Denkt ihr über den Tod nach?

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Nico
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 19:31

Rosenrot hat geschrieben:
Hi Nico

was wäre denn für dich persönlich als tot zu bezeichnen?

Rosenrot
Soweit ich weiß gibt es in der Medizin ganz eindeutige Parameter wie der Tod eines Menschen festzustellen ist, aber da bin ich nicht so beschlagen. Ja klar wird auch da gemessen und klar ist auch das der Stand von heute aber dazu gibt es keinerlei Alternative also hat man es zu akzeptieren.

Ich würde mal sagen wenn kein Organ mehr arbeitet und keinerlei Nervenströme mehr messbar sind ist man tot. (laienhaft ausgedrückt ich weiß )
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Sahra-Marie
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 19:32

nico ich hab dich richtig verstanden , vieleicht habe ich
mich nicht so angehört aber es ist so -
ich möchte auch niemand überzeugen - nur wissen wie
er darüber denkt

sahra-marie

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estelle
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 19:33

Rosenrot hat geschrieben:Versteht du wie ich das meine? Ist 'n bißchen schwierig zu erklären.
Ja sicher, das muß man wohl akzeptieren, auch wenn manches schwerfällt ,seufs.

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Nico
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 19:35

Rosenrot hat geschrieben:Hi Nico
Warum werden Patienten bei der Organentnahme niedergebunden ?
Weil der Körper noch leben muss um Organe zu nutzen.
Ja eben und ich mag halt nicht dass man an mir rumschnippelt solange mein Körper noch lebt.
Das ist dann so ähnlich wie im Schlachthof denn dort werden Schweine auch nur per Stromzange betäubt und dann zerteilt, weil das Töten zu viel Zeit benötigen würde.
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Gast
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 19:42

Hi Nico

wenn ich richtig verstehe, bist du erst tot, wenn alles 'versagt'?
Ist das nicht Quälerei? In den seltensten Fällen ist komplettes Organversagen gegeben. Da stirbt eins, dann das andere und bei z.B. Lebensverlängernden Maßnahmen lebt man ohne ein oder mehrere Organe die funktionieren, weil sie ersetzt werden müssen durch Maschinen

Nur um Mißverständnissen vorzubeugen, ich respektiere das, frage nur, wie du es siehst.


Ich sehe es tatsächlich so, dass der Hirntote Mensch nur noch Nutzkörper ist. Am leben erhalten, bis der Nutzen erfüllt ist: Organentnahme. Dann Körperende und Zwischenstadium Huhn Rosenrot 'läuft nicht mehr ohne Kopf' sondern Rosenrot Mensch darf sterben.

Rosenrot

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Nico
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 20:00

Natürlich "stirbt" zuerst das eine Organ und dann das nächste. Da gibt es soweit ich weiß eine ziemlich genaue Reihenfolge in der die nicht betroffenen Organe absterben wenn das Leben zu Ende geht. Tot bin ich erst wenn nix mehr arbeitet oder Impulse liefert. Sonst kommt bald irgendwer und behauptet wenn die Ohren nicht mehr funktionieren, arbeiten zwar noch alle anderen Organe aber man ist so gut wie tot und ab geht´s zum schnippeln.
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Gast
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 20:03

Hm, Nico, aber du kannst ja gar nicht sterben, weil du ja dann an den Apparaten hängst, die die Organe ersetzen, die ausgefallen sind.
Also wen z.B. die Lunge versagt, kommste an die Beatmungsmaschine. Versagt dann irgendwann die Niere, wird Dialyse durchgeführt usw.

Oder meinst du das anders? Urgs, sorry, ich stehe da grad auf 'nen Schlauch

Rosenrot


Tipi tipi hoe
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 20:05

Nico hat geschrieben:Natürlich "stirbt" zuerst das eine Organ und dann das nächste. Da gibt es soweit ich weiß eine ziemlich genaue Reihenfolge in der die nicht betroffenen Organe absterben wenn das Leben zu Ende geht.

