Dissoziation während der Therapiestunde
-
- Forums-Gruftie
- , 48
- Beiträge: 549
Entschuldigung, wenn ich so reinplatze aber ich kreige gerade voll die Gänsehaut, wenn ich Eure Postings lese. Ich bin sehr beruhigt, wenn ich weiß, das es da draussen noch mehr gibt, die so aussteigen können. In der Therapie habe ich es auch erlebt aber auch schon in Situationen, wo ich extrem angespannt bzw. gestresst war..., wo mich Umwelteindrücke regelrecht überrannt haben.
In dem Moment empfinde ich so nichts, bin losgelöst, aus allem raus, habe eine andere Perspektive aber es erschreckt mich zutiefst, wenn jemand dies bemerkt, das ich gar nicht dabin und mich durch ansprechen oder Berührung zurückholt....
Es ist ein Teil von mir, ich bin bemüht es anzunehmen. Diesen Zustand kenne ich schon sehr lange von mir aber erst durch die Therapie habe ich begriffen, was ich da tue und das es mit meiner Vergangenheit zutun hat und die Vergangenheit ist ein Teil von mir, die ich annehme schon um meiner selber Willen. Es ist wie es ist, ich kann damit leben - ich muss.
LG
blackpower
In dem Moment empfinde ich so nichts, bin losgelöst, aus allem raus, habe eine andere Perspektive aber es erschreckt mich zutiefst, wenn jemand dies bemerkt, das ich gar nicht dabin und mich durch ansprechen oder Berührung zurückholt....
Es ist ein Teil von mir, ich bin bemüht es anzunehmen. Diesen Zustand kenne ich schon sehr lange von mir aber erst durch die Therapie habe ich begriffen, was ich da tue und das es mit meiner Vergangenheit zutun hat und die Vergangenheit ist ein Teil von mir, die ich annehme schon um meiner selber Willen. Es ist wie es ist, ich kann damit leben - ich muss.
LG
blackpower
"Aufgeben bedeutet nicht immer, daß man schwach ist. Oft bedeutet es einfach daß man stark genug ist, etwas loszulassen, was man nicht ändern kann."
- Werbung
Wenn mir etwas unangenehm ist anzusprechen, dann beginne ich das Thema oft mit einer Frage, z.B à la : “Kann es sein, dass Dissoziationen auch tagelang anhalten können?“ oder “Können Sie mir erklären, was das für ein Gefühl in Situation XY?“, “Was kann ich machen, wenn ich mich so und so fühle?“ Meistens ist es ein guter Einstieg in ein schwieriges Thema
-
- Forums-Insider
- , 30
- Beiträge: 265
Ruby, damit spreche ich es ja indirekt doch an. Irgendwie hilft mir das nicht weiter und beantwortet auch meine Frage nicht wirklich. Aber vielleicht habe ich auch undeutlich formuliert. Danke trotzdem!
-
- sporadischer Gast
- , 20
- Beiträge: 22
- Werbung
Ich hatte das letztens erst wider. Sie möchte dann immer das ich aufstehe, wenn das nicht geht hilft sie mir auch und reicht mir die Hand. Sie meinte, dass sie dann immer schaut ob ich es bis Ende der Stunde schaff, mich wider,, herbei zu holen '' . Wenn ich das nicht hinkriege und mir dadurch nach der Stunde selber was machen würde, kann sie mich nicht gehen lassen sagt sie. Wir wollen daran arbeiten dass ich es irgendwann alleine schaffe mich daraus zu holen
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge
-
- Forums-Gruftie
- , 31
- Beiträge: 992
Ich glaube bei mir findet die krasse Dissoziation nur noch in der Therapie statt, mit wirklichem weggehen im Kopf und Körper und nur sehr selten. Manchmal merke ich es inzwischen selbst und bin letzens aufgestanden, sie kam mir nach, nahm meine Hände (nach Rücksprache) und ich bin gar nicht erst reingerutscht. So kann sie mich aber auch immer sofort zurück holen.
