'Leichter' Missbrauch

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Sternenlicht
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 40
Beiträge: 3

Beitrag Fr., 29.08.2008, 11:07

Hallo allerseits,

bin hier gelandet, weil ich im Internet eine Selbsthilfegruppe in München für missbrauchte Frauen und Mädchen gesucht habe und an anderer Stelle in diesem Chat davon die Rede war. Wer aber hier eine weiß ich bin dankbar für alles Infos.
Ich hab dann einfach mal durchgeschaut, was hier noch so geschrieben wird. Das was mir als erstes auffällt ist, dass hier auch das ein großes Problem ist was mit mein größtes war. Nämlich meiner Wahrnehmung nicht zu trauen. Um dieses Problem zu erkennen hat mir das Buch "Ich traue meiner Wahrnehmung: Sexueller und emotionaler Mißbrauch" von Heinz-Peter Röhr (DTV) sehr geholfen.
Es wird dort auch für einen Laien sehr gut verständlich anhand eines Märchens dargelegt wie welche Überlebens-Mechanismen und Gefühle entstehen. Ich kann das sehr empfehlen.

mfg

Sternenlicht

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Thread-EröffnerIn
Thea
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 30
Beiträge: 72

Beitrag Mo., 01.09.2008, 14:23

Hallo Sternenlicht,

Vielen Dank für deine Nachricht. Ich habe mir das Buch gleich gekauft.


Hallo Leikos,

Leider kann ich Dir so keine Ratschläge geben.
Jeder Mensch geht anscheinend anders damit um. Es tut mir Leid wenn Dich Dein Mann verlassen hat. Es ist sicher eine schwere Situation für beide.

Weil das bei mir ja ein "leichter Missbrauch" war, rede ich nie mit meinem Freund darüber.

Thea
Glück ist das, was man täglich tut.

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Leikos
sporadischer Gast
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weiblich/female, 34
Beiträge: 6

Beitrag Do., 04.09.2008, 18:16

Liebe Thea,

hast Du nicht das Bedürfnis darüber zu sprechen? Fragt er Dich nicht danach?
Bei all dem was Du durch gemacht hast, ist das Wort "leicht" doch so falsch. Es ist schwer sich in Deine Situation hinein zu versetzen, aber er will Dir doch nahe sein, oder? Sind die Fragen zu intim? Vielleicht kannst Du mir nur ein bißchen über Eure Beziehung erzählen.
Ich wünsch Dir alles Gute
Leikos

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Thread-EröffnerIn
Thea
Helferlein
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weiblich/female, 30
Beiträge: 72

Beitrag Fr., 05.09.2008, 07:20

Hallo Leikos,

Reden: ja und nein. Ich mag darüber reden und auch wieder nicht.
Es ist nicht ein Thema, über das man leicht reden kann - auch nicht mit einer vertrauten Person - und es ist nicht leicht zu erklären, was das alles auslöst. Hier in der Anonymität des Forums fällt es mir leichter.

Der Grund wirkt so klein (ein Teil von mir will es klein machen und nicht wahr haben), aber die Summe der Gründe wiegt schwer auf der Seele und hat in der Vergangenheit eine Kette von Reaktionen und Ereignissen, auch Fehlschläge meinerseits, ausgelöst.

Sich der Vergangenheit zu stellen ist nicht leicht. Ich habe als Kind gelernt eine Situation auszuhalten und Gefühle wegzuschieben; die Schuld auf mich zu nehmen und zu tun als wäre nichts gewesen. Genau das macht es so schwer.

Auf der anderen Seite ist "ja alles schon lange vorbei"... viel zu lange.. und beeinflusst das Leben noch immer...
Es fällt mir schwer Geduld mit mir zu haben, manchmal spüre ich noch den alten Selbsthass. Die Mitmenschen spüren das, wenn jemand sich selbst nicht mag, die Kontakte werden dann verkrampfter. Oft kann ich anderen kaum zuhören, weil ich voll mit Gedanken bin, aber irgendwie selbst nicht zuordnen kann, was gerade mit mir los ist. Ich rede dann über Gott und die Welt, teilweise lustig, teilweise zynisch, aber nicht über das, was mich wirklich bedrückt.

