Mein Therapeut und ich wissen nicht mehr weiter...

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hungryheart
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Beitrag Do., 31.03.2011, 12:27

gandalf_der_graue hat geschrieben: Es gibt tatsächlich Analytiker, die sich mit Traumabehandlung auskennen.
Es gibt VTler, die sich mit Trauma auskennen.

VTler sind kognitiv behavioral arbeitende menschen

und die analytiker, die sich auskennen werden mit einem modifizierten verfahren arbeiten.
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stern
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Beitrag Do., 31.03.2011, 12:35

Iontop hat geschrieben:ja, das bin ich auch... extrem sogar. ich kann situation, die gefühlsmäßig stark werden, immer noch gleichzeitig analyieren, von "oben" sehen... sehr weit geht das. mein analytisches ich ist eigentlich fast nie abzuschalten.
Immer ist das bei mir nicht so (aber es geht bei mir auch relativ weit noch so). Und ich ahne, was du meinst: Nach einen Megaflash, in dem es mir zuhause echt sehr schlecht ging, versuchte ich das hilfsweise schriftlich zu formulieren, was mich quälte (weil mir klar war: Wenn ich das "mündlich" versuchen würde zu verbalisieren, dass das dann nicht geht, weil ich dann wieder so reinrutsche, dass ich so die Fassung verlieren könnte bzw. aufgelöst bin, dass ich gar nix mehr rausbringe außer Regression pur. Oder alternativ so beherrscht/"unemotional"/nüchtern/analytisch bin, dass ich es auch nicht rüberbringen kann, wie es mir erging. Ich kenne beides). Um dann zu hören: Wer noch so klar formulieren kann, dem kann es so schlecht gar nicht gehen (NICHT meine jetztige Thera). Diese Aussage traf mich echt sehr. Und diese Schiene kann erfahrungsgem. echt darüber hinwegtäuschen, wie es innen aussieht... mittlerweile kann ich das jedoch ungleich besser formulieren, verbalisieren (meine Thera, aber auch andere, z.B.Klinik) haben diese Strickmuster wenigstens schnell erkannt... na ja, gehört auch nicht so viel dazu, dass das nicht auffallen kann, wie ich manchmal denke . Häufigere Frage meiner Thera daher: Was passiert, wenn sie das jetzt nicht verstehen? Öhm ja. Ich habe mir schon manchmal gewünscht, ich wäre nicht so assoziativ bzw. würde mich nicht so oft fragen müssen, warum xy jetzt so (geht mir in vielen Bereichen so... aber nicht unter allen leide ich, kann ja auch eine nützliche Fähigkeit sein... manchmal ist es "nur" tierisch lästig, wenn ich etwas selbst im Bett noch weiterspinne, früher auch gern irgendwelchen Lernstoff, ganz krass echt... manches erzeugt hingegen schon ziemlich Leidensdruck, wenn man gedanklich nicht loslassen kann).

Bzgl. Thera überfordert ja oder nein: Trotzdem kann die "Wahrheit" irgendwo dazwischen liegen... also nicht entweder "nur deine Wahrnehmung" oder nur "Thera wirklich überfordert": Mir hat jedenfalls der eine oder andere Thera seine "Überforderung" i.a.W. mitunter eingeräumt (zu wenig Erfahrung/Wissen von xy, zu heikel). Ging dann in Teilbereichen trotzdem ganz gut (Thera sagte dann sogar, er macht sich mit Symptomatik xy noch etwas schlauer)... teils aber auch nicht (als dass mir ein Thera bei manchen Schwierigkeiten nicht helfen konnte, was bei mir auch nicht nur Eindruck war, sondern auch kommunuiziert wurde). Letzteres fiel mir auch in dem ein oder anderen Vorgespräch auf, mit der Folge dass ich den Eindruck hatte, dass gar manches am liebsten ausgeklammert werden sollte à la konzentrieren wir uns besser auf anderes, dann legt sich anderes gleich mit, haha. Lieber waren mir dann (in Vorgesprächen) diejenigen, die begründet die Therapie gleich ablehnten (z.B. wegen best. Symptomatiken oder best. Vorerfahrungen). Kannst du jedoch nur mit ihm pers. klären. Aber es wäre genauso Quatsch, wenn ich von meinen (weit überwiegend guten, aber nicht ausschließlich) Erfahrungen auf deinen Thera schließen wollte, dass er nicht überfordert ist. Genauso wie es daneben wäre, von eigenen schlechten Erfahrungen auf deinen Thera schließen zu wollen. Es gibt beides: Er kann überfordert sein... oder er ist es nicht, und es liegt in deiner Wahrnehmung. Es kann aber genauso gut irgendwo dazwischen liegen. Manche können es einräumen, manche weniger gut... und sowas kann ja auch mal nur situativ passieren. Und manche sind mit Traumata überfordert, manche nicht. Fakt, iss so. Wenn's echt blöd läuft, badet es halt der Patient aus... das ist das heikle daran. Daher abklären.