Was ich in letzter Zeit öfter habe und auch nicht nur in der Stunde sind dissoziative Zustände, also ich bin noch da körperlich und geistig, aber ich spüre meinen Körper nicht mehr. Auch da das gleiche Vorgehen in der Stunde. Für außerhalb hat sie mir empfohlen, Wärme oder Kälte zu berühren in dem Moment oder ein Kuscheltier und mir Klamotten anzuziehen, in denen ich mich wohl fühle. Eigentlich simple Sachen, die mir tatsächlich sehr gut helfen, wieder eins zu werden mit mir selbst.
Was ich in letzter Zeit öfter habe und auch nicht nur in der Stunde sind dissoziative Zustände, also ich bin noch da körperlich und geistig, aber ich spüre meinen Körper nicht mehr. Auch da das gleiche Vorgehen in der Stunde. Für außerhalb hat sie mir empfohlen, Wärme oder Kälte zu berühren in dem Moment oder ein Kuscheltier und mir Klamotten anzuziehen, in denen ich mich wohl fühle. Eigentlich simple Sachen, die mir tatsächlich sehr gut helfen, wieder eins zu werden mit mir selbst.
-
- Helferlein
- , 28
- Beiträge: 106
Bei mir passiert es in Stunden, aber auch in Situationen ganz unabhängig davon. Ich merke wie mein Blick starrer wird und die Umgebung verschwimmt, die Geräusche um mich ändern sich und ich hab das Gefühl nicht mehr in meinem Körper zu sein bzw fühle nur noch Anspannung. Manchmal Hilfts wenn mich wer anspricht, wer berührt, wer mir hilft die Situation zu verlassen....mich wieder zu spüren
-
- Forums-Insider
- , 30
- Beiträge: 265
Das finde ich ganz interessant. Ich setze mir nämlich immer meine Mütze auf, wenns mir im Alltag so geht. Es geht davon nicht weg, aber ich fühle mich etwas geschützter und mehr bei mir.Speechless hat geschrieben:Für außerhalb hat sie mir empfohlen, Wärme oder Kälte zu berühren in dem Moment oder ein Kuscheltier und mir Klamotten anzuziehen, in denen ich mich wohl fühle
Spannend, dass Eure Therapeuten es immer so gut mitbekommen. Meine bekommt es oft erst mit, wenn es schon sehr "tief" ist, oder ich ihr noch sage "mir ist schwindelig". In der letzten Stunde hat sie sehr lang auf mich eingeredet, aber ich konnte es nicht mehr hören und ihr auch nichts sagen. Irgendwie würde ich mir wünschen, wir könnten da beide schneller reagieren. Schade um all die ungehörten Sätze. Vielleicht sollte ich versuchen, beim ersten Anflug aufzustehen. Das habe ich mich bisher noch nicht getraut.
Darüber reden fällt mir nach wie vor sehr schwer. Die Scham ist groß. Wie geht es Euch damit??
Also meine therapeutin bekommt es nur mit, weil ich es ihr sagen kann. Sie sieht mich ja nicht wärend der stunde, deshalb kann sie es auch leider nicht wissen. Obwohl ich es mir sehr wünschen würde...
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge
-
- Forums-Gruftie
- , 31
- Beiträge: 992
Liebe Doppelgängerin,
bei mir ist es so, dass sie das früher auch nicht so bemerkt hat wie jetzt. Wir kennen uns schon seit 5 Jahren (mit Ewigunterbrechung, aber trotzdem). Und inzwischen kann ich auch viel offener sein, ich sage eigentlich alles in der Therapie und dadurch ist es für sie leichter geworden, mir zu helfen und auch zu sehen, wenn ich dann so in mich kehre und nicht mehr wirklich erreichbar bin.