Ich habe das Thema einmal bei einer Freundin "angeschnitten", sie hat mich seither niemehr danach gefragt. Ich spürte, dass sie bestürtzt ist, mir kommt aber vor dass sie einfach nicht weis, wie sie reagieren sollte.

Richtig reden konnte ich nur in der Therapie darüber und selbst das ist mir schwer gefallen und jedesmal wollte ich darum herumreden. Hier habe ich Verständnis gefunden, was mir sehr viel weitergebracht hat.


Thea
Glück ist das, was man täglich tut.

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ich_bin
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weiblich/female, 45
Beiträge: 413

Beitrag Fr., 05.09.2008, 11:06

Hallo, ich möchte was zu diesem Thema schreiben...

Mich beschäftigt seit heute wieder ein Vorfall, der schon lange zurück liegt...Mein Nachbar ist vor Jahren (ich war knapp 19 jahre alt) über mich hergefallen...Er war ungefähr 45-48 Jahre alt.

Er fragte mich, ob ich ihm helfenkönnte, etwas ins Haus zu tragen (er war wie wir, gerade eingezogen). Ich tat dies natürlich, da er sehr freundlich war (und heute noch ist...also überfreundlich). Er fragte mich danach, ob ich noch etwas trinken möchte, und ich sagte aus Anstand ja. Ich fühlte mich aber gar nicht mehr wohl, und rührte den Saft nicht an. Er setzte sich neben mich, legte seinen Arm fest um mich, und zog mich zu sich hin...er wollte mich auf meinen Mund küssen, und war auch grob dabei...

Mir gelang es aufzuspringen und wegzulaufen. Ich rannte nach Hause, und sperrte mich im Haus ein. Ich schloss alle Läden bis zum letzten Spalt. Drehte die Musik auf, damit ich sein läuten an der Haustüre etwas übertönen konnte...

Nach einer halben Stunde klingeln gab er auf. Ich war geschockt, und konnte nicht handeln. Wir haben niemehr darüber gesprochen. Es hätte ja sein können, dass er sich nur entschuldigen wollte...doch ich hatte einfach angst. Noch heute grinst er mir überfreundlich ins Gesicht. Über Jahre ging ich "zu" wenn ich ihm begegnete...Jetzt ist es etwas besser. Ich überspiels mit Freundlichkeit, was nicht richtig ist. Ich werde jetzt erst wütend auf ihn, doch ob ich ihn darauf ansprechen kann, weiss ich nicht. Ich glaub eher nicht, da es fast 16 Jahre zurückliegt.

Ich wollte dies gerne erzählen...danke fürs lesen


jennyfer_

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Andi
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männlich/male, 24
Beiträge: 204

Beitrag Fr., 05.09.2008, 17:51

Hallo jennyfer!

Ich denke, du hast damals absolut richtig gehandelt. Das ganze hätte leicht auf eine "richtige" (verzeih mir das Wort, es ist unpassend, aber mir fällt gerade wirklich nichts besseres ein) Vergewaltigung hinauslaufen können. Sein Verhalten ist unentschuldbar und widerwärtig. Und selbst wenn er sich wirklich hätte entschuldigen wollen, dann hätte er später sicher noch genug Gelegenheiten gehabt, und sei es, dass er dir einen Brief geschrieben oder dich angerufen hätte.

Ob eine Konfrontation nun gut oder schlecht für dich ist, kann man nur wirklich schwer abschätzen. Glaubst du, dich gegen ihn durchsetzen zu können? Könntest du damit leben, wenn er dich auslacht und alles dreist abstreitet? Wenn nicht, dann würde ich dir eher davon abraten, ihn zur Rede zu stellen.

Es ist toll, dass du hier so klar und ausführlich über die Sache schreiben kannst. Das ist wirklich eine beachtliche Leistung. Danke fürs Schreiben.

