Nuklearkatastrophe in Japan

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Beitrag So., 13.03.2011, 20:37

Man muss nicht unbedingt der CDU seinen Mitgleisbeitrag überweisen. SPD und "Die Grünen" geht auch. Vgl.:
http://wiki.kritische-masse-online.de/i ... om-Konsens

Gruß
Anastasius

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geronimos secret
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Beitrag So., 13.03.2011, 20:49

...deswegen ist es umso wichtiger JETZT für einen sofortigen und bedingungslosen Ausstieg aus der Kernenergie einzutreten, um den politischen Druck zu erhöhen. Ich bin für organisierte Proteste und Demos. Es mus endlich gehandelt werden. Reden bringt nichts..
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Hiob
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Beitrag So., 13.03.2011, 21:12

Unglaublich kritisch ist es, wenn ihr immer dann auf ein Thema "kritisch" reagiert, wen ihr da genau mit der Nase drauf gestoßen werdet. Meint ihr nicht, dass man euer Denken voraussehen und damit euch steuern kann? Ich jedenfalls steuere euers, mit meiner Firma Mindcontrol-Pharma (Member im Psychologenrat, m.i.T.) , seit etwa 16 Jahen.

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geronimos secret
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Beitrag So., 13.03.2011, 21:15

Morgen finden bundesweit Mahnwachen statt. Hier könnt ihr euch informieren:
http://www.ausgestrahlt.de
Ich hatte große Probleme áuf die seit zu gelangen, die wahrscheinlich überlastet ist und habe deshalb unter dem Stichwort "Mahnwache Fukushima Ort" gegoogelt.
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Dornröschen Dorn
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Beitrag So., 13.03.2011, 21:27

Ich kenne mich nicht so sehr wie ihr in diesen ganzen Details aus *gg, aber mich beschäftigt das so sehr, also will ich auch nochmal was schreiben..


Heute hiess es ja: Ein weiterer Reaktor ist in gefahr und schmilzt oder so. Und dann hat so ein Experte wieder beschrieben was passieren kann:


Lungenkrebs, Leukämie, noch Jahre später erst Schäden im örper der Menschen, Tode natürlich, Schildrüsenkrebs usw. Und das ist doch gruselig!


Und auch das mit: Ein Mal bestrahlt werden oder eine Woche und dann wäre das wie ein Jahr Bestrahlung oder so ähnlich!


Es ist ja schon schlimm genug mit der Erdplattenverschiebung. Dann ist es schlimm genug mit dem Beben und den eingestürzten Häusern und sowas, dann dazu noch die Tsunami Welle und Tausende Tote und dazu noch vom Menschen an sich oder den Menschen an sich, dann dieser Müll mit Atomkraftwerk und ja, was noch Jahre danach strahlen kann usw.


Naturkatastrophen hin oder her, aber diese Atomkraftwerke oder alles was die Natur angreift in grösserem Maße und von Menschen verursacht, geht sowas von zu weit! Warum wachen sie nicht endlich mal alle auf!


Und Bohrinseln auch weg am Besten *gg.


Und dann noch in DE und so auch Atomkraftwerke oder Müll Stationen.. Suuuper Ding.


Also mehr als da in Japan kann man ja nicht mehr an Ausrottung haben.


Ich sitze gerade fassungslos da, mit dem gedanken: Naturkatastrophe ohne Atomkraftwerk wäre auch extrem schlimm gewesen, aber irgendwie lag es dann an der Erde "nur". Aber so, nimmt das Ganze einen gaaaaanz andere Richtung.


Also, ich bin sprachlos.


LG
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Lou Salomé
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Beitrag So., 13.03.2011, 21:33

Vor ein paar Wochen musste ich mich noch als naiven Öko abstempeln lassen, als ich mich über die Laufzeitverlängerung aufgeregt habe.

Die gleichen Menschen sind jetzt auf einmal ganz anderer Meinung.
Schön wie der Mensch immer erst auf die Fresse fliegen muss um zu lernen.
– oft auch ich.
"Each has his past shut in him like the leaves of a book known to him by his heart, and his friends can only read the title."

~ Virginia Woolf ~

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Dornröschen Dorn
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Beitrag So., 13.03.2011, 21:34

Und dann hiess es lächerlicherweise dazu noch: Die in der Nähe der Atomkraftwerke wohnen und noch in den Häusern sind, sollen keine Fenster aufmachen und nicht rausgehen.


