15 Stunden, was kann das bringen?

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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Dety
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Beitrag Do., 24.03.2011, 22:40

chandelle hat geschrieben:Ich denke auch, dass Du gar keine Therapie "brauchst". Schon erstaunlich warum Du hier im Forum bist.
Tja, weil ich dazu "verdonnert" wurde, weil damit die weitere Krankschreibung gerechtfertigt wird und schlussendlich (nochmal:), weil das Bundesbeamtengesetz "es" vorschreibt...

Und weil ich mich gerne informiere, was man mit mir macht...hat google dieses Forum ausgeschmissen...deswegen frage ich hier nach, sorry dafür...

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chandelle
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Beitrag Do., 24.03.2011, 22:45

Nur Rechtsberatung gibt es hier nicht.

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Else
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:03

Dety hat geschrieben:Huch...

Dety hat geschrieben:(Recht) hohe Ansprüche an mich selbst, aber durchaus im Rahmen und die man auch braucht, um den Job zu erledigen...jedenfalls, wenn man ihn halbwegs gut erledigen will..und den Anspruch hat wohl jeder an sich und seinen Job..
Kenne ich! MEHR als gut. Was allerdings ich verstandesmäßig als "im Rahmen" betrachte, ist menschlich und emotional oft gar nicht mehr zu bewältigen! Zumindest nicht auf Dauer! Ich stolpere meist sogar gar nicht selbst darüber, bin überrascht und komme ins Überlegen, wenn mehrere Menschen infolge mich darauf hinweisen und mich fragen, wie denn das alles zu schaffen sei... Wenn ich diese "Widersacher" nicht hätte, würde ich immerzu nur davon ausgehen, dass es äußere Umstände seien, die mich dazu bewegen. Ich hab also einen guten "Grund", warum ich gar nicht anders kann und damit erübrigt sich auch oft gern genommen ein Hinterfragen....
Dety hat geschrieben:Und klar (falls das so deutlich noch nicht rausgekommen ist), nehme ich die Stunden auch erstmal in Anspruch (sind ja schließlich bezahlt...äh bewilligt...zahlen muss ich ja e r s t m a l selbst).
Entschuldige, ich hab zwar alle Beiträge durchgelesen, aber das wohl übersehen.
Dety hat geschrieben:Reha, wie deinem Bekannten, ist aus finanziellen Gründen, nicht durchführbar (schon dargelegt)
Ich kenne Deine finanziellen Gründe nicht! Beihilfe = Vorschuss?
Mein Bekannter ist übrigens auch Beamter. Zwar in völlig anderer Richtung, aber dennoch: Da ging nix mehr, da war auch keine Frage mehr nach ob oder ob nicht! Sondern nur noch danach, ob es möglich ist, diesen Menschen wieder auf die Füsse zu kriegen. Ich denke, einfach zuuuu lange ignoriert, gekämpft, verloren, gefressen etc. irgendwann hält jemand das Stoppschild hoch
Dety hat geschrieben:Doch, denke ich schon (ich weiß, ich bin uneinsichtig...noch..)...bessere Arbeitsbedingung...glücklicher Dety ...
Naja, dann scheinst Du ja ein Ziel zu haben und wartest, dass Dein Arbeitgeber die nächsten Tage an Deiner Türe klopft und Dir bessere Bedingungen anbietet.

Wir sind hier ja nicht bei einer Werbekampagne (und ich schon gar nicht, s.o.) für Therapeuten bzw. nützliche Therapien. Warum erhoffst Du Dir hier, dass man Dich "überzeuen" möge? Du willst es nicht, siehst keinen Sinn (demzufolge wird auch das Ergebnis sein), sträubst Dich und muss dennoch. Was erhoffst Du Dir denn, außer dem, dass Dir viele Menschen hier berichten, dass es ihnen -mal unabhängig vom Erfolg- gut getan hat und sie auch in Teilen eines Besseren belehrt wurden? (Aber auch dazu muss man gewissermaßen offen sein)

LG Else
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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Dety
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:06

chandelle hat geschrieben:Nur Rechtsberatung gibt es hier nicht.
Danach habe ich auch nicht gefragt...

