problematischer Alkoholkonsum

[Nico]

Ach RATIX, hast du geglaubt es laufen jetzt alle zusammen um dir beizustehen ?
Nein nein so einfach ist das nicht!
Könnte dir so einiges erzählen wie es mir damals gegangen ist und glaube mir bei mir war es um einiges dringender als bei dir weil ich knapp vorm abkratzen war. Wirst schon noch sehen, nicht nur dass man um jede Hilfestellung raufen muss, ist es auch noch sehr sehr wahrscheinlich dass einige von denen die dir Hilfe anbieten ziemliche Nieten sind und dir mehr schaden als helfen.
Aber das gehört alles dazu, lass dich nicht entmutigen, bleib am Ball!
Wenn dein Wohnort mehr als 200.000 Einwohner hat, gibt es dort bestimmt mehrere AA - Meetings pro Woche.
Schau mal in die Zeitung oder ins Telefonbuch und geh mal zu einem hin. Ausserdem bieten die auch meistens eine tägliche Telefonstunde an, ruf an, dort sind Profis.

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[Hamna]

Ratix, schau mal hier:

http://www.anonyme-alkoholiker.de/conte ... 4index.php

Selbst in unserem kleinen Kaff gibt es zwei Treffen pro Woche.

[Nico]

@Rilke
Mama und Schwester werden nicht sterben wenn du mit ihnen mit Apfelschorle anstösst.
Kopf hoch es gibt viel viel schlimmeres als ein Leben ganz ohne Alk.
Ich trinke z.B. am PC oft einen ausgesprochen guten Tee...

[Eve...]

@ Rilke

Ja, wahrhaftig nicht so einfach, das Ganze ... Aber letztlich leichter als man denkt. Ich kann Nico nur zustimmen: 20 alkfreie Jahre haben es mir gezeigt.

LG Eve

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[RATIX]

@nico @ eve
Ein AA-Treffen gibt es direkt bei mir um die Ecke. Allerdings muss ich zugeben, dass Stolz und Angst gerade den Mount Everst bilden auf dessen Gipfel das Treffen stattfindet.
Das Ding mit der Suchtberatung muss ich mir auch erstmal durch den Kopf gehen lassen. Im Moment etwas zuviel Input.

@Rilke
Was kann ich dir als 1,5 Tage Nichttrinker sinnvolles sagen? Nicht viel.
Im Moment hätte ich auch die Möglichkeit, mit meinen "netten" Arbeitskollegen, bei herrlichem Sonnenschein draußen am Fluss (kein Scherz) zu sitzen und ein schön gekühltes Bier zu trinken. Ich will aber einfach nicht.

Vielleicht erzählst du mal warum, wieso, weshalb?

[Eve...]

... muss ich zugeben, dass Stolz und Angst gerade den Mount Everst bilden ... Das Ding mit der Suchtberatung muss ich mir auch erstmal durch den Kopf gehen lassen. Im Moment etwas zuviel Input.

Jou, akzeptiert - mein Input an Dich ist beendet, versprochen.

Kleine Frage noch: Bekommst Du kalte Füße? Gestern schien Dir alles immerhin so wichtig, dass Du deshalb zuhause geblieben bist ... ?

[RATIX]

Schreibe mir doch nicht meine Finger wund, um dann einen Rückzieher zu machen.
Ich finde einfach nur, dass es halt seine Zeit braucht um einige Dinge zu verstehen bzw. zu verinnerlichen. Wenn man bedenkt, dass ich erst gestern zum ersten Mal geschrieben habe. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut wurden (5€ in Phrasenschein).
Vielleicht habt ihr ja auch eine Wette laufen, wer kriegt einen Trinker am schnellsten trocken?
Es wird mir definitiv auch weiterhin sehr wichtig sein, mich auszutauschen.

[Hamna]

Auf warum, wieso, weshalb weiß ich nichtmal 'ne Antwort. War wohl der klassische Selbstläufer. Kontrollverlust allemal!

Noch mal zu AA: um die Ecke, sprich in meinem kleinen Ort hier, würde ich auch nicht zu einem Treffen gehen wollen. Das widerspricht auch der Idee der Anonymität, finde ich.

Ich habe mir schon in der weiteren Umgebung ein Treffen für Freitagabend ausgesucht, in der nächsten Stadt. Werde gern hier berichten, wenn's ok und von Interesse ist.

[Eve...]

Vielleicht habt ihr ja auch eine Wette laufen, wer kriegt einen Trinker am schnellsten trocken?