Ich frage mich, warum da überhaupt so dicht noch menschen wohnen? Na gut, irgendwo muss ja das Atomkraftwerk stehen, aber dann doch nicht wo Familien oder alte Omas oder sonstwer wohnen.. Weiss nicht. Das soll meinetwegen nirgendwo stehen oder auf dem Mars oder sonstwo *gg. Aber nicht bei menschen oder tieren.


Und ich dachte so an die menschen die in der dichten nähe noch nicht evakuiert waren und nun da auf dem heissen kessel in unmittelbarer nähe sitzen, abgeschnitten von der welt. wer will die zu späterer stunde retten wenn in der luft irgendwann schon was rumschwirrt?


in den nachrichten wird ja nur grob gesprochen. deshalb denke ich, das da schon ein paar dutzend noch in der nähe vor paar tagen wohnten oder jetzt noch wohnen.. das kraftwerk sozusagen sehen können unmittelbar.


tja.. was soll man dann machen als betroffener? atemluft weg, einmal einatmen bedeutet lungenkrebs usw.


Das ist soo irre alles.


lg
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Dornröschen Dorn
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Beitrag So., 13.03.2011, 21:47

leidend2009 hat geschrieben: Allein, der Gedanke, Müll zu produzieren, der für Millionen von Jahren giftig sein wird.... unvorstellbar dumm.

Ja, das stimmt! Vor allen Dingen kann man den ja nicht verbrennen, nicht auslöschen, nicht vergraben und nicht auf nen anderen Planeten schicken.


Man kann sich dem Kram eben nur erfreuen und tatenlos zusschauen, was man denn so angerichtet hat und der Nutzen war zwar da, aber nun kommt der Umkehrschluss, den man soooo lange doch verdrängen wollte und konnte, doch nun ist alles zu spät.


Bestimmt haben jetzt einige Regisseure von "The Day after Tomorrow" oder sowas und Buchautoren und Gaffer (wie ich neulich sah: Eine Frau + ein Mann am Strand: "Wir wollten mal uns das Naturschauspiel ansehen, aber nun sind wir ENTTÄUSCHT, weil ausser etwas grobe See, nichts zu sehen war!" (sie wollte was vom Tsunami mitkriegen *lol) .Die hätte ich gerne da in die Wellen oder in das Atomkraftwerk persönlich geschmissen! ) ihre Freude daran. Und dann kommen wieder demnächst so reisserische bekloppte Filme und Bücher zum Vorschein, wodran viele einfach nur verdienen wollen..


Jaja, das ist die andere Seite der Medaille..


LG
Zuletzt geändert von Dornröschen Dorn am So., 13.03.2011, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
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stern
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Beitrag So., 13.03.2011, 21:54

Wahlkampf auf japanische Kosten Kommentar

... Doch was passiert in der deutschen Innenpolitik? Kommenden Sonntag sind Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, in 14 Tagen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, in Nordrhein-Westfalen könnte es in wenigen Monaten so weit sei. Also wird Wahlkampf gemacht, quasi auf dem Rücken der Opfer von Miyagi. Der Kampf gegen die Kernkraft ist ein mobilisierendes Element des rot-grünen Wählerlagers. Gerade die Grünen warteten nicht einmal die ersten gesicherten Nachrichten ab, um ihre Anhänger zum Atom-Wahlkampf zu rufen. ...