Und ich bleibe auch dabei: Wenn in etwas gepiekt wird, das traumatisch besetzt ist... und man dabei nicht die Erfahrung macht, dass sich dabei etwas verändert, sondern es eher ein ungefiltertes Wiedererleben von Mist ist ,den man schon zur genüge kennt, so hat das fürs Gehirn im Extremfall die Wirkung eines neuen Traumes (genannt Retraumatisierung).

Davon losgelöst können auch Traumapatienten Dinge erleben, die gar nix mit irgendeinem Trauma zu tun haben. Aber im Prinzip gilt das gleiche: Wenn hier nur aktiviert wird ohne dass neue Verknüpfungen/Erfahrungen dabei gemacht werden, ändert sich halt nicht viel (und der Ausbildung von solcher neuen Verknüpfungen kann allein entgegen stehen, wenn die Erregung aus welchem Grund auch immer zu hoch oder zu niedrig ist). Und letzteres gilt auch für Nicht-Traumapatienten, für die ja genauso Ziel ist, das bisherige Erleben zu modulieren/verändern, und dabei neue Verknüpfungen/Erfahrungen zu ermöglichen, dass man Dinge anders erlebt wie zu vor oder gar nicht mehr... vom Prinzip her sollte das also jede Therapie leisten können. =>
Zuletzt geändert von stern am Do., 31.03.2011, 17:46, insgesamt 6-mal geändert.
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stern
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Beitrag Do., 31.03.2011, 12:36