Findest Du, wir haben Deinen Sarkasmus verdient?

[RATIX]

@eve
Tut mir leid, war nicht so gemeint. Ihr habt mir schon sehr geholfen. Aber es nutzt halt nix alles sozusagen im Sprint zu erledigen. Nochmals dickes Sorry, Sarkasmus habt ihr wirklich nicht verdient.

@Rilke
mich interessiert es aus gegebenem Anlass brennend!

[Nico]

Also ich bin nicht beleidigt, falls du das gehofft hast.
Wir werden dir sicher nicht sagen dass du dir ja schön Zeit lassen sollst, denn wir wissen dass du höchstwahrscheinlich noch einige Rückzieher und Umleitungen machen wirst, darum versuchen wir erstmal das Tempo hoch zu halten.
Weißt du es ist ja verteufelt mit dem Alk, denn einerseits ist es natürlich um einiges leichter mit dem Zeugs aufzuhören wenn man noch nicht so tief drinnen ist und einiges noch halbwegs funktioniert, andererseits ist man halt erst bereit vom hohen Ross runterzusteigen und nach jedem rettenden Strohhalm zu greifen wenn der Leidensdruck nicht mehr auszuhalten ist und man schon alles verloren hat.

Sag einmal liest du eigentlich gerne ?
Da gäbe es nämlich einiges ........

[Eve...]

Okay, Entschuldigung angenommen. Trockenlegen kann man übrigens niemanden; wer das glaubt, der hat (noch) nicht viel verstanden.

Sicher "darfst" Du Dir Zeit lassen; Du kannst doch tun, was Dir beliebt, will Dir jemand etwas vorschreiben? Bevor ich das erstemal bereit war, zur Gruppe zu gehen, musste fast der Kirchturm umstürzen. Soll heißen, ich weiß, dass das alles andere als einfach ist.

[RATIX]

Zuerst das Wichtigste: Geburtstag ohne Alkohol überstanden.
Nicht minder wichtig: Gespräch mit Freundin geführt.
Schreibe noch so spät, weil sich aus beiden Dingen viele neue Erkenntnisse ergeben haben und mir tausend Sachen durch den Kopf gehen, die mich nicht einschlafen lassen. Habe sie mir gerade in Stichpunkten aufgeschrieben.
Um alles klar formulieren zu können, brauche ich aber wohl ein wenig Zeit. Wird aber noch folgen.
Da ich jetzt ein bisschen Ordnung in meine Gehirnwindungen gebracht habe, versuche ich es nochmal mit dem schlafen.

@nico
ich lese ziemlich gerne

[Nico]

Na da bin ich schon einmal neugierig was da gestern alles ans Tageslicht gekommen ist.
Ich werde mich in den nächsten Tagen einmal durch meine Bibliothek ackern und dir dann eine Bücherliste zukommen lassen. Ist halt schon ziemlich lang her bei mir....

[RATIX]

Zuerst mal zum Geburtstag. Ich weiß jetzt, warum ich auf Feierlichkeiten (bei der Verwandtschaft meiner Freundin) immer so viel getrunken habe. Die sind OHNE einfach nicht auszuhalten. Kleiner Scherz am Rande. Die Problematik im Moment ist, dass der Gedanke an Alkohol allgegenwärtig ist (nicht unbedingt das Verlangen). Wenn ich jemandem sage, denke an alles andere bloß nicht an Bier, ist ja klar was passiert. Also habe ich gestern mit "offenen" Augen, dass Trinkverhalten aller Anwesenden beobachtet.

[m.F. = meiner Freundin.]
Der Bruder m.F.: trinkt 1 Bier, danach nur noch Kaffee und Cola.
Wie geht das denn? Der ist doch sonst immer der größte Trinker.
Der Vater m.F.: trinkt in größter Gemütlichkeit, genau 1 Bier.
Wie kann man nur solange auf einem Bier rumkauen? Was bringt eigentlich 1 Bier?
Die Cousine m.F.: trinkt zwei Sekt, danach Cola.
Wieso hört die plötzlich auf zu trinken? Party ist doch noch gar nicht zu Ende.
Der Cousin m.F.: nippt fast nur an seinem Bier und hat am Ende ganze 2 Flaschen getrunken.
Meine Güte, das Bier ist beim trinken schon fast schal geworden.
m.F. selbst und ihre Tante: brabbeln die ganze Zeit und trinken ein paar Sekt nebenbei.
Wieso erzählen die soviel? Die Kohlensäure ist doch schon aus dem Glas.
Dann gibt es noch 2 Jungs und die Mutter m.F., die alle mit dem Auto da sind.
Wieso trinken die nicht wenigstens ein Bier, eins geht doch immer. Alles Spießer.

