Therapieende - und danach? Wie reagieren Eure Theras?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Herzeleide
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Beitrag Di., 05.11.2013, 15:16

pandas hat geschrieben:Sehr besorgt, was mit mir nach der Therapie wird, klingt es ja nicht, wenn man das Therapieende als eine Art Tod sieht.
Du wirst ausgestattet und vorbereitet, das zu überleben!
Und darin liegt der Sinn.

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Pinguin Pit
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Beitrag Di., 05.11.2013, 19:42

Meine Therapeutin hat sehr gut reagiert. Wir haben das schon vor längerer Zeit besprochen, was gehen könnte, wenn die Stunden aufgebraucht sind und ich noch nicht so weit bin.
Ich kann privat zahlen und zusätzlich eine Stunde im Quartal über die Kasse bekommen. Außerdem hat sie einen Antrag gestellt auf nochmalige Verlängerung. Verringerung der Stundenfrequenz ist natürlich auch möglich zum "Ausschleichen".
Das alles gibt mir Sicherheit, ich habe nämlich noch großen Bedarf. Und auch nach dem tatsächlichen Ende habe ich die Gewissheit, dass ich mich immer bei ihr melden kann.
Das Ende habe ich von mir aus schon öfter angesprochen, direkt dran arbeiten tun wir aber noch nicht, nur die Themen haben sich ein wenig geändert. Schwerpunkte sind Ressourcenaktivierung und "mir Gutes tun".
Das Gleichnis mit dem Tod ist sicher nicht unangemessen, denn jede Trennung, Scheidung, Umzug, Arbeitsplatzwechsel kann mit tiefer Trauer einhergehen, die vergleichbar ist mit einem Todesfall.
Das heißt aber nicht, das dann einfach alles zuende ist, die Erinnerung bleibt ja.
Hm, erinnert mich gerade an einige Situationen, an die ich heute Abend aber nicht mehr denken möchte.

Grüßle
Pingu

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Marzipanschnute
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Beitrag Di., 05.11.2013, 19:48

Mein Therapeut meinte mal ganz locker-flockig: und selbst wenn Sie mal nicht mehr zu mir kommen bin ich ja nicht aus der Welt und weiter für Sie erreichbar. Ich mach mir eigentlich eh nicht so viele Sorgen über die Zeit nach der Therapie, aber das hat mir doch ein sicheres Gefühl gegeben.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh


pandas
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Beitrag Di., 05.11.2013, 23:03

Tristezza hat geschrieben:Wäre es dir lieber, wenn er einen Kontakt zu dir nach Therapieende nicht ausschließen würde? Ob das von einem größeren Interesse an deinem Wohlergehen zeugen würde, weiß ich nicht. Vermutlich nimmt er auch nicht an, dass du an einem Kontakt nach Therapieende interessiert sein könntest.
Nun, knapp und ehrlich: Ja, es wäre mir lieber, wenn er nicht analytisch mit dem Todesfall-Vergleich dahergekommen wäre, sondern wenn er offener dafür wäre, das durch 300-Stdn-Kontigent-Ausschöpfung herbeigeführte Therapieende nicht als absolut (welches der Tod ist) zu sehen. Sondern damit arbeiten würde, dass er bei Bedarf oder auch zur weiteren Stabilisierung danach bereit wäre, therapeutisch zu intervenieren, so wie es ja auch öfter verhandelt wird, wie hier zu lesen ist im Forum. Diese Aussage "Therapieende ist wie ein Todesfall" bedeutet wohl auch, dass er auf KEINEN FALL bereit wäre, nach 2 Jahren (oder länger) neue Stunden zu beantragen.
Ich habe irgendwie sogar die Vermutung, er setzt mit darauf, dass ich mich selbst dann als austherapiert sehe ... naja, mal schaun, wie wir weiter damit umgehen, während der letzten Phase.
Jedenfalls habe ich ihn schon in den letzten Stunden desöfteren gesagt, dass ich den Eindruck habe, meine Depression ist schlimmer geworden, was ich auch in Verbindung mit einer Knallerstunde von vor drei Wochen sehe, wo er seine Meinung zu meiner Mutter (die ja auch verstorben ist) nochmal ziemlich vehement geäussert hat. ...

