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So., 17.04.2011, 13:38
@geronimo: Wenn ich einer Frau so viel Zuwendung und Liebe schenke, komme ich mir als Mann irgendwie „ausgenutzt“ oder „nicht ernst genommen“ vor, wenn es zwischen uns keinen Sex geben würde. So wie der lustige Eunuch im Harem, den die Frauen alle lieben, weil es auf sie aufpasst und sie belustigt. Ich habe mir das bisher zumindest so eingebildet. Außerdem kommt mir das irgenwie unnatürlich vor, wenn man sich bei einer so engen Beziehung nicht auch küsst und miteinander schläft.
Das mit der goldene Regel, NIEMALS einen Seitensprung zu beichten, sehe ich auch so. Wenn ich mit meiner Frau jetzt darüber redete, würde sie aus allen Wolken fallen, würde mich nicht verstehen und wäre über mein Verhalten vermutlich sehr enttäuscht.
@Pitt: sie ist 250 km weit entfernt, aber ich habe regelmäßig geschäftlich in ihrer Stadt zu tun. Außerdem wohne ich in unserer gemeinsamen Heimatstadt, in die sie alle paar Monate kommt.
Mit meiner Frau möchte ich aus verschiedenen Gründen nicht über „Polyamorie“ und „offene Beziehung“ sprechen. Erstens möchte ich nicht, dass sie selbst eine Zusatzbeziehung eingeht und zweitens habe ich selber eigentlich kein Bedürfnis nach Seitensprüngen. War auch immer treu. Nur mit dieser Frau ist es über mich gekommen.
Eine offene Beziehung hat wohl auch nicht viel Sinn, weil sich meine Geliebte in erster Linie nach einer vollkommenen Partnerschaft sehnt und einen Mann nicht teilen möchte.
Das Hauptproblem beim Übergang zu einer „Freundschaft“ scheint mir auch nicht der Sex im engeren Sinne zu sein, sondern der Verzicht auf Zungenküsse, die meiner Meinung die größte Intimität zwischen zwei Menschen bedeuten. Wenn wir uns nicht mehr küssen (oder nur mehr Bussi auf den Mund), heißt das dann, dass ich ihr nicht mehr GANZ NAHE bin. Aber das sollen „Freunde“ im Gegensatz zu „Partnern“ dann wohl auch nicht mehr.
Das ist es, was mich verletzt und an dem ich schlucken muss. Ich muss im Interesse von uns allen ein, zwei Schritte zurück machen. Ob ich das schaffe?
Ich möchte an dieser Stelle allen, die mit mir kommunizieren, herzlich danken. Ich konnte bisher mit niemandem über all das sprechen. Es tut sehr gut, wenn ich andere Meinungen höre. Danke auch für Eure Fairness und ernstgemeinten Vorschläge!
Seit ich das schöne Weibchen sah -
So brennts im Herzenskämmerlein,
So zwickt es hier, so zwickt es da. (Papageno)