Mal höflich nachgefragt: du liest meine Beiträge auch??? Wenn ja, verstehst du auch tatsächlich worum es geht?

Nochmal: ich versuche herauszufinden, was Therapie bringen soll/kann.
(leider ist die Überschrift ja geändert worden).

Außer "mehr Input" (Gegenfrage: welchen???), "Lass dich darauf ein"...habe ich von dir noch nichts gehört. Und: (sorry, ich empfinde es so) "hingepatzten" Einzeilern wie oben zitiert.

Wie gesagt, ich brauche keine Rechtsberatung, keine "Hinweise" wie ich in Pension komme oder was ich hinsichtlich meiner beruflichen Situation machen kann.

Die Frage lautete "was bringt Therapie"?
Mit einem - wie oben geschrieben - kann ich nunmal nichts anfangen. Da kann ich auch im Scientologyforum (gibts das??? Bestimmt!) nachfragen, die sagen mir auch "lass dich darauf ein" und ignorieren Fragen "wo könnt ihr mir helfen, wo es "meine Leute" nicht können???? Da mir Scientology nunmal was sagt, Therapie nicht, erkundige ich mich eben.,...

Wenn ich zum Zahnarzt gehe, lasse ich mich auch nicht abspeisen mit einem "der Zahn muss gezogen" werden ...wenn der ZA antwortet "isso...wir kriegen das schon hin...warten Sie mal ab" bin ich schneller weg als der denken kann.
Vom Therapeuten kriege ich auch solche antworten...bevor ich schnell weg bin (weil hier mehr dran hängt als an einem verlorenen Zahn, der ersetzt werden kann), frage ich eben hier.

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Dety
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:09

Else, zu dir morgen (finde es aber schonmal sehr bereichernd, was ich eben "überflogen" habe). Und offenbar etwas mehr Ahnung von der "Materie"...Danke!

Meine "Hausregierung" ruft nach "schlafen gehen"

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chandelle
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:10

Wer Therapie will und braucht, dem bringt es auch etwas. Ja, wieder ein Kurzzeiler, der letzte vorerst, weil Du wieder ungemütlich willst und somit mir irgendwo Dein Problem signalisiert.

Ich mag aber leider so impulsive aggressive Menschen (im Moment) nicht. Ist doch Dein Leben.

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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:25

Ich muss doch nochmal schnell

wenn ich zum ZA gehe,habe ich an einem bestimmten Zahn Probleme (max. kann ich es nicht genau einkreisen, aber auf ein "links unten" kommt es alle mal.
Durch ein, zwei Tests findet der ZA innerhalb von Minuten heraus, welcher Zahn es ist und erklärt mir, was gemacht werden kann.
MEIN (aber vielleicht bin ich auch da ein "Spezialfal"l) ZA fragt nicht "Oh, und was meinen Sie, was man da tun sollte?" Worin sehen Sie das Problem, dass es zu diesem Loch kam? Wollen wir drüber reden?

Sondern handelt konkret. Sofort, an Ort und Stelle.
Ist also dieses "Wischiswaschi" bei Therapeuten normal?
Ist eine psychische Erkrankung so unterschiedlich zu einem normalen (oh Gott, ich traue mich fast schon gar nicht mehr, das Wort normal hier zu schreiben) Loch im Zahn?

Ich will es nur verstehen....

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Dety
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:33

chandelle hat geschrieben:Wer Therapie will und braucht, dem bringt es auch etwas.
Oder macht sich eben vor, dass sie was bringt/gebracht hat???
Edit: konkret habe ich eben noch nicht gelesen, was sie jemandem gebracht hat...Lösung meiner Probleme...Neues Leben...Schmerzfreies Leben...or whatever...
chandelle hat geschrieben: weil Du wieder ungemütlich willst
Ja, so bin ich. Bei kompletter Ignoranz und wenn ich mich dauernd wiederholen muss, weil Menschen nicht lesen (können) oder verstehen (wollen), obwohl sie gerne (scheinbar) zu tun als würden sie verstehen...und alles wissen... versagt meine Gemütlichkeit...
chandelle hat geschrieben: somit mir irgendwo Dein Problem signalisiert.
Ach, Ferndiagnose???
chandelle hat geschrieben:Ist doch Dein Leben.
Genau, ich habe auch nicht darum gebeten, dass man mir da rein redet, mich analysiert o.ä.
Ich habe eine für mich einfache Frage gestellt..-