Es ist so, dass Tod und Trauer ein wesentlicher Bestandteil der Therapie an sich sind, - es geht darum, wie ich mit den Todesfällen umgehe etc., wobei wir da schon teils anderer Meinung waren.

Im Grunde hätte ich mir eher eine solche Haltung gewünscht:
Marzipanschnute hat geschrieben:Mein Therapeut meinte mal ganz locker-flockig: und selbst wenn Sie mal nicht mehr zu mir kommen bin ich ja nicht aus der Welt und weiter für Sie erreichbar. Ich mach mir eigentlich eh nicht so viele Sorgen über die Zeit nach der Therapie, aber das hat mir doch ein sicheres Gefühl gegeben.
Pinguin Pit hat geschrieben: Das Gleichnis mit dem Tod ist sicher nicht unangemessen, denn jede Trennung, Scheidung, Umzug, Arbeitsplatzwechsel kann mit tiefer Trauer einhergehen, die vergleichbar ist mit einem Todesfall.
Das heißt aber nicht, das dann einfach alles zuende ist, die Erinnerung bleibt ja.
Genau, aber über das Thema Erinnerung gingen unsere Meinungen schon desöfteren auseinander; ich möchte mit meinen (teilweise wiederentdeckten) Erinnerungen arbeiten, aber sie behalten. Er dachte eher, dass Erinnerungen an Tote im Laufe der Analyse wieder mehr in den Hintergrund rücken - so spricht er auch gerne von abtrauern; das kann ich aber nicht teilen, da ich nicht den Sinn darin sehe, diese Erinnerungen, die ja auch zu meiner eigenen Biografie gehören, ganz aufzugeben.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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pandas
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Beitrag Di., 05.11.2013, 23:07

Pinguin Pit hat geschrieben: Das Gleichnis mit dem Tod ist sicher nicht unangemessen, denn jede Trennung, Scheidung, Umzug, Arbeitsplatzwechsel kann mit tiefer Trauer einhergehen, die vergleichbar ist mit einem Todesfall.
Das würde ich gerade nicht so sehen, dass man dies so glatt als Gleichnis setzen kann:

Der Verlust eines Menschen an den Tod ist eine andere Stufe, da er das Leben an sich betrifft ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Tristezza
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Beitrag Mi., 06.11.2013, 11:44

pandas hat geschrieben: Ja, es wäre mir lieber, wenn er nicht analytisch mit dem Todesfall-Vergleich dahergekommen wäre, sondern wenn er offener dafür wäre, das durch 300-Stdn-Kontigent-Ausschöpfung herbeigeführte Therapieende nicht als absolut (welches der Tod ist) zu sehen. Sondern damit arbeiten würde, dass er bei Bedarf oder auch zur weiteren Stabilisierung danach bereit wäre, therapeutisch zu intervenieren, so wie es ja auch öfter verhandelt wird, wie hier zu lesen ist im Forum. Diese Aussage "Therapieende ist wie ein Todesfall" bedeutet wohl auch, dass er auf KEINEN FALL bereit wäre, nach 2 Jahren (oder länger) neue Stunden zu beantragen.
Am besten sprichst du mit ihm darüber ... Vermutlich wird er ebenso überrascht sein wie ich, dass du ihn nach der Therapie evtl. noch bei Bedarf Anspruch nehmen willst und vielleicht sogar eine weitere "Runde" bei ihm beantragen würdest. Wahrscheinlich hat er das aufgrund des bisherigen Therapieverlaufs und eurer doch recht ambivalenten Beziehung bisher überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Vielleicht brauchte es diesen Blick auf das Ende, um dir einiges bewusst zu machen.