Nur bei Traumapatienten kann halt heikel sein, wenn ungefiltert traumatische Dinge angestossen werden, so dass es in einem lupenreinen Wiedererleben mündet, was die Qualität einer neuer traumatischen Erfahrung hat... vgl. oben: (möglichst auch innere) Dosierung ist sehr wichtig. Fakt. Inwieweit er dafür sensibilisiert ist, wäre halt abzuklären... ich weiß nur, dass manche Theras bei mir selbst eine (nichtangepasste) tiefenpsychologische Thera als kontraindiziert sahen (wegen best. Sypmtomatiken)... und noch einiges mehr (auch PA, etc.)... aber das spürt man im Zweifel, also selbst mir als (oft) "Kopfmenschen" konnte das nicht mehr wirklich entgehen, was too much war .
"warum ist das so stark"... nur als schutz?
Durchschaue ich für meinen Teil auch noch nicht ganz. Aber zum Teil ist es vermutlich nicht mal etwas pathologisches... also manche Menschen sind impulsiver, andere reagieren in der gleichen Situation eher kopfgesteuerter. Bsp.: Freundin vergisst Tasche mit wertvollem Zeugs im Zug. Freundin dreht ab, vollkommen aufgelöst, weint. Ich: So gut wie keine Emotion... dafür tickert das Oberstübchen, was nun in welcher Reihenfolge zu tun ist. Ferner: Kann Abwehr sein, z.B. ein Gefühl nicht spüren zu müssen (ich glaube Analytiker nennen es dann gerne Rationalisierung/Intellektualisieren). Und eine Erklärung oder ein Verstehen kann im weiteren Sinne auch etwas sein, das Halt/Orientierung gibt (also für mich fühlt sich das teils echt nicht gut an, wenn ich etwas nicht verstehe *umpf* à la: lieber irgendeine Erklärung als gar nicht mehr wissen/spüren, was los ist. Vielleicht ganz banal gesehen: Wenn ich de facto keinen guten gefühlsmäßigen Zugang habe, wie das ja schon recht ausgeprägt war, dann erscheint es zumindest plausibel, dass ich mich dann eher kopfgesteuerter orientiere. Hm).
und woran denkst du da? ich komm da zu keinem ergebnis.
Siehe oben... da ist das eigentlich schon mitbeantwortet... also mittlerweile habe ich so eine Ahnung, dass sowas wie Gedankenkreisen (was allerdings auch typ. depressives Symptom sein kann) häufiger so eine Art Mechanismus sein kann, mich einem Gefühl nicht stellen zu müssen. Aber seit letzter Sitzung ist wieder manches auf den Kopf gestellt, so dass ich nun diesbezgl. auch nicht mehr so sicher bin... vielmehr bin ich nun wieder reichlich verwirrt . Ich denke es ist wichtig für dich, dem in der Therapie zu nähern. Denn wie gesagt: Ich könnte mir x Ursachen zusammenreimen... aber das hilft mitunter nur bedingt. Hilfreicher und v.a. eindeutiger ist es (für mich), wenn es spürbarer wird. Und insoweit meint meine Thera, haben wir jetzt einen Fuss in der Tür... was auch immer das heißen mag... Verwirrung kann ich jedenfalls echt nicht gut aushalten (merke ich gerade auch wieder, was meiner Antwort hoffentlich nicht allzu sehr negativ beeinträchtigt)... weiß nicht, wie es dir insoweit ergeht? Gedankenkreisen ist IMO eher untypische Auswirkungen auf einen Trigger... als unmittelbare Auswirkungen zumindest.
getriggert hat da nichts.
Hm... das kenne ich schon anders (obwohl gefühle bei mir ja auch teils gut ausgeblendet waren/sind)... und ich finde es untyp., wenn sich das jetzt erst neu bemerkbar macht, hm... aber das sagt nicht so viel, denn ich bin natürlich kein Thera.
und wie definierst du hier "führungslosigkeit" und "stärkerer halt".
Zum einen wie müki... zum anderen auch in einem weiteren Sinn von Orientierung... einer haltgebenden, stützenden (inneren) Instanz, etc.... also gegenteiliges wie "aufgelöst sein" oder "kurz vor dem Zusammenbruch" stehen, was du ja auch teils geschildert hast. Damit will ich nicht sagen, dass ein Thera das von außen geben muss (hilft langfristig eh nix, wenn es dabei bleibt), sondern das in einer Therapie solche Instanzen aufgebaut werden. Und das sollte jede Therapie leisten können... je nach dem, was individuell an solchen Instanzen besonders wichtig ist (kann variieren... kannst dich ja mal fragen, was du im Moment brauchen würdest, und mit dem Thera kommunizieren... ich kenne solche Fragen jedenfalls auch unmittelbar von Theras, die sie stellten). Und ich würde ins Rudern kommen, wenn der Rahmen zu locker wäre (also ich bin froh, wenn Theras teils direktiver, lenkender sind, wenn es angebracht sind... aber zuviel "Führung" wäre auch nix für mich *g*). Und in Phasen, in denen man sich selbst keinen Halt geben kann (z.B. ausgewachsene Krise) kann ein Thera durchaus auch mal stützender, haltgebender eingreifen... so kenne ich das bisher, auch aus der Klinik z.B.
Zuletzt geändert von stern am Do., 31.03.2011, 17:40, insgesamt 2-mal geändert.
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carö
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Beitrag Do., 31.03.2011, 13:04

hallo iontop,

das ist eine gute idee, diesen ganzen thread hier auszudrucken und deinem analytiker zum lesen zu geben.
vielleicht hast du jetzt aber auch genügend kritische stimmen von aussen gehört, um deinen eigenen zweifeln und sorgen auch verbal ausdruck zu geben.

LG
carö

P.S. hungry.. "wir" wissen es, weil hier nachzulesen ist, dass es sich nicht um ein klassisches setting handelt.
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gandalf_der_graue
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Beitrag Do., 31.03.2011, 13:10

hungryheart hat geschrieben: VTler sind kognitiv behavioral arbeitende menschen
Oops ... danke. Manchmal vergesse ich, das solche Abkürzungen nicht Allgemeingut sind.

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hungryheart
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Beitrag Do., 31.03.2011, 13:14

carö hat geschrieben:
P.S. hungry.. "wir" wissen es, weil hier nachzulesen ist, dass es sich nicht um ein klassisches setting handelt.
ich bleib dabei.. negative suggestion ist für die füsse... nur meine meinung.

yo, lies dich vielleicht erstens mal überblicksmäßig in den unterschied zwischen a) klassischem, b) nicht klassischem und c) im hinblick auf traumatherapie modifizierten PA verfahren ein, anstatt rumzustänkern, und lies zum zweiten vielleicht mal meine beiträge genau, dann wirst du sehen, dass da vieles, was du hineininterpretierst, schlicht nicht steht.

information ist keine negativsuggestion.

