte nach "einer Mutter" an einer anderen Person ausagiere anstatt weiter zu akzeptieren (und damit auch die Traurigkeit zuzulassen und auszuhalten), gehe ich dann nicht wieder ein stück weit weg vom Akzeptieren?
Aber ich finde nicht, dass du dann weggehst von deiner Akzeptanz, wenn du einem Impuls in dir nachgibst. Der Impuls hat ja nen Grund, warum er grade jetzt auftaucht.
Sicher, da geht's dann drum hinzugucken : Warum, weshalb und was überhaupt.
Aber warum nicht auch dann "mitnehmen", was es zu "bekommen" gäbe?
Deshalb akzeptierst du ja nicht "weniger", dass es war, wie es war. Zumal du ja schreibst, deine frühere Thera wüsste damit umzugehen und wahrscheinlich würde sie sich eh v.a. über dein "Danke" freuen. Es wäre also schon ein "Miteinander" und nicht reines "Abreagieren" deinerseits, jedenfalls empfind ich das so, wenn ich dich lese.
Ich denk aber andererseits auch, dass es auch drum geht, diese intensiven Gefühle von vermissen und existentieller "Unterversorgung" gehören mit zu dem "Paket", dass wir akzeptieren lernen wollen.
Das wird nicht "aufhören", so erleb ich das jedenfalls. Sondern ich komme immer besser damit zurecht, kann mich "halten" durch die Akzeptanz und krieg meine Gefühle dazu "anerkannt" und integriert, weils wieder "stimmig" wird durchs anerkennen, dass es tatsächlich so schlimm war, wie ich es erlebe.
Dadurch wird es mir "leichter", ich sauf hoffentlich mit der Zeit nicht mehr so gewaltig dran ab wie im Moment noch.
Liebe Waldschratin,
danke dir für deine Antwort! Ich bin ganz überrascht, dass mein Wunsch meiner früheren Thera zu schreiben, gar nicht so absurd rüberkommt. Und du hast schon recht, ein reines Abreagieren wäre es nicht. Es geht schon auch wirklich darum "Danke" zu sagen.
danke dir für deine Antwort! Ich bin ganz überrascht, dass mein Wunsch meiner früheren Thera zu schreiben, gar nicht so absurd rüberkommt. Und du hast schon recht, ein reines Abreagieren wäre es nicht. Es geht schon auch wirklich darum "Danke" zu sagen.
Das hab ich recht klar für mich. Ich bin einfach mitten im Therapieprozess wo das ständig Thema ist, versuche mich darin einen Kontakt zu meinen Eltern zu finden, der mir nicht mehr weh tut (was wohl bedeutet, so wenig Kontakt wie möglich oder vielleicht auch gar keinen) und die alte Sehnsucht meldet sich da ganz intensiv. Und im Rahmen meiner Therapie habe ich gerade erst "meine Geschichte" niedergeschrieben und meiner früheren Thera kommt da eine sehr sehr bedeutsame Rolle zu. Nicht dass ich das nicht auch vorher wusste, aber es wurde mir eben aktuell nochmal besonders bewusst. Also warum der Impuls gerade jetzt da ist, wo er die letzten Jahre nicht da war, das verstehe ich.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 14.05.2018, 10:18 Der Impuls hat ja nen Grund, warum er grade jetzt auftaucht.
Sicher, da geht's dann drum hinzugucken : Warum, weshalb und was überhaupt.
Auch damit hast du Recht. Oftmals ist das auch in der aktuellen Therapie Thema. Meine Abwehr von kindlichen Bedürfnissen/Sehnsüchten, weil ich doch mittlerweile lange genug erwachsen bin. Und meine Thera sagt dann häufig, dass es doch sehr heilsam sein kann, die doch noch erfüllt zu bekommen (im angemessenen Rahmen) und dass ich diese Erfahrung doch auch schon gemacht habe. Und da mein "Danke" ja trotz dem dahinterstehenden Bedürfnis nicht weniger aufrichtig und weniger wert ist, habe ich nun doch das Mail abgeschickt. Und es fühlt sich richtig und angemessen an, weil ich nicht das Gefühl habe da irgendeinen inneren Konflikt blind ausagiert zu haben. Ich sehe ihn ja, den Konflikt.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 14.05.2018, 10:18 Aber warum nicht auch dann "mitnehmen", was es zu "bekommen" gäbe?
Ja, wahrscheinlich geht es nicht nur darum zu akzeptieren, dass es eben war wie es war. Sondern auch die intensiven Gefühle die damit einhergehen zu akzeptieren. Zu denken, ich habe es doch schon akzeptiert, dass ich diese Mutter nicht hatte, jetzt muss doch auch Schluss sein mit dieser Traurigkeit, ist wahrscheinlich ein Trugschluss. Vielleicht vergleichbar damit wenn jemand stirbt. Nur weil man akzeptiert, dass diese Person gestorben ist, heißt das ja noch lange nicht, dass man nicht mehr traurig sein kann.Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 14.05.2018, 10:18 Ich denk aber andererseits auch, dass es auch drum geht, diese intensiven Gefühle von vermissen und existentieller "Unterversorgung" gehören mit zu dem "Paket", dass wir akzeptieren lernen wollen.
