Provokation in der Therapie

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Susanna85
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 22:52

Hallo münchnerkindl,
münchnerkindl hat geschrieben:Ausserdem, evtl ist das ganze ja auch ein Misverständnis und er weiss garnicht was in dir vorgeht. Und da die meisten Menschen eher nicht telepathisch sind muss man es aussprechen, wenn etwas nicht passt.
Ja, ich glaube das ist der Punkt. Habe in einer Woche die nächste Stunde, und da werde ich mich durchringen und das versuchen zu klären.
münchnerkindl hat geschrieben: Naja, es gibt Frauen die werden regelmässig von einem Mann geschlagen und schaffen es auch aufgrund von emotionaler Abhängigkeit nicht sich zu trennen.

Das Entwickeln einer emotionalen Abhängigkeit ist jetzt kein Kriterium dafür daß er was "richtig" gemacht haben muss. Es gibt auch Leute, die reinszenieren misbräuchliche Situationen weil es für sie die einzige Art von Zuwendung ist die sie kennen und werden gerade in einer misbräuchlichen Situation emotional abhängig.
Das find ich sehr wichtig was du da angesprochen hast. Ich werde leider auch schnell emotional abhängig und habe anscheinend, laut meinem Thera, eine abhängige PS. Er könnte tun was er wollte, ich würde ihn immer idealisieren. (das weiß er auch!). Aber das Traurige daran ist, dass dein Beispiel genau auf mich zutreffen könnte. Es klingt verrückt und ist es wohl auch, aber manchmal würd ich mir wünschen dass er mich schlägt oder schlecht behandelt. Da versteh ich mich dann selbst nicht mehr
münchnerkindl hat geschrieben: Sorry, aber das ist eine astreine Retraumatisierung, wie willst du das sonst nennen, als eine erneute misbräuchliche Situation?
hmm...ob es wohl sinnvoll wäre, diesen Begriff das nächste mal einmal zu erwähnen?
Ach nein, das wäre vielleicht zu heftig. Sollte mich da besser behutsam "rantasten" bei dem Thema.


Hallo Sahra-Marie,

vielen lieben Dank für den Absatz über die Gesprächstherapie. Das ließt sich ganz gut, ich würde sagen mein Thera arbeitet hauptsächlich in diese Richtung. Mit der Empathie ist das so eine Sache...finde ich nicht immer einfach. Grade wenn man diese verstärkte (irgendwie auch "künstliche") Empathie des Gegenübers spürt, mich treibt das dann schon mal in die falsche Richtung bzw. intensiviert die Übertragungsgefühle und lenkt von den eigendlichen Problemen ab.

Hallo Stöpsel,

Stöpsel hat geschrieben: Aufgefangen werden: schwer zu erklären, ich würds mal so versuchen: irgendwie beruhigen mit Argumenten, z.B. daß das, was damals passiert ist, eben damals war, daß die Situation heute aber anders ist und Du anders und daß ihr daran arbeitet
Danke für die Erklärung. Also er hat schon öfters versucht mich so zu beruhigen, aber das kommt bei mir nicht an in so einer Situation. Die negativen Gefühle sind einfach zu übermächtig.
Stöpsel hat geschrieben: Und vielleicht trägt Dein grundsätzlich positives Gefühl ihm gegenüber dazu bei, daß er denkt, es wäre alles ok. Von daher würde ich an Deiner Stelle versuchen zu trennen, daß Du dieses grundsätzlich positive Gefühl für ihn hast
Da hast du genau ins schwarze getroffen! Es war jetzt schon öfters so, dass er am Anfang der Stunde feststellte wie super gut es mir doch (anscheinend) geht, weil ich einfach nur strahle und happy bin sobald ich ihn sehe, auch wenn die letzten Tage schrecklich waren....Ich sage dann aber auch jedesmal dass es nur an ihm liegt dass ich in dem Moment so gut drauf bin. Er glaub es aber nicht bzw. will es nicht glauben.
Wie auch immer, da hast du recht, ich muss das unbedingt voneinander trennen lernen...
Stöpsel hat geschrieben: Was mich stutzig macht ist seine Aussage "Das überstehen Sie schon". Mir scheint da so, daß er nicht im geringsten weiß, was da bei Dir abläuft. Weiß er von Deinem Totstell-Reflex?
Ich hab ihm von dem Totstell-Reflex erzählt. Also er müsste es wissen. Aber hab ihm das Ganze auch nicht so gut erklären können, möglicherweise kennt er die Intensität einfach nicht. Werde das auf jeden Fall nochmal ansprechen.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 23:31

Susanna85 hat geschrieben:
münchnerkindl hat geschrieben: Sorry, aber das ist eine astreine Retraumatisierung, wie willst du das sonst nennen, als eine erneute misbräuchliche Situation?
hmm...ob es wohl sinnvoll wäre, diesen Begriff das nächste mal einmal zu erwähnen?
Ach nein, das wäre vielleicht zu heftig. Sollte mich da besser behutsam "rantasten" bei dem Thema..
Doch, es wäre sinnvoll, es genau so anzusprechen. Und warum solltest du nicht den passenden Fachausdruck dafür verwenden. Man muss als Betroffener nicht blind und blöd durchs Leben laufen.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 23.04.2011, 23:36