Ich wünsche dir alles Gute, viel Kraft und mehr Glück in der Zukunft,

Andi
"Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety deserve neither liberty nor safety." Benjamin Franklin

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ich_bin
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Beiträge: 413

Beitrag Sa., 06.09.2008, 07:14

Hallo Andi...

Ja, er hätte genügend Möglichkeiten gehabt, sich zu entschuldigen. So sah ich das bis jetzt überhaupt niemals...doch ich glaube nicht, dass er mich vergewaltigt hätte. Er hätte sich das nicht leisten können. Er zog gerade mit Frau und Kinder in sein erstes eigenes Haus, und dies hätte er sicher nicht zerstört...ich glaube das er dachte, dass ich einfach mitmache ...

Aber auf der anderen Seite war er schon grob...vllt hätte es ihm auch "ausgesetzt". Ich kann das wirklich nicht beurteilen. Ich hasse es heute noch, wenn er einen Fuß auf unseren Boden stellt. Ich werd dann ganz nervös, und beginn rumzulaufen (im Haus). Unser Grund grenzt genau an seinen, und er steht vor unser Fenster, wenn er was bei ihm draußen macht. Dann krieg ich Angst, obowhl ich weiss, er kann mir nichts anhaben. Allein schon die Tatsache, dass er bei "mir" steht, und vllt reinschaut macht mich nervös...Allein schon wenn ich seine Holzschuhe höre, bekomm ich Gänsehaut. (seit damals bei jedem der solche trägt)...

Irgendetwas werd ich für mich tun müssen. (weil ich das so nicht mehr haben will) Was, das kann ich noch nicht sagen. Direkt konfrontieren möchte ich ihn nicht...er erwähnte mal, dass er wenn er in Pension kommt, wieder weg zieht...nach Jugoslavien (dies wäre schon in ein paar Monaten)...ich hoff darauf...doch ich hab Zweifel daran, weil seiner Kinder hier leben (mit Enkelkindern...)

Danke dir, und liebe Grüße

jennyfer_

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GoodHope
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Beiträge: 185

Beitrag Sa., 06.09.2008, 13:20

Huhu Jennyfer!

ich wollte dir nur sagen, das ich das respektierend finde das du weggelaufen bist. Leider kann ich dazu nur sagen, das ich so einen Mut nicht hatte.
Aber da spielten andere Faktoren eine Rolle. Ich denke du solltest dir das wirklich nicht gefallen lassen. Hast du schon mit deinen Eltern drüber gesprochen?
Oder hast du vielleicht schon mal eine Beratungsstelle aufgesucht?
vielleicht könnten die dir helfen?

es tut mir leid das du die erfahrung machen mußtest.

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SturmundDrang
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Beiträge: 34

Beitrag Sa., 06.09.2008, 17:09

Hallo zusammen...es ist erschütternd und traurig wie viele wir sind...weiß jemand von euch wie die momentane Gesetzlage aussieht? ich höre nur immer wieder..6 Monate..2 Jahre..noch weniger..falls dies wirklich stimmt habe ich oft das Bedürfnis auf die Straße zu gehen und laut rauszuschreien was für eine Schweinerei das ist..ihr nicht? Gemeinsam wären wir wohl ziemlich laut..

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ich_bin
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Beiträge: 413

Beitrag Sa., 06.09.2008, 19:39

Hallo BlackHope...
BlackHope hat geschrieben: ich wollte dir nur sagen, das ich das respektierend finde das du weggelaufen bist. Leider kann ich dazu nur sagen, das ich so einen Mut nicht hatte.
Es war wie ein Reflex. Ich sprang auf, als ob mich was gebissen hatte...Ich hatte das Glück, dass er mich nur mit einem Arm hergezogen hatte. Somit konnte ich gleich weg...er hatte glaube ich auch nicht damit gerechnet, dass ich so aufspringe. (darum mein Gedanke das er dachte das ich das auch will....und das er nicht wirklich gewaltsam geworden wäre) Was für mich heute zählt ist, dass mir immer noch komisch wird, wenn ich ihn sehe...