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Daffodil
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:51

Dety hat geschrieben: Ist eine psychische Erkrankung so unterschiedlich zu einem normalen (oh Gott, ich traue mich fast schon gar nicht mehr, das Wort normal hier zu schreiben) Loch im Zahn?
Ja natürlich ist die Psyche was anderes als ein Zahn. Immerhin ist die von einem ganzen Leben und den eingeübten Denk- und Fühlmechanismen geprägt. Und es gibt auch noch kein Psyche-Röntgengerät, womit man den Patienten mal fix durchleuchten kann und sofort das Problem erkennt. Dem Therapeuten bleibt als einziges Diagnosemittel das Gespräch mit dem Klienten. Und der muss leider mitmachen, denn sonst sieht der Therapeut auch nicht was los ist. Und da wir selber oft nicht wissen was genau los ist, sondern nur dass etwas los ist, dauert soetwas nunmal bis man sich Schicht für Schicht vorgearbeitet hat. Aber da unterscheiden sich auch die Therapiemethoden.

Um vielleicht bei deinem Zahnarztbild zu bleiben: Ich habe den Eindruck als hättest du Kopfschmerzen. Dir ist klar, dass das an dem Krach liegt, den dein Nachbar macht. Dein Arzt hat dich nun zum Zahnarzt geschickt, weil er vermutet, dass da vielleicht was mit den Zähnen ist. Und nun sitzt du da mit geschlossenem Mund und fragst, was denn ein Zahnarztbesuch gegen Nachbars Lärm tun kann...

Dir kann hier niemand sagen, was eine Therapie bringt, wenn du kein Problem hast. Am Anfang meinten ja viele, dass 15 Stunden sowieso nicht so viel sind. Die wenigsten werden hier 15stündige Therapien hinter sich haben. Und normalerweise geht man zum Therapeuten, wenn man es braucht, man genügend Leidensdruck verspürt und merkt, dass Gespräche mit Familie und Freunden (sofern überhaupt vorhanden) vielleicht Trost spenden, aber keine längerfristige Lösung bieten.

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Lilly111
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 01:07

Dety hat geschrieben:Wenn mir aber nach drei Stunden vom Therapeuten der "Vorschlag" gemacht wird "Und wenn Sie die Stelle kündigen würden?", zeigt mir das, dass er zwar studiert haben mag, aber "vom Leben" wenig Ahnung hat...
Dety, du hast den Sinn einer Therapie wirklich noch nicht verstanden.
Der Thera hat keinen Vorschlag gemacht, er hat eine Frage gestellt.
Damit will er sehen wie du auf diese Frage reagierst, so ganz spontan. Hast du dich schon damit beschäftigt und platzt die Antwort heraus oder ist dir der Gedanke neu und du überlegst erstmal usw.
Solltest du bis dahin noch nicht drüber nachgedacht, tust du es vielleicht, wenn vom Thera die Frage in den Raum gestellt wird.

Du, du ganz allein, musst für dich auf die richtige Lösung deines Problems kommen.
Der Thera kann beim Denken helfen, nicht aber dabei die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen oder gar deine Probleme zu lösen.
Dety hat geschrieben:Ist also dieses "Wischiswaschi" bei Therapeuten normal?
Was erwartest du dir denn? Dass er mit dir gemeinsam einen bitterbösen Brief an deinen Dienstherren schreibt und den verdonnert gefälligst was zu ändern?
Dety, wie man Dinge sieht, ist immer eine Einstellungsfrage.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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ENA
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 08:37