dem eingangsposting entnehme ich, dass irgendwas schief zu laufen droht.
dass PA bei trauma nur eingeschränkt oder gar nicht indiziert ist, ist nicht auf meinem mist gewachsen und man muss das sagen dürfen.
iontop hat geschrieben:nun ist das problem damit, dass ich die massiven gefühle nicht aushalte. vor allem körperlich vor dem zusammenbruch stehe, kaum mehr funktionsfähig bin nach schlimmen stunden. ich kann die gefühle aber immer noch nicht zulassen in den stunden. mich zerreißt es innerlich. es baut sich ein enormer druck auf, der sich körperlich zeigt. mir wird massivst schlecht, fange an zu hyperventilieren und krieg kreislaufprobleme.
(....)
mein thera kann mir irgendwie nicht mehr helfen... er ist toll. verständnisvoll, geduldig, selber sehr sensibel usw. er hat mich damals gerettet. in jeder hinsicht. aber jetzt steh ich kurz vor einem zusammenbruch. er kann mir nicht mehr richtig helfen.
Zuletzt geändert von hungryheart am Do., 31.03.2011, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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carö
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Beitrag Do., 31.03.2011, 13:17

OT@hungry
es gibt für jedes krankheitsbild leitlinien zu diagnostik und therapie.
daran müssen sich die behandler halten-
tun sie es nicht, behandeln sie falsch/ nicht dem aktuellen stand entsprechend.
meine kritik an deinem beitrag bezieht sich nicht auf irgendwelche leitlinien, sondern an dem zusammenhang, den du hergestellt hast, indem du obiges zitat vorangestellt hast.

zumindest ging ich davon aus, dass du nicht nur allgemein, sondern in bezug auf die TE postest.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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hungryheart
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Beitrag Do., 31.03.2011, 13:22

carö hat geschrieben: meine kritik an deinem beitrag bezieht sich nicht auf irgendwelchen leitlinien, sondern an dem zusammenhang, den du hergestellt hast, indem du obiges zitat vorangestellt hast.

deine emotionen in ehren.
aber vielleicht versuchst du es mal mit sachlichkeit.
wozu glaubst du, sind leitlinien da?

ich weiß nicht, welchen zusammenhang du dir zusammenbastelst.
wer sich nicht an leitlinien hält, behandelt nicht lege artis. punkt.

ob der thera von iontop den leitlinien entsprechend behandelt, wissen "wir" nicht.
über den mache ich aber auch keine aussage mit diesem satz.

iontop sollte das mit ihrem thera besprechen, wir können hier eh nicht über ihre therapie urteilen.

dazu informiert zu sein, kann nur gut sein.
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RehAug´
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Beitrag Do., 31.03.2011, 13:33

carö hat geschrieben:ich bleib dabei.. negative suggestion ist für die füsse... nur meine meinung.
was hat das bitte mit negativen suggestionen zu tun? iontop hat hier nach alternativen meinungen gefragt, nicht nach aussagen, die ihr nach dem mund reden...

sorry, wenn du kritische gedanken "für die füsse" hälst, dann bist du zu einer kritischen "eigenen meinung" garnicht fähig.

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iontop
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Beitrag Do., 31.03.2011, 13:37

leute, hört bitte auf euch zu streiten...

ich bin für JEDEN beitrag dankbar, auch für die kritischen. sonst bräuchte ich hier ja nicht zu schreiben, wenn ich nur antworten hören will wie ich sie haben will...

nur wurde jetzt einiges aufgewühlt, was ganz klar in die therapie gehört. ich muss das alles jetzt besprechen. aber ich bin froh, am montag diesen schritt ins forum gemacht zu haben.

es muss sich was ändern in meiner therapie... vielleicht am meisten ich (in der therapie). und er auch, das ist klar. wir werden sehen wie es weiter geht.

ich danke euch nochmal....! und ich werde später berichten, wie es heute war.

lg, iontop
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mitsuko
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Beitrag Do., 31.03.2011, 15:22

