Mit dem Ritzen aufhören

[Beherit]

Also ich habe damals auch 2 Leute damit "angesteckt". Deswegen habe ich auch sehr große Schuldgefühle. Ich habe eigentlich keine Angst, es jmd. zu erzählen, aber mir ist es oft unangenehm, wenn ältere Menschne meine Narben sehen. Vor allem die Verwandten von meinem Freund
Und ich habe auch Angst, dass ich dann als "bescheuert" oder als "Emo" abgestempelt werde.

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[Tyrael]

es ist mir eigentlich egal wer die sieht solange es niemand ist der mir nahe steht und der sich dann sorgen macht.
ich habe aber angst davor jemandem davon zu erzählen, weil ich denke/weiß dass es "ansteckend" ist und ich das wirklich niemandem antun will!
Emo, ja scheint ein weit verbreitetes schimpfwort zu sein.... und eine bescheuerte szene!!! (hab ich auch schon gehört )

Glück lässt sich auch anders finden!
Habe gestern einiges über SVV gelesen.... soll wohl auch mit einer störung des serotoninsystem zusammenhängen.

Tyrael

[Seepferdchen]

Hier wird aus dem Ritzen (blöde Bezeichung) ein Theater gemacht, das ist nicht mehr schön.

Wer aufhören will, soll aufhören. Wer nicht will, der macht halt weiter. Hier benutzen ganz viele SV als ein Mittel, das vorgeschoben wird, um eigentlich was anders zu kriegen.

Man kann sich ja auch selber was vormachen.

Sofern nicht jemand eine schwere dissoziative Störung hat, hat er es sehr in der Hand mit dem Schnippeln aufzuhören. Das Ganze fängt im Kopf an. Ihr merkt genau, wann es Euch schlechter geht. Dann müsst Ihr halt was tun, damit Ihr Euch wieder stabilisiert. Und da helfen Skills recht wenig, sondern man muss die Gedanken und Gefühle lenken. Wie man das macht, lernt Ihr bei guten Traumatherapeuten, vornehmlich solchen, die mehr können als innere-Kind-Arbeit, Imaginationsübungen und DBT. Es gibt noch bessere Sachen, die wirklich gleich im Ansatz das ganze Problem angreifen.

Informiert Euch und schaut, wo Ihr gute Hilfe bekommt. Und schaukelt Euch hier nicht gegenseitig hoch!!

[Dampfnudel]

Na, Du scheinst dich ja auszukennen. Dann könntest Du ja mal ein paar Tipps geben, wo und auf welche Weise man sich am besten informieren kann, wie zum Beispiel diejenigen mit schweren Depressionen genug Energie aufbringen können, um den Marathon einer gründlichen Information und dann auch noch entsprechenden Therapeutensuche durchzustehen (nein, einfach "zusammenreißen" klappt nicht immer), und welche Maßnahmen Deiner Meinung nach besser geeignet wären.

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[Tyrael]

hab gestern versucht mich zu schneiden, war aber bei einem freund und habe nur ein stumpfes etwas gefunden was einem messer ähnlich sah.... und es recht schnell wieder bleiben lassen.(heute morgen trotzdem schnitte gefunden)
war eine scheiß nacht!!!
hatte gestern das erste mal seit einer weile wieder richtige schmerzen und es war sehr erleichternd (das gleich 2 mal an einem tag)!!
ich dachte ich würde mich unfähig fühlen wenn ich wieder nach so langer zeit ohne anfange, tue ich aber nicht!!
.... *noch etwas verwirrt*

Liebe Grüße
Tyrael

[Tyrael]

@ Seepferdchen:
Ich denke wir benutzen alle nicht die worte die wir meinen! Weil wir die anderen so auf dumme gedanken bringen würden, aber wenn du es umbedingt wissen willst kann ich dir ja mal per pm eine liste schicken wie ich mich verletzte und wozu genau!!! (vielleicht kannst du es ja genauer nachvollziehen wenn du selbst betroffen bist.)
"Das ist nicht mehr schön!?!?!?" was soll daran denn bitte schön sein???? -.-

Tyrael

[Seepferdchen]

@ Tyrael:

Ich WAR selbst betroffen. Es hat klein angefangen und am Ende hab' ich Rekordversuche aufgestellt, mehr, tiefer, blutiger etc.pp.