Letztes Mal bevor ich aufgestanden bin, war ich auch schon wirklich weit, mit Schwindel etc. Das konnte ich dann noch sagen, sie bricht dann auch immer sofort das Thema ab und versucht mir zu helfen, wieder zu mir zu kommen. Das Aufstehen hat mir an sich schon geholfen, das würde ich an deiner Stelle auch mal probieren. Ich glaube ich wäre danach auch ohne Händchen halten nicht weiter abgedriftet, aber es hat mir auch zusätzlich geholfen, dass sie sich dann neben mich gestellt hat, gesagt hat "ich komme mit".
Ja, dass mit der Mütze ist schonmal eine gute Wahrnehmung, genau sowas meinte sie brauche ich jetzt auch. Und sie hat recht.
Darüber reden konnte ich in der ersten Therapie gar nicht, ich weiß auch gar nicht warum. Ich dachte glaube ich ich werde irre und behalte das lieber für mich. Aber das ansprechen macht es natürlich besser, weil dann auch Hilfe kommen kann. Allein schon das Gefühl, damit nicht alleine zu sein, hilft mir sehr. Aber das Gefühl ist bei mir auch erst jetzt vorhanden, vorher war ich dafür tatsächlich noch nicht bereit. Das Teufelsrad ist dabei glaub ich, dass so ein Gefühl erst kommen kann, wenn man schon soweit ist, es ansprechen zu können. Aber dieses ansprechen können, diese Überwindung muss man irgendwie leider selbst meistern. Theras sind leider keine Hexen (obwohl: meine hat schon ein wenig Zauberkräfte) und können mit bloßem Auge nicht immer alles sehen, was abgeht. Und deine ist ja auch keine Traumathera.
bei mir ist es so, dass sie das früher auch nicht so bemerkt hat wie jetzt. Wir kennen uns schon seit 5 Jahren (mit Ewigunterbrechung, aber trotzdem). Und inzwischen kann ich auch viel offener sein, ich sage eigentlich alles in der Therapie und dadurch ist es für sie leichter geworden, mir zu helfen und auch zu sehen, wenn ich dann so in mich kehre und nicht mehr wirklich erreichbar bin.
Letztes Mal bevor ich aufgestanden bin, war ich auch schon wirklich weit, mit Schwindel etc. Das konnte ich dann noch sagen, sie bricht dann auch immer sofort das Thema ab und versucht mir zu helfen, wieder zu mir zu kommen. Das Aufstehen hat mir an sich schon geholfen, das würde ich an deiner Stelle auch mal probieren. Ich glaube ich wäre danach auch ohne Händchen halten nicht weiter abgedriftet, aber es hat mir auch zusätzlich geholfen, dass sie sich dann neben mich gestellt hat, gesagt hat "ich komme mit".
Ja, dass mit der Mütze ist schonmal eine gute Wahrnehmung, genau sowas meinte sie brauche ich jetzt auch. Und sie hat recht.
Darüber reden konnte ich in der ersten Therapie gar nicht, ich weiß auch gar nicht warum. Ich dachte glaube ich ich werde irre und behalte das lieber für mich. Aber das ansprechen macht es natürlich besser, weil dann auch Hilfe kommen kann. Allein schon das Gefühl, damit nicht alleine zu sein, hilft mir sehr. Aber das Gefühl ist bei mir auch erst jetzt vorhanden, vorher war ich dafür tatsächlich noch nicht bereit. Das Teufelsrad ist dabei glaub ich, dass so ein Gefühl erst kommen kann, wenn man schon soweit ist, es ansprechen zu können. Aber dieses ansprechen können, diese Überwindung muss man irgendwie leider selbst meistern. Theras sind leider keine Hexen (obwohl: meine hat schon ein wenig Zauberkräfte) und können mit bloßem Auge nicht immer alles sehen, was abgeht. Und deine ist ja auch keine Traumathera.
-
- Forums-Insider
- , 80
- Beiträge: 453
Ich achte sehr darauf, dass ich nicht in der Stunde dissoziiere. Das bedeutet jedoch, dass ich mich immer unter Kontrolle haben muss was mich sehr anstrengt (höchstwahrscheinlich ist das so anstrengend, dass ich vor drei Wochen vor Wut und Anstrengung in einer Stunde explodierte).