Um nicht missverstanden zu werden: Die Kernkraft ist eine Technik, auf deren Ende sich alle Parteien mit den Energieversorgern verständigt haben. In Deutschland geht das Atomzeitalter zu Ende. Allerdings stehen wir mit diesem Schritt weltweit (noch) allein. Einzig das Datum des Ausstiegs ist strittig. Nun müssen die Alternativen weiter entwickelt und ausgebaut werden. Energie, die sicher, weniger angstbesetzt, erneuerbar und bezahlbar ist. Deshalb ist die aktuelle Atom-Diskussion nicht in erster Linie eine politische, sondern eine des Stils. Man möchte sich beim japanischen Volk für Claudia Roth und Co. entschuldigen.
http://www.presseportal.de/pm/30621/200 ... ische_post
Ja, Debatten zum Ausstieg sind wichtig... aber falls das Thema von Parteien nun auch zwecks Wahlkampf ausgeschlachtet und für eigene Zwecke instrumentalisiert wird, fände ich das (auch) naja.
deswegen ist es umso wichtiger JETZT für einen sofortigen und bedingungslosen Ausstieg aus der Kernenergie einzutreten,...
JETZT ist IMO erste Priorität, notleidenden Menschen zu helfen und nuklearen Super-Gau in Japan abzuwenden. Die Debatte wird kommen (müssen... hoffentlich weltweit)... und ich erachte btw. einen endgültigen Ausstieg und Umstieg auf alternative Energien auch als wichtig... inwieweit man (in D) allerdings realistischerweise von heute auf morgen alle AKW vom Netz nehmen könnte, bin ich überfragt... ich meine gehört zu haben, dass mit sofortiger Stilllegung von 8 älteren AKW die Versorgung noch sicher gestellt wäre. Kann ich jedoch nicht beurteilen. Zumal mich solche Infos dzt. nur peripher erreichen, denn: Ich finde die Not der Menschen schlimm... Tsunami, nukleare Katastrophe, Vulkanausbrauch... um D/Ö/CH mache ich mir im Moment (noch?) keine Sorgen. Und auch die Instrumentalisierung zwecks Wahlkampf oder wirtschaftliche Folgen interessieren und erreichen mich in Anbetracht der Bilder dzt. kaum, die mich ähnlich wie Dornröschen (fast *g*) sprachlos machen... erschrecken (ist echt so). Kontinentalplattenverschiebung, Erdbeben, Tsumamis, Vulkanausbrücke etc. gab es schon immer und wird es wohl immer geben. Das schlimme ist, dass diese Katastrophe zum großen Teil (also der atomare GAU) man-made ist, wenn man so will. Dadurch erhält das nochmals eine andere Dimension.
Dornröschen Dorn hat geschrieben:Und auch das mit: Ein Mal bestrahlt werden oder eine Woche und dann wäre das wie ein Jahr Bestrahlung oder so ähnlich!
In den zwölf Jahren seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl
sind 12 519 Menschen gestorben, die an den Aufräumarbeiten beteiligt waren. ...
Nach Angaben seines Ministeriums waren in der Ukraine insgesamt 350 000 Menschen daran beteiligt, die Folgen des Unglücks zu beheben. 83 Prozent von ihnen litten heute an Schilddrüsen- oder Blutkrebs sowie an Erkrankungen der Herzkranzgefäße, sagte Serdjuk.
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... t&id=11097
Wie gravierend die Auswirkungen sind, hängt wohl auch mit der Dosis zusammen... von sofort tötlich (innere Blutungen z.B.) bis schleichend (Krebs z.B.) bis keine (mit Glück und wenn man nur geringer Strahlung ausgesetzt ist). Dabei nicht eingerechnet: Nach Tschernobyl soll auch die Suizidrate gut angestiegen sein. Noch hoffe ich, dass man noch schlimmeres abwenden kann. Wobei ich der Informationspolitik nicht traue.
@ Hiob:
Zuletzt geändert von stern am Mo., 14.03.2011, 06:28, insgesamt 6-mal geändert.
Liebe Grüße
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Dornröschen Dorn
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Beitrag So., 13.03.2011, 22:05

Wie hiess das noch? Wer das Schicksal herausfordert, kommt darin um.


Manche karren mit Land Rover durch die Wüsten, andere halten Tiger und kommen damit um und dieser Eine der immer Tiere beobachtet hatte, wurde vom Stachelrochen ins Herz ..... getötet. Machte ja jahrelang diese Tierbegegnungen und liess sich dabei filmen. (nun macht es ein anderer Verrückter *hust).


Immer nochmal, und nochmal, und nochmal..... und ein Versuch oder Tat davon endet dann im Schlimmsten (mir so fast passiert beim svv).


Wenn man daraus nicht lernt, dann kommt man dabei um.


Gegen die Natur, gegen die Natur, gegen die Natur und für Entwicklung! Und irgendwann (so wie jetzt) kommt dann aber nicht der oder die Verantwortlichen NUR um, sondern gleich tausende, Unschuldige.


Ich geh gleich schlafen.. Ich muss aber mal meinem Ärger hier Luft machen. *gg


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Lilly111
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 02:41

Danke euch allen für eure Beiträge!

Meinte doch gestern ein Vetreter der Atomlobby sinngemäß, dass uns Japan gar nicht passieren kann, weil wir schließlich keinen Tsunami hätten. Populistischer geht's nimmer.

Die Japaner haben ihre AKW für Erdbeben bis zu einer Stärke von 8,2 auf der Richterskala ausgelegt. Mit 9,0 haben sie schlicht nicht gerechnet. Bei uns ist Biblis B noch nicht mal ausreichend gegen Blitzschlag gesichert. Gewitter über Deutschland sind so extremst selten - da muss man keine ausreichende Vorsorge treffen. Vor so utopischen Gefahren wie Flugzeugabstürzen, Terroranschlägen und auch Erdbeben ist Deutschland ohnehin gefeit. Unsere AKW sind sicher.