pandas
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Beitrag Mi., 06.11.2013, 12:13

hallo Tristezza,

nun, doch, wir haben zwischenrein immer mal wieder, zwar eher kurz (aber weil er das wollte, da er meinte, solche Themen werden erst um die zweite Verlängerung relevant) über die angesetzte Länge (300 Stdn durch KK-Finanzierung mit je 2 Verlängerungsanträgen, über deren Bewilligung er aber keine Zweifel hatte) gesprochen. Es ging mir je darum, dass ich befürchte nach der Therapie eine Sypmtomverschlechterung zu erfahren, die Therapie an sich als Halterungspunkt sehe und das tiefe, auch biografische Reden über mich (auch in der Kontroverse) seit einiger Zeit mit keiner anderen Person in meinem realen Umfeld denkbar ist (da auch kein nahes Familienmitglied mehr lebt). Er hatte dies aber je eher weggeschoben, mit dem Hinweis, dass sei nicht akut. Und er hatte sogar bis zur 240. Stdn (die noch kommt) rigide abgelehnt, auf 2 Wochenstunden zu reduzieren und sich zu meiner Begründung, ich würde lieber über eine längere Zeit therapeutisch begleitet werden, nicht geäussert.

Jetzt, wohl kurz vor der 2. Verlängerung kam er plötzlich mit diesem Todesfall-Vergleich, denn ich hart gewählt empfinde. Ehrlich gesagt, ich möchte nicht von der Therapie in einen Trauerprozess um den Therapeuten gehen. Gerade, weil ich vor 3 Jahren meinen letzten schweren Trauerfall hatte (welchem schon einige andere im Laufe des Lebens vorangingen). Trauerprozesse sind "niederschlagend" (haben dann aber ihre Begründung im Verlust an den Tod: dies ist eine schweres, unabänderbares Ereignis). Ich habe mir es eher so vorgestellt, dass ich nach Therapieende psychisch gefestigt bin, worunter ich auch Depressions-Freiheit verstehe.
Insgesamt ist es so, dass ich nach wie vor der Ansicht bin, mein Therapeut hat mit solchen, möglicherweise der PA impliziten Dinge immer wieder zu sehr hinter den Berg gehalten.

Anderseits, war das jetzt die Ankündigung für die letzten 60 Stunden: Mal schauen, wie er da mit dem Thema umgeht.
Ich konnte im Rahmen des Gesamtverlaufes durchaus Phasen in seinen Strategien feststellen, die mir nicht allein aus dem, was ich gebracht habe, erklärbar erscheinen.

Und, ich hatte bereits vor ihm 2 x Einzeltherapien a 50 Stdn (1 x TP, 1 x VT). Er hatte auch kürzlich angedeutet, dass er der Ansicht ist, da wäre ich doch relativ gut versorgt gewesen. (Wobei ich nunmal weiss, dass viele Leute viel mehr Therapien etc. haben/hatten ...)
Es kann schon sein, dass er gedenkt, mir weiszumachen, nach den 300 Stdn sei ich so oder so austherapiert.
Z.b. sagte er neulich, ich sei für meine depressiven Löcher selbst verantwortlich. (Nachdem er in den ersten 200 Stdn das Wort Depression kaum in den Mund genommen hat.)

Nunja, ich werde mal schaun. Im Moment habe ich den Eindruck, er setzt mich nach exact 300 Stdn im übertragenden Sinne so oder so "vor die Tür".

Wobei ich ohnehin überlegt hatte, in anderen Therapieformen weiter an meinen Themen zu arbeiten ...