Das tut mir sehr leid, dass du nicht entkommen konntest...Ich glaub Mut war es bei mir nicht...dann hätte ich ihn sicher zur Rede gestellt...wenigstens im Nachhinein


Hast du schon mit deinen Eltern drüber gesprochen?
Oder hast du vielleicht schon mal eine Beratungsstelle aufgesucht?
Gesagt hab ich es nur meinem Mann, und einer Freundin. Ich möchte deswegen nicht in Therapie gehen, oder eine Beratung aufsuchen. Darüber zu schreiben hilft schon sehr...Dieser Hass kommt sicher erst jetzt, weil ich meinen anderen Kindheitsmissbrauch schon ziemlich gut verarbeitet hab....vorher war dieser Vorfall gar nicht wirklich als Problem da...(weils überschattet war..ich hatte nur die Auswirkungen)

es tut mir leid das du die erfahrung machen mußtest.
Das ist lieb von dir. Danke...Mir tut es auch sehr leid, dass es soviele Opfer gibt...jedes einzelne ist eines zuviel

Liebe Grüße
jennyfer_

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lingaroni
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Beiträge: 666

Beitrag Sa., 06.09.2008, 21:20

Was mich bei den Gesprächen mit Missbrauchten immer so verwundert ist, dass keiner sagt: Ich wurde geschädigt und daher steht mir Schadenersatz und Schmerzengeld zu. Ich meine, da ist so viel Schmerz und keiner sagt, wir kämpfen dafür, dass der Missbrauchende zumindest die Therapiekosten ersetzt. Das verstehe ich nicht. Da muss doch irgendwo auch das Gefühl sein, dass einem Entschädigung zusteht ... ... dass man nicht alles selbst bezahlen muss ... ... sondern dass man den Missbrauchenden so richtig konfrontiert ... ... oder ist es so, dass gilt: einmal Opfer immer Opfer? ...
Also diese unpassende Gutmütigkeit verstehe ich überhaupt nicht. Darf ich euch bitten, dass mir das mal wer erklärt?

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Aditi
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1089

Beitrag Sa., 06.09.2008, 22:33

lingaroni hat geschrieben: Darf ich euch bitten, dass mir das mal wer erklärt?
gerne!

sexualisierte gewalt findet meistens in der kindheit statt, unter ausschluß von zeugen, im geheimen - eine(r) ist der täter (der erwachsene) und eine(r) das opfer (das kind).

die therapiekosten werden übernommen, wenn du beweisen kannst, dass dir das angetan wurde. wie soll ein kind beweisen, was ihm im geheimen angetan wurde?

ich kenne kein missbrauchsopfer, das nicht sagen würde: mir steht schadensersatz, schmerzensgeld, bezahlung der therapie zu. wir betroffene kämpfen sehr wohl dafür. nur: wir kämpfen gegen windmühlen. wenn die verantwortlichen der krankenkasse der meinung sind, dass therapie auf krankenschein nicht möglich ist, dann ist es nicht möglich!
unpassende gutmütigkeit habe ich bei keiner betroffenen festgestellt, eher hilflosen zorn.

mlg
aditi

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ich_bin
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Beiträge: 413

Beitrag So., 07.09.2008, 09:55

lingaroni hat geschrieben:Was mich bei den Gesprächen mit Missbrauchten immer so verwundert ist, dass keiner sagt: Ich wurde geschädigt und daher steht mir Schadenersatz und Schmerzengeld zu. Ich meine, da ist so viel Schmerz und keiner sagt, wir kämpfen dafür, dass der Missbrauchende zumindest die Therapiekosten ersetzt. Das verstehe ich nicht. Da muss doch irgendwo auch das Gefühl sein, dass einem Entschädigung zusteht ... ... dass man nicht alles selbst bezahlen muss ... ... sondern dass man den Missbrauchenden so richtig konfrontiert ... ...