Die Art und Weise, wie hier im Thread geschrieben wird, heizt das Ganze an. Je mehr Beachtung jemand mit SV kriegt, desto eher wird sich das Ganze verschlimmern. Man merkt recht bald, dass es Reaktionen hervorruft, und irgendwann setzt man es als Kommunikationsmittel ein. Das ist nicht bei allen so, aber bei vielen. Statt zu sagen:"Mir geht's schlecht. Ich brauch' mehr als mal ein freundschaftliches Gespräch!", wird irgendwann über's Schneiden gezeigt, was Sache ist.

Und ab da kann's eine Eigendynamik entwickeln, die mit der eigentlichen (behandlungsbedürftigen) Ursache nicht mehr viel zu tun hat. Deshalb gibt's Therapeuten, die auf SV überhaupt nicht reagieren, weder postiv im Sinne von Mitgefühl, noch negativ im Sinne von Sanktionen, sondern gar nicht, überhaupt nicht. Und oft hilft das dann, dass die SV massiv bis ganz zurückgeht.

Deshalb finde ich das hier überhaupt nicht gut. Hier wird schon fast SV-Kult betrieben und ja, damit kann man leicht andere anstecken. Und genau das sollte in einem Forum nicht passieren.

Tipps:

Gute Diagnostik machen lassen in entsprechenden Kliniken, die findet man im Internet. Bei vielen werden Traumatisierungen der Hintergrund sein, dann ist eine Traumaklinik oder ein Traumatherapeut anzuraten. Es muss in der Gesamtsituation was passieren, das Stresslevel allgemein muss reduziert werden, sonst wird es immer wieder zum nächsten Schnitt führen.

Wenn man sich erst schlecht fühlt, ist es meistens eh schon zu spät. Wenn man dann noch nach dem Eispack rennt oder mit dem Gummi schnippt, dann ist der Zug doch meistens schon abgefahren.

Ich weiß leider keine Klinik außer meiner Ex-Klinik, die mit meiner Therapiemethode arbeitet. Aber DBT allein ist zu wenig. Und soweit ich weiß, macht das Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim mittlerweile DBT, erweitert um CBT-Elemente. Das Zi Mannheim ist DIE DBT-Hochburg Deutschlands. Und auch dort hat man erkannt, dass die DBT nicht gerade langfristig ihre Wirkung hält. Daher hat man aus der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) Elemente in die DBT integriert. Das nennt sich nun DKT und ist eine spezifisch auf chronisch traumatisierte Menschen zugeschnittene Traumatherapie.

Siehe da:

http://www.zi-mannheim.de/pasa.html

Vorstellen/informieren kann man sich dort:

http://www.zi-mannheim.de/index.php?id=1125&type=0

Für Kinder und Jugendliche hat man in den letzten Jahren die kognitiv-behaviorale Traumatherapie genommen, weil sie schonend ist.

Es gibt auch psychosomatische Kliniken, die ab 16 aufnehmen und behandeln. Das sind dann Erwachsenenpsychsosomatiken, meist an Häusern der Maximalversorgung angegliedert.

Ich würde mich da mal beim Zi Mannheim beraten lassen, die sind auf einem guten Weg und forschen viel. Allerdings muss man sagen, dass es Kliniken gibt, die schon vor dem ZI mit der der CBT-Traumatherapie behandelt haben. Die Mannheimer sind also nicht so flott, wie man anderswo war, auch wenn die das jetzt so hinstellen, als hätten sie das ganz neu erfunden. Ich kenne eine Klinik, die das vorher gemacht hat, also statt DBT die kognitiv-behaviorale Traumatherapie.

Das ist das größte Problem an der Geschichte, jemanden zu finden, der das richtig und gut behandeln kann. Und vor dem Problem stehen alle in dieser Situation. Wenn man hier das PT-Forum gefunden hat, müsste man eigentlich auch in der Lage sein, Klink- und Ambulanzadressen zu finden, oder nicht?