Susanna85 hat geschrieben:
Stöpsel hat geschrieben: Und vielleicht trägt Dein grundsätzlich positives Gefühl ihm gegenüber dazu bei, daß er denkt, es wäre alles ok. Von daher würde ich an Deiner Stelle versuchen zu trennen, daß Du dieses grundsätzlich positive Gefühl für ihn hast
Da hast du genau ins schwarze getroffen! Es war jetzt schon öfters so, dass er am Anfang der Stunde feststellte wie super gut es mir doch (anscheinend) geht, weil ich einfach nur strahle und happy bin sobald ich ihn sehe, auch wenn die letzten Tage schrecklich waren....Ich sage dann aber auch jedesmal dass es nur an ihm liegt dass ich in dem Moment so gut drauf bin. Er glaub es aber nicht bzw. will es nicht glauben..
Da stellt sich die Frage, was willst du mit einem Therpeuten der dir nicht glaubt bzw dir nicht glauben will

Mir scheint, du sitzt da die Zeit ab, mal kannst du in der Abhängkeit schwelgen, dann ist es wieder retraumatisierend, dann ist die Therapie irgendwann rum und geändert hat sich rein garnichts. Weil bei allem was du hier beschreibst sehe ich nicht wirklich was dich an dem ganzen ursächlich irgendwie weiterbringen würde.

Und in 5 Jahren suchst du dir dann eine neue Therapie weil du immer noch an genau dem selben Punkt bist wie jetzt.

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turbulent2
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Beitrag So., 24.04.2011, 07:34

vielleicht geht er extra nicht drauf ein, um deine abhängigkeit nicht noch zu forcieren.
Wenn ihr stunden drüber redet, warum du jetzt lächelst, eben weil du ihn siehst, wir dich das ja auch niht unabhängiger machen und weiter bringen.
Eher noch mehr reinstürzen in dieses Gefühl.

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Ramonakatze
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Beitrag So., 24.04.2011, 10:53

Meinen Therapeuten habe ich konfrontiert mit allem was war und er hat versucht mir die Schuld für sein Fehlverhalten in die Schuhe zu schieben und er ist verdammt nervös geworden. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich ihn nicht wiedersehen möchte.
Ramona

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münchnerkindl
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Beitrag So., 24.04.2011, 11:24

turbulent2 hat geschrieben:vielleicht geht er extra nicht drauf ein, um deine abhängigkeit nicht noch zu forcieren..
Man forciert Abhängigkeit aber noch wenn man auf diese Weise die Sehnsüchte und Verlustängste ständig triggert, weil das den Klammerreflex verschlimmert.

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Susanna85
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Beitrag So., 24.04.2011, 13:27

münchnerkindl hat geschrieben: Doch, es wäre sinnvoll, es genau so anzusprechen. Und warum solltest du nicht den passenden Fachausdruck dafür verwenden. Man muss als Betroffener nicht blind und blöd durchs Leben laufen.
In Ordnung, dann werd ich das Kind mal beim Namen nennen und schauen wie er reagiert.
münchnerkindl hat geschrieben: Mir scheint, du sitzt da die Zeit ab, mal kannst du in der Abhängkeit schwelgen, dann ist es wieder retraumatisierend, dann ist die Therapie irgendwann rum und geändert hat sich rein garnichts. Weil bei allem was du hier beschreibst sehe ich nicht wirklich was dich an dem ganzen ursächlich irgendwie weiterbringen würde.
Naja, ich denke mir meist, dass er doch wissen muss wie Therapie funktioniert. Ich muss mich doch darauf verlassen können, oder? Manchmal glaube ich zwar, er hängt ein bisschen in der Luft, weil er auch bei dem Übertragungsphänomen immer wieder betont, dass es nur besser werden kann, wenn ich diese Gefühle auszuhalten versuche und weder er noch ich ihnen nachgebe. Dass dies das Heilsame in unserer Beziehung wäre. Aber so geht das nun auch schon ein halbes Jahr.
Am Anfang hatte er mir auch erklärt, dass er dazu verpflichtet ist, sich Hilfe zu holen wenn es in der Therapie nicht weitergeht (wie es ja überall so sein sollte.) Von daher muss ich ihm doch soweit vertrauen können. Wenn man zum Arzt geht, vertraut man ja auch darauf, dass er richtig behandelt.
turbulent2 hat geschrieben:vielleicht geht er extra nicht drauf ein, um deine abhängigkeit nicht noch zu forcieren.
Wenn ihr stunden drüber redet, warum du jetzt lächelst, eben weil du ihn siehst, wir dich das ja auch niht unabhängiger machen und weiter bringen.
Eher noch mehr reinstürzen in dieses Gefühl.
Das dachte ich auch so. Wir haben auch schon einige Stunden damit verbracht über meine Gefühle ihm gegenüber zu sprechen. Und das würd ich am liebsten jede Std. tun. Und deshalb ist es ja auch gut, wenn er nicht immer darauf eingeht. Nur wird es auch einfach nicht besser so.
Ramonakatze hat geschrieben:Meinen Therapeuten habe ich konfrontiert mit allem was war und er hat versucht mir die Schuld für sein Fehlverhalten in die Schuhe zu schieben und er ist verdammt nervös geworden.
Das ist total übel, vor sowas hätte ich mächtig Angst. Dann denkt man am Schluss noch, selbst für Therapie ist man zu doof (also so würd ich das dann bei mir auffassen)