...und hier zu wollte ich noch sagen:
Dety hat geschrieben:Wenn mir aber nach drei Stunden vom Therapeuten der "Vorschlag" gemacht wird "Und wenn Sie die Stelle kündigen würden?", zeigt mir das, dass er zwar studiert haben mag, aber "vom Leben" wenig Ahnung hat...
Das finde ich äußert anmaßend, so etwas zu behaupten!
Ich denke ebenso wie Lilly, dass das eine ganz normale Frage war, um die Situation abzuklären, um Dich kennenzulernen, um zu schauen, welche Möglichkeiten Du schon durchdacht hast, wie Du zu dieser Möglichkeit stehst,…etc. .
Nur, weil jemand eine Frage stellt, heißt das für mich nicht, dass er keine Ahnung davon hat.
Man kann auch Fragen stellen, um zu sehen, ob der andere darüber schon mal nachgedacht hat, ohne, dass man damit preisgibt, wie man selber zu dieser oder jenen Möglichkeit steht.
…und selbst wenn beide die Möglichkeit kennen, heißt es ja nicht gleich, das beide die gleiche Haltung dazu haben müssen!....
…und ich finde es nahezu schon unverschämt zu schreiben, dass jemand wegen so einer einfachen Frage, anscheinend wenig vom Leben versteht!...
Dann kann ich wirklich nur so sagen: Bei soviel Skepsis: Lass das mit der Therapie!
…oder: wenn es Dir nur um weitere Krankschreibung gilt: Schenk dem Therapeuten wenigstens „reinen Wein“, zieht die restlichen 12 Stunden durch und geh von dannen.
Dety hat geschrieben:Bin wohl doch "Therapierungeeignet"....oder (gerne auch in dem Zusammenhang) uneinsichtig...aber solange ich keine klaren Antworten für mich finde, bin ich das gerne...
Die Antworten wirst Du wohl nur beim Tun finden... . Bei manchen Medikamenten findet man auch nur durch Tun heraus, ob sie hilfreich sind... .
Dety hat geschrieben:Hey, wurde auch schonmal jemand aus der Therapie geschmissen von seinem T.?
Ja. Dann nämlich, wenn der Therapeut trotz allem Bemühens den Eindruck hat, dass es nicht weiter geht, dass der Klient in seier Skepsis gegenüber der Therapie haften bleibt, nicht mitarbeitet, sich nich auf Nichts tiefergehendes einlässt, etc. ...
Von daher ist ja auch noch vollkommend unklar, ob dieser Therapeut bei soviel Skepsis, überhaupt einen Antrag auf weitere Stunden stellt!...

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Thread-EröffnerIn
Dety
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 09:24

Erstmal an Else und Daffodil:

ohne jetzt im Einzelnen darauf einzugehen was ihr geschrieben habt, überzeugen mich eure Beiträge im Gesamten soweit, dass es im Endeffekt müßig ist weiter zu spekulieren, ob mir die Therapie "was bringen könnte".
Ich müsste daran glauben, dass Gespräche mit einem Fremden hilfreich sind.
Dass mir diese Art der "medizinischen Behandlung" hilft.
Und das wage ich zu bezweifeln.

Die Frage war ja auch, ob es bisher "normal" war wie es bisher gelaufen ist (gefragt als "Therapieunwissender").
Inzwischen habe ich ja sogar noch mehr Einblick bekommen, was mich noch erwarten wird und das ist absolut nichts für mich.

Ich kann es nicht genau erklären warum, aber das ist bei euren Beiträgen bewusster geworden. Also danke für die Beiträge.

@Lilly und ENA
Grundsätzlich gilt das oben Geschriebene auch für euch.

Ich möchte aber nochmal auf das Zitat eingehen:
ich kann schlecht wiedergeben, was ich ihm drei Stunden erzählt lang habe und schon gar nicht "wie ich bin".
Ich behaupte aber mal, ich mache nicht den Eindruck komplett lebensunfähig und/oder komplett bescheuert zu sein.
Wer mir dann solch eine Frage stellt...sorry, da fange ich tatsächlich an zu zweifeln. Ich sage jetzt nicht woran und ich sage auch nicht wie die Reaktion derer war, denen ich das erzählt habe.
Aber das ging gar nicht.