Es ist die Frage, ob man wirklich was in Angriff nehmen möchte oder einfach so vor sich hinwurschtelt. In einem Forum in einem Thread unter gleichaltrigen Teenies wird keiner Lösungen finden, ganz bestimmt nicht.

Und ja: Ganz wichtig:

Man muss wirklich aufhören wollen, nicht nur es sagen. Wieviele sagen denn, dass sie mit dem Rauchen aufhören wollen, wieviele wollen abnehmen, wieviele wollen mit dem Alk aufhören? Aber es ist nur Gequatsche, wirklich was dafür tun, tun sie nicht.

Mit dem Schnippeln ist es nicht anders. Viele reden viel, wirklich ernst bis in die letzte Konsequenz setzen sie es aber nicht um. Es heißt nämlich auch Verzicht auf was, was bisher zur Verfügung stand, sei's um sich zu erleichtern, sei's um Aufmerksamkeit zu kriegen, sei's um 'ne Wunde zu haben, die man pflegen kann.

Ganz ohne Aushalten wird's nicht gehen, das muss man sich schon klar machen. Aber man kann auch viel therapeutisch lernen, was macht, dass das Aushalten viel weniger werden wird.

Ja und Tipps in dem Sinn zu geben, ist soo, wie sich das manche hier vorstellen, leider gar nicht wirklich drin. Wenn jemand schnippelt, so Schneidedruck hat, dass er den nicht mal beherrscht oder es sogar macht, während er weggedriftet ist, dann sind das ernstzunehmende Erkrankungen, die auch eine gezielte Therapie brauchen.

[Seepferdchen]

Es ging nicht alles in einen Beitrag, sorry.

Ihr stellt Euch Tipps vor, so wie man sie auf Skills-Listen findet. Skills sind besser als nichts, aber optimale Hilfestellung ist das nicht.

Was wirklich angezeigt ist, ist eine Therapie, die wirklich spezifisch auf Eure Probleme zugeschnitten ist, und nicht nur auf die SV, sondern auf den ganzen Problemkomplex. Innerhalb dieser werden dann natürlich Strategien erarbeitet, wie der Einzelne am besten sich selber helfen kann. Aber man kann das nicht einfach so als eine Art Tipp-Liste ins Forum stellen. Würde ich gerne, aber geht nicht, weil das von der Natur der Sache her einfach nicht möglich ist.

Da könnt Ihr Euch mal über diese neue Therapieform kundig machen:

http://www.zi-mannheim.de/fileadmin/use ... ungDCT.pdf

Dann könnt Ihr Euch vielleicht ein Bild machen, was es braucht, damit es besser wird. Dann seht Ihr auch, dass ein Forum das nicht leisten kann.

Diese neue DCT oder DKT, wie man nun will, entweder englische Abkürzung oder deutsche, ist neu. Das ZI erweitert die DBT um CBT-Elemente, alles auf chronische Traumatisierung abgestimmt.

Anderswo wird man in der Regel eher Therapien nach Reddemann & Co. finden, hauptsächlich die DBT. Aber man sieht, sogar Mannheim, die Werbetrommel für DBT schlechthin, nimmt nun die CBT dazu. Ich persönlich glaube, dass die Mannheimer die Schwächen der DBT längst kennen, nun die CBT dazunehmen, aber nicht sagen, wieviel davon. Mannheim kann ja nicht plötzlich sagen, dass die DBT nichts taugt. Ich glaube, diese Mischform wird gewählt, damit Mannheim das Gesicht wahren kann. Ich weiß, dass andere Kliniken nur mit auf Trauma abgestimmter CBT arbeiten und das mit sehr guten Statistiken.

Ja, und das Suchen und Versuchen und auch die Enttäuschungen, die dabei passieren können, kann einem keiner abnehmen. Es gibt viel zu wenige gute Therapieplätze und viele, die sie brauchen.