In einer der letzten Stunden sprach ich dies an und meine Therapeutin machte folgende Aussage: Ich wüsste das Dissoziationen in der Therapie nicht gut sind, und ich trage die Verantwortung dafür in der Therapiestunde nicht zu dissoziieren. Sollte ich merken das ich zu dissoziieren beginne, dann sollte ich das sogleich ansprechen und dann sprechen wir darüber warum ich es tue.
Ich war so perplex über diese Ansicht, dass ich sprach- und regungslos im Sessel versank.
In einer der letzten Stunden sprach ich dies an und meine Therapeutin machte folgende Aussage: Ich wüsste das Dissoziationen in der Therapie nicht gut sind, und ich trage die Verantwortung dafür in der Therapiestunde nicht zu dissoziieren. Sollte ich merken das ich zu dissoziieren beginne, dann sollte ich das sogleich ansprechen und dann sprechen wir darüber warum ich es tue.
Ich war so perplex über diese Ansicht, dass ich sprach- und regungslos im Sessel versank.
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?
Vincent van Gogh
Vincent van Gogh
-
- Forums-Gruftie
- , 31
- Beiträge: 992
Klar, das ist ja auch so einfach zu handhaben
Außerdem werden Dissoziationen teilweise sogar bewusst als Therapie eingesetzt, z.B. bei Traumatherapie, von daher stimmt die Aussage nicht mal.
Außerdem werden Dissoziationen teilweise sogar bewusst als Therapie eingesetzt, z.B. bei Traumatherapie, von daher stimmt die Aussage nicht mal.
-
- Forums-Insider
- , 80
- Beiträge: 453
Ja, und vor allem: was passiert wenn es mir nicht gelingt? Ich saß da schon mal 20 Minuten einer schweigenden Therapeutin gegenüber und musste selber dafür sorgen irgendwie aus diesem Zustand wieder raus zu kommen. Es ist mir gelungen, aber es war eine der schlimmsten Stunden die ich je in meinem Leben hatte.
Die Therapeutin ist der Auffassung, dass Dissoziationen immer pathologisch sind. Aus diesem Grund lehnt sie eine Therapie, die mit diesen arbeitet, ab.
Ich selber kann meine Dissoziationen nicht immer kontrollieren und nun bekomme ich richtig Angst, wie die Therapie nach so einer Aussage weiter laufen kann. ???? Mein Versagen ist vorprogrammiert.
Die Therapeutin ist der Auffassung, dass Dissoziationen immer pathologisch sind. Aus diesem Grund lehnt sie eine Therapie, die mit diesen arbeitet, ab.
Ich selber kann meine Dissoziationen nicht immer kontrollieren und nun bekomme ich richtig Angst, wie die Therapie nach so einer Aussage weiter laufen kann. ???? Mein Versagen ist vorprogrammiert.
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?
Vincent van Gogh
Vincent van Gogh
Nööö, nein, nööö liebe Landkärtchen,
Dir MUSS nichts gelingen!
Dein "Versagen" ist doch nicht Therapie!
Du versagst nicht, Du bist Du!
Dir MUSS nichts gelingen!
Dein "Versagen" ist doch nicht Therapie!
Du versagst nicht, Du bist Du!
-
- Forums-Insider
- , 80
- Beiträge: 453
Doch Solage, wenn ich die Dissoziationen zukünftig nicht beherrschen kann, beendet sie die Therapie. Sie meinte ich hätte von Beginn an gewusst, dass das eine Therapie auf einem Drahtseil wäre.
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?
Vincent van Gogh
Vincent van Gogh
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 98 Antworten
- 14548 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von peppermint patty
-
- 71 Antworten
- 4980 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Sinarellas
-
- 7 Antworten
- 2006 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Sinarellas
-
- 33 Antworten
- 9171 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Jenny Doe
-
- 18 Antworten
- 2521 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Pinguin Pit