Also ich danke nochmal allen, dass ich jetzt klarer sehe. Man muss offenbar bei Therapie, eher als bei anderen Behandlungen, daran glauben, dass sie was bewirken könnte. Allein, mir fehlt der Glaube...
Aber man muss ja auch nicht an alles glauben.
Und wie ich schon schrieb, dann wohl tatsächlich froh sein, dass es nur 15 Stunden sind...(und schon hab ich meine private KK wieder lieb...).

Schönes Wochenende euch!

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Daffodil
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 13:07

Hallo dety,

mich juckt es jetzt doch nochmal in den Fingern, da ich dich ermutigen möchte, dir zu überlegen, wie du die 15 Stunden, die du ja so oder so machen wirst, so habe ich jetzt verstanden, für dich am besten nutzen kannst. Alles kann man in der Zeit ja sowieso nicht bearbeiten und je konkreter das Ziel, desto effektiver vielleicht die Arbeit. Sieh es einfach als Zusatzangebot zu den Gesprächen mit Freunden und Familie. Die wenigen Thera, die ich kennengelernt habe, waren eigentlich immer angenehme Gesprächspartner, die auch mal Fragen stellen, die sonst keiner stellt (wie ja bei dir schon geschehen). Man ist doch relativ festgefahren in seiner Denkweise, aber das muss für jemanden von außen nicht immer nachvollziehbar bzw. selbstverständlich sein. Dann kommt so ne "doofe" Frage und man merkt, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, auch wenn die für einen nicht in Frage kommen müssen.

Du hast ja weiter oben doch schon ein paar Sachen angedeutet, zum Beispiel Hilfe bei der Entscheidungsfindung Pensionierung oder Weitermachen (wenn ich das jetzt richtig herausgelesen habe). Du liebst deinen Job, da ist es bestimmt nicht einfach, sich pensionieren zu lassen. Dir fallen bestimmt noch andere Sachen ein.

Zur Arbeitsweise müsstest du deinen Therapeuten doch nochmal genauer fragen. Ich gehöre ja ins Lager der in-der-Kindheit-Kramer und habe kaum Erfahrung mit Verhaltenstherapie. Das einzige war mal eine Gruppe an der Uni für Leute mit Studienschwierigkeiten, die von einer Therapeutin geleitet wurde. Mir hat das zu der Zeit ein bißchen Unterstützung gegeben einmal pro Woche mit anderen zu reflektieren, warum was nicht funktioniert hat. Natürlich ging das in der Gruppe nicht sehr tief. Wir haben auch Hausaufgaben bekommen, manchmal zielten die auf das Experimentieren mit neuen Verhaltensweisen und Wahrnehmungen (chandelles Rückwärtsgang fällt mir dazu ein), manchmal auf stärkere Selbstbeobachtung, realistischere Einschätzungen der eigenen Ansprüche, Pläne etc. Da das jetzt keine Therapie, sondern eher Coaching war und ich eine natürliche Abneigung gegen das Anfertigen von Plänen habe, hat mir das längerfristig nicht so wahnsinnig viel gebracht. Bei anderen in der Gruppe hatte ich aber schon das Gefühl. Bereut habe ich es dennoch keine einzige Minute. Und ich habe ein bißchen gelernt, besser mit mir umzugehen, meine Fähigkeiten und Bedürfnisse doch ein klein wenig besser einschätzen zu können. Daran arbeite ich jetzt auch in der Therapie weiter. Und es ist für mich eben doch ein Unterschied, ob eine Freundin zu mir sagt: "Mach dich nicht fertig wegen dem Studium" oder wenn eine Therapeutin meint: "Wenn sie nach einem Arbeitstag nicht noch konzentriert für's Studium lernen können, dann sollten sie das zur Kenntnis nehmen und sich deshalb keine Selbstvorwürfe machen. Das ist völlig legitim dann ausspannen zu wollen." Klingt banal, aber das muss auch erstmal ankommen in einem von Selbstvorwürfen durchdrungenen Hirn.