Es liest sich als wärst du auf einem guten Weg dazu! Und ich wünsche dir, dass es mit der Zeit immer leichter wird!Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 14.05.2018, 10:18 Dadurch wird es mir "leichter", ich sauf hoffentlich mit der Zeit nicht mehr so gewaltig dran ab wie im Moment noch.
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Und da drauf kommts doch an.Le_na hat geschrieben:Und da mein "Danke" ja trotz dem dahinterstehenden Bedürfnis nicht weniger aufrichtig und weniger wert ist, habe ich nun doch das Mail abgeschickt. Und es fühlt sich richtig und angemessen an,
Wenn es sich richtig und passend anfühlt, dann "wage" ichs auch leichter, mich zur Not auch mal kräftig zu weit ausm Fenster zu lehnen oder mich zu blamieren.
Ich bin mal gespannt, was sie dir zurückschreiben wird. Die freut sich bestimmt wie sonstwas drüber.
Ja, so ähnlich.Le_na hat geschrieben:jetzt muss doch auch Schluss sein mit dieser Traurigkeit, ist wahrscheinlich ein Trugschluss. Vielleicht vergleichbar damit wenn jemand stirbt. Nur weil man akzeptiert, dass diese Person gestorben ist, heißt das ja noch lange nicht, dass man nicht mehr traurig sein kann.
Wobei ich schon nochmal unterscheide zwischen Trauer und Traurigkeit - und dann wiederum vermissen wegen Entbehrung. Da "weiß" ich im Grunde ja nur durch den vorhandenen Schmerz, was ich eigentlich entbehren muss - ein "richtiges" Vermissen kann es ja gar nicht sein, sondern eher ne grobe Vorstellung davon. Denn ich "hatte" ja nie, was ich jetzt "vermisse", weil ichs entbehren musste. (Oh Mann, klingt das kompliziert! )
Trauer ist für mich ein Prozess, der schon sein "Ende" irgendwann findet. Und wenn nicht, dass dann was "nicht stimmen" würde bei mir, ich mich an etwas/jemand dann zu sehr "festkralle" und nicht loslassen kann, weil derjenige/dieses Etwas mir (noch) zu einem "Zwecke" dienen muss. Und das gilt es dann mal anzugucken und entsprechend damit umzugehen.
Traurigkeit, weil ich jemanden oder etwas vermisse, die wird wohl nie enden. Die wird immer bei mir bleiben. Weil sie die adäquate Reaktion auf das Entbehren ist. Und das kann ja auch nicht aufhören, denn das ist ja und war nie anders.
Aber mit Traurigkeit kann ich mich aussöhnen. Mit Trauer per se nicht, die würde mich auf Dauer krank machen.
Ich bin da grade auch mal wieder schwer am rudern und suchen...Le_na hat geschrieben:Es liest sich als wärst du auf einem guten Weg dazu! Und ich wünsche dir, dass es mit der Zeit immer leichter wird!
Und ich wünsche dir auch, dass es leichter wird für dich! Und du die Reaktion deiner früheren Thera nicht nur annehmen, sondern auch genießen kannst!
Ich bin auch sehr gespannt! Aber ich bin mir eigentlich recht sicher es wird etwas wohlwollendes sein Wenn ich mich da rein versetze (ich arbeite auch in einem "Helferberuf"), dann würde ich so eine Rückmeldung nie erwarten (eben weil es mein Job ist, für den ich auch entlohnt werde). Wenn sie aber doch kommt nach vielen Jahren, dann würde ich mich sicher sehr freuen und das nicht seltsam finden. Die Perspektive hilft mir auch immer sehr, meine Impulse einzuordnenWaldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 14.05.2018, 13:26 Ich bin mal gespannt, was sie dir zurückschreiben wird. Die freut sich bestimmt wie sonstwas drüber.
Danke nochmal für deine Unterscheidung von Traurigkeit und Trauer. Ja, damit kann ich etwas anfangen, mit der Traurigkeit als adäquate Reaktion auf das Entbehren. Mehr kann ich dazu gerade nicht schreiben, weil ich mir erst Gedanken dazu machen muss Meine Thera meinte kürzlich: "Vielleicht ist es ja schwierig sich von etwas zu lösen, was man nie hatte." Ich glaube da spricht sie den gleichen Themenkomplex an und wahrscheinlich hat sie da auch recht. Für mich ist es nur gerade noch zu abstrakt um das mit etwas Konkretem zu verbinden. Klar ist es schwer sich von etwas zu lösen, an das man "nie gebunden" war, aber was bedeutet das dann? Was mach ich damit?Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 14.05.2018, 13:26 Traurigkeit, weil ich jemanden oder etwas vermisse, die wird wohl nie enden. Die wird immer bei mir bleiben. Weil sie die adäquate Reaktion auf das Entbehren ist. Und das kann ja auch nicht aufhören, denn das ist ja und war nie anders.
Ja diese Phasen des Ruderns und Suchens, die kenne ich. Ist anstrengend aber es lohnt sich dann doch immer sich damit auseinanderzusetzen!Waldschratin hat geschrieben: ↑Mo., 14.05.2018, 13:26 Ich bin da grade auch mal wieder schwer am rudern und suchen...
Und ich wünsche dir auch, dass es leichter wird für dich! Und du die Reaktion deiner früheren Thera nicht nur annehmen, sondern auch genießen kannst!
Danke!
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