Hallo iontop,
iontop hat geschrieben: ich glaube, und das ist mir mit deinem text, mitsuko, erstmals sehr klar geworden... ich habe angst, dass er versagt, dass er nicht gut genug reagieren würde... so wie meine mutter damals, als ich 6 jahre alt war in der klinik oder wie mein vater als ich 8 war usw... und so wie sie beide von da ab öfter. deshalb hab ich von da an aufgehört nur das kleinste, schlimme gefühl zu zeigen. wer weiß, vielleicht hätten sie irgendwann mal nicht mehr versagt, ich habe ihnen schon früh keine chance mehr dazu gegeben.
Ja, die armen Eltern. Klingt ja fast so, als wärest du ein ganz besonders übertrieben misstrauisches und unversöhnliches Kind gewesen, hart und unbeugsam, und das auch noch womöglich ganz unnötig.
Bloß dass Kinder ihren Eltern eigentlich immer eine Menge Chancen geben, weil sie sie lieben und ihnen gerne vertrauen möchten. Wenn du das früh schon nicht mehr getan hast, dann vielleicht ja weil du traurigerweise bereits da schon viel zu oft erfahren hast, dass sie dich zum damaligen Zeitpunkt mit ziemlich hoher Sicherheit wieder enttäuscht hätten.
Ich finde es ganz normal, dass sich dir demnach nun auch die Frage stellt, ob du deinem Therapeuten eher zu viel oder eher zu wenig Chancen einräumst und die mit der Antwort schwer tust. So gehts mir auch, wenn ich deine Beiträge lese, mal klingt es so, als liefe die Therapie eigentlich ganz gut, mal wieder klingt es bedenklich. Es kommt jedenfalls sehr eindrücklich rüber, wie hin und her gerissen du bist.
iontop hat geschrieben:ich habe angst, dass er genauso versagen könnte in dem moment, wie meine eltern.
wahrscheinlich kommt daher auch das generelle gefühl, er sei nicht gut genug, nicht kompetent genug. dieses gefühl kam er erst in den letzten wochen auf. und seit dem fast-zusammenbruch letzte woche, stärker. das muss doch einen zusammenhang haben. ich werde das morgen ansprechen.

Ich wünsche dir alles Gute dafür.

LG
mitsuko

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 31.03.2011, 18:00

stern hat geschrieben: ich weiß nur, dass manche Theras bei mir selbst eine (nichtangepasste) tiefenpsychologische Thera als kontraindiziert sahen (wegen best. Sypmtomatiken)... und noch einiges mehr (auch PA, etc.)....

Mich hat zB eine recht erfahrene tiefenpsychologisch arbeitende Therapeutin nach einer probatorischen Sitzng an eine mit Trauma mehr erfahrene Kollegin verwiesen da sie meinte für meine dissoziativen Zustände in die ich bei emotionaler Erregung falle nicht genug Erfahrung mit der Materie zu haben.

Das ist mir erheblich lieber als dann mit jemandem dazustehen wo das so läuft daß ich nach jeder Stunde völlig abgedreht rausgehe.

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iontop
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Beitrag Do., 31.03.2011, 18:03

es war ein gute stunde!

mir gehts ein bisschen besser. körperlich hab ich es gleich ein bisschen gespürt.

ich bin froh über den austausch hier... war sehr produktiv. hab alles angesprochen. und es steckt so einiges dahinter... puuhh...

und er kam mir heute sehr stark und selbstbewusst vor. er war es auch. und ich bin sehr froh darüber.

hier im forum wurde klar, wieviel angst ich hab, wieviel wut und unsicherheit in bezug auf ihn in mir steckt.

liebe grüße,
iontop
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 31.03.2011, 18:07

stern hat geschrieben: Zum einen wie müki... zum anderen auch in einem weiteren Sinn von Orientierung... einer haltgebenden, stützenden (inneren) Instanz, etc.... also gegenteiliges wie "aufgelöst sein" oder "kurz vor dem Zusammenbruch" stehen, was du ja auch teils geschildert hast. Damit will ich nicht sagen, dass ein Thera das von außen geben muss (hilft langfristig eh nix, wenn es dabei bleibt), sondern das in einer Therapie solche Instanzen aufgebaut werden. Und das sollte jede Therapie leisten können....
Also ich habe auch mal zwei probatorische Sitzungen bei einem Analytiker der übertragungsfukussierte Therapie mit 2 Stunden die Woche anbietet gemacht. Dort waren die Vorgespräche wirklich sehr daran orientiert zu sehen was ich benötige und wir sind dann zu dem Ergebnis gekommen, daß was ich brauche ein ressourcenorientierter Ansatz ist, und er diesen nicht anbietet und er mich daher nicht als Klientin nehmen möchte.

Es gibt also durchaus Therapeuten, und zwar auch durchaus gute und seriöse Therapeuten die da nicht so flexibel sind, aber dazu gehört dann halt auch in den Vorgesprächen genau abgeklärt ob Angebot und Bedarf übereinstimmen, was ich in sehr wenigen Fällen von Vorgesprächen die ich schon hatte erlebt habe.

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Beitrag Do., 31.03.2011, 18:08

iontop hat geschrieben:
und er kam mir heute sehr stark und selbstbewusst vor. er war es auch. und ich bin sehr froh darüber.
Und kann er dir nun auch etwas anbieten was du für deine Traumaproblematik benötigst? Ich meine, ob er dir stark und selbstbewusst vorkommt sagt darüber ja nun nichts aus.

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