Habe mir ausgerechnet, dass ich in dieser Zeit (5 Std.), ungefähr 6 Bier getrunken hätte. Die erste Erkenntnis kam langsam aber sie kam. Ich bin nicht auf dem Geburtstag und trinke nebenbei, ich trinke hauptsächlich und der Geburtstag läuft nebenher. Soviel zum Gesellschaftstrinker. Wer Gesellschaft sucht, der findet sie überall.

Über das anschließende Gespräch mit meiner Freundin könnte man ein kleines Büchlein schreiben.
Titel: Wie man sich am besten selbst belügt - Trink Alkohol.

Es war meine größte Verhaltensauffälligkeit in letzter Zeit, die für den Anfang des Gesprächs sorgte. Warum fährst du heute und warum hast du kein Bier getrunken?
Ich erklärte ihr meinen Verdacht (so ziemlich genau das, was ich bisher gepostet habe) und wartete auf ein überraschetes Gesicht. Kam aber nicht.
I: Wie denn, wo denn, was denn, es war dir klar? Warum hast du nichts gesagt?
F: Du wirst aggressiv, wenn man dich darauf anspricht!
I: Wann soll ich denn mal aggressiv geworden sein?
F: Letztens nach deinem 5ten Bier habe ich dich gefragt, ob es denn jetzt noch eins sein muss? Du hast mich angepflaumt, dass es ganz allein deine Sache sei, wieviel, wann und wo du trinkst.
I: Dass stimmt doch gar ni...... (oh doch, es stimmt) Was ist mit dem Bier nach dem Freitagstraining, dass war immer viel? Was hast du gedacht?
F: Ich hab nicht nur gedacht, ich hab dir auch gesagt, dass es der allerletzte Mist ist, wenn du nach dem Training noch Auto fährst und zwar nicht nur, nach ich weiß nicht wieviel Bier am Freitag, sondern auch an den anderen Tagen. Freitags kotzt es mich besonders an, wenn mein Freund schon halb betrunken nach Hause kommt.
I: Hättest du mich nicht darauf aufmerksam machen können?
F: Bist du bescheuert? Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass ich es nicht in Ordnung finde? Du hörst einfach nur das, was du hören willst. Meine Worte kommen bei dir nirgends an, vor allem nicht in deinem Hirn. Irgendwann habe ich es halt aufgegeben, ich lasse mich doch nicht dauernd anblaffen.
I: Echt so schlimm? (Verdammt, dieser beschissene Alkohol) Aber zu Hause war es zum Glück nicht so viel, da habe ich ......
F: Bitte? Findest du es normal, dauernd vor dem Fernseher oder dem Computer zu trinken?
I: Dauernd? Was heißt den jetzt dauernd? Du trinkst doch auch deinen Rotwein.
F: Ich weiß was ich trinke. Aber während ich mein Glas leere, hast du schon wieder die 3te Flasche am Hals. Es ist auch schon anderen Leuten aufgefallen, dass du zuviel trinkst.
I: Das kann doch gar nicht. Wer, wem denn?
F: Glaubst du meine Freundinnen sind blind? Wie oft haben wir uns schon darüber unterhalten, dass man bei dir nie wissen kann, wie du reagierst, wenn du einen intus hast.
I: Wie reagieren?
F: Manchmal wirst du nach 4 Bier so unglaublich unverschämt, ob mir gegenüber, ob anderen gegenüber, du bist dann einfach nicht mehr zu ertragen. Manchmal wirst du aggressiv, dann will keiner mehr mit dir reden. Stuss redest du sowieso immer, daran haben sich mitlerweile alle gewöhnt. In einigen Fällen wirst du einfach nur müde, dann sind alle froh, dass nichts passiert ist.
I: Ich dachte, manchmal bin ich auch lustig.
F: Es können alle mit dem, achso "lustigen" Clown leben, weil es vielleicht der erträglichste Zustand ist.
I: Was ist denn mit den ganzen "Suffgeschichten", über die lacht ihr immer.
F: Der einzige der wirklich darüber lacht bist du selbst.
I: Ich glaube, langsam verstehe ich so einiges.
F: Wird ja auch mal Zeit.

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