Deshalb sollte man sich kümmern, so schnell es geht. Psychische Krankheiten können chronifizieren und dann wird alles noch schlimmer. Abwarten macht nichts besser. Alle hier sind sehr jung, dadurch sind die Chancen gut, dass alles gut wird.

[Beherit]

Hm ich finde eigentlich nicht, dass man sich hier in irgendeiner Weise hochschaukelt. Hier wurden auch schon einige hilfreiche Ratschläge gegeben.
Mir braucht das auch niemand zu erzählen, dass SV als Kommunikationsmittel dient, denn ich selbst weiß ganz genau, wie das abläuft und ich beschäftige mich wahrscheinlich auch mehr mit (meinen) psychischen Störungen als einige andere Menschen. Vielleicht auch ein bisschen zu viel. Weiß ich nicht, aber ich lerne jeden Tag ein bisschen mehr über mich und versuche mich irgendwie aufzurappeln. Ich habe in diesem Thread lediglich hineingeschrieben, weil ich meine Erfahrungen mitteilen und helfen wollte.

[Kisuke]

Man heute hat es geregnet und ich hab halt voll die zitter anfälle gekriegt meine ellis sind dann weg und ich war dann glaube ich 3 stunden draussen und hab mir den regen auf den Kopf praseln lassen ich weiß nicht warum aber sowas macht mich glücklich

[anarchistin]

seepferdchen hat zu einem guten teil schon recht. man sollte nicht das svv vorschieben um zu "zeigen" wie schlecht es einem geht...sondern man sollte anfangen, darüber nachzudenken warum man sich verletzt, die mechanismen durchbrechen BEVOR es einem so sch* geht das man schneiden "muss". das wäre das hauptziel. ich zb habe es auch ua durch dieses forum und meinen persönlichen willen geschafft, mit dem svv aufzuhören (und durch meine thera die ich immer noch mach). ich hab mich auch erstmal geärgert über seepferdchen scharfen ton...nun ja beim 2.durchlesen hab ichs dann gecheckt und ja: SIE HAT i-wie RECHT. svv ist eine sucht, ein laster. damit muss man aufhören WOLLEN. und zwar mit allen konsequenzen. ist genauso wie bei den drogen. das es nciht easy ist, sagt ja keiner. auch rückfälle sind (wie ich eh schon oft betont hab) immer wieder dabei...nur eben net aufgeben. einfach nen weg finden, um das svv zu lassen. bei mir hats geholfen, nicht immer probleme allein lösen wzu wollen, sondern damit wirklich zu meinem freund/thera/freunden...zu gehen und zu REDEN statt zu schneiden. denn svv bringt auf dauer nix. ausser dass man i-wann die kontrolle verliert

[nemesis]

Hi zusammen!

Seepferdchen hat nicht nur irgendwie zum Teil Recht, sie hat sogar völlig Recht... Und der Grund für ihren scharfen Tonfall ist ganz einfach: Wenn man erstmal so weit ist, daß man sich schneiden muss, dann kommt auf 'nem anderen Weg da oben im Köpfchen meist gar nix mehr an. Mit Wattebäuschchen werfen kann man sich da jedenfalls in aller Regel sparen, auch wenn's einem meist lieber wäre.

Für diejenigen, die wirklich was ändern WOLLEN, stell' ich hier mal mit lieben Grüßen vom inzwischen gesperrten Seepferdchen 'nen Link zu 'ner Liste mit Kliniken rein, wo man wirklich passende Hilfe bekommen kann:

http://www.vielfalt-info.de/pageID_4542571.html

So, und jetzt weg mit der Klinge, den Popo gelüftet und die passende Hilfe gesucht...

Liebe Grüße

nemesis

[Tyrael]

bad vibrations....

[nemesis]

... can sometimes be transformed into pure and positive energy.

[Kisuke]

hör mit positiver Energie auf bitte... ich glaube nichtmehr an sowas und wen schon dann is sie bei mir net vorhanden, soviel pech ich hab bestimmt net das mit den ritzen lass ich sein obwohl mich das zurzeit glücklich machen würde... Ich weiß nicht mehr weiter *verzweiflung*

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