Ach manno, ich wollte eigentlich keine Romane schreiben, aber du hattest ja gefragt, wie Therapie helfen kann...

Und nochwas: Wenn du deine Einblicke in das, was Therapie bedeutet vor allem hier aus dem Forum beziehst, dann hab im Hinterkopf, dass das nicht representativ ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass das hier zwar interessant aber für einen total unbedarften Menschen auch abschreckend wirken kann.

Alles Gute!

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Dety
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 13:40

Daffodil,
du schreibst so schön ruhig und gelassen. Gefällt mir.
Wie gesagt, wenn der FA nicht noch einen anderen Masterplan zur Hand hat, werde ich mir das da eben weiter anschauen und gut ist. Wie gesagt, 15 Stunden... (bzw. ab Sommer eben eh nur noch zehn...).
Schlimmstenfalls frage ich hier (also hier im Umfeld...nicht im Forum...) mal rum, ob jemand ein Problem hat, das er therapeutisch beleuchtet haben möchte...Sorry, war ein Spaß.
Aprospos...was habe ich da eben gelesen? Hausaufgaben? Du meinst damit jetzt doch wohl aber nicht das, was mir dazu spontan durch den Kopf geht??????
Ich sollte schonmal neue Adressen rauszusuchen...wenn der mir sowas "andrehen" will, bin ich nicht sicher, ob er die Antwort verträgt...soviel zum Thema "Rausschmiss".
Und nein, ich möchte jetzt keine genauere Beschreibung, wie diese Hausaufgaben aussehen...das wäre zu viel des Guten...

Zitat: "Ich kann mir gut vorstellen, dass das hier zwar interessant aber für einen total unbedarften Menschen auch abschreckend wirken kann."

Wie wahr, wie wahr...

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Helferlein
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Beitrag Sa., 26.03.2011, 14:29

Hey,

ich glaube hier treffen einfach völlig verschiedene Blickwinkel aufeinander.
Die meisten, die in Therapie gehen, haben einen immensen Leidensdruck und wollen unbedingt was ändern, weil es so nicht mehr zum Aushalten ist. Da ist man auch für Fragen dankbar, die einem vllt erstmal völlig verblödet vorkommen, aber sie lassen einen nochmal nachdenken oder vermitteln einen anderen Blick für das, was man für sich von vornherein vollkommen ausgeschlossen hat. Auch für Hausaufgaben, wenn sie einen weiterbringen ist man dankbar, denn sie helfen einem, mit Situationen umzugehen. Als Beispiel, das ich grad gelesen habe. Jemand kann am Telefon nicht reden. Also bekommt er die Aufgabe unter der Woche in der Praxis anzurufen und einfach mal was auf den Anrufbeantworter quatschen. Das mag für jemanden, der sich für völlig gesund hält, lächerlich sein, aber für die Menschen ist das eine Hilfe.
Wenn du mit dir ganz und gar zufrieden bist und derart ablehnend einer Thera gegenüber stehst, dann nützt sie ncihts.

Lass dir aber versichern, dass Theras einige Antworten gewohnt sind...der wird sich von dir nicht so leicht aus dem Häuschen bringen lassen. Er ist dich ja schließlich auch nach 10 Stunden wieder los
Ich finde es auch anmaßend dem Thera wegen so einer Frage, obman die Stelle kündigen könnte, Ahnungslosigkeit vorzuwerfen. Das wäre die erste Frage die isch bei deiner Situation jeder stellen würde. Dass du das für dich ausgeschlossen hast, wird er sich schon gedacht haben, denn sonst wärst du ja nicht bei ihm. Er will dann aber lediglich wissen, ob du dir da wirklich Gedanken drüber gemacht hast und WIESO du das so völlig ausschließt. Das hat nichts mit Unwissen vom Leben zu tun, sondern nur mit der Art von Theras, jede Möglichkeit zumindest mal zu betrachten und nciht irgendwas sofort zu verwerfen.

Naja aber wie gesagt....unterschiedliche Blickwinkel, unterschiedliches Ziel und unterschiedliche EInstellung.

Grüße

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