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münchnerkindl
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Beitrag So., 24.04.2011, 13:47

Susanna85 hat geschrieben: weil er auch bei dem Übertragungsphänomen immer wieder betont, dass es nur besser werden kann, wenn ich diese Gefühle auszuhalten versuche und weder er noch ich ihnen nachgebe. Dass dies das Heilsame in unserer Beziehung wäre. Aber so geht das nun auch schon ein halbes Jahr.)
Ich glaube nicht daß das quasi automatisch besser wird wenn man es einfach aushält. Für mich hört sich das eher wie eine Ausrede an weil er auch nichts besseres weiss. Und was daran heilsam sein sollte kann ich jetzt auch nicht sehen. Nach dem was du berichtest ist hier überhaupt sehr wenig Heilsames.

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Dampfnudel
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Beitrag So., 24.04.2011, 14:04

Liebe Susanna,
Susanna85 hat geschrieben: Naja, ich denke mir meist, dass er doch wissen muss wie Therapie funktioniert. Ich muss mich doch darauf verlassen können, oder?
sollte: JA! Muss: NEIN!

Ist schade, aber ich würde mal sagen, dass auch Therapie zu den vielen Dingen im Leben gehört, die nicht immer so laufen, wie sie sollten. Was nicht heißen soll, dass Dein Thera es zwangsläufig nicht weiß. Ich würde mich nur nicht automatisch darauf verlassen, nur weil es eigentlich so sein sollte.

Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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Sahra-Marie
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Beitrag So., 24.04.2011, 15:53

münchnerkindl hat geschrieben: Ich glaube nicht daß das quasi automatisch besser wird wenn man es einfach aushält. Für mich hört sich das eher wie eine Ausrede an weil er auch nichts besseres weiss. Und was daran heilsam sein sollte kann ich jetzt auch nicht sehen. Nach dem was du berichtest ist hier überhaupt sehr wenig Heilsames.
ich mache seit vielen jahren eine traumatherapie (tp) dazu gehören sehr viel schlechte gefühle aus meiner vergangenheit die ich aushalten muss , weil es einfach dazu gehört um zu heilen , diese schlechten gefühle sind in der zwischenzeit der therapie da , da gibt es nichts tröstendes für mich von niemand weil es zur therapie dazu gehört diese gefühle und erinnerungen zu empfinden um heilen zu können -
therapie bedeutet schlechte gefühle auszuhalten , zu verstehen woher sie kommen und zu integrieren , zu verstehen warum ich zb meinen totstellreflex anwende und ihn dadurch zu ändern -

wenn ich meinem therapeuten sagen würde das er mich "retraumatisiert" würde ihm das sicher komisch ankommen

aus erfahrung weiß ich das therapie arbeit an sich selbst bedeutet wenn ich etwas ändern möchte ,schlechte gefühle auszuhalten unbedingt dazu gehören , nicht bedeutet das alles schön ist und tröstlich ....

münchnerkindel du bist jemand der so rigeros in seiner meinung ist was therapeuten angeht das ich mich frage was dir passiert ist das du therapeuten hier so nieder machst ?

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Riniel
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Beitrag So., 24.04.2011, 20:19

Ramonakatze hat geschrieben:Meinen Therapeuten habe ich konfrontiert mit allem was war und er hat versucht mir die Schuld für sein Fehlverhalten in die Schuhe zu schieben und er ist verdammt nervös geworden.
das ist aber fies...
Ramonakatze hat geschrieben: Außerdem habe ich ihm gesagt, dass ich ihn nicht wiedersehen möchte.
was hat er darauf geantwortet?

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Ramonakatze
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Beitrag So., 24.04.2011, 20:23

Er wollte unbedingt mit mir sprechen.

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Riniel
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Beitrag So., 24.04.2011, 20:32

Und habt ihr gesprochen?

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Ramonakatze
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Beitrag So., 24.04.2011, 20:44

Nein er hatte soviele Chancen.

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Riniel
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Beitrag So., 24.04.2011, 20:48

Hast du ihm in der Therapiestunde gesagt, dass du ihn nie wieder sehen möchtest? Oder am Telefon?

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