Hi Nico,
anscheinend ist der Gehörsinn tatsächlich der letzte Sinn der geht...

lG
Tipi
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)

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Nico
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 20:10

Nein Rosenrot ich bin strikt gegen das dauerhafte Anschließen an Maschinen um Leben zu erhalten. Dialyse ist damit aber nicht gemeint. Ich betrachte einen Menschen der nur mehr von Maschinen am Leben erhalten wird nicht als tot sondern als lebensunfähig. Wenn die Maschinen abgeschaltet werden und die Organe nicht mehr arbeiten, keinerlei Ströme mehr messbar sind, dann ist der Tod eingetreten.
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Gast
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 20:17

Ah, jetzt ist der Schlauch frei... Nico

Du thematisierst die Organspende, nicht die Apparatemedizin mit lebensverlängernden Maßnahmen (die in D zwangsläufig sind bis zum Hirntod, es sei denn, es gibt eine klare Patientenverfügung)


Heißt also, du hast sowas verfügt (oder braucht man das bei euch nicht)? Oder wie entgehst du den Schmerzen?

Rosenrot

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Nico
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 20:34

Ich hab keine Ahnung ob und wie ich den Schmerzen entgehe Rosenrot.
Zum Einen steht es ja überhaupt nicht fest ob ich jemals in diese Situation komme, zum Anderen rede ich über diese Themen oft mit meinen Angehörigen und hoffe, dass sich diese im Fall des Falles entsprechend für mich einsetzen werden. Es gibt heute schon sehr gute Mittel in der Schmerzmedizin und immer mehr Ärzte scheuen sich nicht mehr diese auch einzusetzen.
Ich lehne Organentnahme nicht ab um möglichst lange an Maschinen angeschlossen bleiben zu können, ich lehne Organentnahme ab weil ich "in Ruhe "sterben möchte bis ich echt ganz tot bin.
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estelle
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 20:42

Es muß niemand Schmerzen haben und leiden, damals wurde z.B. Morphium gegeben, das gibt es heute
auch noch, Schmerzen muß heute niemand mehr haben.

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Else
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 20:57

Mal abgesehen davon, dass ich mit Tod bzw. Sterben ein massives Problem habe (nicht bei mir, sondern bei mir nahe stehenden Menschen), beschäftigt mich bei Euer Diskussion eines sehr:

Mein Bruder hatte vor vielen Jahren einen schweren Motorradunfall (mit einem anderen Motorradfahrer), kaum anderweitige Verletzungen, aber massive am Kopf. Hirntrauma, Blutungen, mehrfache Kieferbrüche etc. Am Unfallort (nach unbekannter Dauer) reanimiert und lag recht lange im Koma. Selbst nicht mehr lebensfähig, nur noch an Maschinen, keine Aussicht auf Überleben und die Frage der Ärzte an die Familie, ob wir der Organspende zustimmen. Tja.... war schwierig, da wir einerseits das alles nicht wahrhaben wollten und an ein Überleben glaubten (hofften) und er andererseits einen Organgspendeausweis in der Tasche hatte (ich wusste darum und auch um seine Einstellung), es aber bei der Findung seiner Personalien offensichtlich nicht gesehen wurde.

Wir haben (ich denke, weil er für UNS noch nicht tot und abgeschrieben war) abgelehnt, er hat überlebt. Ich war ständig in widersprüchlichen Emotionen.... hätte er das SO gewollt, dürfen wir ihn so schnell aufgeben, obwohl es klare Diagnosen gab?

Meine Freundin (langjährige Krankenschwester und Stationsleitung) hat es zwar sehr vorsichtig ausgedrückt und keinerlei Mutmaßungen hinein legen wollen, allerdings im Kontext die Aussage getroffen, dass nicht mehr so viel lebenserhaltende Maßnahmen eingeleitet worden wären, wenn wir dem zugestimmt hätten. Sprich: er würde heute nicht mehr leben! Hat mich sehr zum Nachdenken angeregt, obwohl ich z.B. SEHR für Sterbehilfe in aussichtlosen Situationen und Diagnosen bin....

LG Else
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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Hamna
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 21:09

Schmerzen muß heute niemand mehr haben
Das ist leider nicht mehr als ein weit verbreiteter Spruch! Das müsstest aber gerade du wissen, du kommst doch aus der Pflege. Irgendwann wirkt Morphium nicht mehr.

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estelle
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Beitrag Sa., 08.01.2011, 21:25

Das mag sein, das war ja auch nur ein Beispiel, es gibt ja auch noch andere Opiate.

http://de.wikipedia.org/wiki/Opiat

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