... insgesamt finde ich aber, dass mein derzeitiger Therapeut im Vergleich zu anderen Therapeuten, über die man hier so hört, nicht sehr verantwortlich handelt, was mein Dasein nach der Therapie bei ihm betrifft. Wie ich mich zwischen den Stunden und nach der Therapie fühle, scheint er nicht für seinen Aufgabenbereich zu halten ...
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Traurige Seele
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Beitrag Mi., 06.11.2013, 12:18

Hi,

unsere Therapeutin in der Reha Klinik hat uns einen ganz schönen Satz mitgegeben. Eine Patientin heulte so am Abschied und meinte sie würde die Therapeutin am liebsten mit heim nehmen. Frau T. hat super reagiert, sie sagte "Frau X sie können mich zwar nicht mit nach Hause nehmen aber sie dürfen mich in ihrem Herzen mit nach Hause nehmen und dann bin ich in ihrem Herzen immer bei ihnen". Das ging mir so nahe, dass ich fast mitgeheult habe. Als mein Abschied kam dachte ich nur an diesen Satz und sie hat mir noch ein paar ganz andere tolle Dinge mit auf den Weg gegeben. Ich werde sie auch immer in meinem Herzen tragen.

Bei meiner ambulanten Thera sieht das dann mal anders aus wenn es soweit ist, sie begleitet mich schon sooo lange und das Ende wird weh tun und sie war eben immer mein Rettungsanker wenn es nicht mehr ging.

LG TS
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Tristezza
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Beitrag Mi., 06.11.2013, 14:54

Pandas, was du schreibst, klingt für mich, als sei dein PA eher leistungs- als beziehungsorientiert. Du hast ihn ja auch immer wieder als narzisstisch beschrieben. Vielleicht meint er, was ihr in 300 Stunden nicht hinkriegt, werdet ihr auch danach nicht mehr schaffen. Und dir "nur" wegen der Beziehung oder als mehr oder weniger stützende Maßnahme noch weitere Stunden anzubieten bringt zumindest ihm nichts ... also nicht den therapeutischen Erfolg, den er in seinen Behandlungen anstrebt. Mit der Aussage, du seist selbst für deine Depressionen verantwortlich, schiebt er ja auch jede Verantwortung für eventuelle Misserfolge von sich. Wie praktisch. Ich hoffe, dass du ihm nochmal deine Wünsche klar mitteilen kannst. Aber vermutlich ist es auf Dauer sowieso besser, dich nach einer Anschlusstherapie umzuschauen, die deinen Vorstellungen insgesamt mehr entspricht als die laufende PA.
Zuletzt geändert von Tristezza am Mi., 06.11.2013, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.


leberblümchen
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Beitrag Mi., 06.11.2013, 15:15

Aber, Pandas, du schreibst doch immer, dass du eher dazu neigst, nicht mal die zweite Verlängerung in Anspruch zu nehmen. Es klingt ein bisschen so, als ob du jetzt eher leicht panisch wirst - völlig verständlich! -, dass er sozusagen derjenige ist, der dich 'verlässt'. Aber die Beziehung selbst hast du ja eher selten als wirklich tief empfunden, oder? Also, könnte es sein, dass du deine Verlustangst auf ihn überträgst, ohne direkt daran interessiert zu sein, mit ihm persönlich weiter zu arbeiten?


pandas
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Beitrag Mi., 06.11.2013, 15:25

ja, Tristezza, von seiner Persönlichkeitsstruktur ist er so.

Insgesamt hat und hatte die Therapie - wie bereits beschrieben - durchaus viele positive Effekte, viele kleine Bausteinchen eben.
Er wollte wohl aber für seinen Erfolg etwas anderes, wohl die klassische (Abhängigkeits)-Übertragung, wobei er eben auch das "keine dauerschafte Partnerschaft und Suche auch nicht im Vordergrund" als zentrales Anliegen sieht, OHNE mir das vor oder zumindest zu Beginn der Therapie gesagt zu haben. Darüber grummelt er wohl, dass das nicht geklappt hat.

Und desweiteren drückt er sich wirklich desöfteren braccial aus. Wie eben "Ende = Todesfall", aber auch in anderen Dingen. Und als ich neulich mal sagte, wie er sich über meine Mutter geäussert hat, da schwang *** mit und das hat mich zwischen den Stunden belastet, meinte er doch glatt, das Wort an sich -*** - sei zu stark gewählt. Tz, war aber auch typisches Ausweichverhalten.