Röttgen hat im neuen Gesetz (im Zuge der Laufzeitverlängerung) den Absatz betreffend der Nachrüstung zum Schutz gegen Flugzeugabstürze ersatzlos gestrichen. Auf Druck der Betreiber. Hier gut erklärt:

http://www.atomsicherheit.de/studien-un ... sauflagen/

Es ist nicht wirklich neu, dass Volksvertreter vom Volk bezahlt werden, aber stattdessen für die Wirtschaft arbeiten. Damit leben wir alle jeden Tag. Dass sie darüberhinaus verantwortungslos unsere Gesundheit auf's Spiel setzen, geht zu weit.

Wie es tatsächlich um die Sicherheit bestellt ist, läßt sich hier nachlesen.

Liste meldepflichtiger Ereignisse in deutschen kerntechnischen Anlagen

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meld ... en_Anlagen

Liste der Unfälle in kerntechnischen Anlagen (weltweit)

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... en_Anlagen

Und ohne Worte:
Die Wahre Geschichte von Tschernobyl

[video][/video]

Lilly
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stern
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 08:14

Lilly111 hat geschrieben:Meinte doch gestern ein Vetreter der Atomlobby sinngemäß, dass uns Japan gar nicht passieren kann, weil wir schließlich keinen Tsunami hätten. Populistischer geht's nimmer.
Hm, wenn man's wörtlich nimmt, hat er wohl insofern recht, dass die geographischen Besonderheiten in Japan etwas andere als in D sind. Trotzdem: 100%ige Sicherheit gibt es klar nicht. Die von dir bezeichnete Risiken bzw. wenn so eine Fall eintritt, bezeichnet man dann evtl. gar als Restrisiko (also ein Risiko, dass trotz Treffen technischer Sicherheitsvorkehrungen noch verbleibt... vor einem solchen Hintergrund IMO aber genauso ein Unwort wie Kollateralschaden ). Trotzdem ist es (zumindest bei mir) so, dass ich mir um D trotz Laufzeitverlängerung erstmal kaum Gedanken mache... zum einen weil mich die Schicksale der Menschen in Japan betroffener machen. Und der endgültige Ausstieg in D wird IMO kommen (und das finde ich auch gut so... darauf haben sich ja die Parteien verständigt. Die Laufzeitverlängerung stellte das für mich zumindest nicht grundsätzlich in Frage, obwohl es natürlich eine gewisse Aushöhlung ist). Ich hoffe insbes., dass die Katastrophe zu angemessener Zeit auch andere Länder zum Umdenken anregt... insbes. (bisher?) "atomgläubige" (als Priorität 1 sehe ich im Moment, wie gesagt, notleidenden Japanern zu helfen bzw. den Super-Gau abzuwenden). Nukleare Katastrophen machen eben an Landesgrenzen nicht halt und trifft unschuldige, worüber ich mir schon eher Gedanken mache, vgl. nur zum Beispiel:
Glaube an die eigene Unverletzbarkeit
Gedämpfte Reaktionen in Europa und USA ...

Seit den 70er-Jahren läuft in Frankreich ein massives Atomprogramm, das bei unserem Nachbarn kaum infrage gestellt wird und zu keiner Zeit Massenproteste hervorgerufen hat. ... Trotzdem ist der Glauben an die Atomkraft in Frankreich so etwas wie Staatsräson. ...
Auch in Großbritannien, wo 19 Atomreaktoren in Betrieb sind, von denen viele bereits 30 Jahre oder älter sind, gibt die Katastrophe in Japan kaum Anlass dazu, die Versorgung mit Atomstrom infrage zu stellen. Dabei haben die Briten selbst auch einen notorischen Problemfall: Sellafield. In dem Atomkomplex in Nordwestengland hat es wiederholt nukleare Störfälle gegeben, den schwersten wohl am 10. Oktober 1957. Dennoch sollen auf der Insel neue Meiler entstehen. Die konservative britische Sonntagszeitung "The Sunday Times" rät dazu, auch nach der Katastrophe in Japan "die Kernkraft nicht grundsätzlich infrage zu stellen" - am wenigsten in Großbritannien, wo keine Gefahr durch Erdbeben bestehe. Vielmehr müssten "neue Standorte mit großer Umsicht ausgewählt werden".
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/p ... rkeit.html
Noch globaler gedacht (und ich kann kaum umhin als global zu denken): Auch die USA (oder bisher) Japan, China gelten als eher "atomgläubig", vgl. auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergi ... C3%A4ndern
China will Atomenergie massiv ausbauen +++