Ich zb. wurde als kind manipuliert..."dann bist du ganz allein" und aber auch gleichzeitig geliebt. Bei mir war kein Platz für eine normale Entwicklung. Verherende Programmierungen die sich verankern...mit all ihren Auswirkungen und Ängsten...Ich lebte anders, um überhaupt leben zu können...richtig zu konfrontieren, ging nicht, weil meine Seele nicht verstanden hatte, dass es falsch war. Das es nicht sein durfte, denn es "war ja"...dann noch die Angst, die oft unbewusst mitlebt...

Ich habe ihn angezeigt. Doch leider zu spät. Doch ich konnte nicht früher. Ich habe es nicht wegen Schmerzensgeld gemacht. Ich hätte nicht einen Euro von ihm genommen. Nicht mal für Therapie...Ich wollte nur, dass er damit aufhört, Kinder zu missbrauchen. Noch zu Konfrontation....ich konnte schon nicht mehr atmen, wenn ich nur daran dachte, dass er sich im selben Gerichtsgebäude aufhält, wie ich...vllt kannst du es dann etwas verstehen...


Also diese unpassende Gutmütigkeit verstehe ich überhaupt nicht.

Das hat für mich (das ich nichts genommen hätte) nichts mit Gutmütigkeit zu tun.


Ich glaub du wolltest mal eine SHG gründen. Doch ich hab nicht mehr nachgelesen (vllt irre ich mich auch). Mich wundert es, (wenn es so ist) dass du dich nicht wenigstens Ansatzweise da reinfühlen kannst, was da in einem geschehen könnte...Bist du auch Opfer? Vllt geht es dir ja anders dabei...

Oder geht es dir um Erwachsene Missbrauchsopfer? Die solche Angst haben, dass sie ihren Täter nicht stellen können?


Irgendwie bin ich schon immer Opfer, da auch eine Verarbeitung und ein anderer Umgang damit die Tat(en) nicht ungeschehen machen...doch konnte ich lernen, auch als Opfer das jetzt sprechen kann zu leben...


Lg.
jennyfer_

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Thread-EröffnerIn
Thea
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Beitrag Mo., 08.09.2008, 06:50

Hallo,

Das Buch, das Sternenlicht empfohlen hat, ist wirklich gut.

Ich glaube nicht, dass Schadenersatz in Geldform irgendetwas wieder gut machen kann. Ich befürchte, dass viel "Schindluder" damit getrieben werden würde, wie in den USA. Es ist auch alles eine Sache mit der Beweisbarkeit.
Mir wurde erst nach vielen vielen Jahren klar, was da überhaupt gelaufen ist. Vorher wollte ich es nicht wahr haben und habe mir selbst die Schuld dafür gegeben.

...und wie viel Geld sind die Folgen wert??
Rache mag schön sein, bringt aber nicht weiter. Wer auf seinem Hass sitzen bleibt, wird bitter und hart... und bleibt so an den Täter gebunden.

Wir kommen nur weiter, wenn wir aufhören Opfer zu sein und Überlebende zu werden. Nicht auf den Erlöser und die große Rache hoffen, sondern unser Leben selbst in die Hand nehmen, uns selbst lieben lernen.... Leider ist der Weg dorthin manchmal so schwierig.

PT auf Krankenschein (Gibt's in Ö bereits ) ist ein toller Fortschritt in der Gesellschaft in diese Richtung.

LG

Thea
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Thread-EröffnerIn
Thea
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Beitrag Mo., 08.09.2008, 07:05

Hallo lingaroni,

Ich denke, dass es nicht Gutmütigkeit ist, die MB-Opfer die Täter schonen lässt. Viele können nicht einmal Ihre eigenen dringenden Bedürfnisse einfordern. Das Selbstbewusstsein ist zerstört, viele geben sich selbst die Schuld.

Wie kann so ein Mensch dann offen gegen einen Aggressor Forderungen stellen? Der seine Schuld u.U. gar nicht einsieht?

Ich könnte es mir nicht vorstellen, meinen Vater nochmals gegenüber zu treten.

Thea
Glück ist das, was man täglich tut.

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