Nun, Selbstbehauptung und Abgrenzung wurden in der Therapie bei mir auf jeden Fall gestärkt.

Es gab auch nahe Momente etc.
Wobei er HEUTE eindeutig wertkonservativ ist; früher war er (Jugend) auch mal subkulturell. ...

Und Quartalsstunden macht der wohl nicht - zu wenig bezahlt und das sieht er dann womöglich als Prinzip.
Zuletzt geändert von pandas am Mi., 06.11.2013, 15:36, insgesamt 1-mal geändert.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


pandas
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Beitrag Mi., 06.11.2013, 15:30

leberblümchen hat geschrieben:Aber, Pandas, du schreibst doch immer, dass du eher dazu neigst, nicht mal die zweite Verlängerung in Anspruch zu nehmen. Es klingt ein bisschen so, als ob du jetzt eher leicht panisch wirst - völlig verständlich! -, dass er sozusagen derjenige ist, der dich 'verlässt'. Aber die Beziehung selbst hast du ja eher selten als wirklich tief empfunden, oder? Also, könnte es sein, dass du deine Verlustangst auf ihn überträgst, ohne direkt daran interessiert zu sein, mit ihm persönlich weiter zu arbeiten?
Hm, nein, panisch eher nicht - ich finde es eben nicht therapeutisch, das Therapieende nur von der Beziehung an sich her zu sehen (wobei es dabei vielleicht nicht bleibt, mit dem Thema soll es ja erst in den letzten 60 Stunden vorangehen).
Ich habe nie eingestimmt, die Beziehung in der Therapie dermassen in den Vordergrund zu stellen, das habe ich auch nicht als Therapieziel angegeben.

Es geht mir auch nicht mal darum, dass ich unbedingt mit ihm nach den 300 Stdn weiterarbeiten möchte.
Sondern wie ich mit dem, weswegen ich in die Therapie gegangen bin, hinausgehe (Besserung der psychischen Befindlichkeit?) und wie wir eventuelle Belastungen, die durch die Therapie aufgetreten sind, abschliessen.
Also, professionelles Besorgnis um die Patientin und nicht: "Normal ist es, wenn die Patientin nach der Therapie erstmal um den Therapeuten trauert. Das ist dann eben so, dass die Depressionen wieder stärker werden ..."

Zum beispiel könnte er ja auch andere Sachen empfehlen etc.

Aber zu sagen, wenn sie weiter depressive Löcher haben, sind sie dafür selbst verantwortlich, ist für mich kein plausibler Therapieansatz ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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(e)
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Beitrag Di., 24.12.2013, 00:21

@CrazyChild zur Therapieende-Problematik aus anderem Thread:

Ich kann Deine Gefühle gut nachvollziehen, aber ebenso auch das Verhalten Deiner Thera, die nun mal Deine Abhängigkeit von ihr auflösen will. - Meine Schwester wirft mir übrigens ähnliche Sätze an den Kopf, weil ich mich aus unserer siamesisch anmutenden Schwesternbeziehung löse und sie das deutlich spürt, auch indem ich ihr öfter sage, dass sie durchaus eigenständig sein kann. Sie IST eigenständig, sie macht z. B. ihren Job sehr gut und zur vollsten Zufriedenheit ihrer Vorgesetzten und der betreuten Alten, die sie pflegt, das schon 20 Jahre lang. Trotzdem will sie ständig mit mir in einer Symbiose verharren, wodurch ich an meiner eigenen Entwicklung gehindert werde. Sie hat in Wirklichkeit mehr Kraft als ich und drückt mich nieder mit ihrer kraftvollen symbiotischen Umklammerung. - Ich würde schon sagen, dass das Deine BLPS-Anteile sind, die Du erwähnt hast. Das ist typisch BL.
Lieben Gruß
elana

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