Ungeachtet der Atomkatastrophe in Japan hat Chinas Volkskongress am Montag mit dem neuen Fünf-Jahres-Plan einen massiven Ausbau der Kernenergie beschlossen. Bis 2015 soll mit dem Bau von weiteren 40 Gigawatt an Kapazitäten begonnen werden.
http://www.stern.de/panorama/-live-tick ... 63186.html
6.12 Uhr: US-Flugzeugträger in radioaktiver Wolke +++

Der US-Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" ist laut einem Zeitungsbericht durch eine radioaktive Wolke gefahren, die von den japanischen Atomreaktoren stammen soll. Mehrere Crewmitglieder hätten binnen einer Stunde eine Monatsdosis Strahlung abbekommen, berichtete die US-Zeitung "New York Times"
Quelle s.o.
7.39 Uhr: Offenbar Kühlsystem in Reaktor 2 ausgefallen +++

Offenbar ist in der Atomanlage Fukushima bei einem weiteren Reaktor das Kühlsystem zusammengebrochen.
Quelle s.o.
noch ein Kühlsystem... ist es mittlerweile das vierte?
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MrN
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 09:10

Nein, doch erst das dritte...
Es betrifft den Block 2 in Fukushima, welcher zwischen den anderen beiden havarierten Blöcken sich befindet. Nachdem klar war, daß es auch in Block 3 zu einer Explosion kommen kann, hoffe ich mal, daß für Block 2 rechtzeitig alle Vorkehrungen getroffen worden sind, um dem Ausfall zuvorzukommen...

Der vierte Störfall betraf "nur" den Ausfall einer Kühlwasserpumpe. Eine verbliebene Pumpe ist aber ausreichend, um den Kühlkreislauf aufrecht zu erhalten.
Zuletzt geändert von MrN am Mo., 14.03.2011, 09:13, insgesamt 1-mal geändert.


montagne
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Beiträge: 4600

Beitrag Mo., 14.03.2011, 09:13

Ich finds n bisschen blöd wie jetzt Außenstehende alles schon immer besser wussten.
Klar, die Betreiber der AKWs haben geschlampt, das ist unverzeihlich. Aber insgesammt hatte japan doch bisher keine Alternative zur Atomenergie. Insellage, nicht ausreichend fossile Brennstoffe, nicht ausreichend kommerziell nutzbare Waldflächen.
Erst jetzt ist doch die Zeit und die Technologie ran, alternative Energiequellen aufzubauen.
Was hilft eine Klugscheißerei den Menschen dort, die eben angewiesen sind und waren auf Atomenergie? Zumal ja auch wir davon profitieren, von früher billigen und heute qualitativ hochwertigen und dennoch preiswerter Elektronik und Fahrzeuge.
Ebenso profitieren wir doch jetzt von chinesichen Billigwaren und damit auch von der massiv im Aufschwung begriffenen Atomenergie dort. Auch profieren wir als Exportnation von AKWs in Frankreich und den USA, die ohne diese billige Energie ihren Wohlstand nicht so häten ausbauen können und damit deutsche und andere Exportwaren abnehmen können.
Also wenn man es ernst meint mit dem Atomausstieg, kann man nicht nur über die AKW hier sprechen und abschalten, man müsste sich auf eine ganz neue Wirtschaftsweise einlassen. Wer ist dafür bereit?


Ich finde das ist eine so schreckliche Tragödie für die Menschen. Wir haben Freunde in Japan, zwar noch nichts von ihnen gehört, aber ich nehme an sie sind okay. Da andere Bekannte schrieben Tokyo ist kaum betroffen bisher. Aber auch die haben ja Angehörige und Freunde in anderen Regionen, wissen nicht was mit denen ist. Wissen nicht wie es überhaupt weiter geht, die Menschen haben viel Angst.
Wenn die Stromausfälle anhalten, sind auch viele Arbeitsplätze in Gefahr.
Ganz zu schweigen von den menschen, die direkt betroffen sind und Angehörige und hab und Gut verloren haben.
Zuletzt geändert von montagne am Mo., 14.03.2011, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
amor fati

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Ive
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 09:31

Treffender Beitrag, Vallèe. Man macht es sich - wieder einmal - ein bisschen einfach mit der Beurteilung. Was sich da alles noch anschließen mag ... möchte ich mir derzeit nicht ausmalen ... Noch ist nicht einmal das Ende der Dinge abzusehen. Ich finde, die von außen Zusehenden sollten sich ein bisschen bedeckter halten.

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